5UU schöne englische nnd französische Blätter des 18. Jahrhunderts
und etwa 300 Nummern moderner Meister umfaßt, wird jeder
Graphikfreund bei dieser Auktion etwas ihn Interessierendes
finden.
Kötn.
Die Hochschälzung altjapanischer Kunst zeigte sich
in den Preisen, die auf der Versteigerung japanischer Kleinkunst
beim Kunstauktionshaus Math. Lempertz (6. bis ll.März) an-
gelegt wurden. Vorzüglich war es die Kleinskulptur in Elfenbein
und Holz (Notsuke), die mit ihren 900 Katalog-Nummern die zahl-
reich erschienenen Liebhaber fesselte. Preise von mehreren
Tausend Mark für eine dieser nur ein paar Zentimeter messenden
Schnitzereien waren keine Seltenheit. Man hat sie sozusagen
mit Gold aufgewogen, oder doch wenigstens mit Bcträgen, die
oft das Halbhundertfache des Preises darstellten, den man noch
vor zehn Jahren fiir diese Sächelchen zahlte. Das Fünffiguren-
griippchen Nr. 221 brachte 100 Mark; Sennin Gama mit Kiöten
Nr. 258 3600 Mark; sitzender Hotei Nr. 260 2600 Mark; Venus-
muschel Nr. 307 3100 Mark; Oktopus-1 ischer Nr. 452 3500 Mark;
sitzender Affe Nr. 579 3100 Mark; Sennin Nr: 585 3200 Mark; Oni
und Sumarai Nr. 6t0 4c00 Mark; Shishi-Löwe Nr. 657 3100 Mark;
Rokurokubi Nr. 7'9 4100 Mark; Daruma Nr 776 3700 Markl
Fukurokuju Nr. 787 4800 Mark. — Sehr viel Liebhaber und dem-
entsprechend hohe Preise fanden auch die Schwertstichblätter^
unter denen viele iiber tausend Mark liefen, während die meist
jn Lack ausgefiihrten Inro (Arzneibiichschen), oft überraschende
Preise brachten. Unter ihnen notierten wir zahlreiche Preise
zwischen 2- und 5000 Mark, einzelne sogar höher. Ein kleines
Kemai-Kästchen (Eisen mit Goldtauschierung), ging fiir 33 000 Mark
weg; eine kleine silberemaillierte Hiihnergruppe fiir 270C0 Mark;
ein Schälchen in Silberemail fiir 22000 Mark; eine durchbrochene
geschnittene Jadescheibe Nr. 1623 9000 Mark; eine Satsuma-
Deckelvase Nr. 1675 16 000 Mark. Unter den Farbenholzschnitten
brachte ein Blatt von Utamaro 5000 Mark.
Müncben.
Hans Goltz versteigert am 27. April Landschaften und
Städtebilder hauptsächlich der Schweiz. Es handelt sicli um sehr
gesuchte altkolorierte Aquatintablätter und Farbstiche, meist aus
dem Amfang des 19. Jahrhunderts. Der vorziiglich bearbeitete
Katalog der Sammlung, dem Dr. Ph. H e n s s eine Einleitung vor-
anschickt, führt die Städte nach dem Alphabet auf. Wir finden in
dieser Serie Seltenheiten der B i r m a n n , B 1 e u 1 e r , der beiden
Lory, von Descourtis u. a., darunter die schönen Boden-
see-Gouaschen von Bleuler, den Bleulerschen „Rheinfall bei Schaff-
hausen“ usw. In der Serie der Ansichten aus dem übrigen Europa
zählen die D r e s d e n und Umgebung zeichnenden Blätter der
C. A. und A. Louis Richter (Ludwig Richter) wohl zu den kost-
barsten Stücken. Doch das Hauptblatt dieser Gruppe ist die von
der Hand Ludwig R i c h t e r s stammende, im vorliegenden Heft
des Kunstwanderers publizierte „Mondlandschaft“. Auch die An-
sichten von Hamburg, Mtinchen, Prag usw. interessie-
ren sehr.
Mitte Mai bringt Hans Goltz H a n d z e i c h n u n g e n
alter Meister aus Sammlungen englischer Aristokraten,
ferner Graphik des 15.—18. Jahrh., sowie Qualitätsgraphik des 19.
und 20. Jahrhunderts von Daumier bis Kokoschka zur Auktion.
*
In der Bilder- und Handzeichnungen Versteigerung der
Sammlung des Hofschauspielers Alois Wohlmuth — die
Auktion fand zugunsten des Theater-Museums der Clara Ziegler-
Stiftung in der Galerie Hugo Helbing statt — gab es nach-
stehende Preise: Hans v. Baitels „Strandbild“ (Pastell) 3 000 Mk.,
Albert Brendel „Schafstall“ (Sepiazeichnung) 2 900, Wilhelm Busch
„Niederländische Landschaft“ (Ö1 auf Malpappe) 2 300, zwei
Federzeichnungen 1 450, Defreggers „In der Küche“ (Ö1 auf Mal-
pappe) 19 500, Wilh. v. Diez „Falschspieler“ (auf Holz) 35 C00,
Ludwig Dill „Bei Dachau“ (Tempera) 5 000, Walter Firle „Weißer
Sonntag“ 16 030, Habermann „Damenbildnis“ (Pastell) 1 550,
Achilles Deveria, Junge Pariserin
Aus der Lithographien-Auktion bei Amsler und Ruthardt, Berlin
Grützner „Falstaff“ (Rötelzeichnung) 10 500, Karl Haider „Blick
ins Waldtal“ 31 000 Mark. Für drei Kartenbilder (Tempera) von
Th. Th. Heine zahlte man 2 500 Mark, für eine Frauengestalt in
Landschaft (Öl) von J. J. Henner 27 500, für eine Bleisliftzeichnung
„Schla'endcs Kind“ von Israels 2 6C0, für ein Bübchen (ÖI) von
Hermann Kaulbach 5 700, für eine „Junge Schwäbin“ (Bleistiftz.)
von L. Knaus 4 100, für ein Holl. Interieur von Gotthard Kuehl
(Gouache) 7 200, für eine kleine Porträtskizze (Malpappe) von
Lenbach 16 500 Mark. Eine Bäuerin von L v. Löfftz (Ö1 kostete
11 000, ein Karl Marr „In Arkadien“ (Pastell) 11 500, ein „Ent-
schlummert“ von Gabriel v. Max (ÖI) 6 000, eine Herbstlandschaft
von Leo Putz 1 850, ein Selbstbildnis (Kohle) von Leo Samberger
3 200 Mark. Für eine „Heuernte“ von Ed. Schleich sen. gab man
36 000, für eine Bleistiftzeichnung (9X10,5) von Schwind „Bauer
schert ein Schaf“ 4 200, für eine „Lesende Frau“ (Aquarell) von
Franz Skarbina 3 600, für eine Bildnisstudie (Ö1 auf Malpappe)
von Max Slevogt (1895) 16000, für ein Ölstiick Slevogts von 1889
„G’scherter Bua“ (29,5X21,5) 7500 Mark. Eine „Schildwache“
Spitzwegs kostete 83 000 Mark, tin Luzifer (Ö1 auf Mal-
pappe) von Franz v. Stuck 12 500, seine Zentaurenjagd
(Sepia) 4 100, eine „Sirene“ (Aquarell) von Hans Thoma 23 500,
ein „Homerisches Gelächter“ (Öl) von Wilh. Trübner 1U200, ein
Josef Wopfner „Chimsee“ (Ö1 auf Malpappe) 5 900, eine „Bäuerin“
(auf Holz) von Einst Zimmermann 15 000 Maik. „Zur Tränke“
von Heinrich v. Zügel kam auf 50 000, seine „Schwäbische Post“
auf 46 500, sein „Schimmel“ (1905) auf 40 000 Mark. Ein „Bad“
von Ludwig v. Zumbusch erzielte 23 5CO Mark. — Unter den
Bildern aus anderem Besitz, die hierauf noch bei Helbing ver-
steigert wurden, etzielten: eine „Prozession“ von Hermann Cor-
rodi (geb. 1844 in Frascati) 26 0C0Mark, Daubigny „Sonnenunter-
gang an felsiger Küste“ 17 000, Wilh. v. Diez „St. Martin“ (auf
Holz) 45000, Jules Duprü „Großmutters Stube“ 28 500, Carl Ebe,t
(geb. 1821 in Stuttgart) „Feierabend“ 32 000, Ed. v. Gebhardt
„Apostelstudie“ (ÖI) 18 200, Walter Geffken „Frkuenbildnis“ (Öl)
15 700, E. H.ldebrandt „Winter“ 12 500, Adolf Lier „Erntetag in
Oberbayern“ 71000, „Feierabend“ 32000 (auf Holz) 16000,
Alexander v. Lie5en-Mayer „Schmuckraub“ 28 500, Ed. Schleich
sen. „Gewitterstimmung“ 85 000, „Nach dem Gewitter“ 50 000,
„Am Ammersee 62 000, Spitzweg „In der Waldschlucht“ 70 000 Mark.
LDieru
Der Katalog der kostbaren Sammlung italienischer Skulp-
turen sowie der alten Gemälde und des alten Kunstgewerbes,
deren Auktion am 8. Ap il im Dorotheum begonnen hat,
zeichnet sich nicht nur durch seine sachlich-fachlichen An-
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und etwa 300 Nummern moderner Meister umfaßt, wird jeder
Graphikfreund bei dieser Auktion etwas ihn Interessierendes
finden.
Kötn.
Die Hochschälzung altjapanischer Kunst zeigte sich
in den Preisen, die auf der Versteigerung japanischer Kleinkunst
beim Kunstauktionshaus Math. Lempertz (6. bis ll.März) an-
gelegt wurden. Vorzüglich war es die Kleinskulptur in Elfenbein
und Holz (Notsuke), die mit ihren 900 Katalog-Nummern die zahl-
reich erschienenen Liebhaber fesselte. Preise von mehreren
Tausend Mark für eine dieser nur ein paar Zentimeter messenden
Schnitzereien waren keine Seltenheit. Man hat sie sozusagen
mit Gold aufgewogen, oder doch wenigstens mit Bcträgen, die
oft das Halbhundertfache des Preises darstellten, den man noch
vor zehn Jahren fiir diese Sächelchen zahlte. Das Fünffiguren-
griippchen Nr. 221 brachte 100 Mark; Sennin Gama mit Kiöten
Nr. 258 3600 Mark; sitzender Hotei Nr. 260 2600 Mark; Venus-
muschel Nr. 307 3100 Mark; Oktopus-1 ischer Nr. 452 3500 Mark;
sitzender Affe Nr. 579 3100 Mark; Sennin Nr: 585 3200 Mark; Oni
und Sumarai Nr. 6t0 4c00 Mark; Shishi-Löwe Nr. 657 3100 Mark;
Rokurokubi Nr. 7'9 4100 Mark; Daruma Nr 776 3700 Markl
Fukurokuju Nr. 787 4800 Mark. — Sehr viel Liebhaber und dem-
entsprechend hohe Preise fanden auch die Schwertstichblätter^
unter denen viele iiber tausend Mark liefen, während die meist
jn Lack ausgefiihrten Inro (Arzneibiichschen), oft überraschende
Preise brachten. Unter ihnen notierten wir zahlreiche Preise
zwischen 2- und 5000 Mark, einzelne sogar höher. Ein kleines
Kemai-Kästchen (Eisen mit Goldtauschierung), ging fiir 33 000 Mark
weg; eine kleine silberemaillierte Hiihnergruppe fiir 270C0 Mark;
ein Schälchen in Silberemail fiir 22000 Mark; eine durchbrochene
geschnittene Jadescheibe Nr. 1623 9000 Mark; eine Satsuma-
Deckelvase Nr. 1675 16 000 Mark. Unter den Farbenholzschnitten
brachte ein Blatt von Utamaro 5000 Mark.
Müncben.
Hans Goltz versteigert am 27. April Landschaften und
Städtebilder hauptsächlich der Schweiz. Es handelt sicli um sehr
gesuchte altkolorierte Aquatintablätter und Farbstiche, meist aus
dem Amfang des 19. Jahrhunderts. Der vorziiglich bearbeitete
Katalog der Sammlung, dem Dr. Ph. H e n s s eine Einleitung vor-
anschickt, führt die Städte nach dem Alphabet auf. Wir finden in
dieser Serie Seltenheiten der B i r m a n n , B 1 e u 1 e r , der beiden
Lory, von Descourtis u. a., darunter die schönen Boden-
see-Gouaschen von Bleuler, den Bleulerschen „Rheinfall bei Schaff-
hausen“ usw. In der Serie der Ansichten aus dem übrigen Europa
zählen die D r e s d e n und Umgebung zeichnenden Blätter der
C. A. und A. Louis Richter (Ludwig Richter) wohl zu den kost-
barsten Stücken. Doch das Hauptblatt dieser Gruppe ist die von
der Hand Ludwig R i c h t e r s stammende, im vorliegenden Heft
des Kunstwanderers publizierte „Mondlandschaft“. Auch die An-
sichten von Hamburg, Mtinchen, Prag usw. interessie-
ren sehr.
Mitte Mai bringt Hans Goltz H a n d z e i c h n u n g e n
alter Meister aus Sammlungen englischer Aristokraten,
ferner Graphik des 15.—18. Jahrh., sowie Qualitätsgraphik des 19.
und 20. Jahrhunderts von Daumier bis Kokoschka zur Auktion.
*
In der Bilder- und Handzeichnungen Versteigerung der
Sammlung des Hofschauspielers Alois Wohlmuth — die
Auktion fand zugunsten des Theater-Museums der Clara Ziegler-
Stiftung in der Galerie Hugo Helbing statt — gab es nach-
stehende Preise: Hans v. Baitels „Strandbild“ (Pastell) 3 000 Mk.,
Albert Brendel „Schafstall“ (Sepiazeichnung) 2 900, Wilhelm Busch
„Niederländische Landschaft“ (Ö1 auf Malpappe) 2 300, zwei
Federzeichnungen 1 450, Defreggers „In der Küche“ (Ö1 auf Mal-
pappe) 19 500, Wilh. v. Diez „Falschspieler“ (auf Holz) 35 C00,
Ludwig Dill „Bei Dachau“ (Tempera) 5 000, Walter Firle „Weißer
Sonntag“ 16 030, Habermann „Damenbildnis“ (Pastell) 1 550,
Achilles Deveria, Junge Pariserin
Aus der Lithographien-Auktion bei Amsler und Ruthardt, Berlin
Grützner „Falstaff“ (Rötelzeichnung) 10 500, Karl Haider „Blick
ins Waldtal“ 31 000 Mark. Für drei Kartenbilder (Tempera) von
Th. Th. Heine zahlte man 2 500 Mark, für eine Frauengestalt in
Landschaft (Öl) von J. J. Henner 27 500, für eine Bleisliftzeichnung
„Schla'endcs Kind“ von Israels 2 6C0, für ein Bübchen (ÖI) von
Hermann Kaulbach 5 700, für eine „Junge Schwäbin“ (Bleistiftz.)
von L. Knaus 4 100, für ein Holl. Interieur von Gotthard Kuehl
(Gouache) 7 200, für eine kleine Porträtskizze (Malpappe) von
Lenbach 16 500 Mark. Eine Bäuerin von L v. Löfftz (Ö1 kostete
11 000, ein Karl Marr „In Arkadien“ (Pastell) 11 500, ein „Ent-
schlummert“ von Gabriel v. Max (ÖI) 6 000, eine Herbstlandschaft
von Leo Putz 1 850, ein Selbstbildnis (Kohle) von Leo Samberger
3 200 Mark. Für eine „Heuernte“ von Ed. Schleich sen. gab man
36 000, für eine Bleistiftzeichnung (9X10,5) von Schwind „Bauer
schert ein Schaf“ 4 200, für eine „Lesende Frau“ (Aquarell) von
Franz Skarbina 3 600, für eine Bildnisstudie (Ö1 auf Malpappe)
von Max Slevogt (1895) 16000, für ein Ölstiick Slevogts von 1889
„G’scherter Bua“ (29,5X21,5) 7500 Mark. Eine „Schildwache“
Spitzwegs kostete 83 000 Mark, tin Luzifer (Ö1 auf Mal-
pappe) von Franz v. Stuck 12 500, seine Zentaurenjagd
(Sepia) 4 100, eine „Sirene“ (Aquarell) von Hans Thoma 23 500,
ein „Homerisches Gelächter“ (Öl) von Wilh. Trübner 1U200, ein
Josef Wopfner „Chimsee“ (Ö1 auf Malpappe) 5 900, eine „Bäuerin“
(auf Holz) von Einst Zimmermann 15 000 Maik. „Zur Tränke“
von Heinrich v. Zügel kam auf 50 000, seine „Schwäbische Post“
auf 46 500, sein „Schimmel“ (1905) auf 40 000 Mark. Ein „Bad“
von Ludwig v. Zumbusch erzielte 23 5CO Mark. — Unter den
Bildern aus anderem Besitz, die hierauf noch bei Helbing ver-
steigert wurden, etzielten: eine „Prozession“ von Hermann Cor-
rodi (geb. 1844 in Frascati) 26 0C0Mark, Daubigny „Sonnenunter-
gang an felsiger Küste“ 17 000, Wilh. v. Diez „St. Martin“ (auf
Holz) 45000, Jules Duprü „Großmutters Stube“ 28 500, Carl Ebe,t
(geb. 1821 in Stuttgart) „Feierabend“ 32 000, Ed. v. Gebhardt
„Apostelstudie“ (ÖI) 18 200, Walter Geffken „Frkuenbildnis“ (Öl)
15 700, E. H.ldebrandt „Winter“ 12 500, Adolf Lier „Erntetag in
Oberbayern“ 71000, „Feierabend“ 32000 (auf Holz) 16000,
Alexander v. Lie5en-Mayer „Schmuckraub“ 28 500, Ed. Schleich
sen. „Gewitterstimmung“ 85 000, „Nach dem Gewitter“ 50 000,
„Am Ammersee 62 000, Spitzweg „In der Waldschlucht“ 70 000 Mark.
LDieru
Der Katalog der kostbaren Sammlung italienischer Skulp-
turen sowie der alten Gemälde und des alten Kunstgewerbes,
deren Auktion am 8. Ap il im Dorotheum begonnen hat,
zeichnet sich nicht nur durch seine sachlich-fachlichen An-
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