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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Heft 38.

Die Werkstatt der Kunst.

527

9—6 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 9—2 Uhr
geöffnet.


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Gegen st and
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lieferung
^Näd.heft
20. Juni
König Albert-Museum
Zwickau
(9
so. Juni
von wagnersches Stipendium
Würzburg
(.Juli
Nönig Tudwig-j)reisstiftung
Nürnberg
29
(. Aug.
Torpfeiler am Friedhof
Ghlsdorf
(9
(S.Aug.
Welttelegraphendenkmal
Bern
9
29. Dkt.
Malerei
Berlin
22
30. Nov.
Bismarck-Nationaldenkmal
Aachen
28
tytt
t.-w.
April
Bilder-Wettbewerb betr^ Aelikcinsarben
Hannover
ZO
l.-M.
Mai
Bilder-Wettbewerb betr. Pelikanfarben
Hannover
30

Literatur

Der Dom zu Aachen und seine liturgische Ausstattung
vom 9. bis zum 20. Jahrhundert, von Or. Karl Fay-
monville. Kunstgeschichtliche Studie mit (88 Abbil-
dungen und 5 Tafeln. Verlag von Fr. Bruckmann,
München 1909. Brosch. N. 26.—, geb. M. 28.50.
Obwohl über die ehemalige Krönungskirche der deut-
schen Könige eine große Literatur vorhanden ist, so war
es doch ein fühlbares Bedürfnis, ein erschöpfendes Ganzes
zu besitzen, um so mehr, als gerade die neuesten Forschungen
ein ganz anderes Bild entwickelten, als teilweise früher
angenommen wurde. Lin Werk von staunenswertem Fleiß
und Kenntnis, überliefert, erforscht und vereinigt es alles,
was sowohl das Entstehen wie auch die Fortentwicklung
dieses grandiosen Bauwerkes, von seinem Beginn bis auf
unsere Tage, betrifft. Begleitet von zahlreichen Abbildungen
wird zunächst der Karolingerbau, die Kapelle Karls, so
wie sie der große Kaiser geschaffen, behandelt. Damit ent-
wickelt sich gleichzeitig vor uns das Erwachen einer eigenen
deutschen Volkskunst, die alle einzelnen Teile berührt und zu
einem Einzigen, Gewaltigen zu schaffen anstrebt. Aber rasch
und mächtig entwickelt sich ein mächtiges Volk, das seiner
Größe, unter der Führung eines kunstsinnigen Kaisers, ein ihm
eigenes Gepräge gibt. Die heute nicht mehr vorhandenen
Nebenbauten, z. B. der ehemals vorhandene Verbindungs-
gang zwischen dem heutigen Rathause, dem ehemaligen

Kaiserxalaste, und der Kapelle sowie die Atriumhalle, alles
ist sorgsam nach den gefundenen Fundamenten und Ueber-
resten rekonstruiert. 5t. vitale in Florenz ist für die Kaiser-
pfalz in Aachen vorbildlich, während für Germigny des-
Pres wiederum Aachen als Muster diente. Die Jahrhunderte
reihen sich aneinander und ziehen auch am Aachener Münster
nicht spurlos vorüber. Jede Zeit ist bestrebt, für sich etwas
würdiges, Originales zu schaffen und fügt nach seinen
Kunstbegriffen Neues hinzu, vom Unvollkommenen bis zur
größten Vollendung. Alle wichtigen Ouellen werden wört-
lich angeführt, was um so freudiger zu begrüßen ist, als
dieselbe nur wenigen oder nur unter schwierigen Umständen
zur Verfügung stehen. Für den Baumeister hält der Ver-
fasser einen Franken, namens Odo, was zur Folge hat,
daß das Bauwerk als kennzeichnend für älteste fränkische
Kunst zu gelten hat. Welche Fülle von Geschichte unseres
Volkes und unseres Vaterlandes zieht da an uns vorüber.
Welche Denkwürdigkeit bilden allein die Gktogonsäulen,
jene kostbaren Geschenke des Pabstes an Karl den Großen,
die aus Ravenna nach Aachen gebracht und (795 von den
Franzosen nach Haris geschleppt wurden. Nach dem Sturz
Napoleons werden sie wieder nach Aachen und an den
ursprünglichen Platz ihrer Bestimmung zurückgebracht. Die
Bronzekunst ist beim Beginn des Baues der Pfalzkapelle
noch in ihren Anfangsstadien, allein schon karolingische
Arbeit, in Aachen gefertigt. Zahlreiche Abbildungen der
Einzelheiten zeigen ihre Beziehungen zum antiken Motiven-
schatz, dabei aber auch das Bestreben des Gußmeisters,
selbständig und frei in eigener Formensprache zu schaffen.
Spätere Bauwerke reihen sich um die ursprüngliche Karls-
kapelle und bieten Reichtümer an Architektur, Kunstgewerbe
und Malerei. Hier steht die wiege einer deutschen Monu-
mentalmalerei, die mit bescheidenen künstlerischen Mitteln
beginnend, eine bewundernswerte technische Fertigkeit ver-
rät. Jede Forschung ist gleich gewissenhaft behandelt und
wertvoll als Unterlage für weiteres Studium. Neuerdings
hat die Frage der Erneuerung der Innenausschmückung
unter Architekten und Kunstgelehrten große Meinungsver-
schiedenheiten hervorgerufen und das Ergebnis dieses jahre-
langen „Hin und wider" ist keineswegs ganz befriedigend
ausgefallen. Die ursprüngliche Kapelle des großen Franken-
kaisers war außerordentlich einfach, trotz der Wandmalereien
und Mosaiken, trotz des Farbenspieles der verschiedenen
verwendeten Steinsorten. Aber alles harmonierte mitein-
ander, nichts drängte sich hervor, Innenausstattung und
Architektur bildeten zusammen ein gemeinsames Ganzes,
ein einfach Erhabenes. Die neuerliche Innenausstattung
durch farbenprächtige Mosaiken und vor allem die Marmor-
wandbekleidung sind gewiß hervorragende künstlerische
Schöpfungen Prof. Schapers aus Hannover, allein sie
weichen vorläufig noch zu sehr vom ursprünglich Einfachen
ab und fügen sich nicht genügend der Architektur ein. Aber
das ist nur vorläufig der Fall, die Zeit wird auch dieser
heute noch etwas überschwenglichen Farbenpracht eine ehr-
würdige Patina geben und sie zwingen, sich der Architektur
anzupassen. Die Marmorbekleidung mag ja ungeschichtlich
sein, allein5jede Zeit will für sich schaffen und glaubt die
Aufgabe am besten zu lösen. Jedenfalls ist das fleißige
Werk Faymonvilles eins der wichtigsten (Quellenangabe
deutscher Kulturgeschichte, es wird bleibenden wert be-
halten. G.

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Malerei, Liläkauerei, 2eicknen.
lilal- und relcknenklsssen; ^Kt und portrst. (Herren und Damen xetrenut.) — lilodelllerklassen: Kund, kisllekskt, Dortrüt. (Herren uud
Demen xeirennt.) — Vordereltunxsklsssen (kür ^nkLnxer): 2eicknen, lVlsleu uud Modellieren neck Vorleben, Oipssdxüsssu, Stllleben usvv. —
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