Ilnsere Bilder — Ateliernotizen — personalnachrichteii
ihn also auch ungewöhnlich lebenswahr darzustellen, wie
alle seine schnapstrinkenden Genossen oder seinen die Vor-
sicht für den bessern Teil der Tapferkeit haltenden Gegner.
Die Szene sieht vollkommen glaubwürdig aus, ja selbst
die gewisse Ode des Gemachs stimmt zu der ein wenig
brutalen Geltendmachung des Rechts des Stärkeren, dieses
ältesten aller Rechte. Obwohl Dery vor diesem Bild eine
Vestalin, dann einen „Sklavenmarkt im alten Alexan-
drien" an der Wiener Akademie verbrochen, hieraus den
„heil. Antonius" versucht hat, so ist er doch erst in ge-
sundes Fahrwasser gekommen, seit er sich der Darstellung
des eigenen nationalen Lebens mit so glücklichem Erfolg
wie hier zugewendet. Daß die Ungarn aber sich in kaum
drei Jahrzehnten und zwar fast durchwegs auf deutschen
Schulen eine sehr respektable nationale Kunst geschaffen,
das stellt der Lebens- und vielleicht noch mehr der Assimi-
lationskraft des magyarischen Stammes ein ungewöhnlich
glänzendes Zeugnis aus; denn es kann gar keine Frage
sein, daß sie diesen Aufschwung lediglich der Stärke und
Entschlossenheit ihres Nationalgeistes, der Glut ihres Patrio-
tismus verdanken, den man manchen andern nur
wünschen möchte, die zu beiden oft viel zu klassisch „ge-
blldet" sind.
Ein köstlicher Studienkopf von einem sehr talentvollen
jungen deutschen Künstler, Hans Fechner aus Berlin, macht
uns heute mit einem dritten jungen Talente bekannt, dessen Herr
Bürgermeister oder wer er sonst ist, alle die Bauernschlauheit
und den guten Humor ausspricht, die unseren bayerischen
und schwäbischen Landsleuten oft so gut stehen. Früher
Schüler Hildebrands in Berlin, hat Fechner einige Zeit
der Defreggerschen Schule angehört und sich da, wie
es scheint, jenes srische Naturgefühl wie die malerische Be-
handlung angeeignet, die so wohlthuend an diesem Kopfe
berühren.
Melirr-Notizrn
— Der große Londoner Kunstverlag Cassel u. Compani)
hat den Mnnchener Maler Ed. Grützner aufgefordert, einen
Teil der Jllnstrationen für eine internationale Prach t auSgabe
von Shakesspeares Dramen zu übernehmen. Das Ver-
trauen des Kunstverlegers Cassel in die ganz besondere Eignung
Grützners für diese illufgabe ward durch die prächtigen Falstafs-
bilder desselben motiviert, welche jetzt das Museum von Breslau
schmiicken. Von der Shakespeareausgabe Cassels erscheint all-
jährlich nur ein Drama. Griitzner soll vorerst das Schauspiel:
„König Heinrich IV." (I. u. II. Teil) mit Jllustrationen versehen
und hat vier derselben nach London bereits abgeschickt. Es sind
mit Blei und Tusche auf Kreidepapier ausgesührte Zeichnungen
von jener humorvollen Charakteristik und von jener technisch tadel-
losen Foringebung, welcher man in Griitzners Darstellungen zu
begegnen gewohnt ist. Eine von den Jllustrationen schildert aus
dem 3. Akk des I. Teiles jene Szene, in welcher Perzy, Worcester,
Mortimer und Glendower das von ihnen zu erobernde England
angesichts einer Landkarte unter sich teilen. Percy ärgert sich
darüber, daß die kruinmeii Windungen des Flusses ^reut ihm ein
großes Stück jenes Landes abschneiden, welches ihm zusallen soll.
Die vier Verschwörer, die sich in die Haut des noch unerlegten
Löwen teilen, sind trefflich in ihrer persönlichen Eigenart geschildert.
Jn den übrigen drei Zeichnungen spielt Falstaff die Hanptrolle.
Der^ebenso witzige als umsangreiche Sir John klagt zwar in der
3. Szene des III. Ülktes (I. Teil) darüber, „daß die Haut an ihm
herumschlottere wie der lose Rock einer alten Jungfer und daß
er ausgedorrt sei, wie ein alter Bratapfel". Grützner hat ihn
jedoch in jener überguellenden Üppigkeit dargestellt,'ohne welche
Falstaff nicht gedacht werden kann. Jn zwei Zeichnungeii liefert
die Pointe — die llntersuchung der bedenklich geldleeren oder nur
mit wertlosen Papieren angefüllte Seitentasche Falstaffs, während
eine andere Zeichnung Grützners sich aus das drastische Gespräch
Die Aunsl für Alle I.
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Falstasfs über Bardolphs rote Nase bezieht, welche an ein „immer-
währendes Freudenseuer" gemahne. „Wärst Du nur ein bischen
tugendhaft", — spottet Falstaff über Bardolph, — „so würde ich
bei deinem Gesichte schwören. Mein Schwur sollte sein: Bei
dieser Flamme! Aber du taugst durch und durch nichls und hältest
du das Licht nicht in deinem Gesichte, du wärst ein Kind der
äußersten Finsternis." Bardolph, der so von Falstaff Verspottete,
erschemt in Grötzners Zeichnung als ein trivialer Trunkenbold
individualisiert, während Pnnz Heinrich und der Page Sir Johns
von der Amnut der Jugend umflossen sind. Gezeichnet sind diese vier
Jllustrationen mit einer Feinheit und Sicherheit im Linienzuge,
mit so beredten Accenten des Ausdrucks, mit so viel frischer Laune,
daß dem Beschauer kaum ein Wunsch nach Bessersm übrig bleibt.
Die Schatten sind in der Bleizeichnung mit Tusche vertieft,
während die Lichter durch Bloslegen des Kreidetons erzielr werden.
Wir hoffen binnen kurzeni, einige Skizzen dieser Blätter uiiseren
Lesern vorführen zu können.
>- Arthur Fitger in Bremen ist jetzt eifrig mit der Aus-
schmückung der Salons der neuen großen Dampfer des Nord-
deutschen Lloyd beschäftigt.
8t. Nürnberg. Professor Kößner hat soeben die Guß-
modelle für das Grabmal der Familie Heimstädt auf dem Jo-
hanniskirchhof vollendet. Das Grabmal soll einem Erbbegräbnis
dienen, welches unter den Arkaden liegt und eine Wand als
Hintergrund hat. Es stellt Christus am Kreuze in Lebensgröße
dar, zu den Seiten zwei schwebende, anbetende Engel. Jn der
Anordnung sind mittelalterliche Motive benützt, die aber durch
eine lebenswahre Darstellung uns nahe geriickt sind. Der Christus
ist als vollrunde Figur dargestellt und von edler, kunstvoller Ge-
stalMng; der Kopf, zur Seite geneigt und gesenkt, ist seelenvoll
und vorzüglich durchgebildet. Die beiden Engel, in reicher, reiz-
voll geordneter Gewandung, sind als Hochrelief dargestellt, welches
sich nach unten zu in Flachrelief verliert; sie bilden den wirksamen
Hintergrund der Hauptfigur. Der innige Ausdruck der Köpfe
und die schön geforinten Hände sind dem Künstler vorzüglich ge-
lungen. Die Modelle sind äußerst sorgfältig in GypS durchge-
führt und werden durch den Bronzeguß, welcher so wenig als
möglich Ziselierung erhalten wird, zur monumentalen Wirkung
kommen. Die Ausführung des Bronzegusses wurde der Lehr-
werkstätte für Feinguß des Bayr. Gewerbemuseums übertragen.
Jn derselben Werkstätte, die sich in der letzten Nürnberger
Ausstellung die allgemeine ?lnerkennung erwarb, wurde soeben
auch der Guß einer lebensgroßen Andromeda nach dem Modell
von Hirt in München vollendet.
r- Jm Atelier Hans Fechners sieht man zur Zeit ein
lebensgroßes Porträt, Kniestück des Prinzen Arnulph von Bayern
in der Uniform des Leibreginients. Das nahezu vollendete Bildnis
wird auf der Berliner Ausstellung durch seine frappanle Ähnlich-
keit und großen koloristischen Reiz Aufsehen erregen.
Prrsonalnachrichtrn
Historienmaler Bernhard v. Neher, der frühere lang-
jährige Direktor der Stuttgarter Kunstschule, ist am 18. Januar
daselbst, nachdem er erst am 16. des gleichen Monats sein 80.
Geburtsfest begehen durfte, gestorben. Zu Biberach geboren,
vollendete er unter Cornelius in München seine Ausbildung.
Turch den König von Würtemberg in Folge einiger Ölgemälde
mit einem Stipendium ausgezeichnet, brachte er einige Jahre iu
Rom zu. Nach 1834 nach München zurückgekehrt, schmückte er das
Jsarthor mit dem jetzt durch die Restauration bis zur llnkennt-
lichkeit entstellten „Einzug Kaiser Ludwig des Bayern" und die
beiden Seiteneingünge mit den sitzenden Gestalten der Madonna
und des hl. Benno. 1836 nach Weimar berufen, führte er dort
in den Schiller und Goethe gewidmelen Räumen des großherzog-
lichen Schlosses den Freskencyklus nach Schillerschen Dichtungen
aus, der ihn noch beschäftigte, als er Direktor der Leipziger Aka-
demie geworden und 1846 zum Professor der Stuttgarler Kunst-
schule berufen war und zu seinen schönsten und wertvollsten Werken
gehört. Zu seinen weiteren bekannteren Ichöpfungen zählt das
Altargemälde für Ravenburg, die Kreuzabnahme für die Stutt-
garter Galerie, die Kartons für die von Scherer ausgeführten
Glasgemälde des Chors der Stiftskirche in gleicher Stadt, wo
er als Akademiedirektor in letzter Zeit noch folgende hervorragende
Werke schuf: die Altarbilder fiir die Kapelle der Königin, den
Frühling und dlbrahams Fürbitte für die Gerechten in Sodom.
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ihn also auch ungewöhnlich lebenswahr darzustellen, wie
alle seine schnapstrinkenden Genossen oder seinen die Vor-
sicht für den bessern Teil der Tapferkeit haltenden Gegner.
Die Szene sieht vollkommen glaubwürdig aus, ja selbst
die gewisse Ode des Gemachs stimmt zu der ein wenig
brutalen Geltendmachung des Rechts des Stärkeren, dieses
ältesten aller Rechte. Obwohl Dery vor diesem Bild eine
Vestalin, dann einen „Sklavenmarkt im alten Alexan-
drien" an der Wiener Akademie verbrochen, hieraus den
„heil. Antonius" versucht hat, so ist er doch erst in ge-
sundes Fahrwasser gekommen, seit er sich der Darstellung
des eigenen nationalen Lebens mit so glücklichem Erfolg
wie hier zugewendet. Daß die Ungarn aber sich in kaum
drei Jahrzehnten und zwar fast durchwegs auf deutschen
Schulen eine sehr respektable nationale Kunst geschaffen,
das stellt der Lebens- und vielleicht noch mehr der Assimi-
lationskraft des magyarischen Stammes ein ungewöhnlich
glänzendes Zeugnis aus; denn es kann gar keine Frage
sein, daß sie diesen Aufschwung lediglich der Stärke und
Entschlossenheit ihres Nationalgeistes, der Glut ihres Patrio-
tismus verdanken, den man manchen andern nur
wünschen möchte, die zu beiden oft viel zu klassisch „ge-
blldet" sind.
Ein köstlicher Studienkopf von einem sehr talentvollen
jungen deutschen Künstler, Hans Fechner aus Berlin, macht
uns heute mit einem dritten jungen Talente bekannt, dessen Herr
Bürgermeister oder wer er sonst ist, alle die Bauernschlauheit
und den guten Humor ausspricht, die unseren bayerischen
und schwäbischen Landsleuten oft so gut stehen. Früher
Schüler Hildebrands in Berlin, hat Fechner einige Zeit
der Defreggerschen Schule angehört und sich da, wie
es scheint, jenes srische Naturgefühl wie die malerische Be-
handlung angeeignet, die so wohlthuend an diesem Kopfe
berühren.
Melirr-Notizrn
— Der große Londoner Kunstverlag Cassel u. Compani)
hat den Mnnchener Maler Ed. Grützner aufgefordert, einen
Teil der Jllnstrationen für eine internationale Prach t auSgabe
von Shakesspeares Dramen zu übernehmen. Das Ver-
trauen des Kunstverlegers Cassel in die ganz besondere Eignung
Grützners für diese illufgabe ward durch die prächtigen Falstafs-
bilder desselben motiviert, welche jetzt das Museum von Breslau
schmiicken. Von der Shakespeareausgabe Cassels erscheint all-
jährlich nur ein Drama. Griitzner soll vorerst das Schauspiel:
„König Heinrich IV." (I. u. II. Teil) mit Jllustrationen versehen
und hat vier derselben nach London bereits abgeschickt. Es sind
mit Blei und Tusche auf Kreidepapier ausgesührte Zeichnungen
von jener humorvollen Charakteristik und von jener technisch tadel-
losen Foringebung, welcher man in Griitzners Darstellungen zu
begegnen gewohnt ist. Eine von den Jllustrationen schildert aus
dem 3. Akk des I. Teiles jene Szene, in welcher Perzy, Worcester,
Mortimer und Glendower das von ihnen zu erobernde England
angesichts einer Landkarte unter sich teilen. Percy ärgert sich
darüber, daß die kruinmeii Windungen des Flusses ^reut ihm ein
großes Stück jenes Landes abschneiden, welches ihm zusallen soll.
Die vier Verschwörer, die sich in die Haut des noch unerlegten
Löwen teilen, sind trefflich in ihrer persönlichen Eigenart geschildert.
Jn den übrigen drei Zeichnungen spielt Falstaff die Hanptrolle.
Der^ebenso witzige als umsangreiche Sir John klagt zwar in der
3. Szene des III. Ülktes (I. Teil) darüber, „daß die Haut an ihm
herumschlottere wie der lose Rock einer alten Jungfer und daß
er ausgedorrt sei, wie ein alter Bratapfel". Grützner hat ihn
jedoch in jener überguellenden Üppigkeit dargestellt,'ohne welche
Falstaff nicht gedacht werden kann. Jn zwei Zeichnungeii liefert
die Pointe — die llntersuchung der bedenklich geldleeren oder nur
mit wertlosen Papieren angefüllte Seitentasche Falstaffs, während
eine andere Zeichnung Grützners sich aus das drastische Gespräch
Die Aunsl für Alle I.
129
Falstasfs über Bardolphs rote Nase bezieht, welche an ein „immer-
währendes Freudenseuer" gemahne. „Wärst Du nur ein bischen
tugendhaft", — spottet Falstaff über Bardolph, — „so würde ich
bei deinem Gesichte schwören. Mein Schwur sollte sein: Bei
dieser Flamme! Aber du taugst durch und durch nichls und hältest
du das Licht nicht in deinem Gesichte, du wärst ein Kind der
äußersten Finsternis." Bardolph, der so von Falstaff Verspottete,
erschemt in Grötzners Zeichnung als ein trivialer Trunkenbold
individualisiert, während Pnnz Heinrich und der Page Sir Johns
von der Amnut der Jugend umflossen sind. Gezeichnet sind diese vier
Jllustrationen mit einer Feinheit und Sicherheit im Linienzuge,
mit so beredten Accenten des Ausdrucks, mit so viel frischer Laune,
daß dem Beschauer kaum ein Wunsch nach Bessersm übrig bleibt.
Die Schatten sind in der Bleizeichnung mit Tusche vertieft,
während die Lichter durch Bloslegen des Kreidetons erzielr werden.
Wir hoffen binnen kurzeni, einige Skizzen dieser Blätter uiiseren
Lesern vorführen zu können.
>- Arthur Fitger in Bremen ist jetzt eifrig mit der Aus-
schmückung der Salons der neuen großen Dampfer des Nord-
deutschen Lloyd beschäftigt.
8t. Nürnberg. Professor Kößner hat soeben die Guß-
modelle für das Grabmal der Familie Heimstädt auf dem Jo-
hanniskirchhof vollendet. Das Grabmal soll einem Erbbegräbnis
dienen, welches unter den Arkaden liegt und eine Wand als
Hintergrund hat. Es stellt Christus am Kreuze in Lebensgröße
dar, zu den Seiten zwei schwebende, anbetende Engel. Jn der
Anordnung sind mittelalterliche Motive benützt, die aber durch
eine lebenswahre Darstellung uns nahe geriickt sind. Der Christus
ist als vollrunde Figur dargestellt und von edler, kunstvoller Ge-
stalMng; der Kopf, zur Seite geneigt und gesenkt, ist seelenvoll
und vorzüglich durchgebildet. Die beiden Engel, in reicher, reiz-
voll geordneter Gewandung, sind als Hochrelief dargestellt, welches
sich nach unten zu in Flachrelief verliert; sie bilden den wirksamen
Hintergrund der Hauptfigur. Der innige Ausdruck der Köpfe
und die schön geforinten Hände sind dem Künstler vorzüglich ge-
lungen. Die Modelle sind äußerst sorgfältig in GypS durchge-
führt und werden durch den Bronzeguß, welcher so wenig als
möglich Ziselierung erhalten wird, zur monumentalen Wirkung
kommen. Die Ausführung des Bronzegusses wurde der Lehr-
werkstätte für Feinguß des Bayr. Gewerbemuseums übertragen.
Jn derselben Werkstätte, die sich in der letzten Nürnberger
Ausstellung die allgemeine ?lnerkennung erwarb, wurde soeben
auch der Guß einer lebensgroßen Andromeda nach dem Modell
von Hirt in München vollendet.
r- Jm Atelier Hans Fechners sieht man zur Zeit ein
lebensgroßes Porträt, Kniestück des Prinzen Arnulph von Bayern
in der Uniform des Leibreginients. Das nahezu vollendete Bildnis
wird auf der Berliner Ausstellung durch seine frappanle Ähnlich-
keit und großen koloristischen Reiz Aufsehen erregen.
Prrsonalnachrichtrn
Historienmaler Bernhard v. Neher, der frühere lang-
jährige Direktor der Stuttgarter Kunstschule, ist am 18. Januar
daselbst, nachdem er erst am 16. des gleichen Monats sein 80.
Geburtsfest begehen durfte, gestorben. Zu Biberach geboren,
vollendete er unter Cornelius in München seine Ausbildung.
Turch den König von Würtemberg in Folge einiger Ölgemälde
mit einem Stipendium ausgezeichnet, brachte er einige Jahre iu
Rom zu. Nach 1834 nach München zurückgekehrt, schmückte er das
Jsarthor mit dem jetzt durch die Restauration bis zur llnkennt-
lichkeit entstellten „Einzug Kaiser Ludwig des Bayern" und die
beiden Seiteneingünge mit den sitzenden Gestalten der Madonna
und des hl. Benno. 1836 nach Weimar berufen, führte er dort
in den Schiller und Goethe gewidmelen Räumen des großherzog-
lichen Schlosses den Freskencyklus nach Schillerschen Dichtungen
aus, der ihn noch beschäftigte, als er Direktor der Leipziger Aka-
demie geworden und 1846 zum Professor der Stuttgarler Kunst-
schule berufen war und zu seinen schönsten und wertvollsten Werken
gehört. Zu seinen weiteren bekannteren Ichöpfungen zählt das
Altargemälde für Ravenburg, die Kreuzabnahme für die Stutt-
garter Galerie, die Kartons für die von Scherer ausgeführten
Glasgemälde des Chors der Stiftskirche in gleicher Stadt, wo
er als Akademiedirektor in letzter Zeit noch folgende hervorragende
Werke schuf: die Altarbilder fiir die Kapelle der Königin, den
Frühling und dlbrahams Fürbitte für die Gerechten in Sodom.
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