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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 1.1885-1886

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An unsere Freunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.9416#0125

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Länter bejonderrr Mtwirkung von Fr. Pecht, herausgegeben von der verlagsanttalt iür uunit und winenjchaft
_ vorrnals Frirdrich Bruckmann in München.
erscheint in halbmonatlichen Heften von ca. I^ 2 Bogen reich illustriertem Texr und ca. 4 Bilderbeilagen in Umschlag. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis 14. Nachtr. 2916c, bayer. Verzeichnis 386^) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljabr (6 Heste); das einzelne
Hest 75 Ps. — Jnserate die viergespaltene Nonpareillezeile 30 Vi. 6000 Beilagen 45 Mark, bei größerem Format oder Umsang Preisaufschlag.

An unsere Lrrunde.

»ie erstc Pslicht, die wir beim Jahreswechsel den Gönnern unseres jungen
Unternehmens gegenüber zu erfnllen haben, ist die des ausrichtigsten
Tankes sür ihre so überraschend große Unterstützung. Dieselbe wurde uns
nicht nur in allen Teilen des Vaterlandes, sondern überall wo Deutsche
wohnen in einem Maße zu teil, daß nnser Blatt bereits die volle Selb-
ständigkeit erlangt hat. Haben ferner fast alle unsere bedeutenderen Künstler
ihren Beistand bereits geleistet oder doch zugesagt, so kann damit die Er-
reichung des ersten Zweckes unserer Publikation: die Vermittelung eines
unmittelbaren Verkehrs zwischen den Künstlern und der Nation zu über-
nehmen, hente schon als vollkommen gesichert betrachtet werden. Damit
wäre aber auch die Richtigkeit des Grundgedankens erwiesen, der das Unter-
nehmen hervorgerufen: daß „die Knnst für Alle" da sein soll, nachdem unser
Blatt den Kreis der bloßen Fachgenossen schon jetzt so weit überschritten
hat, daß unseres Wissens noch nie eine Kunstzeitschrift gleich große Unter-
stützung beim deutschen Volke gefunden.
Ermnntert uns dieser unerwartet große Erfolg auf dem eingeschlagenen
Wege fortzuschreiten, so legt er uns doch zugleich nene Verpslichtungen auf.
Denn niemand weiß besfer als wir, wie weit das Geleistete noch hinter
dem zurückbleibt, was wir uns vorgesetzt, wie sehr es noch immer der Nach-
sicht bedarf. Aber da sowohl das Ziel, als die technischen Mittel, es zu
erreichen, völlig neue waren, so fehlte es eben anfänglich hier und da.
Nicht nur ließ der bis dahin noch wenig geübte Drnck der autotypischen
Platten in einzelnen Fällen zn wünschen übrig, auch die litterarischen Mit-
arbeiter- mußten erst in allen Teilen Deutschlands gesucht und versucht,
ein bestimmter Stil für das Ganze mußte erst gefunden werden. — Es war
einzig die Propaganda, welche die vortrefflichen Werke der Künstler für uns
machten, die alle Mängel über dem ungeheuren Vorteil vergesfen ließ, daß
man hier doch endlich einmal die Handschrift des Künstlers selber sah und
nicht blos die leblose Nachahmung des Holzschneiders oder Stechers. — Ebenso gelang es uns wenigstens in
einigen Fällen aufs glänzendste, die Künstler selber uns auch ihre Erlebnisse erzählen nnd ihre Anschauungen
auseinandersetzen zu lassen, statt die ihnen mehr oder weniger aufgedrungenen Vertreter. Wir hoffen dies
künftig noch viel häufiger thun zu können.
Damit wären wir bei unseren guten Vorsätzen für diesc Zukunft angelangt. Zunächst bei dem, daß
unser Blatt keine Richtnng ausschließen, das Bortreffliche, also wahrhaft Lebendige in jeder zur Geltung zu


Btudie. von A. v. wer


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