Unserc Bildcr — Ateliernotizeii — pcrsonalnachrichten
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Aug. Kaulbach in seiner Mädchengruppe ein sehr liebens-
würdiges Beispiel. Fragen wir, was uns an derselben sv
anziehe, so sind es ganz gewiß nicht diese oder jene fran-
zösischen Reminiszenzen der Technik oder das modische
Kostüm der beiden, das der Maler ja nur so viel betont,
als nötig ist, um zu zeigen, daß diese Kinder den gebil-
deten und wohlhabendcn Ständen angehören. Es ist im
Gegenteil die vornehme Anmut und Reinheit, welche
Mädchen aus solchen Ständen besser ausbilden können, als
solche, die von früh an arbeiten müssen. Sie verhalten
sich zu diesen, wie Gartenblumcn zu wilden Rosen, beide
haben ihre spezifischen Reize. Kaulbach aber ist gerade
darum ein hochbegabter Meister, weil er die Eleganz der
ersteren ebenso vortrefflich zn charakterisieren versteht, wie
die Frische und das Unbefangene der leßteren, wovon er in
seiner „Schützenliesel" — vielleicht seiner besten Figur —
einen so glünzenden Beweis geliefert, dessen unermeßliche
Verbreitnng ganz wohlverdient war und nur bedauern
läßt, daß er diesen Anlauf nicht weiter verfolgte.
Ohne Zweifel kann ein Bild diesen ersten und uner-
laßlichsten Forderungen nur in beschränktem Maße, ja selbst
gar nicht genügen und doch noch einen gewissen Wert
haben, sei es, daß es eine bedeutende künstlerische Persönlich-
keit ausspricht, die sich ihre eigene Welt baut oder solche
koloristische Vorzüge entwickelt, daß uns die Musik seiner
Farbensymphonie magisch fesselt. Aber das sind verhältnis-
mäßig seltene Ausnahmen, die im Grunde nur die dtegel
bestätigen aber nicht aufheben, denn es entsteht dann jene
Poesie des Kontrastes zwischen Jnhalt und Form, welche
wohl Liebhaber und Kenner, aber nie mehr die ganze
Nation zu fesseln vernmg, die fiir dergleichen artistische
Feinschmeckereien kein Verständnis mehr hat. Tarum sind
die Genelli, wie selbst die Telacroix an ihren Landslenten
auch ziemlich spurlos vorübergegangen.
Wer wäre jemals von uns Münchenern an dcr Aniper
hin spazieren gegangen, ohne entzückt zu sein über die
Fülle von traulich stiller Anmut, die ihm auf Schritt und
Tritt entgegenkam? Tie herrlichsten Baumgruppen, die
malerischsten Wege, reizendsten Dorfpartien spiegeln sich un-
aufhörlich in der kristallhellen Flut mit den köstlich um-
buschten, bald steil abfallenden, bald ftachen nnd blumen-
bedeckten Ufern. Bei jeder Wendung des sich behaglich
herumschlängelnden Flusses löst eine neue Jdhlle die andere
ab, während das Waffer bald rauschend über ein Wehr
sällt, bald murmelnd und kosend wie stilles Liebesgeflüster
unterm Schatten mächtiger Eichen versteckt dahin zieht.
Ein solches Jdyll voll der anspruchslosesten Liebens-
würdigkeit führt uns nun Röth vor, das uns den ganzen
Zauber wiedergiebt, dcn Wald und Wiese mit ihrem
würzigen Duft an eineni sonnigen Maimorgen bei uns
entsalten uud den man gleich hinreißend kaum irgendwo
in der Welt mehr wiederfindet. Tenn die Namr gesellt
hier zu der Schönheit eine Lauterkeit und Anspruchslosigkeit,
ein unentweihtes Wesen, das durch die klare Flut noch
vcrdoppelt wird. Daß Röth diese Unschuld so sein wieder-
gicbt wie hier, das hat seinen Bildern allmählig eine
Anerkennung verschasft, wie sie seit Kotschs Tode kein
Landschafter in höherem Grade bei uns errungen.
Melier-Notizen
O. Jn Düsseldorf kommt man, nach dem Vorgange des
Miinchener F-r. von Uhde, jetzt auch endlich dahinter, die so auf
dei .iöand liegende Korrektur deS von Gebhardffchen Gedanken-
ganges vorzunehmen; und zwar durch die Ermägung, daß, weiin
man die Naivitat der Mten, welche die biblische Legende ini Kostiinie
ihrer Zeit darstellten, möglichst getreu sich zu eigen machen will,
man dieselbe Geschichte nicht im Kostüme jener uns sern-
liegenden Zeit, sondern mit gleicher Naivität in demjenigen unserer
gegenwärtigen Zeit zu veranschaulichen hat. — Zu dieser einfachen
Logik ringt sich erst ein lalentvoller Ichnler von Gebhardts durch,
Henri Suykens, welcher augenblicklich bei Bismeyer und Kraus
eine „Anbetung der Hirten" ausgestellt hat. Die Madonna
ist eine gesunde Bauermagd des heutigen Wesrfalens, welche mit
grauer Jacke und Schiirze, braunem Rock und grauen Strümpfen
bekleidet, mit ihrem wohlgenährten Kinde in einer modernen
Bauernscheune auf dem Heu lagert und von vollständig modern
aussehenden Bauernburschen derselben Gegend aus ehrfurchtsvoller
Entferniing angestaunt wird. Der kaum bemerkbare Heiligen-
schein des Christuskindes ist das einzige sichtbare Atlribut, welches
die Brücke zu der fernen Legende der Bibel schlägt, oder auch die
einzige Konzession, welche der Romantik von dem modernen
Naturalismus gemacht wird.
v Michael Munkacsy hat, wie die N. fr. Pr. ausführ-
lich berichtet, kiirzlich in sestlicher Versainmlung einem kleinen Kreise
geladener Gäste sein nunniehr vollendetes großcs Gemälde „Mo-
zarts letzter Tag" gezeigt. Mozart ist in ein Fauteuil zurück-
gesunken und folgt, schon mit dem Tode ringend, dem Gesang
seiner Freunde, den Tönen seines Reguiems; das leidende Gesicht
Mozarts, seine rirhrende Hilslosigkeit in seinem Bestreben sich auf-
zuraffen, die Snirger niit ihrer selbst angesichts des dahinsiechenden
Meisters nicht zuriickhaltenden Sangessreudigkeit in den Mienen,
die betriibte Frau und der traurige Junge, sie Alle treten mit
frappanler Plastik vor das Auge. Der Kunsthändler Sedelmeyer
wird das Bild an den bedeutenderen Plätzen zur Ausstellung
brrngen.
/. Historienmaler Hugo Vogel in Berlin, ist seitens des
Hannöverschen Provinzialmuseums init der illussührung eines Ge-
schichtsbildes beaustragt, welches den Moment schildern soll, da
Herzog Ernst der Bekenner seinen Übertritt zum Protestantismus
damit besiegelt, daß er init seiner Gemahlin in der Schloßkapelle
zu Celle l.ty.i das Abendmahl in beiderlei Gestalt nimint.
Personglnachrichken
>. Die Entrüstung über die schon im letzten Hefte beriihrte Be-
setzung der Jnspektorstelle desStädelschen Muse ums zu Frank-
furt a. M. ist in der ganzen Itadt, sowie in auswärtigen Kunstkreisen
eine allgemeine. War schon die Wahl von Gerhard Diaß der
Ausfluß des Nepotismus, so iveiß man sür die seines Nach-
folgers, der in einem Fellgeschäft seine Lausbahn begonnen und nun
d-e Stelle Passavants einzunehnieri auserkoren wurde, absolut keiue
nur irgend plausiblc Erklärung. Von Seiten der Frankfurter
Künstlergesellschaft, des Architekten- und Jngenieurvereins, des
Mitteldeulschen Kunstgewerbeverems, des Freien Deutschen Hoch-
stiftes, des Historischen Museums uud des Vereins für Geschichte
und Altertumskunde ist gegen dieses ungualifizierbare Gebaren
Protest an die Administration genannten Jnstitus erhoben.
* Ernst Hähnel in Dresden seiert am 9. März seinen
75. Geburtstag. Seine Schüler beabsichtigen, ihm an diesem hohen
Festtage ein Album mit den Bildeni aller seiner Sckniler zu
überreichen.
Ter Lehrer der Ziselierkunst an der kgl. Kunstgewerbeschule
Stuttgart, Professor Rudolf Mayer, ist zum Lehrer und Pro-
fessor an die Großherzogliche Kunstgewerbeschule Karlsruhe be-
rufen worden und tvird bis Lstern seine Lehrthäligkeit an letzterer
Nnstalt eröffnen.
/. Fürst orlonia ist am 7. Febr. inRom gestorben. Jn ihni
schied nicht nur einer der reichsten Männer, sondern auch der größte
Wohlthäter der dlrmen und einer der hochherzigsten Mäcene, der
Kunst uiid Künstler im großartigsten Stile unterstüvte und sür
letzteren Zweck jährlich die feste Summe von Millionen Lire
in >ein Budget setzte. Mit unermeßlichen Kosten legte er die
?lntikensammlung der Villa dllbani an und sammelte antike Bild-
säulen im Palazzo an der Lungara.
v. V. Wien. (Maler Aigner f.) Heute — am
19. Februar — verbreitete sich die Nachricht, daß der bekannte
Maler Joseph Aigner seinem Leben durch Erhängen ein
Ende gemacht. Der Verstorbene, seit drei Jahren Gemeinderat
der Stadt Wien, eine allgemein geachtete Persönlichkeit und ächte
Künstlernatur, hatte eben sein 69. LebenSjahr begonuen. Familien-
zerwürfnisse, zuuehmende Kränklichkeit und auch mißliche finanzielle
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Aug. Kaulbach in seiner Mädchengruppe ein sehr liebens-
würdiges Beispiel. Fragen wir, was uns an derselben sv
anziehe, so sind es ganz gewiß nicht diese oder jene fran-
zösischen Reminiszenzen der Technik oder das modische
Kostüm der beiden, das der Maler ja nur so viel betont,
als nötig ist, um zu zeigen, daß diese Kinder den gebil-
deten und wohlhabendcn Ständen angehören. Es ist im
Gegenteil die vornehme Anmut und Reinheit, welche
Mädchen aus solchen Ständen besser ausbilden können, als
solche, die von früh an arbeiten müssen. Sie verhalten
sich zu diesen, wie Gartenblumcn zu wilden Rosen, beide
haben ihre spezifischen Reize. Kaulbach aber ist gerade
darum ein hochbegabter Meister, weil er die Eleganz der
ersteren ebenso vortrefflich zn charakterisieren versteht, wie
die Frische und das Unbefangene der leßteren, wovon er in
seiner „Schützenliesel" — vielleicht seiner besten Figur —
einen so glünzenden Beweis geliefert, dessen unermeßliche
Verbreitnng ganz wohlverdient war und nur bedauern
läßt, daß er diesen Anlauf nicht weiter verfolgte.
Ohne Zweifel kann ein Bild diesen ersten und uner-
laßlichsten Forderungen nur in beschränktem Maße, ja selbst
gar nicht genügen und doch noch einen gewissen Wert
haben, sei es, daß es eine bedeutende künstlerische Persönlich-
keit ausspricht, die sich ihre eigene Welt baut oder solche
koloristische Vorzüge entwickelt, daß uns die Musik seiner
Farbensymphonie magisch fesselt. Aber das sind verhältnis-
mäßig seltene Ausnahmen, die im Grunde nur die dtegel
bestätigen aber nicht aufheben, denn es entsteht dann jene
Poesie des Kontrastes zwischen Jnhalt und Form, welche
wohl Liebhaber und Kenner, aber nie mehr die ganze
Nation zu fesseln vernmg, die fiir dergleichen artistische
Feinschmeckereien kein Verständnis mehr hat. Tarum sind
die Genelli, wie selbst die Telacroix an ihren Landslenten
auch ziemlich spurlos vorübergegangen.
Wer wäre jemals von uns Münchenern an dcr Aniper
hin spazieren gegangen, ohne entzückt zu sein über die
Fülle von traulich stiller Anmut, die ihm auf Schritt und
Tritt entgegenkam? Tie herrlichsten Baumgruppen, die
malerischsten Wege, reizendsten Dorfpartien spiegeln sich un-
aufhörlich in der kristallhellen Flut mit den köstlich um-
buschten, bald steil abfallenden, bald ftachen nnd blumen-
bedeckten Ufern. Bei jeder Wendung des sich behaglich
herumschlängelnden Flusses löst eine neue Jdhlle die andere
ab, während das Waffer bald rauschend über ein Wehr
sällt, bald murmelnd und kosend wie stilles Liebesgeflüster
unterm Schatten mächtiger Eichen versteckt dahin zieht.
Ein solches Jdyll voll der anspruchslosesten Liebens-
würdigkeit führt uns nun Röth vor, das uns den ganzen
Zauber wiedergiebt, dcn Wald und Wiese mit ihrem
würzigen Duft an eineni sonnigen Maimorgen bei uns
entsalten uud den man gleich hinreißend kaum irgendwo
in der Welt mehr wiederfindet. Tenn die Namr gesellt
hier zu der Schönheit eine Lauterkeit und Anspruchslosigkeit,
ein unentweihtes Wesen, das durch die klare Flut noch
vcrdoppelt wird. Daß Röth diese Unschuld so sein wieder-
gicbt wie hier, das hat seinen Bildern allmählig eine
Anerkennung verschasft, wie sie seit Kotschs Tode kein
Landschafter in höherem Grade bei uns errungen.
Melier-Notizen
O. Jn Düsseldorf kommt man, nach dem Vorgange des
Miinchener F-r. von Uhde, jetzt auch endlich dahinter, die so auf
dei .iöand liegende Korrektur deS von Gebhardffchen Gedanken-
ganges vorzunehmen; und zwar durch die Ermägung, daß, weiin
man die Naivitat der Mten, welche die biblische Legende ini Kostiinie
ihrer Zeit darstellten, möglichst getreu sich zu eigen machen will,
man dieselbe Geschichte nicht im Kostüme jener uns sern-
liegenden Zeit, sondern mit gleicher Naivität in demjenigen unserer
gegenwärtigen Zeit zu veranschaulichen hat. — Zu dieser einfachen
Logik ringt sich erst ein lalentvoller Ichnler von Gebhardts durch,
Henri Suykens, welcher augenblicklich bei Bismeyer und Kraus
eine „Anbetung der Hirten" ausgestellt hat. Die Madonna
ist eine gesunde Bauermagd des heutigen Wesrfalens, welche mit
grauer Jacke und Schiirze, braunem Rock und grauen Strümpfen
bekleidet, mit ihrem wohlgenährten Kinde in einer modernen
Bauernscheune auf dem Heu lagert und von vollständig modern
aussehenden Bauernburschen derselben Gegend aus ehrfurchtsvoller
Entferniing angestaunt wird. Der kaum bemerkbare Heiligen-
schein des Christuskindes ist das einzige sichtbare Atlribut, welches
die Brücke zu der fernen Legende der Bibel schlägt, oder auch die
einzige Konzession, welche der Romantik von dem modernen
Naturalismus gemacht wird.
v Michael Munkacsy hat, wie die N. fr. Pr. ausführ-
lich berichtet, kiirzlich in sestlicher Versainmlung einem kleinen Kreise
geladener Gäste sein nunniehr vollendetes großcs Gemälde „Mo-
zarts letzter Tag" gezeigt. Mozart ist in ein Fauteuil zurück-
gesunken und folgt, schon mit dem Tode ringend, dem Gesang
seiner Freunde, den Tönen seines Reguiems; das leidende Gesicht
Mozarts, seine rirhrende Hilslosigkeit in seinem Bestreben sich auf-
zuraffen, die Snirger niit ihrer selbst angesichts des dahinsiechenden
Meisters nicht zuriickhaltenden Sangessreudigkeit in den Mienen,
die betriibte Frau und der traurige Junge, sie Alle treten mit
frappanler Plastik vor das Auge. Der Kunsthändler Sedelmeyer
wird das Bild an den bedeutenderen Plätzen zur Ausstellung
brrngen.
/. Historienmaler Hugo Vogel in Berlin, ist seitens des
Hannöverschen Provinzialmuseums init der illussührung eines Ge-
schichtsbildes beaustragt, welches den Moment schildern soll, da
Herzog Ernst der Bekenner seinen Übertritt zum Protestantismus
damit besiegelt, daß er init seiner Gemahlin in der Schloßkapelle
zu Celle l.ty.i das Abendmahl in beiderlei Gestalt nimint.
Personglnachrichken
>. Die Entrüstung über die schon im letzten Hefte beriihrte Be-
setzung der Jnspektorstelle desStädelschen Muse ums zu Frank-
furt a. M. ist in der ganzen Itadt, sowie in auswärtigen Kunstkreisen
eine allgemeine. War schon die Wahl von Gerhard Diaß der
Ausfluß des Nepotismus, so iveiß man sür die seines Nach-
folgers, der in einem Fellgeschäft seine Lausbahn begonnen und nun
d-e Stelle Passavants einzunehnieri auserkoren wurde, absolut keiue
nur irgend plausiblc Erklärung. Von Seiten der Frankfurter
Künstlergesellschaft, des Architekten- und Jngenieurvereins, des
Mitteldeulschen Kunstgewerbeverems, des Freien Deutschen Hoch-
stiftes, des Historischen Museums uud des Vereins für Geschichte
und Altertumskunde ist gegen dieses ungualifizierbare Gebaren
Protest an die Administration genannten Jnstitus erhoben.
* Ernst Hähnel in Dresden seiert am 9. März seinen
75. Geburtstag. Seine Schüler beabsichtigen, ihm an diesem hohen
Festtage ein Album mit den Bildeni aller seiner Sckniler zu
überreichen.
Ter Lehrer der Ziselierkunst an der kgl. Kunstgewerbeschule
Stuttgart, Professor Rudolf Mayer, ist zum Lehrer und Pro-
fessor an die Großherzogliche Kunstgewerbeschule Karlsruhe be-
rufen worden und tvird bis Lstern seine Lehrthäligkeit an letzterer
Nnstalt eröffnen.
/. Fürst orlonia ist am 7. Febr. inRom gestorben. Jn ihni
schied nicht nur einer der reichsten Männer, sondern auch der größte
Wohlthäter der dlrmen und einer der hochherzigsten Mäcene, der
Kunst uiid Künstler im großartigsten Stile unterstüvte und sür
letzteren Zweck jährlich die feste Summe von Millionen Lire
in >ein Budget setzte. Mit unermeßlichen Kosten legte er die
?lntikensammlung der Villa dllbani an und sammelte antike Bild-
säulen im Palazzo an der Lungara.
v. V. Wien. (Maler Aigner f.) Heute — am
19. Februar — verbreitete sich die Nachricht, daß der bekannte
Maler Joseph Aigner seinem Leben durch Erhängen ein
Ende gemacht. Der Verstorbene, seit drei Jahren Gemeinderat
der Stadt Wien, eine allgemein geachtete Persönlichkeit und ächte
Künstlernatur, hatte eben sein 69. LebenSjahr begonuen. Familien-
zerwürfnisse, zuuehmende Kränklichkeit und auch mißliche finanzielle