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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Verband Deutscher Kunstvereine
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Schulte, R.: Franz Skarbina
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0486

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§80

Die Werkstatt der Kunst.

heft 35.

5. Ausstellung.
Die Ausstellungsleitung verpflichtet sich, die vereinbarte
Ausstellungszeit nach Möglichkeit einzuhalten. Don nötig
werdenden erheblichen Verschiebungen oder Verkürzungen
der Ausstellungszeit hat sie den Aussteller zu benachrichtigen.
Die zur Ausstellung angenommenen Kunstwerke dürfen vor
Ablauf der vereinbarten Ausstellungszeit nicht zurückgezogen
werden.
Seitens der Ausstellungsleitung ist der Aussteller un-
verzüglich zu verständigen:
1. vom Eintreffen seiner Werke,
2. von der Ablehnung seiner Werke,
Z. von der Absendung seiner Werke,
H. von Beschädigungen, die die Werke nach Veffnung
der Sendung ausweisen, oder während der Aus-
stellung bis zur Weitersendung erleiden. Für Sonder-
ausstellungen, zumal solche, die an mehreren Aus-
stellungsplätzen gezeigt werden, können bezüglich
Gruppierung, Raumzuteilnng, Absendetermine usw.
besondere Abmachungen getroffen werden.
6. Verkauf.
Wird dem Aussteller seitens der Ausstellungsleitung
ein festes Gebot gemacht und dieses von ihm rechtzeitig
und bedingungslos angenommen, so gilt der Verkauf als
abgeschlossen. Der Verkauf eines Werkes ist dem Aussteller
nach Abschluß des Kaufes unverzüglich mitzuteilen, ihm
auf Wunsch auch der Name des Käufers anzugeben, fofern
nicht dieser ausdrücklich die Geheimhaltung seines Namens
zur Bedingung gemacht hat.
7. Rück- oder Weitersendung.
Nach Schluß der Ausstellung bezw. nach Ablauf der
Ausstellungszeit sind die Kunstwerke tunlichst bald an die
vom Aussteller angegebene Adresse zu schicken. Diejenigen
Werke, über deren Rück- oder Weitersendung beim Schluß
der Ausstellung vom Aussteller keine Bestimmung getroffen
ist, werden nach vorheriger Benachrichtigung an den Aus-
steller zurückgeschickt. Das Recht der Reklamation erlischt
nach Ablauf von sechs Wochen, vom Tage der Absendung
an gerechnet.
8.
Den Ausstellungsleitungen bleibt es unbenommen, im
allgemeinen oder besonderen Bestimmungen zu treffen,
durch welche ihre in den vorstehenden Bedingungen fest-
gesetzten Verpflichtungen gegenüber den Ausstellern einge-
schränkt werden.
Skarbina 1'
Grabrede, gehalten von Prof. R. Schulte im Hofe, Vor-
sitzender des Vereins Berliner Künstler, bei der Beisetzung
am 2l. Mai tyfo.
Line klaffende Lücke hat der Tod in unsere Reihen
gerissen. In Skarbina haben wir einen der treuesten

Menschen und einen der feinsten Künstler verloren. Lr
war eines der hervorragendsten Mitglieder der Berliner
Künstlerschaft und stand als solches mitten in der sprudeln-
den Wirklichkeit des Lebens. Aus dieser unmittelbaren
Anschauung hat er die Anregung zu seinen Werken emp-
fangen. Aehnlich unserem großen Meister Menzel hat er
mit nie eudenwollender Liebe und Treue die kleinsten Er-
eignisse des täglichen Lebens durch seine künstlerische Ge-
nialität verklärt.
Das bewegte Leben der Menschen und der Straße war
seine Domäne, und für Berlin ist er der klassische Schilderer
seiner Zeit geworden.
was wir Kollegen an seiner Kunst besonders schätzen
und bewundern, ist ihre unwandelbare Treue und Ehrlich-
keit. Er hat es verschmäht, aus der Fülle seines reichen
technischen Könnens sich eine bequeme Schablone zurecht-
zumachen. Mit unermüdlichem Streben hat er für die oft
scheinbar gleichen Motive um neue Ausdrucksmittel ge-
rungen. Darin liegt das Geheimnis der Ursprünglichkeit
und Frische seiner Schöpfungen, gleichgültig, aus welcher
Periode sie stammen. Ein Ausstuß dieser Eigenschaften
war die Vielseitigkeit der Techniken, die er mit gleicher
Meisterschaft in den Dienst seines künstlerischen Willens
zwang. Er steht uns gleich hoch als Maler, Radierer und
Zeichner.
Wie das Werk, so der Mann. Zahlreichen Kollegen
hat er besonders nahe gestanden, und viele von ihnen ver-
lieren an ihm den treuesten, ja einen unersetzlichen Freund.
Unser Verein verliert in ihm ein hervorragendes Mitglied.
Nicht nur im kleinen hat er wie wenige unser geselliges
Leben gepflegt. Vermöge seiner großen menschlichen und
künstlerischen Eigenschaften war er ein maßgebender Faktor
unserer Vereinspolitik. Seine Interessen galten immer der
reinen Kunst als einer der großen Kulturnotwendigkeiten,
und der Gesamtheit der Künstlerschaft als deren Träger.
Richtungen und Parteien fanden bei ihm keinen Wieder-
hall. Trotz der Stille und Weichheit seines Wesens hat er
vermöge des Nachdruckes seiner Persönlichkeit in dieser
Richtung für unseren Verein und die Berliner Künstlerschaft
unendlich segensreich gewirkt. Diese konnte deshalb in der
Kunstdeputation unserer Stadt durch niemand würdiger
vertreten sein als durch ihn.

Unmö Iiöuligk Keiläge, lliö Mvlm? klmMclm. Mte? 18,
bat kolAencleu Inbalt: VevAleicbencke DrülunA ver-
8cbieciener ki^mentkarben auk ibre Trauebbarbeit in
cker Malerei, in8be8onckere in cker Lun8trnalerei.
Von Drob Krn8t Täuber. — R. XVie^rnann: bieder
clie lVlalvveise cles Tizian unck Ooetbes Tarbenlebre.
(Tort8et2unF u. 8cblu88.) — Ourckmicbti^macbunA
von Vorlagen, Entwürfen ocker ^eicbnunZen kür
Dausen. Von st. Nai.

Vermilektsr I^acbricblenleil.

Geplante Ausstellungen

Berlin. Die Berliner Akademie der Künste hat für
die nächstjährige Große Berliner Kunstausstellung als ihre
Vertreter in der Ausstellungskommission zu Kandidaten ge-
wählt: die Maler Prof, pugo Vogel, Prof. Richard Friese,
Prof. Franz Skarbina st, die Bildhauer Prof. Adolf Brütt,
Prof. Ludwig Manzel, den Graphiker Prof. Karl Köpping.
Zu Ersatzmännern wurden gewählt: die Maler Prof. Paul
Meycrheim und Prof. Georg Koch, der Bildhauer Prof.
Max Baumbach, der Architekt Geh. Regierungsrat Prof.
Dr.-Ing. Johannes Gtzen. Dazu kommen als Vertreter
des Vereins Berliner Künstler: die ordentlichen Mit-
glieder Maler Fritz Burger, Karl Kayser-Lichberg, und Earl
Langhammer, die Bildhauer Prof, permann posaeus und

Georges Morin, der Architekt Arnold Partmann. Zu Er-
fatzmännern wurden hier gewählt: die Maler Karl Benne-
witz von Loefen und Otto Seeck, der Bildhauer Prof. Wil-
helm Paverkamp und der Graphiker Paul perrmann.
Düsseldorf. Der Sonderbund westdeutscher Künstler
wird hier seine diesjährige große Ausstellung dank dem
Entgegenkommen der Stadtverwaltung statt, wie ursprüng-
lich geplant, in der Kunsthalle, nun im städtischen Kunst-
paläst am Rheine vom t 5. Juli bis zum 9. Oktober
veranstalten. Auf dieser Ausstellung wird auch das erste
und einzige Ehrenmitglied M. Liebermann mit einer
größeren Anzahl Werke vertreten sein. Außer den dem
Bunde angehörigen Künstlern wird man, laut Zeitungs-
nachrichten, ferner dort die in Paris lebende französische
und fremdländische heutige Malergeneration antreffen.
 
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