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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Ueber Bilderverkäufe
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88 Die Werfstatt der Runst. Heft 7

Friedr. Pfannschmidt-Berlin; Bildhauer Dasio-Mün-
chen; Architekt Geheimer Baurat Wallot-Dresden; Archi-
tekt Geheimer Baurat Kayser-Berlin; Architekt Geheimer
Baurat T hie rsch-München.
Die etwa erforderlich werdenden Ersatzmänner werden
durch den Vorstand der unterzeichneten Gesellschaft bestimmt.
»i. t3. Anfragen über weitere Einzelheiten sind zu richten
an den Vorsitzenden der „Gesellschaft für deutsche Kunst im
Auslande", Geheimen Regierungsrat R. Platz, Berlin-
Friedenau, wielandstraße oder an den Schriftführer
des Komitees, Dr. w. Keiper, Buenos Aires, Valentin
Gomez 555.
Das Deutsche Komitee für die Jahrhundertfeier
Argentiniens in Buenos Aires.
VLautels, Vorsitzender. Vr. W. Keiper, Schriftwart.
Die Gesellschaft für Deutsche Kunst im Auslande.
R. vlLir, Vorsitzender.
dl8. Grläutern-e Bemerkungen
zu diesem Wettbewerb wird die „Werkstatt der Kunst"
demnächst in der Rubrik „Laufende Preisausschreiben"
bekannt geben.
wir empfehlen unseren Nlitgliedern, sich recht
zahlreich an diesem Wettbewerb zu beteiligen.
Der geschnftsführenöe Vorstand.
I. V.: kchieärick pfannsckmiclt, I. Präsident.

üiirlnintt in kechkaiuelegeahelte».
Der Syndikus der „Allgemeinen Deutsch en Kunst,
g e n 0 s sen sch a f t", Herr Rechtsanwalt Dr. FriedrichRothe
in Berlin >V, Französischestraße 2§/II, erteilt den Mitgliedern
kostenlos Auskunft in Rechtsangelegenheiten, die die beruf-
lichen Interessen der Mitglieder betreffen. (Sprechstunden
täglich, mit Ausnahme des Sonnabend, von bis 6 Uhr.)
Gesuche um Raterteilung werden, unter Beifügung von
möglichst vollständigem Beweismaterial, am besten schrift-
lich, — entweder direkt bei Herrn Or. Rothe oder durch
die Vermittelung der Schriftleitung der „Werkstatt der Kunst"
eingereicht. -
Auch die Abonnenten der „Werkstatt der Kunst"
erhalten diese kostenlose Auskunft, doch haben sie ihr
Abonnement nachzuweisen und sich schriftlich oder münd-
lich an die Schriftleitung in Zehlendorf-Berlin zu wenden.

Der Redakteur der „Werkstatt der Kunst" Fritz
Hellwag hält jeden Dienstag und Sonnabend
zwischen 5 und 7 Uhr im Hotel „Askanischer Hof", König-
grätzerstraße 2 t (Telephonamt VI, §67), eine öffentliche
Sprechstunde ab. Briefliche Anmeldung erwünscht.

Schluß des amtlichen Teils.

Kleber Vilclsrverkäuks

Es wird uns aus Düsseldorf geschrieben:
Nun sind die großen Ausstellungen im Kunstpalast
durch ein schönes, durch die Anwesenheit des Kultusministers
und vieler hervorragender Vertreter von Kunst, Wissenschaft
und Verwaltung gehobenes Schlußfeft beendet worden. Die
Kommission zur Verteilung der großen und kleinen goldenen
Medaillen hat ihres Amtes gewaltet, und wenn man die
Resultate ihres Wirkens auch nicht kennt, so weiß man
doch eines gewiß, nämlich, daß Medaillen verteilt werden;
kurzum: Ende gut, alles gut, und man könnte zufrieden
sein. Aber unsere Künstler sind, und zwar mit Recht, doch
nicht so ganz zufrieden, denn — es find zu wenig Bilder
verkauft worden im vergleich zu früheren Ausstellungen.
Als ersten Grund wird man hierfür die für alles herhalten
müssenden „schlechten Zeiten" hinstellen. Aber die Zeiten
waren gar nicht so schlecht, namentlich nicht gegen den
Schluß der Ausstellungen hin, und es hätte noch so mancher
Konjunktur-Gewinn in ein Bild oder eine Elastik umgesetzt
werden können.
Ghne weiteres kann ja als ein Grund die Besuchs-
ziffer hingestellt werden, die zwar eine schöne, über Erwarten
große Höhe erreichte, die aber doch nicht entfernt an die
Besuchsziffer von 1902 oder heranreichte, wo dann
auch die Summe der Verkäufe eine ungleich größere war.
Aber ein Grund wird von unseren Künstlern nicht be-
achtet, und das ist die Höhe des Preises der Kunstwerke. Ich
weiß, daß sich jetzt ein lebhafter Widerspruch erheben wird,
und man wird mir sagen: „Es wird ja gar nicht zu zu hohen
Preisen verkauft." Das ist auch richtig; die Verkaufspreise,
d. h. die Preise, zu welchen unsere Künstler ihre Werke
schließlich abgeben, sind im allgemeinen keineswegs zu hoch;
aber zu hoch sind die Preise, welche ursprünglich gefordert
werden. Der Unterschied zwischen gefordertem und zuge-
standenem Preis ist zu groß, und diese Spannung zu ver-
ringern, ist notwendig für den Künstler, wenn er Käufer
finden will. Ein Preiskatalog wurde in der zweiten Hälfte
der Ausstellung von der Ausstellung für Profankunst her-
ausgegeben, augenscheinlich in der guten Absicht, etwaigen
Interessenten den wert der ausgestellten Kunstgegenstände
anzugeben und sie dadurch leichter zu Käufen zu veranlassen,

als wenn sie den Preis erst durch Nachfrage auf dem Ver-
kaufsbureau erfragen müssen; eine Nachfrage, die mancher
nicht macht, weil sie ihm zu umständlich ist, und sehr viele
nicht machen, weil sie sich nicht als Interessenten zeigen
wollen. Dieser Preiskatalog aber hat in sehr vielen Fällen
sicherlich seine Wirkung verfehlt. Die dort angezeigten
Preise waren zu hoch. Nun gibt es ja Leute, welche sich
auch nicht scheuen, bei einem Kunstwerk recht herzhaft
herunterzubieten, und denen es in vielen Fällen, ich muß
sagen „leider", auch gelingt, ihr Gebot durchzudrücken; aber
manche, nicht eingeweihte, zaghafte Kunstfreunde scheuen
sich, ein Gebot zu machen, welches dem Preise entspricht,
den sie anlegen wollen oder können, zu dem in manchen
Fällen der Künstler sein Werk auch gern hergeben würde,
das aber gar zu tief unter dem Fragxreise steht. Ja, werden
jetzt unsere Künstler sagen, wir müssen höhere Preise
fordern, als wir schließlich annehmen; denn man ist ge-
wohnt, uns Unterangebote zu machen, und mit diesen müssen
wir rechnen. Ganz recht, ein Kunstwerk ist einmal kein
Erzeugnis der Industrie, dessen Preis man kalkulatorisch
bestimmen kann; dem einen ist ein Bild dies, dem anderen
das wert, und schließlich entscheidet auch die Nachfrage nach
den Werken eines Künstlers über den Preis. Aber wenn
erst kleine vermögen für ein Werk gefordert werden, dann
schreckt das die Käufer ab. Gder, weil er nun einmal
weiß, daß er unterbieten kann, bietet er immer tiefer her-
unter und versteift sich schließlich auf ein Gebot, das der
Künstler schlechterdings nicht annehmen kann.
Der Künstler soll einen angemessenen Preis fordern,
von dem er schließlich, je nach Lage, etwas nachlassen kann.
Aber das darf nicht soviel sein, daß der Bieter das Gefühl
hat, immer weiter herunterbieten zu können, oder der Käufer
sich schließlich sagt: „Das hättest du auch noch billiger be-
kommen können." Der erste Fragpreis wird auf diese Weise
nicht abschreckend wirken, Interessenten werden herange-
zogen; es wird ihnen das Gefühl der Sicherheit gegeben,
ihren eventuellen Kauf zu angemessenem Preise zu machen,
und dieser Kauf wird in verhältnismäßig weit häufigeren
Fällen zustande kommen. Wenn dann der Künstler an
seinem von der ersten Forderung nur wenig oder gar nicht
 
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