Ani 24. April liat bci S. K e n d c cin Auktion von liildcrn,
Aquarellen österreichischer, holländischer, italienischer Maler
begonnen.
Kunftausftellungeta.
Bet?Un.
Carl N i c o 1 a i hat eine Bilderschau zusammengestellt, die
sich sehen lassen kann. Sie bringt unter ihren älteren modernen
Meistern durchweg Qualitäten — von Uhde, Corinth, U r y
u. a. hängen hier vortreffliche Stüqke — und auch unter den Ar-
beiten der neueren Künstler überwiegt das qualitative Element.
Schade, das von dem sehr begabten Max Neumann, dessen
italienische Landschaften kürzlich bei Nicolai auffielen, der aber
auchalsMaler biblischer Motive hohe Aufmerksamkeit verdient, nur
„Der verlorene Sohn“ zu sehen ist. Die Szene ist mit reifer Etn-
pfindung und koloristischer Feinfühligkeit gemalt. Auch das sizilia-
nische Figurenbild Neumanns ist in seiner tonstarken Farbenskala
eine geschmeidige Talentprobe. Pec-hstein, Kirchner und
H e c k e 1 sind charakteristisch vertreten. Heckels Ausstellung im
Kronprinzenpalais wirkt übrigens in der Serie seiner jiingsten
harmonisch abgestimmten Landschaften ungleich günstiger a!s
seine Ausstellung bei Dr. Goldschmidt-Dr. Wallerstein.
*
Rembrandt, Studie zur großen Judenbraut. B. 341
Auktion bei Ainsler und Rulhardt, Berlin
Köln.
Das Kölner Kunstauktionshaus Math. Lempertz ver-
steigerte vom 4. bis 6. April die Sammlung des Barons Max von
S p i e s s e n , Münster i. W., die aus europäischer und ostasia-
tischer Kleinkunst und aus antiken Möbeln bestand. Von den er-
zielten Preisen fiihren wir folgende als am meisten bemerkenswert
an: Nr. 345. Silberne Barockkanne 42 000 Mk.; Nr. 328. Wand-
konsole aus Goldbronze, Barock, französich 18 000 Mk.; Nr. 498.
Delfter Vasensatz 5000 Mk.; Nr. 519. Paar kleine Urbino-Vasen
6200 Mk.; Nr. 780. Kruzifix aus Elfenbein 10 000 Mk.; Nr. 832.
Sitzgarnitur, Barock 28 000 Mk.; Nr. 880. Holländischer Salon
38 000 Mk.; Nr. 883. Salon im japanischen Stil 70 000 Mk.; Nr. 888.
Japanischer Altarschrein 34 000 Mk.; Nr. 889. Japan-Etageren-
schrank 21 000 Mk.; Nr. 890. Schreibsekretär 18. Jahrh. 20 000 Mk.;
Nr. 891. Renaissance-Schrank 43 000 Mk.; Nr. 901. Holländischer
Schrank 24 000 Mk.; Nr. 913. Holländische Standuhr 31 000 Mk.:
Nr. 973. Leuchter-Garnitur aus Silber 45 000 Mk.
*
Math. Lempertz wird am 11. und 12. Mai eine umfang-
reiche Kollktion von Gemälden älterer und neuerer Meister ver-
steigern: Nachlaß Frl. Else Schulz, Wiehl, die Porträt-Galerie
eines rheinischen Adelsschlosses u. a. Der illustrierte Katalog
verzeichnet u. a. Werke von: Goldorp Gortzius, Franz Kessler,
Barthel Bruyn, Antoine Pesne, Joh. Heinr. Roos, W. C. Heda,
J. D. de Heem, John Dawuman, Albert von Keller, K. Hagemeister,
A. u. O. Achenbach, Otto Brausewetter, W. H. Crome, C. F.
Deiker, Peter Janssen, Olaf Jernberg, A. Monticelli, J. F. Overbeck,
Ed. von Steinle, H. Sagstätter, H. R. von Volkmann etc.
LÜicn.
Die von uns angekiindigte Versteigerung italienischer Skulp-
turen des XIV.—XVIII. Jahrhunderts sowie alter Gemälde und
alten Kunstgewerbes hatte im D o r o t h e u m am 8. April Er-
gebnisse, die trotz dem Stand der österreichischen Krone sehr
bemerkenswert scheinen. Nr. 40 . Venezianisches Marmorelief um
1340 (Thronende Madonna mit Kind und Stifter) brachte 9 Mil-
lionen 150 000 Kr.; Nr. 45. Marmorfigur der Ceres von Alessandro
Vittoria 8 Millonen; Nr. 49. Bronzestatuetten der Minerva des-
selben Meisters 3 Millionen 600 000 Kr.; Nr. 15. Nähspitze, „Point
de France“ (Louis XIV.) wurde mit 3 Millionen Kr. bezahlt. Von
den iibrigen Preisergebnissen wird noch zu sprechen sein.
Die Galerie Ferdinand M ö 11 e r zeigt eine reichhaltige Aus-
wahl von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Holzschnitten
des guten alten Christan Rohlfs, der sich um jeden Preis als
Stiirmer und Dränger fühlen möchte. Selbst in seinen radikalsten
Bildern leuchtet da und dort ein Eckchen echtester Farbe auf,
doch am wertvollsten scheinen uns wohl in dieser ganzen Schau
das ,,Alte Haus aus Dinkelsbuehl“ und die wunderbar farben-
satten Aquarelle „Sonnenblumen“ und „Clematis“.
*
Im Neuen Rathaus Schöneberg ist der „A u s -
stellungsbund Berliner Künstler und Kiinstle-
r i n n e n“ zugaste. Diese neue Gruppe scheint ihr Bestes geben
zu wollen, wenn man auch manche Arbeit nicht ausgestellt wissen
möchte. Die flotten und frischen Skizzen von Anny L ö w e n -
s t e i n interessieren sehr. Dann sei auf die „Birken“ von E. von
Oettingen hingewiesen, auf ein „Kinderköpfchen“ von Julie
W o 1 f t h o r n und auf zwei farbenrythmisch empfundene ideale
Landschaften von Theo von A u t e n r i e d. Eduard J o k i s c h
gibt gute Aktstudien sowie breit und locker gemalte Landschafts-
stimmungen und auch unter den Landschaften von Eva S t o r t
findet sich manches annehmbare Stück. Karl und Georg
K 1 a p p e r, offenbar Brüder, stellen dekorativ wirksame Kompo-
sitionen aus, unter denen die des Georg stärker in der Farbe sind.
A. D.
William Hogarth, Aus der Folge „Mariage ä la Mode“
Auklion bei Hoüstein und Puppel, Berlin
374
Aquarellen österreichischer, holländischer, italienischer Maler
begonnen.
Kunftausftellungeta.
Bet?Un.
Carl N i c o 1 a i hat eine Bilderschau zusammengestellt, die
sich sehen lassen kann. Sie bringt unter ihren älteren modernen
Meistern durchweg Qualitäten — von Uhde, Corinth, U r y
u. a. hängen hier vortreffliche Stüqke — und auch unter den Ar-
beiten der neueren Künstler überwiegt das qualitative Element.
Schade, das von dem sehr begabten Max Neumann, dessen
italienische Landschaften kürzlich bei Nicolai auffielen, der aber
auchalsMaler biblischer Motive hohe Aufmerksamkeit verdient, nur
„Der verlorene Sohn“ zu sehen ist. Die Szene ist mit reifer Etn-
pfindung und koloristischer Feinfühligkeit gemalt. Auch das sizilia-
nische Figurenbild Neumanns ist in seiner tonstarken Farbenskala
eine geschmeidige Talentprobe. Pec-hstein, Kirchner und
H e c k e 1 sind charakteristisch vertreten. Heckels Ausstellung im
Kronprinzenpalais wirkt übrigens in der Serie seiner jiingsten
harmonisch abgestimmten Landschaften ungleich günstiger a!s
seine Ausstellung bei Dr. Goldschmidt-Dr. Wallerstein.
*
Rembrandt, Studie zur großen Judenbraut. B. 341
Auktion bei Ainsler und Rulhardt, Berlin
Köln.
Das Kölner Kunstauktionshaus Math. Lempertz ver-
steigerte vom 4. bis 6. April die Sammlung des Barons Max von
S p i e s s e n , Münster i. W., die aus europäischer und ostasia-
tischer Kleinkunst und aus antiken Möbeln bestand. Von den er-
zielten Preisen fiihren wir folgende als am meisten bemerkenswert
an: Nr. 345. Silberne Barockkanne 42 000 Mk.; Nr. 328. Wand-
konsole aus Goldbronze, Barock, französich 18 000 Mk.; Nr. 498.
Delfter Vasensatz 5000 Mk.; Nr. 519. Paar kleine Urbino-Vasen
6200 Mk.; Nr. 780. Kruzifix aus Elfenbein 10 000 Mk.; Nr. 832.
Sitzgarnitur, Barock 28 000 Mk.; Nr. 880. Holländischer Salon
38 000 Mk.; Nr. 883. Salon im japanischen Stil 70 000 Mk.; Nr. 888.
Japanischer Altarschrein 34 000 Mk.; Nr. 889. Japan-Etageren-
schrank 21 000 Mk.; Nr. 890. Schreibsekretär 18. Jahrh. 20 000 Mk.;
Nr. 891. Renaissance-Schrank 43 000 Mk.; Nr. 901. Holländischer
Schrank 24 000 Mk.; Nr. 913. Holländische Standuhr 31 000 Mk.:
Nr. 973. Leuchter-Garnitur aus Silber 45 000 Mk.
*
Math. Lempertz wird am 11. und 12. Mai eine umfang-
reiche Kollktion von Gemälden älterer und neuerer Meister ver-
steigern: Nachlaß Frl. Else Schulz, Wiehl, die Porträt-Galerie
eines rheinischen Adelsschlosses u. a. Der illustrierte Katalog
verzeichnet u. a. Werke von: Goldorp Gortzius, Franz Kessler,
Barthel Bruyn, Antoine Pesne, Joh. Heinr. Roos, W. C. Heda,
J. D. de Heem, John Dawuman, Albert von Keller, K. Hagemeister,
A. u. O. Achenbach, Otto Brausewetter, W. H. Crome, C. F.
Deiker, Peter Janssen, Olaf Jernberg, A. Monticelli, J. F. Overbeck,
Ed. von Steinle, H. Sagstätter, H. R. von Volkmann etc.
LÜicn.
Die von uns angekiindigte Versteigerung italienischer Skulp-
turen des XIV.—XVIII. Jahrhunderts sowie alter Gemälde und
alten Kunstgewerbes hatte im D o r o t h e u m am 8. April Er-
gebnisse, die trotz dem Stand der österreichischen Krone sehr
bemerkenswert scheinen. Nr. 40 . Venezianisches Marmorelief um
1340 (Thronende Madonna mit Kind und Stifter) brachte 9 Mil-
lionen 150 000 Kr.; Nr. 45. Marmorfigur der Ceres von Alessandro
Vittoria 8 Millonen; Nr. 49. Bronzestatuetten der Minerva des-
selben Meisters 3 Millionen 600 000 Kr.; Nr. 15. Nähspitze, „Point
de France“ (Louis XIV.) wurde mit 3 Millionen Kr. bezahlt. Von
den iibrigen Preisergebnissen wird noch zu sprechen sein.
Die Galerie Ferdinand M ö 11 e r zeigt eine reichhaltige Aus-
wahl von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Holzschnitten
des guten alten Christan Rohlfs, der sich um jeden Preis als
Stiirmer und Dränger fühlen möchte. Selbst in seinen radikalsten
Bildern leuchtet da und dort ein Eckchen echtester Farbe auf,
doch am wertvollsten scheinen uns wohl in dieser ganzen Schau
das ,,Alte Haus aus Dinkelsbuehl“ und die wunderbar farben-
satten Aquarelle „Sonnenblumen“ und „Clematis“.
*
Im Neuen Rathaus Schöneberg ist der „A u s -
stellungsbund Berliner Künstler und Kiinstle-
r i n n e n“ zugaste. Diese neue Gruppe scheint ihr Bestes geben
zu wollen, wenn man auch manche Arbeit nicht ausgestellt wissen
möchte. Die flotten und frischen Skizzen von Anny L ö w e n -
s t e i n interessieren sehr. Dann sei auf die „Birken“ von E. von
Oettingen hingewiesen, auf ein „Kinderköpfchen“ von Julie
W o 1 f t h o r n und auf zwei farbenrythmisch empfundene ideale
Landschaften von Theo von A u t e n r i e d. Eduard J o k i s c h
gibt gute Aktstudien sowie breit und locker gemalte Landschafts-
stimmungen und auch unter den Landschaften von Eva S t o r t
findet sich manches annehmbare Stück. Karl und Georg
K 1 a p p e r, offenbar Brüder, stellen dekorativ wirksame Kompo-
sitionen aus, unter denen die des Georg stärker in der Farbe sind.
A. D.
William Hogarth, Aus der Folge „Mariage ä la Mode“
Auklion bei Hoüstein und Puppel, Berlin
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