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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 44.1930-1931

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Heft 1 (Oktoberheft 1930)
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https://doi.org/10.11588/diglit.8820#0084

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S ^ ie gegenwärtige Answahl möchte zeigen,
daß wir auch im kommenden Jahrgang
die verschiedenen Künste zu behandeln geden-
ken nnd hiebei srühere Zeiten wie die Gegen-
'wart berücksichtigen.

AuS illustriertenBüchern. Wir ent-
nehmen die in den Text gedruckten Abbil-
dungen dem sehr empsehlenSwerten Werk:
„Das illustrierte Buch des 19. s)ahr-
hunderts LnEngland, Frankreich
undDeutschland, 1790—1660" von Ar-
thur Rümann Abbildungen, Jnsel-

Verlag). Da der Versasser selbst eine große
Sammlung solcher Bücher besaß, die er 1916
versteigern ließ, ist er sür die Darstellung die-
seS GebieteS, das Kenntnisse verschiedener Art
voraussetzt, der berusene Mann. Der allge-
meine Verlaus wie die Charakteristik der
Künstler und ihrer Hauptwerke sind vortress-
lich gegeben; außerdem werden den Sammlern
zahlreiche Winke über einzelne Werke erteilt.
— Innerhalb der Büchersreunde bilden die
Sammler illustrierter Bücher eine besondere
Gruppe und hier wiederum jene, welche Bücher deS 19. JahrhundertS sammeln.
Sie waren vor dem Krieg in wachsendem Maße daS Gebiet jener Kunstsreunde,
die nur bescheidene Mittel, aber um so mehr VerständniS und Liebe besaßen; heute
ist ihre Zahl ungemein beschränkt und eS besteht die Gefahr, daß der noch vor-
handene Privatbestand an derartigen Büchern in Vergessenheit und Derwahrlosung
gerät. Hiefür den Sinn aufs neue zu wecken und zuqleich unseren Lesern eine künst-
lerisch höchst reizvolle Welt
nahezubringen, ist die Absicht
dieser AuSwahl. Über dem
photographischen Neporter-
tum unserer illustrierten Wo-
chenschristen verlieren wir im-
mer mehr Sinn und Lust
sür die künstlerische Bildan-
schauung.

Der neue Stil des Holzschnit-
teö, die Ersindung des Stahl-
sticheS und Steindruckes ha-
ben die Bebilderung des Bu-
ches im Ansang des 19. Jahr-
hunderts vielseitig gefördert;
die stark zeichnerische Neigung
der Künstler und ihre litera-
rischen Jnteressen wie unter-
nehmende Verleger haben das
ihrige dazu beigetragen,
schnell eine hohe Blüte der Bertall

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