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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 3./​4.1921/​22

DOI Heft:
2. Oktoberheft
DOI Artikel:
Baum, Julius: Die Zürchner Ausstellung, [1]
DOI Artikel:
Darmstaedter, Ludwig; Schuster, Julius: Ein Dokument des jungen Spitzweg: aus der Dokumenten-Sammlung Darmstaedter der Preußischen Staatsbibliothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.21786#0102

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sind die ausgestellten Bildwerke. Unter den älteren
Arbeiten seien zwei aargauische Muttergottesbilder ge-
nannt, eine thronende Maria mit fehlendem Kinde aus
Privatbesitz, um 1430 (Nr. 239, Abb. 7), und eine statt-
lichere, um 1450, aus dem Schweizerischen Landes-

museum (Nr. 227). Ihnen reiht sich eine bündnerische
stehende hl. Katharina (Nr. 228) an, gleichfalls vom
Landesmuseum zur Verfügung gestellt, das an bedeutenden
gotischen Bildwerken sehr reich ist.

(Ein zweiter Bericht folgt.)

€in Dok.ument des jungen SptKmeg

Aus dev DoKumentenrSammtung Davmftaedtev dev Pveußi^ben Staatsbibifotbßk

mitgetettt oon

Ludtütg Dat?m{iaedtet? und lultus Sct)u{iet?

Auf der Autographen-Auktion bei Karl Ernst Henrici,
über die wir in diesem Hefte besonders berichten, hat
die Dokumenten-Sammlung Darmstaedter der Preußischen
Staatsbibliothek neben einem wissenschaftlich hoch be-
deutsamen Brief Leibnizens ein köstliches Spitzweg-
Dokument erworben. Der „Kunstwanderer“ freut sich,
dieses Stück mit einigen begleitenden Worten hier zum
Abdruck bringen zu können.

„Wenn der Stil der Mensch ist,
dann bin ich schon ein rarer Kerl“
(Spitzweg an Friedrich Pecht, 13. September 1884).

A uch wenn wir Eduard Grützners Porträt Spitzwegs
nicht hätten, würden wir uns den Meister der Alt-
münchener Kunst und des Altmünchener Humors nicht
anders denken können. „Da bin ich wie ich leib und

leb, Doch leider sehr geschmeichelt. Was hier viel an
Apoll gemahnt ist offenbar erheuchelt.“ So schriebs der
76 jährige Spitzweg eigenhändig unter jenes natürliche
Ebenbild. Das ist der Spitzweg, der im Zimmer hübsch
prosaisch in Filzschuhen und in Jambenbewegung seinen
Parmesankäs zur Reissuppe reibt; der zu Fensterparaden
und Liebestechtelmechtel resigniert sagt A. D.

Zwischen diesem Bild und Spitzwegs Selbstbildnis
1835 liegen 49 Jahre. Das war die Zeit, wo der einstige
Adept in Pettenkofers Hofapotheke und spätere Pharma-
zeut in Straubing den Stössel mit dem Pinsel vertauscht,
und nur hierin seinem großen Lehrer ähnlich, auf dem

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