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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Die deutschen Katholiken und die Pflege der Kunst, [2]
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Redaktion: Wo ist der Künstler?: ein Sommer-Idyll
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0027

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Heft 2.

Die Werkstatt der Kunst.

2Z

verehrte Versammlung! Der Mittel und Wege, um Kunst, gute
Kunst, christliche Kunst zu pflegen und zu fördern, habe ich
Ihnen nun so manche genannt. Auf denn, Ihr katho-
lischen Männer und Ihr katholischen Frauen, laßt uns mit
neuem Eifer daran gehen, die Aufgabe, welche das kulturelle
Problem für den katholischen Volksteil in Deutschland auch
auf dem Gebiete der Kunst uns stellt, ernst und treu und
begeistert zu erfüllen. Taffet uns Kunst pflegen in dem
rechten christlichen und dem rechten künstlerischen Geiste
und auch mit den rechten wirksamen Mitteln. Wenn wir
wollen, werden wir dereinst dann wieder haben eine große
christliche Kunst und damit eine große Kunst überhaupt.
Line Kunst, welche die höchsten Ideen kündet, die Geister
weckt, die Herzen bezwingt, welche Gott verherrlicht und
die Menschen erbaut; eine Kunst, welche mächtig mithilst,
die Kultur der Zeit mehr und mehr wieder mit dem Geiste
des Lhristentums zu erfüllen, mithilst, das sieghafte Kreuz
des Lhristentums aus den stolzen Zinnen der Gegenwarts-
kultur beherrschend wieder aufzurichten.

Mo ist cler Künstler?
Ein Sommer-IäyU

Der Geschäftsführer der „Ständigen Kunstausstellung
Baden-Baden", Herr Erich Schall, schickt uns folgende be-
merkenswerte Anregung:
„Ls ist mir neuerdings mehrfach vorgekommen, daß

sich Verkaufsverhandlungen sehr schwierig gestalteten oder
direkt zerschlugen, weil eine Anzahl Künstler die Gewohnheit
hat, auf Reisen zu gehen, ohne irgendeine Adresse
zu hinterlassen. Bei der oft sehr schwierigen Behandlung
von Käufern, die man nur mit vieler Mühe zu einem an-
nehmbaren Gebot gebracht hat, ist es stets notwendig, Ver-
kaufsverhandlungen umgehend zu erledigen, und dies wird
ost unmöglich gemacht, wenn der betreffende Künstler weder
telegraphisch, noch telephonisch, noch brieflich zu erreichen
ist und wenn man auf alle Anfragen ohne Antwort bleibt,
weil sie der Adressat nicht erhält, würden Sie nicht
deshalb vielleicht in Ihrer Zeitschrift wieder einmal darauf
Hinweisen, daß jeder Künstler im Falle der Abwesenheit
von seinem Wohnort den betreffenden Ausstellungen,
auf denen er Kunstwerke hat, rechtzeitig eine sichere
Adresse angibt, unter der ihn wichtige Nachrichten erreichen ?"
(Dem Verlag dieser Zeitschrift geht es ähnlich so. wenn
wir uns auch nicht anmaßen, der regelmäßigen Zustellung
der „w. d. K." an die Künstler eine auch nur annähernde
Wichtigkeit beizulegen, wie der Uebermittelung eines guten
Verkaufs-Angebots, so dürfen wir aus den stereotypen
Reklamationen mancher von der Studienreife zurückkehrenden
Künstler: „Ich habe Ihr Blatt solange nicht erhalten" doch
entnehmen, daß diese säumigen Leser den unterbrochenen
Kontakt mit der „w. d. K." bedauern. Selbstverständlich
lag es aber nur daran, daß dem Verlag keine genügende
Sommer-Adresse hinterlassen wurde. Mögen die Irrfahrer
sich im nächsten Jahre bessern; wir wollen sie rechtzeitig
erinnern. — Red.)

Vermisster Dackricktenteil

- Geplante Ausstellungen -
Frankfurt a. M. Die t Iahresausstellung der
Frankfurter Künstler findet im Kunstverein (Iung-
hofstr. 8) vom z;. Oktober bis 28. November statt. Offen
ist die Ausstellung für die in Frankfurt oder nächster
Umgebung geborenen resp. dort lebenden Künstler. An-
meldungen haben bis spätestens zum ;s. Oktober, Ein-
lieferungen bis spätestens 20. Oktober zu erfolgen. Die
erforderlichen Ausstellungspaxiere sind durch den Kunst-
verein erhältlich.
Gießen. (Kunstverein Gießen.) Die Renovierungs-
arbeiten des Ausstellungssaales sind soweit beendet, daß
die Eröffnung der Ausstellung am 30. Oktober erfolgen
kann, von da ab findet regelmäßig alle z bis H Wochen
ein wechsel der Gemälde statt. Der Vorstand des Kunst-
vereins hat die hohen Ausgaben nicht gescheut, um einen
würdigen Raum Herstellen zu lassen, in dem nunmehr
alle ausgestellten Kunstwerke auch eine volle Beachtung
finden können; auch wird die Ausstellungsleitung sehr Be-
dacht darauf nehmen, daß eine Ueberfüllung der Ausstellung
nicht vorkommt. Der Kunstverein Gießen, welcher Mitglied
des Kunstvereins für das Großherzogtum Hessen ist, nimmt
auch Kunstwerke an, welche den Turnus nicht durch-
laufen sollen, aber nur unter vorheriger Anfrage,
welche an den Vorsitzenden, Herrn Oberbürgermeister Mecum,
oder auch an die Geschäftsleitung zu richten ist. Zu der
Eröffnungsausstellung können noch einige Werke der Genre-
und Historienmalerei Aufnahme finden. Bei Anfragen wolle
man gleich das Größenverhältnis, Titel und Preis des
auszustellenden Kunstwerkes angeben.

- Eröffnete Ausstellungen --
Baden-Baden, 6. Oktober. (In der „Deutschen Kunstaus-
stellung Baden-Baden ^909") wurden in der letzten Zeit
Werke nachstehender Künstler verkauft: Gemälde: Franz
Gräffel-Lmmering, V. A. Koch-Baden-Baden, Rest Borg-

mann-Karlsruhe, Hermann Vsthoff-Seelbach, Emil Drlik-
Berlin, Julius Exter-München, Hans Herrmann-Berlin,
Emil Firnrohr-Karlsruhe, Max Roman-Karlsruhe; Pla-
stiken: Robert Rauschert-Straßburg, Heinrich Lhehalt-
Karlsruhe, Georg Schreyögg-Karlsruhe; graphische Ar-
beiten: Rudolf Treumann-München (Anzahl s^j), Hans
von Volkmann-Karlsruhe (Anzahl), Mili Gerstel-Plump-
Karlsruhe, Ernst würtenberger-Zürich, Käthe Kollwitz-
Berlin (2), Hans Brünner-Karlsruhe (2), Albert Koerttge-
Straßburg, Auguste Nestler-Karlsruhe (2), Else König-Straß-
burg (2), Marie Grtlieb-Karlsruhe, Otto LeiberKarlsruhe
(2), Fritz Baumann-Karlsruhe, Felix Hollenberg-Stuttgart.
Barmen. (Kunstverein in der Ruhmeshalle.) Neu
ausgestellt: Große französische Ausstellung (von Bildhauer
Arnold Rechberg-Paris für den Kasseler Kunstverein zu-
sammengestellt), Gemälde (floH), graphische Arbeiten (;s),
plastische Arbeiten (28), Medaillen und Plaketten (29).
Berlin. (In der Großen Berliner Kunstausstellung
^909), die am 2S. September geschlossen worden ist, wurden
noch verkauft: Gemälde von T. Austen-Brown-London,
A. Normann-Berlin, Hermann Hendrich-Schreiberhau, Llaus
Meyer-Düsseldorf, Heinrich Harder-Berlin, Earl Iutz jun>-
Düsfeldorf, Gabriel von Max-München, F. Hoffmann-Fallers-
leben-Berlin (2), Hans Brehmer-Berlin, Wilhelm Fritzel-
Kaiserswert, Franz Türke-Berlin, Karl Thoma-Höfele-
München, Konrad Lessing-Berlin, Gallus Emil Henschel-
Berlin, Paul Ernst Hildebrandt-Berlin, Kurt Albrechts-
Berlin, wilh. Hambüchen-Düsseldorf; Skulpturen von
Jacob Stolz-Kaiserslautern, Hugo Kaufmann-Berlin.
Berlin. (Bei Paul Lafsirer) Kollektiv-Ausstellungen:
Ulrich Hübner, Jakob Nußbaum, Eugene Delacroix; Werke
von Jozef Israels, G. H. Breitner u. a., Hans Steiner:
Kopie des Ifenheimer Altars von Matthias Grünewald,
Berlin, H. Oktober. (Im Künstlerhaufe) bringt die
Oktober-Ausstellung eine Sammlung des am Starnberger
See lebenden, in Berlin geborenen Malers Paul Thiem,
ferner den Nachlaß des in diesem Jahre verstorbenen Max
Hoenow und eine Sammlung des Holländers Hermann
 
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