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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 3./​4.1921/​22

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1. Februarheft
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Kunstbrief aus Weimar / Die Porzellane der Sammlung Strauß
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Der Meister der Madonna mit der Erbsenblüte
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https://doi.org/10.11588/diglit.21786#0303

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100000Ü; Nr. 321 (Teller, Blauniarke, Aug. Kauffmann) 680000;
Nr. 324 (Teller, Amor und Psyche, Blaumarke, Anton Kothgasser)
880 000; Nr. 329 (Kaffeeservice, Blaumarke) 850 000; Nr. 339
(Kaffeeservice, Blaumarke, Jakob Reßler) 145000; Nr. 241 (Tasse,
Blaumarke, L(eopold) L(ieb) 550 000; Nr. 342 (Service, Blaumarke,
Joh. Teufel, CI. Herr) 2 500 000; Nr. 351 (Teile eines Services,
Blaumarke) 550 000, verkauft nach Amerika; Nr. 353 (ein paar
Vasen, Blaumarke) 800 000; Nr. 357 (Schokoladentasse. eingedr.
Marke) 440 000, für Brünn erworben; Nr. 360 (Tasse, 1848) 40 000;
Nr. 367 (Glocke, o. M. um 1725) 5 100000, ging in Wiener Privat-
besitz über; Nr. 368 (Callotfigur, eingedr Marke) 550 000, erworben
fiir Hamburger Museum; Nr. 369 (Callotfigur) 680 000; Nr.
370 (musiz. Paar, Blaumarke um 1749) 3 600 000, von Wiener
Sammler erstanden; Nr. 373 (Europa, o. M. 1750) 500 000; Nr.
374 (Asien, desgl.) 500 000; Nr. 375 (Amerika, desgl.) 550 000,
verkauft nach Amerika; Nr. 378 (Gruppe, Eintritt in den Ehestand,
Blaumarke, Anton Payer, um 1755) 640 000; Nr. 379 (Gärtnerin,
Blaumarke, um 1755) 1 500 000, erworben für Braunschweig; Nr.
380 (Periickenmacher, Blaumarke um 1760) 550 000, verkauft nach
Bielitz; Nr. 381 (Putzmacherin, Blaumarke, Ant. Payer) 1 600000;
Nr. 385 (Schäferin, Blaumarke, um 1760) 1 250000; Nr. 386 a u. b
(Putto als Harlekin und Putto als Kolumbine, Blaumarke, um 1760)

1 700000; Nr. 387 (Gruppe, Frau mit Kind und junger Mann>
Blaumarke um 1760) 950 000, verkauft nach Dresden; Nr. 389
(Fischerin, Blaumarke um 1760) 900 000, erworben fiir Braun-
schweig; Nr. 390 (Brezelverkäufer, o. M. um 1760) 500 000; Nr-
391 (Musikantengruppe, Blaumarke, um 1760) 800 000; Nr. 392
(Putto, Blaumarke, um 1760) 28 000, verkauft nach Berlin; Nr. 394
(Herr mit Vogelkäfig, Blaumarke, um 1765) 520 000; Nr. 396
(Gruppe: Vor dem Maskenball, Blaumarke, um 1770)950 000, ver-
kauft nach Dresden; Nr. 397 (Gruppe: Herbst, Blaum., um 1770)
950 000; Nr. 398 (Dame mit Käfig, Blaum., um 1775) 1 200 000;
Nr. 399 (Knieende Figur des Fürsten Dietrichstein, o. M., um 1775)
620 000; Nr. 400 (Die Liebeserklärung, Antcn Grassi, nach 1778)
2(00 000, verkauft nach Bielitz; Nr. 401 (Schlittschuhläuferin,
Blaumarke, sign. Schneider Corporal) 3 900 000; Nr. 409 (Perl-
huhn, eingedr. Marke, 848) 300 000; Nr. 412 (Biscuitbiiste, eingedr.:
Fiedler, 1858) 52 000 Kronen, verkauft nach Frankreich.

Unter den Stiicken aus der Berliner Porzellan-
Manufaktur erreichten: Nr. 413 (Musiz. Paar, um 1755)
610 000; Nr. 416 (Knabe, um 1775) 60 000; Nr. 417 (Knabe als
Schlittschuhläufer) 65 000; Nr. 419 (Tasse, Mohn f. 1804) 78 000;
Nr. 420 (Tasse, Anf, 19. Jahrh.) 80 000 Kronen.

Fiir Frankenthaler Porzellan wurden die Preise
bezahlt: Fiir Nr. 421 (Schnitter, Mod. von Lanz) 480 000; Nr. 422
(Schnitterin, dergl.) 500 003; Nr. 423 (Der unsaubere Koch, um
1760) 800 000, sämtl. fiir Mannheim erworben; Nr. 424 (Mädchen
mit Vogelkäfig, um 1760) 600 000; Nr. 425 (kleine Gruppe: Herr
und Dame, um 1760) 810 000, beide nach Dresden verkauft; Nr.
426 (Bauer, um 1760) 900 000; Nr. 427 (Bierfrau, Mod von Liick)
620000; Nr. 428 (Schafscherer, Mod von Adam Bauer) 1 600000,
fiir Braunschweig erworben; Nr. 430 und 431 (Mädchen und
Knabe mit Gewürzkörbchen) 640 000 Kronen.

Nymphenburger Porzellan: Für Nr. 432 (Chinese
als Lichthiitchen, um 1760) 460 000; Nr. 433 (Käsehändler, um
1760) 320 000; Nr. 434 (Skaramuz, um 1760) 1 700 000, von Wiener
Sammler erworben; Nr. 435 (Lesendes Mädchen, um 1760) 800 000;
Nr. 437 (Tiergruppe, Dom. Auliczek) 950 000; Nr. 438 (Kaffee-
service, um 1780) 883 000; Nr. 439 (kleiner Deckeltopf, um 1810)
240 000 Kronen.

Porzellan verschiedener deutscher Manu-
f a k t u r e n. Es erreichten: Nr. 440 (Wahrsagergruppe, H ö c h s t,
um 1750) 850 030, verkauft nach Braunschweig; Nr. 441 (Porträt-
relief des Fürstbischofs Emer. Jos. Freih. v. Breidbach, H ö c h s t,
um 1770, Mod. von Melchior) 2 500 000; Nr. 442 (Mädchen und
Katze, um 1770 520 000; Nr. 446 (Madonna auf der Weltkugel,
F u 1 d a) 9 400 000, erworben von einem Wiener Händler; Nr. 447
(Herbst, Ansbach-Brückberg, uin 1770) 75 000, nach Nürnberg
verkauft; Nr. 419 (Deckelhumpen, Kloster Veilsdorf, um 1770)
130 000; Nr. 451 (Körbchen, Limbach, um 1770) 51 000; Nr. 452

(kleiner Fischverkäufer, Fürstenberg, um 1760) 210 000 Kronen,
verkauft nach Braunschweig.

Porzellan außerdeutscher Manufakturen.
Nr. 453 (Ein paar Kannen, England, 18. Jahrh.) 140 0C0; Nr. 455
(Kännchen, Worcester, um 1770) 70000; Nr. 456 (Dose, Mennecy,
Mitte 18 Jahrh.) 440 000; Nr. 459 (Schlittschuhläuferin, Zürich,
um 1770) 1 350 000; Nr. 461 (Zuckerdose, Zürich, um 1770) 420 000;
Nr. 462 (Teekanne, Schweiz, Anf. 19. Jahrh) 200 000; Nr. 461
und 462 nach Zürich verkauft; Nr. 463 (Dame in Krinoline,
Venedig, Anf. 18. Jahrh.) 90 000; Nr. 466 (Vase, Moskau, um 1790)
280000; Nr. 463 (Biscuitfigur, Niederwiller, um 1770—1780)
180 000; Nr. 469 (Tasse, französ., Anf. 19. Jahrh.) 165 000; Nr.
471 (Schokoladetasse, sign. Le Clair, französ., um 1820) 150 000;
Nr. 473 (Schokoladetasse mit Ansicht von Prag, Schlaggenwald,
19. Jahrh.) 400 000; Nr. 475 (Flakon, Schlaggenwald, erste Hälfte
des 19. Jahrh.) 30 000; Nr. 476 (Gruppe, Pferd und Hund,
Schlaggenwald, erste Hälfte 1°. Jahrh.) 38 000, erworben fürs
Prager Museum; Nr. 477 (Miniaturservice, Schlaggenwald, erste
Hälfte des 19. Jahrh.) 76 000; Nr. 479 (Molkenbecher, Pirkhammer)
28 000, verkauft ans Prager Museum.

Det? ]vlet{fet?

dev Jvtadonna mtt dev Qvbfenblüte*

Dr. Karl Hölker (Köln) beschäftigt sich in der Kölnischen
Volkszeitung mit der berühmten Madonna mit der Erbsenblüte
(oder, wie üblich, mit der Wickenblüte), indem er auf die jüngste
dieses vielumstrittene Thema behandelnde Publikation
Dr. Wittes (Zeitschrift für christliche Kunst 34. Jahrgang,
Heft 6) hinweist. „Von vornherein“, schreibt er, „sei es gesagt,
daß durch die Feststellungen Wittes dieGeschichte der
Kölner Malerschule um die Wende des 15. Jahrhunderts
einen argen Stoß erfährt. Mancher wird sich neu einstellen
und alte liebgewordene Anschauungen beiseite setzen müssen.
Witte schreibt kurzer Hand die Madonna mit der „Wickenblüte“
dem Meister Conrad von Soest zu und belegt seine Zu-
schreibung mit derart durchschlagenden Gründen lediglich
stilistischer Art, daß kaum ein Zweifel mehr bestehen kann.“

Dr. Hölker betont dann, daß Meister Conrad von Soest
bisher manchem unbekannt war und daß z. B. noch 1916
Curt Glaser in seinem Buche „Zwei Jahrhunderte deutscher
Malerei“ Conrad von Soest „und die ganze Westfälische Schule
mit ganzen zwölf Zeilen abfertigt.“ Der Name eines Meisters
Wilhelm von Köln war aller Welt bekannt, wohl mehr wegen
der Erwähnung durch den Chronisten als wegen seiner nacl -
weisbaren künstlerischen Schöpfungen. Und doch scheint, wie
der Verfasser schon in der Einleitung seines Werkes über
Conrad von Soest betonte, die Bedeutung eines Meisters
Wilhelm von Kölm bei weiterem Fortschreiten der kunst-
historischen Forschung immer mehr ins Nebelhafte zu versinken,
während der Name eines Conrad von Soest ständig an Be-
deutung gewinnt.

Sein Name nebst Jahreszahl (1414) steht heute noch zu
lesen auf seinem Hauptwerke, dem an seinem ursprünglichen
Platze vollständig erhaltenen Altar in der Pfarrkirche zu
Wildurgen. Wahrscheinlich hat Konrad in Doitmund gelebt, uo
sich urkundliche Nachrichten finden, die sich mit Grund auf ihn
beziehen lasseri. In Dortmund finden wir auch seine reifsten
Werke, die Altargemälde in der Marienkirche. Anscheinend hat
er zeitweise in Lübeck, das damals mit den westfälischen Hansa-
städten in regster kommerzieller und kultureller Beziehung
stand, für längere Zeit eine Werkstatt unterhalten, wodurch sich
der beherrschende Einfluß Conrads im Ostseegebiet erklären
wiirde. 1434 finden wir nocli seinen Natnen verzeichnet auf
einem Wandgemätde in Balve in Westfalen. Der Meister hat zu
seiner Zeit außerordentlich Schule gemacht. Man kann ruhig
behaupten, die gesamte deutsche Malerei der ersten Hälfte des
15. Jahrhnnderts (Westfalen, Niedersachsen, Hamburg und Ost-
seegebiet) stehe auf seinen Schultern. Ja, bis nach
Skandinavien hin reicht sein Einfluß.“

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