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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 44.1930-1931

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Heft 4 (Januarheft 1931)
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Umschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.8820#0324

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gründlicher erlegen. Theaterersatz bleibt
aber Tcheaterersatz, auch wenn die Köpfe
der Redenden in Großaufnahme erschei-
nen und alle paar Minuten die Szene
wechselt. — Wer vom schwedischen Ton-
film eine ähnliche Anregung für die
Weltproduktion erhoffte, wie sie vor
f^ahren vom stummen nordischen Film
ausging, wurde durch die Vorführung
von „V äter und Söhne" bitter
enttäuscht. Zwei Stunden lang spielte da
Rudolf Rittner als Gastwirt, Schlaukopf
und Familienvater, bzw. nicht leiblicher,
aber doch liebender Vater seines Sohnes
^sohann, ein Theater, das mit seinen
nnendlichen mimischen und psychologi-
schen Finessen auch als Theater von
gestern war. Daß eine „Gemeinschaft
der Freunde des guten Filmes" sich ge-
rade mit der Urausführung dieses StückeS
einführte, zeigte die Ziellosigkeit und
Uberflüssigkeit der neuen Gründung.
Auch E. A. Dupont ist seit „Atlantic"
nicht vorwärts, sondern eher zurück ge-
kommen. „Z w e i W e l t e n" gehört zu
jener peinlichen Gattung von Filmen,
die den Weltkrieg romantisieren und
i'dealisieren. Auch an der österreichisch-
russischen Front ging eö weniger aben-
teuerlich und viel dreckiger zu. ^sn einem
von der Greenbaum-Film-G. m. b. H.
gestellten Milieu kann der Gegensatz von
Ostjudentum und k. k. Hochadel nicht
tragisch ausgetragen werden. Zum beson-
deren Problem der Behandlung des TonS
trägt der Film so gut wie nichts Neues
bei. Das ist eher bei „M enschen im
Käfi g", dem neuesten Dupontfilme,
der Fall. Der Käfig ist ein einsamer
Leuchtturm an der australischen Küste,
in dem drei Männer um eine Frau
kämpfen. Draußen regnet es Tag und
Nacht und schlägt das Meer an die

Klippen; drinnen find Kortner, George
und Veidt gegeneinander gestellt. Der
Film zerfällt spürbar in vier Schichten:
die sichtbare der Enge, der Wendeltreppe,
der Leuchtturmapparatur, deS „Käfigs";
die hörbare des MeereS und des Re-
genS; die literarische des Dialogs; die
schauspielerische dreier Prominenter. Ef-
fekte des stummen Films, des Tonfilms,
des TheaterS sind nebeneinander aufge-
tragen. Sie steigern und durchdringen
sich nicht. Auch wenn die literarische
Schicht weniger matt wäre, wenn das
beseelte, dichterische Wort hinzukäme,
wäre es sehl am Platze und vermöchte
nicht die drei anderen Bestandteile zu
verschmelzen. Denn es fehlt die Ge-
samtkonzeption, es fehlt der entschlossene
Wille zum Neuen, der in „Atlantic"
über alle technischen blnvollkommenheiten
hinweg spürbar war. Wo aber kein
Wille ist, da ist auch kein Weg.

Wolfgang Petzet

Notizen

od durch Feuer" erschien eben, zu-
sammen mit einer größeren Er-
zählung HanS Grimms, bei Eugen
Salzer, Heilbronn. Das spottbillige
Bändchen (i.ZO M.) eignet sich vor-
trefflich für eine erste Bekanntschaft mit
dem Dichter. Sein Gesamtwerk ist be-
kanntlich im Verlag A. Langen.

DaS s)ugendbuch „Reineke Fuchs", be-
sprochen im Dezemberheft Seite igi.
kam nicht bei Thienemann heraus, son-
dern in LoeweS Verlag, Stuttgart.

Zu unserm Brasilien-Beitrag empfeh-
len wir dringend Hermann blllmannS
„Brasilianischen Sommer". Das Buch
ist sehr preiswert und daS Lebendigske
über das Thema, waS wir kennen (Wi-
derstands-Verlag).

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