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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 3./​4.1921/​22

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1. Maiheft
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Aus der Museums- und Sammlerwelt / Huntingtons Kunstsammlung für die amerikanische Nation / Kunstauktionen / Eine Porzellanfabrik in der Ausstellung "Deutsche Erden" / Kunstausstellungen / Ein Beitrag zur Geschichte der Erfindung des Buchdrucks / Neue Kunstbücher / Ein Rembrandt in London versteigert / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.21786#0477

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wenig das \V e s e 11 von Gutenbergs ewiger Erfindung Gemeingut
der Gebildeten geworden ist! Ein Blick in die „Mainzer Fest-
schrift 1900“ oder in die kleine, aber klare Schrift „G. Mori. Was
hat Gutenberg erfunden?“ hätten den Herrn Einsender jenes Bei-
trages mindestens vor den schlimmsten Irrtümern bewahrt. Denn
Gutenberg war k e i n Goldschmied, Gutenberg hat in S t r a ß -
burg schon gedruckt, mit b e w e g 1 i c h e n im Sandguß-
verfahren hergestellten Lettern. Daß er damit iiber das, was der
Haarlemer Drucker Koster bereits leistete: wenige Seiten starke
Donate (Schulbiicher) zu drucken, nicht hinauskam, zu dieser Er-
kenntnis kam der Junker Gutenberg in Straßburg, hier setzten
seine Versuche ein, Versuche mit dein unzureichenden
Kosterschen Druckverfahren. Diese jahrelangen Experimente löste
er durch den genialen Übergang von der verlorenen Sand-
f o r m zu der f e s t e n B 1 e i m a t r i z e. Dadurch setzte Guten-
berg sich in den Stand in kiirzester Frist jede beliebige
T y p e n m e n g e zu gießen! Mit anderen Worten: erst jetzt war
es möglich ein Buch zu drucken. Nach ganz kurzen Zwischen-
stufen, Probedrucken von Donaten und Kalendern, brachte er den
Beweis, daß er am Ziel war mit dem großen Bibelwerk. Etwas
kann natiirlich der Sammler tun, um die Gutenbergforschung zu
fördern: indem er jedes Makulaturblatt in friihen Drucken sorg-
fältig beobachtet. denn in den Einbänden versteckt ruhen die Be-
weise fiir die ersten Versuche Gutenbergs, wie man bei Zedler
nachlesen mag.

W. K. Z ii 1 c h.

Jieue Kunltbücbec.

Lothar Brieger: Das Pastell. Seine Geschichte und
seine Meister. V e r 1 a g f ii r Kunstwissenschaft,
Berlin.

Dieser erste Versuch, die Geschichte der Pastellmalerei dar-
stellen zu wollen, scheint uns iiberaus dankenswert. Lothar
Brieger gibt einen weitgesteckten Überblick über die noch wenig
erforschte Materie und komprimiert mit viel Geschicklichkeit aus
dem bisher ungesichteten Material all das, was der Forschung ge-
wiß zugute kommen wird. Bei der Verstreutheit des umfang-
reichen Stoffes, der vorlag, ist es erklärlich, daß der Verfasser
manchen Künstler, der gerade für die Entwicklung des Pastells von
Wichtigkeit ist, wie etwa V i v i e n oder den Erfurter T h i e 1 e ,
etwas stiefmiitterlich behandelt. Johann Kupetzky hat init
dem „Pastellbedürfnis“ des alten Österreich nicht viel zu tun und
Rowlandson ist nicht ein „Pastellhexenmeister“, sondern in anderer
Richtung von höchster Bedeutung. Und daß die Dänin Anna
Ancher „schon zum Expressionismus iiberleitet“, scheint uns
nicht recht verständlich. Aber das sind ja schließlich Neben-
sachen im Vergleich zu der glücklichen Bewältigung des großen
Stoffes. Ja, eines noch wäre zu bemerken. Die Unterscheidung
zwischen Pastellzeiclmung und Pastellgemälde, die Joseph
M e d e r macht, ist schon logisch und „widerspricht“ keineswegs
dem eigentlichen Pastellcharakter.

In dem interessantesten Kapitel des Buches „Wiedergeburt
des Pastells“ stellt Brieger den Franzosen Degas an die rich-
tige hohe Stelle. Auch was er von Franz P i e g e 1 h e i n sagt,
unterschreibe ich. Liebermann fehlt, meint er, die „schroffe
Einsamkeit des Degas“. Unter seinen Pastellen wirken „die
reinen Landschaften unverhältnismäßig schwach“. Die Land-
schaft, schreibt Brieger, „verschließt sich der rationalistischen Er-
fassung durch die Pastelltechnik, sie verlangt eine dichterische
Übertragung, wie sie die Schotten leisten. Die ist die innerlich
schöpferische Aufgabe des Pastells. Gelöst hat die Aufgabe bei
uns nur ein Maler, wohl der größte Pastellmaler Deutschlands,
U r y. „Er steht zu Liebermann wie der Dichter zu einem vol-
lendeten Prosaisten“. Fiir Lesser Ury, sagt Brieger, bedeutet das
Pastell „keine zeichnereische Angelegenheit, sondern eine male-
rische“.

Briegers Bucli ist, wie gesagt, iiberaus dankenswert. Viele
farbige und schwarze Tafeln begleiten den Text. D.

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