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Heidelberger Charakterbilder, [1]: Kuno Fischer und seine Zuhörer
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12765#0069
unb unbeftimmten Slugen tefen. Sie StHimif oerrät e$ aud) nicfjt, ba fie nidjt»
anberes" ift, al§ eine Kombination einiger angeeigneter, mehr ober roeniger au?brud»-
ooller ©eftcn, bie ftcfc> mit unenblid)er SRegelmäjjißfeit roieber£)olen. Söenn nun
bie Stimme biefe§ merfroürbigen 2Jlen)d]en an %fyx Db,r bringt, fo liegen 6ie
^roar in ibren 33anben; bod) herauszubringen, ob biefe für ba§ Hilter ju ftattgooß,
ober für bie 3ugenb jtt alt ift, — ba3 finb Sie nictjt im Stanbe; Sie roerben
nid)t oerfteben, ob bjier ba» Sitter einen ©ieg über bie Qugetib feiert, ober
protestiert ber 2eben§geift gegen ba<§ Veralten ? 2Boburd) ftd) aber biefe» Ülebium
ftd) er oon allen anbcren Ülebien be» @rbball§ unterfdbeibet, — ba»1 ift ber
IDcangel an »Jeftame, jebod) ba§ Sorbjanbenfein betjutfamer SBefcbeibenljeit. ^a,
biefer Üftenfcb ift fo bejcbeiben, bafc er fid) auf feine 2lrt unb 2öeife entfcfjtiefjt,
fid) ba£> iHefultat feiner 3nfP'Mtton jujufdjreiben. ©ie finben aud) nirgenbs'
eine Slnbeutung barauf, roas mit ^fynen in ber ©eance uorget)en roirb. Sen
Segriff felbft unb ben Serminus; ber ©eance bat er mit einem anöeren oer*
taufdjt — „Sorlefung". 2ln biefer 33efd)eibenbeit roirb jebocb ber ^fndjologe
bie 2Xrt unb Söeife be» erfahrenen utib feine» ßrfolges? fieberen 2Ranne§ erfennen.
Unb roirttid) ba§ 9tefultat ber 3n)P'ration ift oerbtüffenb. Siefer Wenfd) be-
lommt ben SBerjtanb, ba» ©efüt)l unb fogar ben Organismus feine» QuiyoxexZ
in feine ©eroalt, ja, ba» ift fein einfaches1 DKebium, ba» ift ein üftagier unb
ein 3auforer!
Unb fo, roenn Sie nod) nie etroa» berartige» gefefjen Ijaben, ridjten ©ie
ungefäumt ^$t)xe Sdiritte nad) unferer alten Unioerfität»ftabt Reibet berg,
benn bort ift e», roo Kuno gifeber nacb Der angebeuteten 9tidjtung £)in roivft,
inbem er feine oielbebeutfamen „Sortefungen" t)äh.
©d)on ein fjalbe» ^abjrljunbert finb biefe Sorlefungen ju hören, unb immer
neue §eerfdinren roallen, um Stubitorium 13 einmal aufjufudjen unb ju füllen,
©ie roerben nictjt bereuen, einer berartigen ©eance beigeroo!)nt ja t)abert: roenn
©ie Stnflufj auf Qbren Serftanb, ober nad) ©eite ber ©eftnnung gulaffeu, fo
roerben ©ie einerfett», ober fogar oon 3roei Seiten unterworfen fein ; letzteres,
wenn ©ie eine glüdlid) angelegte 3Ratur finb. ^ebod) roenn $l)x ©eift in un-
erfd)ütterlid)en geften rutjt, 0, bann roartet $\)xex ein tjödjft eigenartige» Silb,
basi ©ie btos" al» roeifer 3ufd)ctuer betrachten.
Sie 2lufgabe be§ @"rperimente» aber ift jroeifeüo» eine fd)ioierige: unfer
2Jiagier unternimmt nichts' geringere», al» 311t unb $ung baS Söeltall waljx'-
nehmen 311 lehren, roie Kant e§ fat). Unb, follte man eS glauben — ber Q,x-
folg ift fid)tbar unb unroiberlegbar. 2tÜe roerben ba3 Opfer feiner ^nfpiration
— je nad) inbioibueüer Neigung, ober richtiger: ©cbroäcbe; mit ein unb ber-
felben Singet unb nur uerfdjiebenem Köber gelingt es iljm immer, bie Üienfd)en
ju fangen.
?lod) lange cor Seginn be» afabemifd)en Giertet» betreten ©ie ben tgöx--
faal, finben aber t)ter fd)on eine fleine ©emeinbe; eS finb, übrigens, bie öor-
nel)mften 2lnt)änger ftarfer (Smpfinbungen, fie febeinen fogar etioa» mit bem
^unft felbft, ben fie im Sluöitorium einnebmen ju uerbinben .... roeuigften?
eine au» ibrer Ü^ttte (e§ roar eine Same) beutete mir an, ba)3 mit biefem
^(agauffudjen ein geroiffer Kultur oerbunben roerben mü^te, benn es1 roäre un-
gemein roiditig, ben topograpt)ifd)en ©tanbpunft in Sejug auf ben Jtebner feft-
aufteilen. — Sie fudjen einen tylafy auf, ber 3>b,»en bie si)tögtid)feit gibt, ba§
ganje Slubitorium ju überfeinen. 9]ad) einer Siertetftuube roimmett ber diaum
fetjon oon SRenfdjen; burd)einanbergeroirrte unb gebämpfte Stimmen erfüllen ben
anberes" ift, al§ eine Kombination einiger angeeigneter, mehr ober roeniger au?brud»-
ooller ©eftcn, bie ftcfc> mit unenblid)er SRegelmäjjißfeit roieber£)olen. Söenn nun
bie Stimme biefe§ merfroürbigen 2Jlen)d]en an %fyx Db,r bringt, fo liegen 6ie
^roar in ibren 33anben; bod) herauszubringen, ob biefe für ba§ Hilter ju ftattgooß,
ober für bie 3ugenb jtt alt ift, — ba3 finb Sie nictjt im Stanbe; Sie roerben
nid)t oerfteben, ob bjier ba» Sitter einen ©ieg über bie Qugetib feiert, ober
protestiert ber 2eben§geift gegen ba<§ Veralten ? 2Boburd) ftd) aber biefe» Ülebium
ftd) er oon allen anbcren Ülebien be» @rbball§ unterfdbeibet, — ba»1 ift ber
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biefer Üftenfcb ift fo bejcbeiben, bafc er fid) auf feine 2lrt unb 2öeife entfcfjtiefjt,
fid) ba£> iHefultat feiner 3nfP'Mtton jujufdjreiben. ©ie finben aud) nirgenbs'
eine Slnbeutung barauf, roas mit ^fynen in ber ©eance uorget)en roirb. Sen
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taufdjt — „Sorlefung". 2ln biefer 33efd)eibenbeit roirb jebocb ber ^fndjologe
bie 2Xrt unb Söeife be» erfahrenen utib feine» ßrfolges? fieberen 2Ranne§ erfennen.
Unb roirttid) ba§ 9tefultat ber 3n)P'ration ift oerbtüffenb. Siefer Wenfd) be-
lommt ben SBerjtanb, ba» ©efüt)l unb fogar ben Organismus feine» QuiyoxexZ
in feine ©eroalt, ja, ba» ift fein einfaches1 DKebium, ba» ift ein üftagier unb
ein 3auforer!
Unb fo, roenn Sie nod) nie etroa» berartige» gefefjen Ijaben, ridjten ©ie
ungefäumt ^$t)xe Sdiritte nad) unferer alten Unioerfität»ftabt Reibet berg,
benn bort ift e», roo Kuno gifeber nacb Der angebeuteten 9tidjtung £)in roivft,
inbem er feine oielbebeutfamen „Sortefungen" t)äh.
©d)on ein fjalbe» ^abjrljunbert finb biefe Sorlefungen ju hören, unb immer
neue §eerfdinren roallen, um Stubitorium 13 einmal aufjufudjen unb ju füllen,
©ie roerben nictjt bereuen, einer berartigen ©eance beigeroo!)nt ja t)abert: roenn
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roerben ©ie einerfett», ober fogar oon 3roei Seiten unterworfen fein ; letzteres,
wenn ©ie eine glüdlid) angelegte 3Ratur finb. ^ebod) roenn $l)x ©eift in un-
erfd)ütterlid)en geften rutjt, 0, bann roartet $\)xex ein tjödjft eigenartige» Silb,
basi ©ie btos" al» roeifer 3ufd)ctuer betrachten.
Sie 2lufgabe be§ @"rperimente» aber ift jroeifeüo» eine fd)ioierige: unfer
2Jiagier unternimmt nichts' geringere», al» 311t unb $ung baS Söeltall waljx'-
nehmen 311 lehren, roie Kant e§ fat). Unb, follte man eS glauben — ber Q,x-
folg ift fid)tbar unb unroiberlegbar. 2tÜe roerben ba3 Opfer feiner ^nfpiration
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felben Singet unb nur uerfdjiebenem Köber gelingt es iljm immer, bie Üienfd)en
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faal, finben aber t)ter fd)on eine fleine ©emeinbe; eS finb, übrigens, bie öor-
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^unft felbft, ben fie im Sluöitorium einnebmen ju uerbinben .... roeuigften?
eine au» ibrer Ü^ttte (e§ roar eine Same) beutete mir an, ba)3 mit biefem
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gemein roiditig, ben topograpt)ifd)en ©tanbpunft in Sejug auf ben Jtebner feft-
aufteilen. — Sie fudjen einen tylafy auf, ber 3>b,»en bie si)tögtid)feit gibt, ba§
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