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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 3./​4.1921/​22

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1. Augustheft
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Donath, Adolph: Prag als Sammlerstadt, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.21786#0619

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burgischen Heimat an den Prager Hof berufene
Caspar Lehmann 1608 zum „Kammeredelstein- und
Glasschneider“ ernannt worden war, die Liebe für
die Kunst des Glases auch auf die private Sammeltätig-
keit iibergriff und daß es hier seither gewissermaßen
zum guten Ton gehörte, Vitrinen und Schränke mit
künstlerischen Gläsern zu füllen. Diese Tradition ist

Schick Gläser sammelt — Direktor Dr. Jirik vom
Prager Kunstgewerbemuseum hatte rnich auf diese
Sammlung aufmerksam gemacht — oder in welche Zen
die Anfänge der intensiven Sammeltätigkeit des Hau-
delskammerpräsidenten Leon Bondy fallen. Jeden-
falls zeigen beide Sammlungen kostbares Material auf,
das bei Schick anscheinend mehr die Entwicklungslinie

Max Svabinsky, Tigerkampf

m Prag auch heute noch lebendig. Wemi man heute —
so, wie es 1891 und auch später geschah — eine Aus-
stellung von Gläsern aus Privatbesitz veranstalten
wollte, wiirde gewiß eine höchst respektable Schau zu-
sammenkommen, in der zahlreiche Stiicke von inuse-
alem Wert die Aufmerksamkeit der interessierten
Kreise erregen würden.

Ich weiß nicht, wie lange schon Direktor Viktor

der Gläserkunst betont, während Bondy docli eher
die Höhepunkte der Gläserkunst des 19. Jahrhunderts
bevorzugt. Aber auch bei Bondy ist die Kunst des
böhmischen Hoch- und Tiefschnitts aus dem ersten
Drittel des 17. bis zum ersten Drittel des 18. Jahrhun-
derts gewichtig vertreten. S.chick geht schon den erfolg-
reichen ersten Versuchen mit dem Rubinglas nach —
Kunckel-Gläser von der Pfaueninsel bei Potsdam, sah

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