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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Die deutsche Kunst auf der Internationalen Kunstausstellung in Buenos Aires
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Schur, Ernst: Künstler-Anekdoten
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0640

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63H

Transport 5500 Mk.
7. Deutsch-Ueberseeische Llektrizitäts-Gesellsch.,

8. Gustav Hardt senior, Berlin ..... 250 „
9. Prof. Klein-Lhevalier, Berlin. 500 „
10. Prof. Ludwig von Hoffmann, Weimar. . 300 „
N- Prof. Georges Meder, Weimar .... 250 „
12. Prof. Ernst Müller-Braunschweig, Lhar-
lottenburg .. 100 „
15. Prof. G. Schönleber, Karlsruhe .... 100 „
1^. Earl Schoettle, Inhaber der Möbelfabrik
Earl Schoettle, Stuttgart. 100 „
15. Gesellschaft für Deutsche Kunst im Auslande Hoo „
Gesamtbetrag 8000 Mk.

liünstler-Klnekckoten?
Ganz zufällig ist in uns die Idee zu einem Büchlein
entstanden, das seiner Natur nach auf die Unterstützung der
Künstler rechnet und sie erbitten darf, da es ihnen
dienen will.
Dieses kleine Buch soll in Anekdoten aus dem
Leben schildern, was der Maler, der Bildhauer alles erlebt,
erleidet und erduldet, wenn er mit dem Publikum zu-
sammenkommt, auf das er angewiesen und das ihn doch
so selten versteht.
Das Publikum ist ein vielköpfiges Ungeheuer, wenn
der Maler auf dem Lande malt, hört er hinter sich die
naiven Bemerkungen der Landleute und im Zusammen-
leben mit ihnen ergibt sich manch drollige Situation. Er
kopiert in der Galerie — und die Zuschauer üben ihre Kritik,
wenn er die Museen durchwandelt und Schönheit sucht,
schlagen Aeußerungen über die Meisterwerke aller Zeiten

Heft H6.

an sein Ghr, die die gelangweilt daherschlendernden Be-
sucher von sich geben, von Kritikern, Rezensenten erlebt
er Wunderdinge, und wenn einmal ein „Kunschtmäzen"
ihm etwas abkauft, verlangt er für sein Geld das Un-
mögliche. Auch mit den Händlern und Ausstellern begibt
sich allerlei. In den Ateliers kursieren Witzworte und das
wäre Material für ein Kapitel: Künstler unter sich.
In jeder Künstler-Biographie finden sich Anekdoten und
spaßige Begebenheiten. Aber sie sind oft zu absichtlich und
die Scherze der Witzblätter sind zu gewollt.
Das Büchlein, das wir planen, soll aus dem Leben
geschöpft sein und unmittelbaren wert besitzen, es soll ein
Dokument der Gegenwart sein.
Ich hörte z. B. neulich folgende Anekdote:
„Lin Maler sitzt im Freien und malt. Zwei Arbeiter
kommen und stellen sich hinter ihn, betrachten das Bild
und vergleichen das Motiv lange mit der umgebenden
Natur. Endlich sagt der eine beklommen und verzweiflungs-
voll: Ich weeß't nich, irgendwat muß et doch ähneln I"
Ohne Zweifel wird dieses Buch sehr lustig sein. Aber
es wird mehr sein, als eine Sammlung von Witzen. Ls
wird den Leuten sagen, was ihr denkt und fühlt und so
wird es vielleicht dem Verständnis eurer Arbeit dienen.
Ls wird auch seinen kulturgeschichtlichen wert besitzen.
Man spricht jetzt viel über das Thema „Kunst und Volk".
Nun, darüber wird das Buch das authentische Material
vorlegen.
Also helft mit, ihr Künstler! Ihr dient eurer Sache!
Schickt mir (ich wohne Gr.-Lichterfelde III bei Berlin,
Steglitzerstr. 79) alles zu, ich werde es sorglich ver-
wahren, ordnen und sammeln und danke im voraus, auch
den Künstlerinnen, die ich um ihre Mitarbeit bitte. Da
sich ein angesehener Verlag dafür interessiert, wird auch
das äußere Gewand sich gut präsentieren. Trust Scllur.

Die Werkstatt der Kunst.

Vermischter

- Geplante Ausstellungen -
Paris. (MünchenerAusstellungangewandterKunst
in Paris 1910.) Am 1. Mktober wird in den Räumen
des Herbstsalons im Oranck kalais zu Paris eine Aus-
stellung angewandter Kunst eröffnet, die in einer größeren
Anzahl von einzelnen Zimmern und Räumen mit Sammel-
gruppen kunstgewerblicher Erzeugnisse eine Repräsentation
der in München auf dem Gebiet der angewandten Kunst
tätigen künstlerischen Kräfte darstellen wird. Zur Vor-
geschichte dieser Ausstellung können wir folgendes mitteilen:
Im Jahre 1908 weilte ein Verein französischer Künstler
und Kunstgewerbetreibender, nämlich die „lcknion pro-
vinziale ckes ^.rts ckecoratils" zum mehrtägigen
Besuch und zur Abhaltung eines Iahreskongresses in München,
um hierbei die Ausstellung München 1908 und das Mün-
chener Künstlertheater zu besichtigen. Unter diesen Gästen
befand sich auch Frantz Iourdain, der Präsident des Herbst-
salons; er richtete gelegentlich einer Ansprache damals an
die Münchener Künstlerschaft die Einladung, ihre Leistungen
in Paris vorzuführen, eine Bitte, die von namhaften fran-
zösischen Künstlern aufs wärmste unterstützt wurde. Im
Frühjahr des Jahres 1909 wurde diese Einladung in einem
Schreiben an die „Münchener Vereinigung für an-
gewandte Kunst" wiederholt, wobei Herr Iourdain mit-
teilen konnte, daß die Gesellschaft des Herbstsalons in
entgegenkommender weise den Münchener Künstlern einen
ansehnlichen Teil des dem Herbstsalon zustehenden Platzes
im örauck Dalais für die geplante Ausstellung zur Ver-
fügung stellen wolle. Auf diese Aufforderung hin bildete
sich in München unter Mitwirkung verschiedener Korpo-
rationen ein Komitee, das die Durchführung dieser Aus-
stellung übernahm. Man sieht der Eröffnung dieser Aus-
stellung in den kunstfreundlichen Kreisen von Paris und
München mit gleichem Interesse entgegen, und man wird
nicht fehlgehen in der Annahme, daß diese Ausstellung

DackricktenlM.
und der durch sie bewirkte Ideenaustausch beider! Teilen
wertvolle Anregungen zu geben vermag. Insbesondere
wird man der Gesellschaft des Herbstsalons viel Anerkennung
dafür zollen müssen, daß sie einem Unternehmen die Wege
gebahnt hat, das nicht wirtschaftliche Zwecke verfolgt,
sondern von rein künstlerischen Absichten geleitet ist und
dazu dienen soll, die in beiden Ländern wirkenden Be-
strebungen zur Förderung einer neuen gewerblichen Kultur
einander näherzubringen. K!
Teschen. (Deutsch-G st schlesischer Kun st verein.) Die
Eröffnung der Kunstausstellung wurde auf 15. Sep-
tember 1910 verschoben. Die Beteiligung ist eine sehr
große. Die Zahl der angemeldeten Werke beträgt ca. 200
Gelbilder und Aquarelle, 100 Radierungen und ca. 50 Skulp-
turen. K
- Eröffnete Ausstellungen !-
Bamberg, 2. September. Serie Nr. II war ausgestellt vom
20. Juli bis H. August. K
Barmen. (Kunstverein, Ruhmeshalle.) Neu aus-
gestellt: Gemäldesammlungen von Prof. Fritz von Wille-
Reifferscheid (25), Theodor Sch indler-Mannheim (26),
Gtto Boyer-Düffeldorf (28), Earl Felber-Dachau (25),
Peter B ayer-Mannheim (30), Earl Thiemann-Dachau
(12); ferner graphische Arbeiten von I. F. Raffaelli,
Louis Legrand und Alex. Lunoir. Verkauft wurden
Gemälde von Lonrad Fehr-Berlin, Paul Ehrenberg-
München und 2 Rad. von Adolf Luntz-Karlsruhe. KI
Berlin. (Verkäufe der Großen Berliner Kunst-
ausstellung t9I0.) Gemälde von: Hans Bohrdt, Franz
Iüttner, Ludwig Berwald, Louis Douzette, Arthur Bendrat,
Hermann Schnee, Julius Rehder, Themistokles von Ecken-
brecher, Adolf Noether, Fritz August Pfuhle, Hughitt Halli-
day, Hermann Tischler, Hendrik Ioh. Haverman, August
 
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