DOI Heft:
Heft 11 (Augustheft 1931)
DOI Artikel:Aus "Madler"
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8820#0800
Cynische
Es würd im Läbe sy wie all:
Der änderets nit Der besserets nik,
Der Spärbel schlacht e NachLigall,
d'Forelle jacht, wo's Grundle git.
^ bi ne rächte Räuber gsi
Zuegschtvumme wie ne Lachs im Rhy,
Es goht e mengi Nase hi
Der Stärker sait halt: Du bisch my.
MinuLe
Er will sy Sach. I lach. Verzeih!
d'Sach will ihn au. So ischs. I sags:
E Duube hangt au schweer am Weih,
E tote Wiissisch zieht am Lachs.
I han Ych gfrässe, ohne Disch!
Dihr hännt mi gfrässe, no un no,
Amend sin niene kaini Fisch
Numme so wulkig Wasser do.
Liebesnacht
Es stoht im Dal e Stapflehuus
Dervor e Wätterdanne,
2lm Stamm a schlöhn rot Rosen uus
Un dhüenen wild umspanne,
Am Fenster ufem Sinzel stöhn
^n blaue Gläsere Zinkli:
Wem blüeihe sie so wunderschön?
Der stolze Madlee Rinkli...
Wienich emol am Wageschopf
Verbei durs Bogedor gang,
Se zuckts am Fenster vom e Chopf,
Wo güggelet am Borhang —
Jm Chopf en Aug, im Aug e Glanz,
Im Glanz e zündig Fünkli —
^ lodre scho un weiß was Lands:
Schlag zwölfi Madlee Rinkli!
By chittiger Nacht im alde Huus,
Wo würdi do no lande?
En Oode goht. — Madlee bisch Dus?
— So hesch Di understande!?
— Was isch das, wo so gspäßig macht?
— Dasch euser Distelfinkli!
— I gang erscht, wenn der Guguck schlacht,
Der Gugger, Madlee Rinkli.
0 liebi liebi langi Nacht
Lavendel und Resede,
Die dunkli Danne haltet Wacht
Am neuste Garte Ede.
— Du böse Mensch, was machsch us mir?
— Was bisch! Die schönste Zinkli
Sie schmecke nimme nebe Dir,
Gib d'Läfer, Madlee Rinkli!
En Amsle schlacht im Chüttenebaum,
Es daget ob de Rebe,
Un weers e Schatte vom e Draum:
Hochheerlig dunkt mi 's Lebe.
1 gang und juuchzge überlut,
702
Es würd im Läbe sy wie all:
Der änderets nit Der besserets nik,
Der Spärbel schlacht e NachLigall,
d'Forelle jacht, wo's Grundle git.
^ bi ne rächte Räuber gsi
Zuegschtvumme wie ne Lachs im Rhy,
Es goht e mengi Nase hi
Der Stärker sait halt: Du bisch my.
MinuLe
Er will sy Sach. I lach. Verzeih!
d'Sach will ihn au. So ischs. I sags:
E Duube hangt au schweer am Weih,
E tote Wiissisch zieht am Lachs.
I han Ych gfrässe, ohne Disch!
Dihr hännt mi gfrässe, no un no,
Amend sin niene kaini Fisch
Numme so wulkig Wasser do.
Liebesnacht
Es stoht im Dal e Stapflehuus
Dervor e Wätterdanne,
2lm Stamm a schlöhn rot Rosen uus
Un dhüenen wild umspanne,
Am Fenster ufem Sinzel stöhn
^n blaue Gläsere Zinkli:
Wem blüeihe sie so wunderschön?
Der stolze Madlee Rinkli...
Wienich emol am Wageschopf
Verbei durs Bogedor gang,
Se zuckts am Fenster vom e Chopf,
Wo güggelet am Borhang —
Jm Chopf en Aug, im Aug e Glanz,
Im Glanz e zündig Fünkli —
^ lodre scho un weiß was Lands:
Schlag zwölfi Madlee Rinkli!
By chittiger Nacht im alde Huus,
Wo würdi do no lande?
En Oode goht. — Madlee bisch Dus?
— So hesch Di understande!?
— Was isch das, wo so gspäßig macht?
— Dasch euser Distelfinkli!
— I gang erscht, wenn der Guguck schlacht,
Der Gugger, Madlee Rinkli.
0 liebi liebi langi Nacht
Lavendel und Resede,
Die dunkli Danne haltet Wacht
Am neuste Garte Ede.
— Du böse Mensch, was machsch us mir?
— Was bisch! Die schönste Zinkli
Sie schmecke nimme nebe Dir,
Gib d'Läfer, Madlee Rinkli!
En Amsle schlacht im Chüttenebaum,
Es daget ob de Rebe,
Un weers e Schatte vom e Draum:
Hochheerlig dunkt mi 's Lebe.
1 gang und juuchzge überlut,
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