H. S. Beham, Aus den „Taten des Herkules“ (B. 100)
Hollstein & Puppel, Berlin
lichen Schmucks erzielte ein aus 51 ganzen Perlen bestehendes
Perlkollier (Schloß mit 8 Brillanten besetzt) 410 000 Mk., ein
Brillantkollier mit zwei großen weißen Barockperlen 88 000 Mk.,
ein Ring mit einer großen weißen und einer großen schwarzen
Perle (in den Winkeln 2 Brillanten, die Spinne mit 10 kleinen
Brillanten besetzt) 90 000 Mk.
Köln.
Die Kunsthandlung Hermann Abels veranstaltet, wie wir
bereits angekündigt haben, vom 15.—18. November eine große
Graphik-Auktion.
Die Auktion bietet eine Übersicht von Sammlergraphik des
15.—18. Jahrhunderts, in der einzelne Perioden naturgemäß mehr
oder weniger stark vertreten sind.
Der Katalog ist alphabethisch geordnet. Im Mittelpunkt der
Auktion stehen ca. 200 Blätter von Dürer und 40 Blätter von
Rembrandt. Diirers Apokalypse ist vollständig in ausgewählten
guten und frühen Blättern vertreten. Das Marienleben gleichfalls
vollzählig, zeigt selten schöne Exemplare. Andere Holzschnitte
aus der Passionsfolge, die „Jungfrau mit den vielen Engeln“, die
„Marter der Zehntausend“, Hieronymus in der Felsgrotte, die Be-
lagerung einer Stadt vervollständigen das Diirersche Oeuvre aufs
gliicklichste. Von den Kupferstichen sind zu nennen: „Die Ma-
donna mit Heuschrecke“, der heilige Hubertus, die Bildnisstiche
von Philipp Melanchton und Friedrich dem Weisen von Sachsen.
Es folgen die deutschen Kleinmeister Aldegrever, Alt-
dorfer, Hans Sebald Beham usw. Der niederländische
Kupferstich ist in Lucas van Leidens Blättern der „Apostel“,
„Tanz der Magdalena“, „Virgil im Korbe“ und „Bettler“ her-
vorragend vertreten. Die unter van Dycks Leitung entstandene
“Ikonographie“ eine Sammlung von Porträtstichen bekannter
Persönlichkeiten und van Dyck-Porträts von verschiedensten
Stechern erscheinen in guten Qualitäten. Den Höhepunkt der
Sammlung bildet hier Rembrandt mit dem Hundertguldenblatt
in ganz hervorragender Qualität, das „Ecco homo“ u. a. Auch
Adrian van Ostade ist vorzüglich vertreten. Unter den
Franzosen ragen Namen wie Callot, P. Drevet, Ede-
linck, Ldpici^, Masson, Nantieul u. a., die galante
Zeit mit Watteau und Boucher, die Aquatinta mit L. Ph.
Debucourt hervor. Die englische Schabkunst zeigt sich
in guten Abdrucken von Jan Raphael Shmith, E. Earlom,
James Watson u. a.
Der Kupferstich in Deutschland im 17.—18. Jahrhundert
kommt durch die erfolgreichsten Namen Wenzel Hollar,
G. F. S c h m i d t, C. W. E. D i e t r i c h und Daniel Chodo-
wicki in charakteristischen Blättern zur Geltung. Die Samm-
lung wurde durch Sportblätter, Rhein- und Städteansichten ver-
vollständigt.
Im Frühjahr wird sich bei Abels eine Auktion moderner
G r a p h i k anschließen.
*
Das Kunstauktionshaus Math. Lempertz eröffnet sein
diesjährigesHerbstgeschäftam25.u.26 OktobermitderVersteigerung
einer Gemälde-Sammlung älterer und neuzeitlicher Meister
aus dem Nachlaß Frau Baurat Bouressi, Köln u. and. Besitz.
Unter den alten Meistern ragen hervor: Eine Goldtonlandschaft
von Jan Both; das Bildnis einer Kölner Patrizierin um 1600, dem
Kreise des Geldorp Gortzius zugehörig; ein dem Nicolas Maes
zugeschriebenes Bildnis eines jungen Edelmanns; Werke von
Albert Cuyp, A. Meyeringc, Nic. Berghem, Jan Asselyn, A. Canale,
H. Mommers, David Teniers d. J. — Unter neuzeitlichen Meistern,
die der Katalog verzeichnet, sind besonders zu nennen: E. v.
Gebhardt, Peter Jenssen, dieser mit 9 Bildern). Joh. Moselagen,
E. Nikutowski, Max Scholz, Wilh. Schreuer, A. v. Schwetter,
Chales Webb, F. v. Wille, Anton Ebert, Chr. E. Baettcher usw.
tetpstg.
C. G. Boerner setzt die abgeschlossene Reihe der David-
sohn-Auktionen vom 8.—10. November wirkungsvoll fort mit der
Versteigerung einer äußerst kostbaren Kupferstichsamm-
lung alter und moderner Meister. Die Sammlung
erfreut sich seit zwei Jahrzehnten eines bedeutenden Rufs. Der
Besitzer war bei den großen Auktionen und im internationalen
Handel bekannt durch die peinliche Sorgfalt, mit der er seine
Blätter auswählte. Seine Lieblinge waren Dürer, Goya und
K 1 i n g e r. Von den dreien hat er umfangreiche Sammlungen
kostbarster Frühdrucke zusammengebracht, besonders dürfte das
Goya-Werk im Privatbesitz wenige seinesgleichen haben. Das
Interesse des Sammlers erstreckte sich seinerzeit auf die alten
Meister, von denen er außer dem Dürer, Rembrandt, Ostade die
frühen Stecher des 15. und 16. Jahrhunderts wie Mantegna, Mecken,
Schongauer, Zasinger und feine deutsche Holzschnitte bevorzugte.
Andererseits wird das Goya-Werk umrahmt von kostbaren Blättern
von Manet, Zorn, Whistler, Millet, Meryon, und zu Klinger gesellt
sich eine feine kleine M e n z e 1 - Sammlung. In dem Auktions-
katalog, der in der Art der Davidsohn-Kataloge mit 45 Lichtdruck-
tafeln ausgestattet ist, findet sich also eine Blütenlese alter
Graphik, die sich, wenn auch bei weit kleinerem Umfang, der
Davidsohn-Sammlung würdig zur Seite stellt. Die Sammlung
wird ergänzt durch deutsche Kleinmeister aus einer alten Berliner
Sammlung, unter denen sich ein fast vollständiges Werk der
Stiche Aldegrevers und der Stiche und Holzschnitte Altdorfers
befindet, mit seltenen und sonst nicht vorkommenden Blättern.
Endlich reiht sich diesen Stücken eine aus dem Besitz eines vor
einigen Jahren verstorbenen deutschen Sammlers stammende Serie
kostbarer Frühdrucke von Dürer, Holbein, Rembrandt, Ostade an.
Im Anschluß an diese im Limburgerhaus in Leipzig statt-
findende Versteigerung bringt Boerner eine in seinem zweiten
Kataloge beschriebene kostbare Jagd-Sammlung alter
G r a p h i k. Sie umfaßt 600 Nummern. Es finden sich hier
Originalzeichnungen des 16.—19. Jahrhunderts sowie Kupferstiche
aller Art aus demselben Zeitraum. Es fehlt nicht ein herrlicher
Abdruck des Hubertus von D ü r e r oder die seltene große Löwen-
jagd von Rembrandt. Es finden sich die wundervollen Jagd-
folgen Ridingers und unter den Zeichnungen manches qualität-
reiche und seltene deutsche Blatt aus dem 16. Jahrhundert.
Niemals aber hat es umfangreichere Produktionen von Jagdbildern
gegeben wie in England des 18. und 19. Jahrhunderts, und diese
farbigen englischen Schabkunstblätter und Aquatinta-BIätter von
und nach Alken, Bunbury, Davis, Earlom, Harris, Hoppner, Hunt,
Morland, Northkote, Pollard, S. W. und I. Reynolds, Rowlandson,
62
Hollstein & Puppel, Berlin
lichen Schmucks erzielte ein aus 51 ganzen Perlen bestehendes
Perlkollier (Schloß mit 8 Brillanten besetzt) 410 000 Mk., ein
Brillantkollier mit zwei großen weißen Barockperlen 88 000 Mk.,
ein Ring mit einer großen weißen und einer großen schwarzen
Perle (in den Winkeln 2 Brillanten, die Spinne mit 10 kleinen
Brillanten besetzt) 90 000 Mk.
Köln.
Die Kunsthandlung Hermann Abels veranstaltet, wie wir
bereits angekündigt haben, vom 15.—18. November eine große
Graphik-Auktion.
Die Auktion bietet eine Übersicht von Sammlergraphik des
15.—18. Jahrhunderts, in der einzelne Perioden naturgemäß mehr
oder weniger stark vertreten sind.
Der Katalog ist alphabethisch geordnet. Im Mittelpunkt der
Auktion stehen ca. 200 Blätter von Dürer und 40 Blätter von
Rembrandt. Diirers Apokalypse ist vollständig in ausgewählten
guten und frühen Blättern vertreten. Das Marienleben gleichfalls
vollzählig, zeigt selten schöne Exemplare. Andere Holzschnitte
aus der Passionsfolge, die „Jungfrau mit den vielen Engeln“, die
„Marter der Zehntausend“, Hieronymus in der Felsgrotte, die Be-
lagerung einer Stadt vervollständigen das Diirersche Oeuvre aufs
gliicklichste. Von den Kupferstichen sind zu nennen: „Die Ma-
donna mit Heuschrecke“, der heilige Hubertus, die Bildnisstiche
von Philipp Melanchton und Friedrich dem Weisen von Sachsen.
Es folgen die deutschen Kleinmeister Aldegrever, Alt-
dorfer, Hans Sebald Beham usw. Der niederländische
Kupferstich ist in Lucas van Leidens Blättern der „Apostel“,
„Tanz der Magdalena“, „Virgil im Korbe“ und „Bettler“ her-
vorragend vertreten. Die unter van Dycks Leitung entstandene
“Ikonographie“ eine Sammlung von Porträtstichen bekannter
Persönlichkeiten und van Dyck-Porträts von verschiedensten
Stechern erscheinen in guten Qualitäten. Den Höhepunkt der
Sammlung bildet hier Rembrandt mit dem Hundertguldenblatt
in ganz hervorragender Qualität, das „Ecco homo“ u. a. Auch
Adrian van Ostade ist vorzüglich vertreten. Unter den
Franzosen ragen Namen wie Callot, P. Drevet, Ede-
linck, Ldpici^, Masson, Nantieul u. a., die galante
Zeit mit Watteau und Boucher, die Aquatinta mit L. Ph.
Debucourt hervor. Die englische Schabkunst zeigt sich
in guten Abdrucken von Jan Raphael Shmith, E. Earlom,
James Watson u. a.
Der Kupferstich in Deutschland im 17.—18. Jahrhundert
kommt durch die erfolgreichsten Namen Wenzel Hollar,
G. F. S c h m i d t, C. W. E. D i e t r i c h und Daniel Chodo-
wicki in charakteristischen Blättern zur Geltung. Die Samm-
lung wurde durch Sportblätter, Rhein- und Städteansichten ver-
vollständigt.
Im Frühjahr wird sich bei Abels eine Auktion moderner
G r a p h i k anschließen.
*
Das Kunstauktionshaus Math. Lempertz eröffnet sein
diesjährigesHerbstgeschäftam25.u.26 OktobermitderVersteigerung
einer Gemälde-Sammlung älterer und neuzeitlicher Meister
aus dem Nachlaß Frau Baurat Bouressi, Köln u. and. Besitz.
Unter den alten Meistern ragen hervor: Eine Goldtonlandschaft
von Jan Both; das Bildnis einer Kölner Patrizierin um 1600, dem
Kreise des Geldorp Gortzius zugehörig; ein dem Nicolas Maes
zugeschriebenes Bildnis eines jungen Edelmanns; Werke von
Albert Cuyp, A. Meyeringc, Nic. Berghem, Jan Asselyn, A. Canale,
H. Mommers, David Teniers d. J. — Unter neuzeitlichen Meistern,
die der Katalog verzeichnet, sind besonders zu nennen: E. v.
Gebhardt, Peter Jenssen, dieser mit 9 Bildern). Joh. Moselagen,
E. Nikutowski, Max Scholz, Wilh. Schreuer, A. v. Schwetter,
Chales Webb, F. v. Wille, Anton Ebert, Chr. E. Baettcher usw.
tetpstg.
C. G. Boerner setzt die abgeschlossene Reihe der David-
sohn-Auktionen vom 8.—10. November wirkungsvoll fort mit der
Versteigerung einer äußerst kostbaren Kupferstichsamm-
lung alter und moderner Meister. Die Sammlung
erfreut sich seit zwei Jahrzehnten eines bedeutenden Rufs. Der
Besitzer war bei den großen Auktionen und im internationalen
Handel bekannt durch die peinliche Sorgfalt, mit der er seine
Blätter auswählte. Seine Lieblinge waren Dürer, Goya und
K 1 i n g e r. Von den dreien hat er umfangreiche Sammlungen
kostbarster Frühdrucke zusammengebracht, besonders dürfte das
Goya-Werk im Privatbesitz wenige seinesgleichen haben. Das
Interesse des Sammlers erstreckte sich seinerzeit auf die alten
Meister, von denen er außer dem Dürer, Rembrandt, Ostade die
frühen Stecher des 15. und 16. Jahrhunderts wie Mantegna, Mecken,
Schongauer, Zasinger und feine deutsche Holzschnitte bevorzugte.
Andererseits wird das Goya-Werk umrahmt von kostbaren Blättern
von Manet, Zorn, Whistler, Millet, Meryon, und zu Klinger gesellt
sich eine feine kleine M e n z e 1 - Sammlung. In dem Auktions-
katalog, der in der Art der Davidsohn-Kataloge mit 45 Lichtdruck-
tafeln ausgestattet ist, findet sich also eine Blütenlese alter
Graphik, die sich, wenn auch bei weit kleinerem Umfang, der
Davidsohn-Sammlung würdig zur Seite stellt. Die Sammlung
wird ergänzt durch deutsche Kleinmeister aus einer alten Berliner
Sammlung, unter denen sich ein fast vollständiges Werk der
Stiche Aldegrevers und der Stiche und Holzschnitte Altdorfers
befindet, mit seltenen und sonst nicht vorkommenden Blättern.
Endlich reiht sich diesen Stücken eine aus dem Besitz eines vor
einigen Jahren verstorbenen deutschen Sammlers stammende Serie
kostbarer Frühdrucke von Dürer, Holbein, Rembrandt, Ostade an.
Im Anschluß an diese im Limburgerhaus in Leipzig statt-
findende Versteigerung bringt Boerner eine in seinem zweiten
Kataloge beschriebene kostbare Jagd-Sammlung alter
G r a p h i k. Sie umfaßt 600 Nummern. Es finden sich hier
Originalzeichnungen des 16.—19. Jahrhunderts sowie Kupferstiche
aller Art aus demselben Zeitraum. Es fehlt nicht ein herrlicher
Abdruck des Hubertus von D ü r e r oder die seltene große Löwen-
jagd von Rembrandt. Es finden sich die wundervollen Jagd-
folgen Ridingers und unter den Zeichnungen manches qualität-
reiche und seltene deutsche Blatt aus dem 16. Jahrhundert.
Niemals aber hat es umfangreichere Produktionen von Jagdbildern
gegeben wie in England des 18. und 19. Jahrhunderts, und diese
farbigen englischen Schabkunstblätter und Aquatinta-BIätter von
und nach Alken, Bunbury, Davis, Earlom, Harris, Hoppner, Hunt,
Morland, Northkote, Pollard, S. W. und I. Reynolds, Rowlandson,
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