1625 fr.; Matidia aliein 1 800 fr.; Marcianna 1 800 fr.; Victorinus
2 500 fr. Unstreitig das Hauptstück war aber ein anderswoher
dazugekommener Bronzeinedaillen der jungen Faustina, der ob-
wohl ihre Inschrift griechisch ist, dennoch völlig römischen Stil
hat und in einer großen Opferhandlung des Dionysos mit großem
Gefolge für die in den Wolken darüber erscheinende Demeter die
figurenreichste Szene aller römischen Medaillone bietet: dank der
Freigebigkeit eines hervorragenden Gönners konnte er für das
Berliner Kabinett erworben werden.
(Schluß folgt.)
Üom botländißbcn Kunffmat?kL
Der Schluß der im 1.12. Juliheft besprochenen Auktion bei
Fred. Muller & Co. in Amsterdam ergab noch folgende Preise:
Einzelne Bätter mit Miniaturen.
No. fl.
85. Die Ausgießung des Heiligen Geistes; deutsche Mi-
niatur aus dem XV. Jahrh. . 130
86. Begegnung zwischen Priamus und Helena; fran-
zösische Miniatur von ca. 1480 . 1 650
91. Folge von 19 Miniaturen aus einem Stundenbuch;
vlämische Schule aus Beginn des XVI. Jahrh. . . 270
93. Indopersische Porträtminiaturen; Brustbildnisse von
sechs Personen; XVII. Jahrh. 110
94. Indopersische Miniatur mit tanzenden und musizie-
renden Frauen im Hof cines Palastes .... 600
Holzschnitte, Zeichnungen und illustrierte
B ü c h e r , S a m m 1 u n g X.
No. fl.
98. Salvator Mundi; niederländischer Holzschnitt von
1488; aus Bernardus, Sermonen, Zwolle, Pieter van
Os, 1498; (Erworben vom Kupferstichkabinet Am-
sterdam 600
105. Preser Cornelisz Kunst, um 1520; ein König, in orien-
talischem Kostiim, an bedürftige Reisende Almosen
austeilend; reicher Renaissance-Palast im Hinter-
grund; Tuschezeichnung; (19,5 mal 24) ... 410
108. Valerius Maximus, Paris, unbekannter Drucker, 1476.
Nur zweiter Teil. Mit fünf Miniaturen. (Claudin, Hi-
stoire de l’imprimere en France I, 199—202), (Ro-
senthal, München) .1 900
1C9. Hroswitha a Gandersheim, Opera. Niirnberg, 1501.
Mit Holzschnitten von Dürer und Wolf Traut . . 310
Batavus.
Aus dcm Kunftteben jdoüands.
Der holländische Kunsthistoriker Dr. Hans S c h n e i d e r,
der Mitarbeiter des Direktors am Mauritshuis im Haag Professor
Dr. W. Martin, hat sich an der Universität Leiden habilitiert.
*
C. Hofstede de Groot veröffentlicht soeben in der
Deutschen Verlagsanstalt, Stuttgart eine Schrift unter dem Titel:
,,Die holländische Kritik der jetzigen Rembrandt-Forschung und
neuest wiedergefundene Rembrandtbilder“. Der holländische
Kenner wendet sich im ersten Teil seiner Schrift, von der hier
noch zu sprechen sein wird, gegen die Kritik, die Dr. A. B r e -
d i u s und Professor Dr. W. M a r t i n — Martin im „K u n s t w a n -
d e r e r“ (1. und 2. Septemberheft 1921) — an Wilhelm R. Valen-
tiners Rembrandt-Buch (Supplementband) geübt haben.
*
Vor kurzem starb in Laren der in Holland sehr geschätzte
Interieurmaler J. C. H. Kever. Der angesehne Künstler, der in Am-
sterdam geboren war, studierte an der Amsterdamer Akademie
unter Greive und arbeitet später in Antwerpen unter Verlat; nach
Holland zurückgekehrt, erfuhr er den Einfluß von Israels und
Neuhuys und ließ sich in dem von Großstadtkultur und Villen-
bauten bis dahin noch verschont gebliebenen, ganz dörflichen Laren
nieder.
Londonct’ Kunffßbam
lOOOO Pfund füti cxnc ägypti{cbe Skulptup.
Der Kopf Amenemmes III., aus der zwölften Dynastie Agyp-
tens, ein Meisterwerk der Bildhauerkunst, in schwarzem Obsidian
brachte bei Sothebys die Riesensumme von 10 000 Pfd.
Harris war nach hartem Kampfe der gliickliche Sieger. Die Kauf-
summe stellt einen Rekord fiir ägyptische Kunst dar, die jetzt
außerordentlich begehrt ist. Der Kopf war ein Bestandteil der
bekannten Mac Gregor’schen Sammlung.
Ein winziger Kopf des Amenhetep III., aus der 18. Dynastie,
knapp zwei Zoll hoch, aus blauem G 1 a s, brachte 523 Pfd. Der
Herrscher trägt einen Kriegshelm. Die Arbeit ist wundervoll,
Augenbrauen und Pupillen sind schwarz und das Weiße im Auge
weiß gehalten.
Aite Heicbuungen und modetme Aquavciie.
Bei S o t h e b y kaufte, wie uns ferner berichtet wird, Strange
eine getuschte Federzeichnung eines Bechers mit Deckel, die
Holbein d. J. zugeschrieben wird, um 185 Pfd. Ein Damen-
bildnis von M. J. M i e r e v e 11 v. J. 1631 wurde von derselben
Firma fiir 155 Pfd. erworben. Eine Versteigerung Sargent'
s c h e r Aquarelle aus der Sammlnug des verstorbenen William
Newell brachte gute Resultate; am höchsten kamen die Kirche
der Santa Maria della Salute zu Venedig mit 380 Guineen und
eine Simplonansicht 240 Guineen, beide von Cooling erworben.
Fiir einen George Pinwell v. J. 1872, einen Kreuzzügler mit Sara-
zenerin darstellend, gaben Gooden &. Fox 900 Guineen, während
zwei Hunts, „Tynemouth Pier“ und „Oleerwesel“ fiir 240 bezw.
170 Guineen in den Reinacker’schen Besitz iibergingen. Permain
zahlte 850 Guineen fiir eine Turner Zeichnung „Criccieth Castle“
und Cremetti 489 für den feuerspeienden Vesuv desselben Meis-
ters. Unter den wenigen alten Meistern war ein früher Flame
(„Maria mit Kind“), fiir den Colnaghi 1 700 Guineen zahlte.
Kunstsaien
Hans Frandsen
(Gegründet 1852)
Hörreoade2, Kopennagen
sucht Kupferstiche:
Dänische Porträts
von J. F. Clemens u. a.
Dänische Kgl. Porträts.
Ansichten von Kopenhagen
von Lahde, Schule, S. H.
Petersen, A. Flint u. a.
Brand- und Bombarde-
mentsbilder von 1801
und 1807, Christiansborg,
Schloßbrand, Haelwegh,
Christian IV. u. a. Portr.
Norwegische Landschaften
von Haas, Lorentzen,
Dahl u. a.
Große dekorative Land-
schaften ä la Lorrain,
Woollett und dergl.
Dänische Topographie
und Geschichte, Wat-
son, Caroline Mathilde,
nach Coates (beide
Formate), E. Fischer,
Christian VII., n. Dance.
Englische Schabkunst
in Porträts und Genres.
Offerten nnd Ansiclitssendungen
nach Verabredung erbeten.
gg 88
Flügel, Harmoniums,
Notenrollen
Schrank-Sprech-Apparate
handlung Emii Ricnter
Dresden-A., Pragerstr. 13.
GEGRÜNDET 1848
Ende Juli: :
Eröffnungsausstellung
in den neuen Oberlichtsälen •
„Meisterwerke neuerer
Zeichnung und Graphik“
u. a. Werke von
Corinth, Kollwitz, •
Kokoschka, Lehmbruck, j
Liebermann, Mark, j
Nolde, Slevogt, Thoma {
531
2 500 fr. Unstreitig das Hauptstück war aber ein anderswoher
dazugekommener Bronzeinedaillen der jungen Faustina, der ob-
wohl ihre Inschrift griechisch ist, dennoch völlig römischen Stil
hat und in einer großen Opferhandlung des Dionysos mit großem
Gefolge für die in den Wolken darüber erscheinende Demeter die
figurenreichste Szene aller römischen Medaillone bietet: dank der
Freigebigkeit eines hervorragenden Gönners konnte er für das
Berliner Kabinett erworben werden.
(Schluß folgt.)
Üom botländißbcn Kunffmat?kL
Der Schluß der im 1.12. Juliheft besprochenen Auktion bei
Fred. Muller & Co. in Amsterdam ergab noch folgende Preise:
Einzelne Bätter mit Miniaturen.
No. fl.
85. Die Ausgießung des Heiligen Geistes; deutsche Mi-
niatur aus dem XV. Jahrh. . 130
86. Begegnung zwischen Priamus und Helena; fran-
zösische Miniatur von ca. 1480 . 1 650
91. Folge von 19 Miniaturen aus einem Stundenbuch;
vlämische Schule aus Beginn des XVI. Jahrh. . . 270
93. Indopersische Porträtminiaturen; Brustbildnisse von
sechs Personen; XVII. Jahrh. 110
94. Indopersische Miniatur mit tanzenden und musizie-
renden Frauen im Hof cines Palastes .... 600
Holzschnitte, Zeichnungen und illustrierte
B ü c h e r , S a m m 1 u n g X.
No. fl.
98. Salvator Mundi; niederländischer Holzschnitt von
1488; aus Bernardus, Sermonen, Zwolle, Pieter van
Os, 1498; (Erworben vom Kupferstichkabinet Am-
sterdam 600
105. Preser Cornelisz Kunst, um 1520; ein König, in orien-
talischem Kostiim, an bedürftige Reisende Almosen
austeilend; reicher Renaissance-Palast im Hinter-
grund; Tuschezeichnung; (19,5 mal 24) ... 410
108. Valerius Maximus, Paris, unbekannter Drucker, 1476.
Nur zweiter Teil. Mit fünf Miniaturen. (Claudin, Hi-
stoire de l’imprimere en France I, 199—202), (Ro-
senthal, München) .1 900
1C9. Hroswitha a Gandersheim, Opera. Niirnberg, 1501.
Mit Holzschnitten von Dürer und Wolf Traut . . 310
Batavus.
Aus dcm Kunftteben jdoüands.
Der holländische Kunsthistoriker Dr. Hans S c h n e i d e r,
der Mitarbeiter des Direktors am Mauritshuis im Haag Professor
Dr. W. Martin, hat sich an der Universität Leiden habilitiert.
*
C. Hofstede de Groot veröffentlicht soeben in der
Deutschen Verlagsanstalt, Stuttgart eine Schrift unter dem Titel:
,,Die holländische Kritik der jetzigen Rembrandt-Forschung und
neuest wiedergefundene Rembrandtbilder“. Der holländische
Kenner wendet sich im ersten Teil seiner Schrift, von der hier
noch zu sprechen sein wird, gegen die Kritik, die Dr. A. B r e -
d i u s und Professor Dr. W. M a r t i n — Martin im „K u n s t w a n -
d e r e r“ (1. und 2. Septemberheft 1921) — an Wilhelm R. Valen-
tiners Rembrandt-Buch (Supplementband) geübt haben.
*
Vor kurzem starb in Laren der in Holland sehr geschätzte
Interieurmaler J. C. H. Kever. Der angesehne Künstler, der in Am-
sterdam geboren war, studierte an der Amsterdamer Akademie
unter Greive und arbeitet später in Antwerpen unter Verlat; nach
Holland zurückgekehrt, erfuhr er den Einfluß von Israels und
Neuhuys und ließ sich in dem von Großstadtkultur und Villen-
bauten bis dahin noch verschont gebliebenen, ganz dörflichen Laren
nieder.
Londonct’ Kunffßbam
lOOOO Pfund füti cxnc ägypti{cbe Skulptup.
Der Kopf Amenemmes III., aus der zwölften Dynastie Agyp-
tens, ein Meisterwerk der Bildhauerkunst, in schwarzem Obsidian
brachte bei Sothebys die Riesensumme von 10 000 Pfd.
Harris war nach hartem Kampfe der gliickliche Sieger. Die Kauf-
summe stellt einen Rekord fiir ägyptische Kunst dar, die jetzt
außerordentlich begehrt ist. Der Kopf war ein Bestandteil der
bekannten Mac Gregor’schen Sammlung.
Ein winziger Kopf des Amenhetep III., aus der 18. Dynastie,
knapp zwei Zoll hoch, aus blauem G 1 a s, brachte 523 Pfd. Der
Herrscher trägt einen Kriegshelm. Die Arbeit ist wundervoll,
Augenbrauen und Pupillen sind schwarz und das Weiße im Auge
weiß gehalten.
Aite Heicbuungen und modetme Aquavciie.
Bei S o t h e b y kaufte, wie uns ferner berichtet wird, Strange
eine getuschte Federzeichnung eines Bechers mit Deckel, die
Holbein d. J. zugeschrieben wird, um 185 Pfd. Ein Damen-
bildnis von M. J. M i e r e v e 11 v. J. 1631 wurde von derselben
Firma fiir 155 Pfd. erworben. Eine Versteigerung Sargent'
s c h e r Aquarelle aus der Sammlnug des verstorbenen William
Newell brachte gute Resultate; am höchsten kamen die Kirche
der Santa Maria della Salute zu Venedig mit 380 Guineen und
eine Simplonansicht 240 Guineen, beide von Cooling erworben.
Fiir einen George Pinwell v. J. 1872, einen Kreuzzügler mit Sara-
zenerin darstellend, gaben Gooden &. Fox 900 Guineen, während
zwei Hunts, „Tynemouth Pier“ und „Oleerwesel“ fiir 240 bezw.
170 Guineen in den Reinacker’schen Besitz iibergingen. Permain
zahlte 850 Guineen fiir eine Turner Zeichnung „Criccieth Castle“
und Cremetti 489 für den feuerspeienden Vesuv desselben Meis-
ters. Unter den wenigen alten Meistern war ein früher Flame
(„Maria mit Kind“), fiir den Colnaghi 1 700 Guineen zahlte.
Kunstsaien
Hans Frandsen
(Gegründet 1852)
Hörreoade2, Kopennagen
sucht Kupferstiche:
Dänische Porträts
von J. F. Clemens u. a.
Dänische Kgl. Porträts.
Ansichten von Kopenhagen
von Lahde, Schule, S. H.
Petersen, A. Flint u. a.
Brand- und Bombarde-
mentsbilder von 1801
und 1807, Christiansborg,
Schloßbrand, Haelwegh,
Christian IV. u. a. Portr.
Norwegische Landschaften
von Haas, Lorentzen,
Dahl u. a.
Große dekorative Land-
schaften ä la Lorrain,
Woollett und dergl.
Dänische Topographie
und Geschichte, Wat-
son, Caroline Mathilde,
nach Coates (beide
Formate), E. Fischer,
Christian VII., n. Dance.
Englische Schabkunst
in Porträts und Genres.
Offerten nnd Ansiclitssendungen
nach Verabredung erbeten.
gg 88
Flügel, Harmoniums,
Notenrollen
Schrank-Sprech-Apparate
handlung Emii Ricnter
Dresden-A., Pragerstr. 13.
GEGRÜNDET 1848
Ende Juli: :
Eröffnungsausstellung
in den neuen Oberlichtsälen •
„Meisterwerke neuerer
Zeichnung und Graphik“
u. a. Werke von
Corinth, Kollwitz, •
Kokoschka, Lehmbruck, j
Liebermann, Mark, j
Nolde, Slevogt, Thoma {
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