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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 1.1885-1886

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Atelier-Notizen - Ausstellungen, Sammlungen, etc. - Denkmäler - Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt - Briefkasten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9416#0355

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278

Denkmäler rc. — vermischte Nachr. ">n — voin Uunstmarkt — Kunst-Litteratur — Briefkasten.

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herrlichen schlafenden Faun, die getreue Porträtbüste Defröuaers
und das Haydn-Denkmal für Wien vorteilhaft bekannt geniZÄ.
Die Ausführung seines Projektes wird etwa 26,000 fl. bs,
spruchen. Der Walter-Statue aus weißem Tiroler Marmo^
dient ein gotische nnd romanische Elemente harmonisch vereinigen-''
der Brunnen aus Porphyr uud farbigem Marmor als Sockel.
vm. Jn Rom ehrle man das dlndenken des Begründers
des italienischen Singipiels, Peter Trapassi, meist griechisch
Metastasius genannt (1698—1782), durch Errichtnng eines
ursprünglich schon fiir ieinen 100 jährigen Todestag, den 12. April
1882, bestimmten Denkmals.

Vrrmischke Nachrichken
vm. Jn dem vom Karlsverein zur Restauration
d e s Aachene r M ii n st e r s ausgeschriebenen Wettbewerbe
nin den Bau eines Atnums an der. Westsassade nnd die malerische
dtnsschmückniig des karolingischen Oktogons murden zwei für
erstere Aufgabe eingegaiigene Entwiirfe von Professor Ewerbeck
(dlachen) und Architekt L. Becker (Maiuz) mit je 3000 und
läOO MI. prämiiert. Der einzige siir das Oktogon eingereichte
Entwurf konnte einen Preis nicht erhalten.
vm. Das Zentralkomitee für die König-Ludwig-Zentenar-
feier in München hat die Feier aus Anlaß der neuerlichen er-
schütternden Ereignisse im bayrischen Königshause vorlnufig nuf
uiibestimmte Zeit verschoben.
vm. Jn Heidelberg feierten am 6. Juni die Vertreter der
acht Kunstvereine, welche zusammen den rheinischen Verband
bilden, das 50 jährige Jubiläum des lepteren, wobei der Verbands-
präsident, Geh. Oberbaurat Müller-Darmstadt, einen historischen
Rückblick auf die Thätigkeit des Verbandes gab.
vm. Der Courrier de l'Art in Paris veröffentlicht eine
Anfrage, deren Beantwortung wohl am ersten in Deutschland
möglich sein dürfte: Albrecht Dürer führte seine, durch seinen
Kupferstich bekannte Komposltion „Vision der Heiligen Hubertus
und Eustachius" auch zweinial in Öl und zwar einmal klein
auf Kupfer und zum zweitcnmal etwa 1 m hoch auf Holz aus.
Nach letzterem Bilde wurde im vorigen Jahrhundert uoch ein
Stich angefertigt. Was ist aus beiden Gemälden geworden?
vm. Eiu Drucksehler des Courrier de l'Art hatte auch uns
den Preis des vom französischen Staat erworbenen Btldes Le
Bourget von Neuville mit nur 1500 Frs. angeben lassen; der-
selbe beziffert sich auf 15,000 F-rs.
vm. Die Stadt Düsseldorf schreibt zum Umbau der
städtischen Tonhalle eine Konkurrenz mit 3 Preisen zu
3000, 1500 und 1000 Mark aus.
vm Die Konkurrenz um den Palast für die
Pariser Ausstellung 1889 hat ein sehr günstiges Resultat
ergeben. Erste Preise zu je 4000 Frs. erhielteu außer Formige,
dem Erbauer des Rathauses, noch drei, Preise zu 2000 Frs.
gleichsalls drei, solche zn 1000 Frs. sechs Architekten. Für das
rege Jnteresse, welches man der Ausstellung in Paris entgegen-
bringt, spricht am besten die Zahl von 40,000 Personen, welche
die 107 eingegangenen Entwürfe an den vier halben Ausstellungs-
tagen besichtigten.
Vom Ruustmarkk
vm. Das Gesamtergebnis der Versteigenmg der Samm-
lung Stein hat iu Paris die bedeutende Summe von
1,298,401 Fr. ergeben.
vm. FUr die Sammlung Defoer wurden in der Auktion
zu Paris in Summa 1,035,550 Frs. erzielt, wovon auf die 40
Gemnlde fast 982,000, auf die Pastelle, Aquarelle und Zeich-
uungen fast 54,000 Frs. entsielen. Fromentins „Fantasia"
wurde mit 68,000, Corots „Nymphen und Faune" mit 65,100,
Millats „Mann mit Hacke" mit 57,100 und Rousseaus „Loire-
user" mit 55,000 Frs. bezahlt. Die verhältnismäßig höchsten
Preise ergaben vier Nkeissoniers mit insgesamt 230,200 Frs., wo-
von 12,800 Frs. allein für das Bild „1814" erlöst wurden.
vm. Die Versteigerung der Sammlung Laurent-Richard
in Paris ergab im ganzen über 455,000, für die Gemälde
allein 275,670 Frs. llnter den letzteren brachten die Piazza S.
Giovanni (Benedig) von Guardi mit 20,.500 und „Der Richter"
von Debucourt mit 10,000 Frs. die höchsten Preise.

Redigiert unter verantwortlichkeit der verlagsanstalt für Kunst

Runst-Likkerakur uud vervirlfälkigende Runst
-t Original-Radierungen Düsseldorfer Künstler.
V Heft, Wien, Gesellsch. f. vervielf. K. Züm Lobe dieser liebens-
würdigen Produktion etwas Neues zu sagen, ist kanm möglich,
da sie ihren ächt künstlerischen Cyarakter fortwährend erhält, ja
steigeri. Daß die Malerradierungen die der Stecher vom Fach
an U-atniigfaltigkeit und iiitimem Reiz fast immer übertrrffen,
alle Fortschritte auf diesem Gebiet von ilinen ausgehen, i. - ist
ja bekanut und bestätigt sich auch hier, wo diesmal I. W ll-
roider iiüt einer köstlichen Landschaft am See, und Just üit
eincm Rembrandrs würdigen Hühnerhos den Preis davon tra :
diirften.
-t Korneliü'? Gurlitt, Geschichte des Barokstiles, d,?
Rokoko nnd des Kkussizismus. Stuttgart, Ebner und Seubert.
I. und 2. Lief. Sacykundig in erfreulick>em Grade, durckweg das '°>
Gesagte mit wenigstens 'gc' üirtuden Holzschnitten erläuternd, kann
man dieses Werk des gelehrte: tArchilekten all' seinen Kollegen
wie sonstigen Verehreru de: B., stunst aufs Beste empfehlen.
Dnrchweg anf dcr persönlichen Kriinttiir eineS klaren und scharsen
Bcobachters beruhend, faßt es die Baukunst, wie man ja muß,
als den Ansdruck der jeweils herrschendeli' politischen und sozialen
Zustände auf, wenn es auch dem Einfluß mächtiger küustlerischer
Persönlichkeiien wie Michel-Angelo und Palladkö, als den eigen-
lichen Bätern des Barok und des klassischen Stiles, Rechnung trägt.
Briefkasten ' -. -
veit L Uoinx. keixzig. Das Buch ist viel zu wertvoll,
als um in einigen banalen Redensarten oberflächlich abgeferligt
zu werden. Es soll kein Grund vorhanden sein, Lber VernachL
lässigung zu klagen.
Fr. lvg. Strelitz. Bloße Mystisikation. Aber da die be-
absichtigte Wirkung erreicht ist, sollte man sich eigeutlich sür zu-
friedengestellt halten.
T. T. Aolinar. Völlig unbekannt. Bis jetzt ist, unseres
Wissens,, ivenigstens, der große Künstler noch mit keinem Werke
an die Öffentlichkeit getreten. Was ein Adler ist, fliegt auch.
L. k. Mainz. Müßte eigentlich in Jhren Händen sein.
Wir können uns darüber legitimieren. Jm übrigen beifällig auf-
genommen wordeu.
M. Ph. Karlsbad. Ganz unsere 'Meinung. Unzweifelhaft
wird die Zeit Bestätigung bringen.
Ls. Fr. Dresden. Trösten Sie sich. Solche Schöpfungen
werden durch Maulgefechte nicht verinchtet.
Neuer Abonueut. Deutsch Vth ... Langweilig bis zum
Eiuschlafen. Für weitere Einsendungen ist unser Papierkorb
immer noch umfangreich genug.
St. A. Bernstadt. Bedenken Sie gütigst, daß — insofern
wir uns als doch nicht ganz auf Sie allein angewiesen betrachten
können — wir außer fllr die Jhrigen, auch noch auf die Jnter-
essen anderer Leute einige Ausmerksamkeit übrig zu behalten ge-
nötigt sind.
Proxst G. L. in St. A. Schweden. Existiert auch nur
für 1883, da ja erst im Jahre 1888 wieder eine Jnternationale
Ausstellung in München stattfinden soll — sosern nicht das Zu-
sammenfallen mit einer solchen in Wien auch dann noch einen
Aufschub uotwendig machen lvird. Freundlichen Dank für Jhr
schmeichelhaftes Lob!
I. s., stuck. cbem. in Darmstadt. Soll, wenn auch erst
in einigen Monaten, gern geschehen.
A Schl., Glogau. Wenden Sie sich an Herru G. Teschner,
vorm. Eckenrath, Berlin 5V. 8., Charlottenstr. 29, dessen Speziali-
tät Stereoskop-Apparate sind. Auch Herr Fuhrmann, Besitzer
des Kaiserpanoramas in der „Passage" zu Berlin, ist Autorität
auf diesem Gebiet.
vr. G. Ist., privatdozent M. i. wfln. Sämtlich Auto-
typien, die Textillustrationen zum Teil auch Zinkographien.
th. Br, Hamburg. Ganz unsere Ansicht, mit der wir in
unserer Kritik nicht zurückhalten werden.
F. w., Steiermark. Der Künstler ist wohl geschätzl, über
den Wert des betr. Werkes läßt sich aber natürlich nur nach
Autopsie ein llrteil fällen.
Lri-LlL. An dcn ersten Ausstellungzbericht lHeft IS> haben sich leider
ciniac sinnstörcnde Truckiehler cingeschlichcn: wir blttcn zu lescn: px 2S6 Zeile s
stupend statt steiqcnd — Zeile 17 Jugend statt Tugend — Zcile 24 sieber-
Ichwarz statt tiberschwarz — Zeile zggrasgrüner statt graugruner - Seite 267
Zeile 3 der statt des. _
d wissenschaft vorm. Fr. Bruckmann (vorstand: A. Bruckmann
 
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