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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 3./​4.1921/​22

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1. Februarheft
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Waetzoldt, Wilhelm: Die Reform des künstlerischen Bildungswesen
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Josten, Hanns Heinz: Neue Beiträge zur Löwenfinckfrage
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https://doi.org/10.11588/diglit.21786#0294

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der Akademie mit der Kunstgewerbtschule bisher nicht
ergeben. In Bayern und in Württemberg besteht eben-
falls der Wunsch nach einer engeren Verbindung zwischen
den Kunstakademien, der Technischen Hochschulen und
den Kunstgewerbeschulen, doch ist in diesen beiden
Ländern die Frage noch nicht zur völligen Klärung ge-
kommen.

Einer Verwirklichung der Reformpläne in Preußen
stehen als Hauptschwierigkeit die Ressortverhältnisse
entgegen. Bekanntlich gehören das gewerbliche und
kunstgewerbliche Unterrichtswesen in Preußen ziim Ver-
waltungsbereich des Handelsministers, während die An-
gelegenheiten der sogenannten freien Künste dem Kultus-
ministerium anvertraut sind. Einschneidende organisa-
torische Maßnahmen auf dem Gebiet des künstlerischen
Bildungswesens sind demnach — ganz abgesehen von

der Stellung des Finanzministers — nur im Einvernehmen
zwischen beiden Fachressorts durchzuführen.

Da die hier entwickelten Reformpläne keine Mehr-
aufwendungen von Staatsmitteln nötig machen, da im
Gegenteil durch Wegfall von Doppeleinrfchtungen usw.
Ersparnisse erwartet werden dürfen, da ferner weit-
gehende Übereinstimmung bei allen Sachverständigen in
den grundlegenden Fragen vorhanden ist, steht zu
hoffen, daß es trotz der Ressortschwierigkeiten gelingen
wird, die wesentlichen Ziele der Reform zu erreichen.
Die Verantwortung, auf Lehranstalten die Jugend für
künstlerische Berufe heranzubilden, kann der Staat nur
tragen, wenn er dem künstlerischen Nachwuchs die denk-
bar gründlichste und den pädagogischen und wirtschaft-
lichen Forderungen der Gegenwart angepaßte Erziehung
zu Teil werden läßt.

Abb. 1.

Fayenceplatle mit Anbetung der Hirten
von A. F. Löwenfinck

H. 18,2 cm, B. 14 cm
Kunsthandel Frankfurt a. M. 1921
(J. Rosenbaum)

JHeue Beitcäge zm Löuientinckfcage

uon

Jianns lotien

^Joch während der Drucklegung meines Aufsatzes
„Zur Löwenfinckfrage“ (Jahrbuch für Kunstsammler I.
Frankfurt a. M. 1921, Seite 29 ff.) wurde mir durch die
Liebenswürdigkeit des Herrn J. Rosenbaum in Frank-
furt a. M. wenigstens in der hier abgebildeten Photo-
graphie eine inzwischen wieder weitergewanderte Fayence-
platte mit der Darstellung der Anbetung der Hirten
bekannt (Abb. 1), in der man die seinerzeit von mir für
verschollen gehaltene, im Jahre 1888 bei Lempertz in

Köln versteigerte Bildplatte Löwenfincks der ehemaligen
Sammlung H. G. Winckler in Hamburg wird wieder-
erkennen dürfen. Denn die Signatur „de Löwenfincken.
pinx“. stimmt mit der Katalogangabe völlig überein und
die Maße entsprechen bei einer Höhe von 18,2 und einer
Breite von 14 cm ziemlich den dort mit 19 bezw. 15 cm
angegebenen. Dann erweist sich freilich die Mitteilung
des Wincklerkatalogs, nach der es sich um Schwarzlot-
malerei handelt, als einer Richtigstellung bedürftig. Die

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