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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 3./​4.1921/​22

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1. Februarheft
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Zülch, Walther Karl: Der Frankfurter Maler Martin Caldenbach, der Meister des "Holzhausen-Porträts"
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Hübner, Friedrich Markus: Die Wiederbelebung der holländischen Bildhaukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.21786#0299

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II. Zu Martin Caldenbach und Meister des Holzhausenporträts.
Monographien zur Kulturgesch. IV, S. 60, 63. = Repert.
f. Kunstw. XXXVIII. 146, Zülch. — XXXVI. 68: M. Esche-
richs Versuch, den Martin Heß mit jenem Hugues Martin
de Franckfort am Hofe der Margarethe von Österreich
gleichzustellen, ist abzulehnen. Denn Jean Lemaire zitiert
in seinem Gedicht von 1505 nur tote Künstler aus dem
Jenseits! Vgl P. A. Becker, J. Lemaire 1893, 59. — G.
Gröber, Grundriß N. F. 1914 I., 4. — H. Weizsäcker, Repert.
f. Kunstw. XXV., 1902. grundlegend! Karl Gebhardt in
Einzelforschung Frankfurt 1908, 77; Rep. f. Kunstw. XXXI.,
-37; Monatshefte Künstw. 1912, 506. — Franz Rieffel, der
das Wesentlichste stilkritisch festgesteltt hat, Atonatshefte
IV, 1911, 341; Rep. f. Kunstw. XV., 1892. — Studien zur

Kunstg. 1904. Röttinger. Grablegung in Wien und heilige
Familie der alten Pinakothek. — E. Flechsig, Sächsische
Bildnerei 1909, I. Lief. S. 4 schließt die 4 Pauliner Bilder
an den AAainzer Dreikönigsaltar und die Darstellung in
Frankfurt an; weist eine ganze Reihe Dürerentlehnungen
nach, die noch zu vermehren wären. — K. Simon, Rep. f.
Kunstw. XXXV. Ausführliche Auseinandersetzung mit der
ganzen Frage, wertvolle Einzelheiten, doch durch die An-
nahme eines „Meister S. A.“ für die Darstellung, der ent-
schieden abzulehnen ist, irregeführt, s. a. Altfrankfurt 1911,
II., 60. — Thieme-Becker Künstlerlex. unter „Kaldenbach“. —
Th. Frimmel, Blätter für Gemäldekunde 1906, III., 4. Das
Ansbacher Kelterbild. H. Thode, Preuß. Jahrb. XIV,, 1893,
203. — Lipmann I, 28.

Abb. 5. Federzeichnung 1510

mit Martin Caldenbachs Monogramm

Die IDtedepbelebung det? botländifeben ßildbauk.unß

üon

f. Jiuebnet’

Ein Engländer, Kineton Parkes, hat unlängst ein Buch
in zwei Teilen iiber die europäische Plastik der
Gegenwart herausgegeben*). Was Holland angeht, so
wird sehr gewissenhaft verbucht, wer heutigen Tags da-
selbst Ruf besitzt, wessen Werke also da und dort in
öffentlichen Museen zu sehen sind und wer von der
Regierung und den städtischen Behörden zur Ausführung
von Feldherrn- und Fürstendenkmälern herangezogen
wird. So entsteht eine aufzählende Übersicht, die etwa
den Kenntnissen entspricht, die man allerwärts vom
Stande der heutigen Bildhauerei hat, die aber im
Dunkel lässt, wer als die eigentlichen Beweger und die
starken Träger unter den holländischen Bildhauern zu
gelten haben. In der Tat sind dies nicht die offiziell

*) Sculpture of To day A. Survey of the Sculpture of the
Present Century, 600 pages, 150 pages illustrations. London,
Chapman and Hall Ltd.

Anerkannten und mit Autträgen Bedachten, sondern es ist
eine gewisse, zum Teile ganz beiseite und in erheblicher
wirtschaftlicher Bedrängnis lebende Schar von Fort-
schrittlern, die mit der herkömmlichen bildhauerischen
Vortragsweise in Holland vollkommen gebrochen haben.
Und dies heißt, daß sie nicht mehr nach herkömmlicher
Weise sich an irgendeinen historischen Stil, sei es den
der Klassik, sei cs den des Barock oder Empire an-
lehnen, sondern daß sie versuchen, sich redlich gemäß
der heutigen Kunst- und Seinsempfindung auszudrücken.
Ihre Leistungen liebäugeln dabei nicht mit irgendwelchen
gerade herrschenden internationalen Stilbewegungen
sondern, just ihre holländische Herkunft spiegelnd,
bedeuten sie innerhalb der übrigen plastischen Hervor-
bringungen der Gegenwart eine Summe abgeschlossener,
selbsteigener und höchst bodenständiger Schaffensgebilde.
In Anbetracht dessen, daß seit dem Blüteabschnitte

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