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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 37.

10. September. Letzter Linsendungstermin 15. September.
Es wäre erfreulich, wenn sich auch die zurzeit im Aus-
lands schaffenden Künstler an dieser Ausstellung zahlreich
beteiligen würden. Jene Künstler, welche keine Anmelde-
formulare erhalten haben, werden ersucht, ihre Adresse dem
Sekretariate des Vereins bildender Künstler Steiermarks
(Graz, Landesmuseum, Kalchberggaffe) bekanntzugeben. ^1
Wien. (Die bildende Kunst der Frau.) Line inter-
essante Ausstellung bereitet sich für den Herbst d. I. in
Wien vor. Ls ist nicht nur in Wien, sondern über-
haupt das erstemal, daß Werke bildender Kunst, deren
Urheber ausschließlich Frauen sind, in eine große Aus-
stellung vereinigt, gezeigt werden. — Die neugegründete
„Vereinigung bildender Künstlerinnen Oester-
reichs" veranstaltet im Spätherbste d. I. in den Räumen
der Secession eine Ausstellung von retrospektiver und
moderner Kunst der Frau. Sie wird einen Rückblick geben
über die Leistungen der Frau in der Kunst, vorzugsweise
in der Malerei in früheren Jahrhunderten, und hieran
wird sich das Beste an moderner Kunst von In- und Aus-
länderinnen schließen. Die nach dem Auslande entsendeten
Vertreterinnen der „Vereinigung bildender Künstlerinnen
Oesterreichs" haben bereits Zusagen für eine große An-
zahl historischer Bilder erhalten. Ls befinden sich darunter
Werke von Rosa Bonheur, Labille Guyard (Konkurrentin
der vigee Lebrun), Mlle. Gerard (Schülerin von Frago-
nard), Loster (Schülerin von Lhardin), Philiberte Ledoux
(Schülerin von Greuze), Madeleine Lemaire, Marie Baskrzeff,
von alten Holländerinnen Katharina van Hernessen, Ger-
truida van Veen. Auch aus Wiener öffentlichen und privat-
galerien werden die hervorragendsten Werke der Ausstellung
einverleibt werden. Ferner haben schon zahlreiche moderne
Künstlerinnen Bilder zugesagt, unter anderen Olga Boz-
nanska, Frau Roll, Alice Ronner-Breslau usw. An-
regungen bezüglich nicht bekannter oder vielleicht ver-
schollener Werke werden erbeten an die Adresse der „Ver-
einigung bildender Künstlerinnen Oesterreichs", Wien VIII,
Hamerlingplatz 10.

- Eröffnete Ausstellungen -
Berlin. (Verkäufe der Großen Berliner Kunst-
ausstellung 1910.) Der „Verein der Kunstfreunde
im Preußischen Staate" kaufte folgende Gemälde an:
August Bocher, „Stilleben"; W. Müller-Schönefeld, „Ge-
schwister"; Franz Lichhorst, „Sonnenschein"; Max v. poofch,
„vor dem Städtchen"; Rudolf Hacke, „Fischkutter"; Rudolf
Nitsch, „Thüringer Bäuerin"; Fritz Douzette, „Blick durch
die Bäume"; Georg Hacker, „Hochebene im Sauerland".
Der „Deutsche Kunstverein" kaufte an: Gemälde: L.
Begas-Parmentier, „Lindenblüte"; Artur Bendrat, „Land-
städtchen Graupen"; P. w. Harnifch, „Familienbad wann-
fee"; Walter Lspenhahn, „Neue Freude"; Otto Thiele,
„Winter in Agnetendorf"; Paul paeschke, „Sonntagnach-
mittag"; Skulpturen: Wilhelm Krieger, „Entengruppe";
Paul Zeiller, „Lisvogel", „Elfter"; Kayser-Lichberg, „Früh-
ling" (färb. Rad.). — Außerdem wurden folgende Gemälde
von Privaten angekauft: Helene Lange, „Gelbe
Rosen"; Lesser Ury, „Schlachtensee"; Walter Moras, „Herbst-
laudschaft"; Angelina Drumaux, „Chrysanthemen"; Lotte
Klopsch, „Das Kaffeekränzchen"; Lrnst Toepfer, „Die grüne
Flasche"; Angelo Jank, „vor der Jagd"; Paul Steffensen,
„Nach Sonnenuntergang"; Earl Kronberger, „Frau von
Dachau"; Franz v. Defregger, „Im Sonntagsstaat"; Karl
Boehme, „Kap St. Martin"; Alexander Koester, „Weiße
Enten", „Ans Ufer"; Hans Bohrdt, „Abendsonne"; Hugo
Köcke, „Im Teutoburger Wald".
Berlin. (Bei Fritz Gurlitt, XV, Potsdamer Straße 113,
Villa II) Sommerausstellung 1910: Werke von Böcklin fi,
Feuerbachs, Habermann, Kampf, Klinger, Leibl f, Lieber-
mann, Thoma, Trübner, weiß usw. Ferner von Lourbet,
Gsricault, van Gogh, Sisley, Pissarro usw.
Darmstadt. (Kunstverein für das Großherzogtum Hessen.)

In der Kunsthalle sind neu ausgestellt: Sammlungen von
P. Beckert-Frankfurt a. M. (Bildnisse), Rich. Pietsch-Wolf-
ratshausen (Landschaften), Georg Jahn-Dresden (Graphik),
Gertr. Stamm-Karlsruhe (Silhouetten). Ferner Gemälde ufw.
von A. Bennewitz, P. v. Ravenstein, w. Bader, F. Dou-
zette, S. Ley, L. Agthe, G. v. Groote, G. Gaupp, p. Rieß,
I. pilliet, M. Bucherer, I. Gentz, D. Leu, R. Zimmer-
mann, Th. v. Stein, p. v. Wächter.
Düsseldorf. (Bei Eduard Schulte) neu ausgestellt: Fritz
Reusing (5), Theodor van der Beck (3), Wacker-Elsen (2),
Alb. Holz (2).
Elberfeld. (Im Städtischen Museum) wurde eine Ge-
dächtnisausstellung für Andreas Achenbach eröffnet,
war es auch nicht möglich, eine größere Anzahl Bilder
des Meisters zu vereinigen, da auch Düsseldorf eine solche
Ausstellung plant, so konnten doch immerhin 12 qualitativ
gute Arbeiten zusammengebracht werden, zum Teil auch
aus hiesigem Privatbesitz. — Außerdem gelangen noch zur
Ausstellung: Sammlungen von Lrnst Hardt-Düsseldorf,
Albert Weisgerber-Paris, Julius Seyler-München, Richard
Bloos-Düsseldorf-Paris, Walter Scheufen-Düsseldorf.
Erfurt. (Ausstellung des Vereins für Kunst und
Kunstgewerbe.) Kollektivausstellung des „Vereins
Düsseldorfer Künstler".
Frankfurt a. !ll. Die soeben eröffnete Juni-Ausstellung
des Kunstvereins (Iunghofstraße 8) bringt neben zahl-
reichen Linzelwerken Sammlungen von Ernst Liebermann-
München, den Frankfurtern Althaus, Begner de la Tour,
Freund, Friedenberg, Limxert, Ruoff, Paetner und Ziegen-
meyer, sowie der Münchener Vereinigung graphischer
Künstler „Walze".
Hamburg. (Mangelnde Ausstellungsräume.) Ge-
legentlich der Eröffnung der 3. Graphischen Ausstellung
des Deutschen Künstlerbundes in der Galerie Lommeter
richtete der Vorsitzende des Bundes, Graf Leopold von
Kalckreuth, an die erschienenen Gäste eine Ansprache, aus
der wir die folgenden Sätze hervorheben: „Daß diese Aus-
stellung eine so reiche und vielseitige Bedeutung für den
deutschen Künstler gefunden hat, verdanken wir nicht zuletzt
dem Interesse, das im letzten Jahrzehnt die hamburgischen
Liebhaber und Sammler der graphischen Kunst ent-
gegengebracht haben. Ls ist seit Jahren beraten worden,
ob nicht der Deutsche Künstlerbund in Hamburg zuerst mit
einer Ausstellung von Bildern und Skulpturen auftreten
sollte, und zweifellos wäre es dazu gekommen, wenn
Räume dafür in Hamburg zur Verfügung ge-
standen hätten. Zu seinem lebhaftesten Bedauern hat
der Deutsche Künstlerbund auf diesen Wunsch bisher ver-
zichten müssen. Ich weiß, daß ich aus dem Herzen vieler
deutscher Künstler spreche, wenn ich auf die Notwendigkeit
großer Kunstausstellungen in Hamburg Hinweise. Die ham-
burgischen Kunstfreunde und Liebhaber laufen Gefahr, den
Anschluß an die lebende deutsche Kunst zu verlieren. Den
hamburgischen Künstlern fehlt der Sporn, der bei den
gemeinsamen großen Ausstellungen in dem wett-
eifer mit der gesamten deutschen Kunst liegt, und es fehlt
ihnen das auf eingehender Erkenntnis beruhende Mitleben
innerhalb der deutschen Künstlerschaft. Für Hamburg
und seineKunst und die gesamte deutsche Künstler-
schaft ist dieSchaffung einer Ausstellungsmöglich -
keit Bedürfnis."
Hamburg. (Kunstverein.) William Strang-Ausstellung
vom 1.—30. Juni. — Im Juli gelangen zur Ausstellung
Sammlungen von: H. I. Wolter und F. Hart-Nibbrig-
Laren, Otto Fischer-Dresden, Earl Schlieper-Leipzig. —
wegen Reinigungsarbeiten bleiben die Ausstellungssäle
vom 1?.— 31. Juli geschlossen.
Hamburg. Am -1. April d. I. starb der Hamburger Maler
Earl Rotte. Es ist jetzt mit Unterstützung hiesiger Besitzer
Rottescher Gemälde möglich gewesen, zu Ehren des Künst-
lers in den Kunstsälen von Louis Bock äc Sohn eine Aus-
stellung größeren Umfangs zu veranstalten.
 
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