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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0209

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Hefk ,5.

Die Werkstatt der Kunst.

2S5

nächst um die Texte zu tun war. Sie erklärt sich ferner
bereit, berechtigte wünsche von Bewerbern, die etwa mehr,
-also Skizzen oder dergl., einliefern, zu berücksichtigen. Alles
dies wird uns vom Preisrichter Or. Ernst Weber, dem
Herausgeber des „Deutschen Spielmannes", bestätigt. Wir
können nunmehr also über die vielleicht nicht ganz geschickte
Ausdrucksweise des Wettbewerbs hinwegsehen und den
Künstlern eine Beteiligung beruhigt empfehlen. KI

Staatliche Ankäufe u. Aufträge

Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
8
15. Jan.
Kunstmuseum
Basel
-Z5
zs.Ian.
Städtische Realanstalten
Görlitz
5
l . Febr.
Rathaus
Schöneberg-
45
t.Febr.
Friedhofplan
Bremen
4
l.Febr.
Grabsteine und Urnen
Berlin
n
ts.Febr.
Seraphine Vogel-Stiftung für Aunst-
Hildburghausen
u
26. Febr.
(Bewerbung außerhalb Berlins)
Berlin
9
26.Febr.
Grod^^- ^luulspreis füD B^nlerei
Berlin
Z3
1. März
Kinderbücher
Straubing
1. März
Nonumentalbrunnen
(Berlin)
7/8
7. März
I. Mich. Beer-Stiftung
Berlin
9
7. März
konfessionsloses ^(upfer^eäser-
Berlin
9
9
7. März
(Bewerbung in Berlin)
Berlin
7.März
Groß^ Staatspreis fiir Malerei
Berlin
13
14-März
Erweiterungsbau d. Rathauses
Heidelberg
-Z6
15. März
Großherzog Friedrich-Denkmal
Karlsruhe
42
31. März
Mozarthaus
Salzburg
9
1.April
Landschaftsmaler
Berlin
12
lZ
2. April
Karl Flechen-^Stiftung für
Berlin
2. April
Bildhauer
Berlin
30. Juni
von wagnersches Stipendium
Würzburg
r.Iuli
Bismarck - Nationaldenkmal
Aachen
4
15. Ang.
Welttelegraphendenkmal
Bern
9

Metz. Der Kaiserliche Statthalter von Elsaß-Lothringen
schenkte der Netzer Galerie zwei Bilder, und zwar
„Schwüler Sommertag" von Alfred Pellon-Netz und
„Alte Weiden" von Prisch le. Kl
München. Die König!. Württembergische Gemälde-
galerie in Stuttgart hat in Brakls Moderner Kunst-
handlung München das große „Stilleben mit Dame im
grauen Kleide" von Prof. Leo putz erworben. KI

Geplante Denkmäler

Ivien. (Die Ausschmückung des Künstlerhauses.)
Die Bildhauervereinigung der „Künstlergenoffenschaft"
hatte sich durch Vermittlung der Genoffenschaft an das

Unterrichtsministerium um Förderung der weiteren Aus-
schmückung des Künstlerhauses gewendet. Das Ministerium
teilte mit, daß prinzipielle Geneigtheit bestehe, dem Wunsche
zu willfahren. Für die Figuren Tizian-vicellios, velaz-
quez und Bramantes wurde schon früher eine ministerielle
Subvention von 38 400 K, die später auf 40800 K erhöht
wurde, gewährt. Nach Flüssigmachung dieser Subventions-
beträge, die bis t9N als Raten im Budget laufen, wird
der Frage der weiteren Ausschmückung nähergetreten und
von der „Künstlergenoffenschaft" werden entsprechende Vor-
schläge erstattet werden. — Der Bürgermeister Or. Lueger
hat, wie das „Neue wiener Journal" berichtet, am 24. De-
zember eine Deputation der wiener Tagespreffe empfangen
und ihr u. a. die Mitteilung gemacht von einer neuen
großartigen Schöpfung, die er ins Leben zn rufen gesonnen
sei: eine Walhalla auf dem Kahlenberg. Er sagte
darüber: „Ich lasse mir jetzt einen Kostenvoranschlag
machen. Nachdem ich leider den Kahlenberg nicht be-
kommen habe, dank der Engherzigkeit des Magistrats, will
ich retten, was zu retten ist. Ich bekomme oben ein Stück
Grund unentgeltlich, wenn einmal die Elektrische hinauf-
führt. Die bauen natürlich nicht wir, sondern die Unter-
nehmung, und es ist gar keine Schwierigkeit vorhanden
für die Pinaufleitung der Elektrischen. Auch ein erst-
klassiges Hotel kommt hinauf, und da will ich die Walhalla
hinbauen. Nicht eine sklavische Nachahmung der Mün-
chener Walhalla soll es werden, sondern ein wiener
Monument zur Erinnerung an die Regierungszeit des
Kaisers Franz Josef. Eine Walhalla für Gesterreicher,
eigentlich für wiener, wenn man bedenkt, was alles
während der Regierungszeit des Kaisers geschehen ist! Ls
soll ein grandioses Denkmal der Dankbarkeit sein. Hoffent-
lich habe ich da mehr Glück als mit dem Museum.
Daran habe ich schon alle Luft verloren. Es ist mir ein-
fach ekelhaft. Schuld sind aber nur die Künstler.
Ich wollte einen Monumentalbrunnen anläßlich der Fertig-
stellung der zweiten Pochquellenleitung bauen. Kaum war
Prof. Lenk mit dem Modell betraut, ist es losgegangen.
Jetzt unterbleibt alles. Ich bin ein baulustiger Mann,
aber die Künstler haben mir die Bauluft be-
nommen. Die Künstler sind nur selber schuld, ver-
derben sich selber alles. Sie schrecken jeden ab, etwas
für sie zu tun. Gleich ist der Brotneid da. Ich weiß, wer
hinter dem Rummel gegen das Museumsxrojekt steht, sehr
gut versteckt hält sich der perr. Ich kann ihn nicht heran-
ziehen." Der Bürgermeister hatte sich, wie der Vertreter
des „Neuen wiener Journals" schreibt, „recht warm geredet
gegen die Künstler". Kl

- Staatliche RunNpflege -
Berlin. Man schreibt uns: In einer der letzten Nummern
brachten Sie eine Notiz bezüglich des Märchenbrunnens,
worin Sie mitteilen, daß von den jährlich von der Stadt
Berlin für Kunst zu verausgabenden f 00 000 Mk. der weit-
aus größte Teil für den Märchenbrunnen verwendet werden
soll oder wird und "das voraussichtlich noch fünf bis sechs
Jahre lang, vor einer Reihe von Jahren wurde die Er-
richtung des Märchenbrunnens von den Vätern der Stadt
Berlin beschlossen und damals doch schon eine große
Summe für dieses Kunstwerk bewilligt. Darum ist
es vollkommen unverständlich, wieso nun die jährlich für
Kunst auszugebende Summe von fooooo Mk. auch noch
für diesen Brunnen verausgabt werden soll. Berlin tut
für Kunst schon wenig genug, da meine ich, sollte die
Künstlerschaft denn doch mal im eigensten Interesse die
Nase in diese Sache stecken. Kl

- —j Auszeichnungen -
Salzburg. Auf Wunsch geben wir noch nachträglich die
in der vorjährigen Ausstellung im „Künstlerhaus und Kunst-
verein Salzburg" verliehenen Auszeichnungen bekannt: Die
 
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