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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen
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Werner, Anton von: Die "Flora"-Büste und die Sachverständigen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0317

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heft 23.

Die Werkstatt der Kunst.

3U

Ter-
min
Ausstellungen und Stipendien
(Alle näheren Auskünfte erteilt die Schriftleitung.)
1.-30.
Sept.
Anmeldung für die Internationale Kunst-
ausstellung 1911 in Rom.
1
w.
Sept.
Eröffnung der Kunstausstellung in Detmold.
22!
18.
Sept.
Eröffnung der Internationalen Kunst- und
Kunstgewerbe-Ausstellung in Santiago
(Chile).
12
30.
Sept.
Schluß der X. Nationalen Ausstellung in
Zürich.
11
22
Ende
Sept.
Schluß der Gberxfälzischen Kreisausstellung
in Regensburg.
28
Ende
Sept.
Schluß der Sonderausstellung für christliche
Kunst in Regensburg.
41
Ende
Sept.
Schluß der XX. Ausstellung der Secession in
Berlin.
21
Gkt.
Schluß der Deutschen Kunstausstellung in
Baden-Baden.
14
2.
Gkt.
Schluß der Großen Berliner Kunstausstellung
1910 in Berlin.
15
3.
Gkt.
Schluß der Kunstausstellung in Detmold.
22
3l.
Gkt.
Schluß der Münchener Iahresausstellung 1910
im Glaspalast in München.
18
3l.
Gkt.
Schluß der IX. Internationalen Ausstellung
in Venedig.
18

Ter-
min
Ausstellungen und Stipendien
(Alle näheren Auskünfte erteilt die Lchriftleitung.)
^Näh. Heft
1.-20.
Dez.
Einlieferung für die Internationale Kunst-
ausstellung 1911 in Rom.
. 4
3f.
Dez.
Schluß der Internationalen Kunst- und Kunst-
gewerbe-Ausstellung in Santiago (Chile).
12
Febr.
Eröffnung der Internationalen Kunstaus-
stellung 1911 in Rom.
4
31.
Gkt.
Schluß der Internationalen Kunstausstellung
1911 in Rom.
4

Mitteilungen tler MMauer-veremigung von Mit-
glieclern äes Vereins Kettiner Mnltler unä äer Srts-
vereine äer kl. v. il. 6.
Die Bildhauervereinigung hat nunmehr die
„Werkstatt der Kunst" als Vereinsorgan ange-
nommen.
Das Kgl. Landesgewerbemuseum zu Stuttgart
hat ausschließlich die Firma Heß in Frankfurt a. M. be-
auftragt, die Besorgung des Materials für die Plaketten-
ausstellung im April d. I. zu übernehmen, ebenso die Ver-
mittelung der Verkäufe. Das Museum beabsichtigt größere
Erwerbungen.
wir haben die Pläne und Bestimmungen für die
Konkurrenz um das Bismarck-Denkmal zu Bingerbrück
kommen lassen und im Bureau des V. B. K. zur Einsicht
ausqelegt.
Prof. b/Iax Vn§sr, I. Vorsitzender.

Vie „^1ora"-8ülte uncl clie Sackverstänäigen

vom Grtsverein Düsseldorf I der A. D. K. G.
wurde die Schriftleitung der „Werkstatt der Kunst" um
Veröffentlichung der nachstehenden Schriftstücke gebeten:
„Die Angelegenheit der ,Flora'-Büste ist zwar von ver-
schiedenen Gesichtspunkten (auch in der .Werkstatt der Kunst')
erörtert worden und dabei die Ansicht mit Recht betont
worden, daß für ein fo angezweifeltes Werk dem Staate
ein derartiges Geldopfer nicht hätte zugemutet werden
dürfen. Es hatte den Anschein, als habe sich ein wirkliches
Sachverständigenurteil über die Sache gar nicht geäußert.
Es wird richtig sein, daß das Urteil von wirklichen Sach-
verständigen nicht eingeholt wurde, aber wir müssen kon-
statieren, daß ein Sachverständigenurteil sich doch gebildet
hatte und auch der Geffentlichkeit nicht entzogen werden
sollte. Leider wurde aber von der Redaktion des .Berliner
Lokalanzeiger', welcher die Korrespondenz zwischen dem
Verfasser des Aufsatzes im .Berliner Lokalanzeiger' vom
12. November 1909 über die Lukassche Photographie der
,Flora'-Büste in der .Woche', Herrn Rechtsanwalt Or. von
Pannwitz und dem Direktor der Kgl. Hochschule, Herrn
Geheimrat A. von Werner, über den Gegenstand auf
Anregung des Herrn Vr. von Pannwitz zur Verfügung
gestellt war, diese nicht zum Abdruck gebracht. Die klaren
Ausführungen des Herrn von Werner wurden dann durch
dessen monatelange Krankheit der Geffentlichkeit bisher
gänzlich entzogen. Das sollte aber doch nicht so sein, zu-
mal dabei die Frage in den Vordergrund trat, wer Sach-
verständiger in der Kunst ist. Seit langen fahren bereits
hat man dem ausübenden Künstler das Sachverständigen-
urteil zu bestreiten und den Kunsttheoretikern diese Fähig-
keit zuzusprechen sich bemüht. Welche schlimmen Folgen

das gezeitigt hat, beweist aufs schlagendste die Angelegen-
heit der ,Flora'-Büste, bei deren Ankauf — ganz abgesehen
von ihrem rein künstlerischen Wert — es sich zunächst um
eine Prüfung rein technischer Fragen gehandelt hätte, die
dem Kunsttheoretiker entweder ganz verschlossen oder nur
vom Hörensagen bekannt sind. Wenn es sich um den An-
kauf von Kunstwerken aus Staatsmitteln handelt, so sollte
schon aus diesem Grunde darauf Bedacht genommen werden,
daß für die Bedeutung des Kunstwerkes und seinen ma-
teriellen Wert nicht nur der Glaube des Käufers maß-
gebend wäre, sondern auch die Erfahrung und die tech-
nischen Kenntnisse wirklicher Fachmänner, d. h. Künstler,
in Anspruch genommen würden.
Es könnte sonst zu weiteren schlimmeren Konsequenzen
führen, wenn dem Staate aus ungeklärten Irrungen auch
noch enorme Kosten erwachsen, was um so mehr zu be-
klagen wäre, als für die Kunst der Gegenwart nur be-
schränkte Mittel zur Verfügung stehen. Daher ist es eine
Pflicht der Künstler, mit allen Kräften gegen nachweis-
liche Irrtümer anzukämpfen, wie es Geheimrat A. von
Werner in den nachfolgenden Briefen an Herrn von
Pannwitz tut, der, seinerseits mit den Einwänden ein-
verstanden, die Veröffentlichung auch für wünschenswert
erachtete. Daher bringen wir mit dem Einverständnis
Sr. Exzellenz von Werner dessen Anschauungen zu dem
Streit um die .Flora'-Büste in den nachfolgenden Briefen."
Berlin, 17. November 1909.
Sehr geehrter Herr Or. von Pannwitz!
Gestatten Sie mir freundlichst ein Wort der Zustim-
mung zu Ihren Bemerkungen über die in der „Woche"
 
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