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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 3./​4.1921/​22

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1. Septemberheft
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Donath, Adolph: Die Eröffnung des Berliner Schloßmuseum
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Kunstauktionen / Aus der Künstlerwelt / Kunstausstellungen / Aus der Museums- und Sammlerwelt / Neue Kunstbücher / Kleine Kunschronik / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.21786#0028

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Aus dev jvtufeums^ und SammlemoelL

Becttnßü tvtufeumsküieg*

Karl Schetfler veröffentlicht unter dem Titel „B e r 1 i n e r
M u s e u m s k r i e g“ bei Bruno Cassirer in Berlin ein Buch,
worin er sich mit den für Berlin aktuellen Themen „Völkerkunde
und Kunst“, „Die Museumsinsel“, „Das Kronprinzenpalais“ und
„Museumspolitik“ beschäftigt. Er zieht mit großer Klugheit „die
Grenzlinie“ zwischen Völkerkunde und Kunst und geht dann
scharf gegen die Überfüllung und Unübersichtlichkeit im Berliner
Museum für Völkerkunde vor, indem er gleichzeitig „die
Absicht“ des Ministeriums bekämpft, „die großzügige Idee des
Asiatischen Museums einfach aufzugeben“. Sollte aber das
Dahlem-Problem, meint er, der Finanzen wegen in den nächsten
Jahren nicht gelöst werden können, dann ist er fiir die vorläufige
Unterbringung des Asiatischen Museums in dem jetzt frei-
gewordenen Kunstgewerbemuseum in der Prinz Albrechtstraße.
Dieser Vorschlag ist nicht übel; Scheffler vergißt nur, daß heute
schon die prähistorische Abteilung des Völkerkundemuseums in
das Nachbarhaus in der Prinz Albrechtstraße übersiedelt und daß
dadurch den iibrigen Abteilungen die erwünschte Gelegenheit
gegeben ist, das Beste aus den Sammlungen gut aufzustellen und
alles Bei- und Nebenwerk ordnungsmäßig zu magazinieren.

Was er über dieMuseumsinselsagt, beansprucht öffentliche Auf-
merksamkeit. Er gibt B o d e , was Bodes ist, nennt ihn den größten
Förderer des Berliner Museumswesens und seine Lebensarbeit
ein „Schicksal“. Aber daß Bode im Fall der neuen Museums-
bauten „Großmannssucht“ zeigte, stimmt durchaus nicht zum Wesen
des Berliner Kenners, der, wie wir glauben, ein Feind luxuriöser
Fassaden ist und der bloß das Streben hat, für sein Deutsches
Museum Räume zu erhalten, in denen sich die Sammlungen
praktisch und künstlerisch aufstellen ließen. Was dann Scheffler
über die Fortsetzung der Messelschen Pläne durch Ludwig Hoff-
mann schreibt, hatte schon die Wirkung, daß Messels Nachfolger
die amtliche Untersuchung gegen sich beantragte.

Im dritten Abschnitt seines „Museumskrieges“ — „Das
Kronprinzenpalais“ — wird er leider zu persönlich. Es
ließe sich ja in aller Ruhe sagen — und wir selbst haben dies
so vor Jahr und Tag im „Kunstwanderer“ getan — daß Ludwig
Justi in der Auswahl, die er aus der Masse der jüngsten Kunst
traf, manchmal geirrt hat und daß heute in Nationalgalerie und
Kronprinzenpalais manche Meister noch nicht hängen, die es
längst verdient hätten; aber Justi anzuklagen, daß er seine Auf-
gabe „nicht künstlerisch begreift, sondern politisch“ usw.,
darin schießt der Berliner Kunstschriftsteller über das Ziel hinaus.
Justi steht ihm übrigens nicht nach, indem er auf Schefflers An-
griffe in einer bei Julius Bard in Berlin erschienen Schrift
„H a b e m u s p a p a m“ ebenso heftig, ja noch heftiger antwortet.

Da Scheffler „fordert“, daß der Direktor der Nationalgalerie
von seinem Posten „so schnell wie möglich entfernt wird“, mag
es verständlich scheinen, daß Justi sein Temperament — und
Temperament, auch das künstlerische, können wir ihm trotz
manchem expressionistischen Fehlgriff nicht absprechen —
einfach durchgeht. Trotz alledem: selbst die schärfste Polemik
sollte gewisse Grenzen nicht überschreiten. „Das deutsche
Geistesleben“, sagt da z. B. der Direktor der Nationalgalerie im
Schlußwort über seinen Gegner, „ist gesund und jugendlich genug,
um diesen hartgewordenen Teil abzuheilen, wie ein Hühner-
auge“ . . . Aber, aber Herr Geheimrat! D.

*

Dr. James Simon in Berlin begeht am 17. September
seinen 70. Geburtstag. Man weiß, was sein Name für die Berliner
Museen bedeutet. Als Dr. Simon vor rund zwei Jahrzehnten zu
sammeln begann, war B o d e sein Berater, und aus Dankbarkeit
für Bodes Anregungen machte der Berliner Kunstsammler, den
die Freude am Sammeln auch zu intensivem Studium der Kunst
veranlaßte, im Jahre 1904 seine schöne Kollektion älterer italie-
nischer Kunst dem Kaiser Friedrich-Museum zum Geschenk.
Diese Stiftung erfolgte zur Eröffnung des Museums am 18. Ok-
tober 1904 Daß er dann kurz nach der Revolution die kostba Men

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