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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 1.1885-1886

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Personalnachrichten - Ausstellungen, Sammlungen, etc. - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur - Vom Kunstmarkt - Briefkasten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9416#0281

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218

Uunst-Litteratur und vervielfältigeude Runst — voin Aunstmarkt — Briefkasten

sie überall, in Paris 1878, dann in Wien, in München 1879
und 1883 Trüliuphe davongetragen, in Antwerpen und Anister-
dain wenigstens ikre Ehre vollständig und glänzend gewahrt, Und
weshnlb? Weil sie endlich gelernt haben, sich als Ganzes zu
sühlen und einer Disziplin zu unterwerfen, von der die Jndu-
striellen auch noch heute so weit entfernt scheinen als je.
Huber sagt da ganz richtig: „Aus dieser Erfahrung folgt
für die (Reichs-)Regiernng die Notwendigkeit einer aktiven
plalimähigen, gutb ewujjten nnd allezeit schlagfertig en
Ausstellungspolitik." Damit köunen auch wir uns nur voll-
ständig einverstandeu erkläreu, niilsoniehr, als sie genan das Gegen-
teil der bisher befolgten darstellen würde.
Denn wer lviißte nicht, „wie sehr es auch dem Reiche Ein-
trag thut, wenu die Regierung mit verschränkten Armen zusieht,
wenn Tausende vou Jndustriellen auf fremdem Boden den Wett-
kamps init ihren im Ausstellungswesen viel routinierteren Kon-
kurrenten aufnehinen, wie notwendig und erspriehlich feruer fiir
unseren Export das einige nnd rasch entschlossene Zusainmengehen
der Regierung und der Jndustrie bei deu Weltausstellungen ist."
Hubers Buch aber möchten wir hiemit alleu Beteiligten,
besonders den verschiedenen Handels- und Kultusministerien
dringend empfehlen.
Denn eben jetzt naht uus wieder eine der wichtigsten F-ragen,
die der Beteiligung an der Pariser Weltausstellung, wo es ein
wahres llnglück wäre, wenn nian wieder so siistem- und planlos
versühre, wie seither so oft. Lb man sür oder, wie Referent,
gegen die Beschickuug sei, so thue man wenigstens, was man thut,
ganz nnd uicht halb, wie bisher immer. D. h. man untersage
auch den einzeluen die Beteiligung, wenn man als
Ganzes wegbleibt, denn man kann niemand erlauben, den Rus
unserer Natiou auf eigene Rechnung zu schädigen, wie das fast
regelmästig geschieht. Älacht man aber mit, so thue man es auch
mit voller Kraft und mit der strengsten Auswabl, wie es die
Franzosen selber imnier thun und sehr gut dabei fahren. Ilberdies
nehme man erfahrene Künstler zur Leituug und nicht steife
Bureaukraten, denn daS Ausstelleu ist eiu künstlerisches Geschäft,
kein adnünistratives.
-t K. Haupt: Die Bau- und Kunstdenkmäler der
Provinz S chleswig-Holstein. Kiel, Homann, 1. Lieferung.
Preis pro Lies. M. 1. Eine Art Jnventarisierung alles vessen, was
diese einst daran so reiche Provinz an Kunstdenkmälcrn älterer Zeit
bietet, genau in der Art, wie das Lotz und Dehn-Rothfelser für
Hessen-Nassau gethan, nnd wie maneS in den meisteii anderii deulschen
Ländern wenigstens wiinscht. *l — Natiirlich bleiben hier die Abbil-
dungen die Hauptsache. Sie sind anch überall da, wo sie wie bei den
wiäiligeren Gegenständen aus autotypierten Photographien be-
stehen, immerhin genügend, was man sreilich von den nach der
Natur gezeichneten Details nicht behaupteu kann, da sie doch gar
zu dilettantisch ciusgefallen sind. Dagegen ist der erläuternde Text
anspruchlos sachlich und angemessen.
-tZurGeschichtederKostüme. dkach Zeichnungen von W.
Diez, F-röhlich, Andr. Miiller, Watter u. a. München, Braun und
Schueider. Preis kart. M. 7,10 kolor. M. 12. Diese Sammlung der
Gruppen aus den alljährlich erscheiuenden „Münchener Bilderbogen"
ist ebenso verständnisvoll als charakteristisch aufgefastt und besonders
belehrend, da sie fast inimer Männlein und Weiblein in der betressen-
den Tracht, vder die verschiedenen Stände neben einander sept. Das
Werk kann daher nüt F-ug und Recht allen jungen Künstlern,
Lehrern :c. als sehr brauchbares Material empfohien werden.
Diese Brauchbarkeit würde sich indes noch sehr erhöhen durch
eineu begleitenden Text, der die Qnellen, aus denen der jeweilige
Zeichuer geschöpft, die Stosfe nud die I-arbe der KleidungSstüäe ic.
kurz angäbe, wo man jetzt überall blos auf Veimutungen ange-
wiesen bleibt.
rWessely, Ergünzungsheft zu Andresen-Wesselys Handbuch
für Kupferstichsammler, enlhaltend die seit 187ö erschienenen hervor-
ragenden Blätter nebst zahlreichen Nachträgen znm Hauptwerke.
Leipzig, T. O. Weigel. Preis 3 Mk.
Ein jeder Knpferstichsammler wird diesen Nachtrag mit
Freuden begriisten, der daS Hauptiverk bis zum Jahr 1883 führt.
Sehr richtig bemerkt der gelehrte Verfasser in dem Vorwort:
„Man hätte fürchten sollen — und viele haben diese Be-
sürchtung geteilt —, datz mit dem wunderbaren Ausschwunge
der Photographie und ihrer mannigfachen mechanischeu
Thätigkeü die Radiernadel des Malers und der Grabstichel
des Kupferstechers brach gelegt werden. Glücklicherweise hat
*) Aus der Pfa lz wird eben ein ähnliches Werk unter dem
Titel „Die Baudenkmale in der Psalz" angekündigt.

sicki diese Befürchtung als unnötig erwiescn. Jni Gegenteil
ist in allen Kulturstaaten, in Deutschland nicht zum lveiügsteu,
ein solcher Reichtum des Schassens auf dem Gebicte der
graphischen Kiinste eingetreten, dast der ausmerksame Ver-
folger dieser Thätigkeit zur Bewunderung hingerissen ivird.
Es haben sich in den Städten mit Kunstakademieen Radier-
klubs gebildet und Kiliistzeitungen nifen gleichfalls so manches
treffliche Werk der Radiernadel hervor."
Allen Besitzern des Hauptwerles sei dieser Nachtrag alS
eine unentbehrliche Ergänzung dringend empfohleu.
Vom Kunstmarkk
Die Kuusthandluug von H. G. Gulekuust in Stultgart
bringt aiu 3. Mai und sf. Tage eine ansgezeichncle Sammlung
von Biichern des 1.7. bis 18. Jahrhuuderts aus dem Kloster
Zwiesalteu ic. zur Versteigerung. Der elegant ausgestattete
Katalog weisi 7103 Nummeru aus fast allenLitieraturfächeru auf.
Ludwig Rosenthals Antiguariat verseudet soeben jeinen mit
11 Lichtdruckbeilagen versehcnen lü.Katalog. Weist schon diese opu-
leuteAusstattung daraus hii!. dast wir es nüt einem nichtgewöhnlichen
Kataloge dieses „Königs der Antiguare" zu Ihun haben, so genügt
ein flnchtiges Durchblättern, um zu erkennen, welche Schäpe an
Manuskripten, Miniaturmalereieu uud seltenen Trucken dieser
Katalog dem Liebhaber vernüttelt. Besvnders Sammlnngs-
vorstände wvlleu wir auf dieses hervorragende Verzeichuis hin-
weisen.
1 Gemäldepreise in London. Gelegenilich der am
27. v. Mts. bei Christie Manson und Wovds staltgehabten Ver-
steigerung der Gemäldesammlung eincs verstorbenen Landmagnaten
erzielten einige Bilder ganz ungewöhnlich hohe Preise. Sv wurde
der „Pserdemarkt" von Rosa Bonheur mit 3000 Gnineen bezahlt;
die Gemälde von Philipp „Die F-reiwilligen", „Die Wassertrinker"
und „lbe Larly Larrer" von Murillo erzielten 1700, 2170 und
3800 und Turner-:- „Lampo sanr» vvu Venedig" 2700 Guineen.
80 Bilder liefertcn einen Gesamterlös vvn St. 3.7,212.

Vriefkasten

G. F. st. Lic schrcwcn mic-: „Hcurc k>nm ich mil dcm Tankc iibcr
Jhrc mir so gcwogcnc Nritik zuglcich die frciidige Miltcilimg vcrbindcii. daß
dicsclbc zu dcm Pcrkaiis mcinc- BildcS gcführl Iiar. Tcr Nällicr wurdc Icdiglich
durch dic Rcprodukliou in Jhrcm Blalic aiismcrksaiii. Wic schr ich Nlich iibcr
dcn Erfolg frcuc und zu ucucm Zchasfcu mich criimrigl fiihlc. kaim ich Jlmen
nichl schilderu" .... Tas isl nuu allcrding-:- auch für un-:- cinc Gciiugthuuug-,
uoch größcr wird dicsclbc aber sciu. wcim Lic bald durch ciu ucue-:- Wcrk dic
Erwarlimgcu rechtfcrtigcn, dic Lic mil dem crstcn crrcgl.
v. p. Mclklenbura. Bou dcm Kruzifix im Tauro zu Padua bcsitzt das
Bcrliucr Muscum ciucü gutcu Abguß. Licücicht bl-iugt dic bci Aliuari cr-
scheincudc Touarcllo-Piiblikatiou ciu photographischc-z Abbild.
Frida. Lille. Habcn sic wciiigslcns so vicl Millcid. Illis iu ihrcm Zorne
nicht gänzlich zu vcniichtcn!
Zngcbora !n Rurland. Unscrc Mitleilungcn übcr Kuno von Bodcnhauscn
in Hcs! 12 crgäuzcn Ivir dahin. daß B. allcrdings in Böhmcn crzogen. icdoch
im ehcmaligcn Kurhcssen gcborcn isl. Er isr cin Lchülcr W. Liudenschmir-:.
:l. Z. Serlin. Was Lic suchcn. Ivcrdcu Lic in dcm iocbcn au-gegcbcncn
Antiguariaiskatalog Rr. 122 vou K. Th. Pölkcr in Frankfilrt a. Dk. findcn.
Tersclbc cnrliäll in drei Slblcilungcn einc Rcihe Sammlungcn knnstgcschichtlicher
uud illuiiricricr Wcrkc nnd isl scdcm Znicrcssenrcn zur sorgfältigcn Turchsicht
zu empfehlen.
L. m. Sallc. Gewiß ist es Iiuscre Ausgabe. künstlerischc Gcdenklage zu be-
rückiichrigcn. Wir haden bcrcilc- eincu ciuiiweilcii bi: reichcnden Kalcudcr
auigciieür. wllrdcu scdoch Zhncn. sowic allcn nnicren vcscr» dankbar scin. wolltcn
Tic uns auf künstlerischc Gcdcnkiage. dic in dic nächficn Jahrc sallcn. ausmerksain

machcn.
17. v. B. Gcesicniündc. Tas im Hesr IS pcröfientlichle Max schc Bild,
Christus heilt cin krankei- Kind, ist außcrdem bis jcßt nur in J-arbcnlichtdrink bci
der ..Percinignng dcr Ku»slfieimdc" iu Bcrliu erschiciien. Bildgröbc g6:bl rni
Prcis 20 Mark. Jn Photographic Ivird cs crsl jpätcr cilcheincu.
Neugieriger. Franksurt a. 7N. Taß die sranzösischc Kunst in der
Bcrlincr JubiläumSanSslcllung nicht vcrlrcien scin wird. iil gewiß bedaucrlich.
wer wollle abcr daran schou jeßi Folgcrungcn fiir dic ibtzScr Münchener
Jnlernalionale AuSstcllung knüpscii ?
professor Or. L. m. Brannschweig. Wegcn dcr gkcunung dcs bclr. NamcnS
vcrwcijcn wir auf dcu Bricfkaslcu dcS vorigeu HcslcS unlcr P. H. Lcipzig. Jm
übrigcn besten Dank!
6. S. Münchcn. Äünsllcr und Knnslschrcibcr. daS altc Licd! -ic kcimcu
doch dic Anckdolc von dcm Malcr. dcr cincn Knlikcr zur Bcsichligung scmcS
ncucsteu Lpus cinlädt und ihu mil dcn Wortcn clnpsängt: „Zch biu dnrchaus
mchl cm.psindlich und bittc Lic um Ahr ganz unparlciischc-:-Urlcit; da war cbcn
Einer da. der hat fich untcrslandeu anf das Bild zu schimpfcn. Na den habe ich
schön dic Treppc hinuntergescuerl." , , , . .. ,,
A. Becischcn, Müilchen. Bcstcn Tank. Gebcn sic un- behuf: Korrcktur-
zuscndung gcft. Fhrc Adrcsse an. ^ .
Lin irkiier Abonnent, Dnsscldorf. Pholographicn von Pamms Lvcilc ,md
nicht im Haudcl. Picllcichl ericheiucn solchc im -Hcrdsl bci dcr Phot. Ilnion m
Münchcn. , . „ ..
Linc Anzahl jüngcrer Berliner Maler. ^hr Wunich ,oll moglich,! ersullt
werden, wir haben uns an Hcrni G. Le. -gewandt.

Redigiert unter Derantwortlichkeit der Derlagsanstcilt sür Uunst und Wisseiiscksast oorm. ^sr. Bruckmanu (Borstand: A. Bruckmann)

Druck der verlagsanstalt Bruckniann in Munchen
 
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