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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0432

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H26

Die Werkstatt der Kunst.

stellungen in Düsseldorf" beschloß, im nächsten Jahre eine
große Kunstausstellung zu veranstalten, von auswärtigen
Kunststädten sollen Berlin, München, Dresden, Karlsruhe,
Weimar, vielleicht auch Wien, eingeladen werden. Das
Ausland soll sich an einer Aquarellausstellung großen Stiles
beteiligen. Als Ehrung für den Nestor der Düsseldorfer
Künstlerschaft, den 95jährigen Prof. Andreas Achenbach,
soll eine Sonderausstellung von dessen Werken ange-
gliedert werden. Akademiedirektor Prof. Fritz Roeber
wurde zum Ehrenmitglied des Vereins gewählt.
Florenz. Die Gemäldeausstellung, die Ende dieses Jahres
und in den ersten Monaten des nächsten Jahres als
staatliche Jubiläumsausstellung in Florenz statt-
finden soll, wird mit Zustimmung der italienischen Kammer
von der Regierung mit einem Beitrag von 100000 Lire
subventioniert. Für die Künstler, die schon an drei italie-
nischen Kunstausstellungen beteiligt gewesen sind, besteht
keine Nötigung, ihre Werke, die sie ausstellen wollen,
einer Jury zu unterbreiten, die übrigen dürfen sich ihre
Iur,y aus den Künstlern nach Belieben wählen.
Nagen i. W. (Der Sonderbund Westdeutscher Künstler
und Kunstfreunde) wird seine diesjährige Ausstellung
im Kunstpalast zu Düsseldorf vom 15. Juli bis
15. Oktober veranstalten. Zunächst werden die Düssel-
dorfer Künstler, die den Bund ins Leben riefen, dort ver-
treten sein: Bretz, Llarenbach, Deußer, Gphey, Schmurr,
Sohn-Rethel. Ihnen schließen sich te peerdt und Rohlfs
an. Auf Einladung hin werden sich beteiligen die soge-
nannten „Iungdeutfchen", Karl pofer, L. R. weiß, v. Frey-
bold und p. Brühlmann. Auch französische Künstler, wie
Vuillard, Bonnard, Roussel u. a., wird man dort finden.
Außer Plastik, die repräsentiert wird durch Bosselt, paller
und Kogan wird auch das Kunstgewerbe in deutschen und
fremden Erzeugnissen zu Worte kommen. Line Repro-
duktion der ausgestellten Werke in einem pefte vereinigt,
wird an die Mitglieder des Bundes als Erinnerungsstück
zur Verteilung kommen.
Hannover. (Der Kunstverein für Pannover) beab-
sichtigt, versuchsweise für den Sommer 1910 eine per-
manente Ausstellung zu veranstalten mit vierwöchent-
lichem Wechsel der Kunstwerke. Es sollen in erster Linie
Sammlungen ausgestellt werden, doch auch ausnahms-
weise einzelne Kunstwerke, allerdings nur in sehr be-
schränkter Anzahl, da die Ausstellung nur ungefähr den
dritten Teil der i? Säle des Kunstvereins füllen soll. Die
erste Ausstellung beginnt am 1. Juni d. I. und zwar als
Schwarz-Weiß-Ausstellung, außerdem gelangen noch
zwei Gemäldesammlungen zur Ausstellung. Für den Monat
Juli werden noch Anmeldungen von Sammlungen
entgegengenommen.
Mainz. („D er Rhein im Bild".) Unter diesem Namen
soll am 8. Mai d. I. im Kurfürstlichen Schloß zu Mainz
eine Ausstellung des „Verbandes der Kunstfreunde in den
Ländern am Rhein" durch den Protektor des Verbandes,
den Großherzog Ernst Ludwig von Pesten, eröffnet werden.
Metz. Der Gemeinderat beschloß, für die im Mai zu
eröffnende Kunstausstellung eine Paftpfiichtversiche-
rung von 50000 Mk. zu nehmen.
München. (Münchener Iahresausstellung 1910 im
Kgl. Glaspalast.) In den letzten Jahren ist die Reihe
der einzelnen deutschen Künstlergruppen, welchen Sonder-
ausstellungen im Glaspalast zugebilligt wurden, so groß
geworden, daß ein weiteres Umsichgreifen dieser Gruppen-
ausstellungen nicht mehr im Interesse der Gesamtausstel-
lung liegen konnte. Ls wurde daher angestrebt und auch
erreicht, daß in mehreren der bedeutendsten deutschen Kunst-
städte die Gesamtkünstlerschaft sich vereinigte, um eine
möglichst umfassende und geschlossene Beteiligung als Kunst-

Heft 3;.

Zentrum zu ermöglichen. So haben in Düsseldorf, Karls-
ruhe und Weimar Komitees, welchen Vertreter aller dortigen
Künstlergruppen, sowie der nichtkorporierten Künstler an-
gehören, sich zu diesem Zwecke gebildet, und es besteht kein
Zweifel, daß durch diese gemeinsame Beschickung der dies-
jährigen Ausstellung ein viel reichhaltigeres und umfassen-
deres Bild des Kunstschaffens der betreffenden Kunstzentren
gegeben werden wird, als dies bisher der Fall war.
Paris. In Verbindung mit dem vom 2.-7. August tagen-
den III. Internationalen Kongreß für Schulgesundheits-
pflege findet in Paris vom 1.—26. August d. I. eine
Internationale Ausstellung für Schulgesund-
heitsxflege statt. Anmeldungen sind bis zum 15. Mai
d. I. zu richten an den Generalsekretär der Ausstellung,
Or. me6. V. p. Friedel, Hi Rue Gay-Luffac, Paris.
Stralsund. Für die 5. Ausstellung des Kunstvereins zu
Stralsund, die vom 7.—28. August 1910 dauern soll, gilt
die Einlieferungsfrist: 1. August. Alle für die Ausstellung
bestimmten Kunstwerke sind nach vorheriger Anfrage und
nachdem sie mittelst Anmeldevordruckes angemeldet
sind, an den Kunstverein zu Stralsund einzusenden. Der
Verein behält sich das Recht der Zurückweisung vor. „Ls
ist erwünscht, daß zur Vermeidung unnötiger Schreibereien
besonders verschlossen unter der Aufschrift: ,An den Vor-
sitzenden' die äußersten Preise für den Kunstverein selbst
oder für einen verkauf an Dritte angegeben werden. Der
Vorsitzende wird diese Preise streng vertraulich behandeln
und Dritten gegenüber nur dann nennen, wenn er glaubt,
es im Interesse des Künstlers tun zu sollen." Für die
Sicherheit der Kunstwerke im Ausstellungsräume, für vor-
sichtiges Aus- und Einpacken wird nach Möglichkeit gesorgt,
gegen Feuer zu ungefähr des wertes versichert, eine
paftung aber nur übernommen, insoweit die Feuerver-
sicherungs-Gesellschaft für Schäden aufkommt. Einsendung
muß franko erfolgen. Rücksendung erfolgt frachtfrei
nach dem Absendungsorte, wenn die Sendung im
Frachtbrief den Vermerk „Ausstellungsgut" und die Adresse:
„Kunstverein Stralsund" getragen hat. Verkaufsprovision
l00/o.
Löschen, 2H April. (Deutscher Äst schlesischer Kunst-
verein.) Der Deutsche Ostschlesische Kunstverein veran-
staltet September/Oktober 1910 eine Kunstausstellung,
Mai/Iuni 1911 eine Kunstgewerbeausstellung. Anmel-
dung für erstere 1.—30. Juni 1910, für letztere (speziell
schlesische Künstler und Kunstgewerbler) bis Dezember 1910.
Alle in Schlesien (Oesterreich und Preußen) gebürtigen
Künstler werden gebeten, sich aktiv selbständig oder in
Verbindung mit Kunstgewerbetreibenden dahin zu
betätigen, daß sie Formen und Ornamente, welche spe-
ziell schlesischen Ursprungs sind, aufgreifen und
weiter ausarbeiten. Preise und Prämien sind in Aussicht
genommen. Auskünfte erteilt von Mitte Mai an das
Sekretariat usw.: Teschen (Gest.-Schlesien), Bielitzerstraße.
Weimar. Die weima rische Kunstschule wird, wie be-
reits in der vorigen Nummer gemeldet wurde, zur Feier
ihres fünfzigjährigen Jubiläums eine retrospektive
Kunstausstellung veranstalten, die in der Zeit vom
1. Juni bis Ende September im Fürstenhause und im
Großherzogl. Museum am Karlsplatz stattfindet. Sie be-
steht aus Werken von Künstlern, welche der weimarischen
Kunstschule als Schüler oder Lehrer angehört haben, u. a.:
Böcklin, Lenbach, Begas, Brendel, piglheim, Marr, Guffow,
Strathmann, Kalckreuth d. Aelt., Kalckreuth d. Iüng., Lieber-
mann, Gleichen-Rußwurm und Rohlfs. Von den beiden
Letztgenannten werden größere Sammlungen gesondert
aufgestellt. Von Lenbach und Böcklin sind Gruppen von
bedeutenden, zum Teil wenig in der Geffentlichkeit bekannten
Werken zur Verfügung gestellt worden. Ferner von Olde,
v. Pofmann, Sascha Schneider, Melchers, Pagen, Thedy
u. a. Da die größtenteils aus Privatbesitz geliehenen Ge-
mälde einen seltenen Ueberblick ermöglichen über die Ent-
wickelung der bildenden Künste im Laufe von 50 Jahren
 
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