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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0054

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48

Die Werkstatt der Kunst.

Heft q.

den Urheber oder den Besitzer des Werkes bewerkstelligt
sei, nnd auch, wenn der Verkauf nach Schluß der Ausstellung
erfolgt, falls das Kunstwerk noch nicht zurückgeliefert
worden ist. Der durch die Kunstabteilung abgeschlossene
Verkaufsvertrag wird stets den Vorzug vor jedem anderen,
eventuell durch den Urheber oder feinen Beauftragten
gleichzeitig abgeschlossenen Vertrag haben. Der Verkaufs-
preis des Kunstwerkes ist im Anmeldebogen anzugeben und
darf vom Künstler nicht erhöht werden; ebenso darf
letzterer nicht ein Kunstwerk, welches im besagten Anmelde-
bogen als verkäuflich erklärt wurde, als unverkäuflich er-
klären, außer im Falle, daß die bezügliche Verkaufsgebühr
bereits bezahlt wurde. Der für jeden verkauf abgeschloffene
Preis ist vom Käufer zur Hälfte bei dem Ankäufe und zur
Hälfte bei Ablieferung des gekauften Werkes zu zahlen.
Der Erwerber hat für jeden Ankauf einen be-
sonderen Zettel in zwei Exemplaren zu unter-
zeichnen, deren einer dem Urheber des verkauften
Kunstwerkes zu übergeben ist. (lW. In Deutschland
nachahmenswert!! Red.) — Art. 25. Es wird für die
Veröffentlichung eines illustrierten Katalogs, in
welchem die von der Abteilung für die schönen Künste be-
zeichneten Kunstwerke reproduziert sein werden, gesorgt,
was die Kunstwerke anbetrifft, deren Reproduktion man
im Kataloge nicht gewähren will, haben die Urheber bzw.
die Besitzer eine bezügliche ausdrückliche Erklärung in den
Anmeldebogen zu machen. Nach dem Gesetz über das
Urheberrecht vom t8. September ^882, N. tO2, sowie
nach den Urteilen vom t5. Dezember t8y7 des Appellations-
hofes in Venedig und vom 22. März ^8Z8 des Kafsations-
hofes in Rom ist jede Reproduktion und jeder Nachdruck
des Katalogs verboten. — Art. 26. Außer den für
den Katalog ausgeführten graphischen Reproduktionen wird
keine weitere Reproduktion der ausgestellten Kunst-
werke, ohne vorherige Einwilligung der bezüglichen Aus-
steller, gestattet werden. Line solche Einwilligung ist
schriftlich zu erteilen, indem dem Künstler das Recht Vor-
behalten bleibt, seine ausgestellten Kunstwerke auf gra-
phischem Wege vervielfältigen zu lassen. Der Ausschuß-
vorstand behält sich die Befugnis vor, im Ausstellungsxalast
und in den besonderen Pavillons, die von den ausstellenden
Künstlern regelmäßig autorisierten graphischen Reproduk-
tionen ausführen zu lassen. — Art. 27. Allen Aus-
stellern wird eine persönliche Karte für den freien
Zutritt in die Internationale Kunstausstellung und
für die Lisenbahnermäßigung erteilt werden. —
Art. 28. Im Falle eines Aufschubs des Schlusses der
Ausstellung werden die in diesem Reglement enthaltenen
Bestimmungen auch für die ganze Dauer des Aufschubs,
solange derselbe auch dauern sollte, gültig sein. Kein
Kunstwerk darf weder von dem Urheber, noch von dem
Erwerber, noch von dem Eigentümer während der ganzen
Zeitxeriode der Ausstellung zurückgezogen werden. —
Art. 2y. In besonderen Fällen behält sich der Aus-
schußvorstand das Recht vor, Kunstwerke nicht aus-
zustellen, auch wenn dieselben von der Jury angenommen
wurden oder von eingeladenen Künstlern stammen sollten.
— Art. 30. Die Bestimmungen für die Erwählung der in
den Art. 7, ^2, t6 und t7 erwähnten Jurys werden einen
Monat vor besagten einzelnen Erwählungen den ausstellen-
den Künstlern mitgeteilt. — Art. Zt- Die die Internatio-
nale Kunstausstellung betreffende Korrespondenz ist
direkt der „kresicken^a 6el Lomitato Ksecutivo per le
Keste Lommerriorative ckel 1911 — 8e?ioue Lelle ^rti —"
an ihren Sitz in Rom zu senden, Venedig., n.
Das Präsidium des Ausschusses: Graf Enrico di San
Martino, Präs, des Komitees; Prof. Ettore Ferrari,
Präf. der Abteilung der bildenden Künste.
Wien. (Gedächtnisausstellung für Ernst Juch.) Die
Vertreter der Künstlergenoffenschaft, der Secession, des Al-
brecht Dürer-Vereins sowie eine Anzahl näherer Freunde
Ernst Juchs haben sich zur Veranstaltung einer Ausstel-
lung seiner Arbeiten (Gemälde, Plastik, Karikaturen) im
Künstlerhause vereinigt. Da zahllose Improvisationen des

Künstlers, zumal seine berühmten humoristischen Postkarten,
zumeist in Privatbesitz verstreut sind, richten sie die
dringende Bitte an sämtliche Besitzer solcher Kunstwerke,
diese leihweise an den Obmann des Ausschusses, Herrw
Vberbaurat Ferdinand Fellner, 9. Bezirk, Waisenhausgasse 6,
bis 25. d. einzusenden oder bekanntzugeben, wo sie ab-
geholt werden können. Für unversehrte Rückstellung wird
gebürgt. Die Besitzer von Postkarten werden insbesondere
ersucht, wenn möglich, kurz den Anlaß ihres Entstehens
mitzuteilen, da die Wiedergabe und Erläuterung dieser
Postkarten in einem eigenen Ausstellungskatalog beabsich-
tigt wird.

Eröffnete Ausstellungen

Augsburgs tv. Oktober. (Im Kunstverein) sind neu
ausgestellt: die Sendung Nr. ^2 des süddeutschen Turnus
mit 67 Kunstwerken; v. Ehemann (t), F. Brauer (0, E.
Heinisch (2), Treffenreiter (z), I. Schoyerer (2), A. Jahn
(5), M. Jäger (20) und Aug. Brandes (ca. 200).
Berlin. (Große Kunstausstellungen.) Im letzten
Monat vor Schluß der Ausstellungen wurden noch folgende
Ankäufe getätigt: Earl Barth, „Kunst" (Bronze); Gusty
von Becker, „Im Zwielicht" (Holzschnitt); Julius Berg-
mann, „Schilfernte im Rheinwald"; R. Bosselt, „Erd-
gebunden" (Bronze); Oskar Graf, „Gebet vor dem Kampf"
(Rad.); H. Hermanns, „Amalfi"; Max Hünten, „Birken";
Gerhard Ianffen, „Die fromme Großmutter"; Rudolf
Iettmar, „Felslandschaft" (Rad.); Josef Kohlschein d. I.,
„Wolfhagen" (Rad.); August Kraus, „Sitzendes Kind"
(Bronze); M. Kruchen, „Herbstwald"; Willi Kukuk, „Hoch-
wasser"; Helene Lange, „Gelbe Rosen" und „Rosa Päonien"
(Lith.); H. Liesegang, „Dünenblumen" (Velg.), „Kirche in
Nymwegen" und „Brügge" (Rad.); Hugo Mühlig, „Kuh-
hirten am Feuer" und „Niederrheinische Heuernte"; Erich
Nikutowski, „Alt-Rüdesheim" (Oelg.), „Dausenau an der
Lahn" (Lith.); Gustav Opfer, „Blumenstrauch"; Heinrich
Otto, „Regenbogen", „Landschaft mit Apfelbaum", „Vor-
frühling" und „Heimkehrende Schnitter" (Rad.); Earl Plücke-
baum, „Abseits", „Weihnachtsengel" und „Die heiligen
drei Könige" (Rad.); Ferdinand Schmutzer, „Ioachim-
Ouartett" (Rad.); Max Stern, „Rochuskirche"; Ian To-
roop, „St. Aloysius" (Jeich.); Otto Ubbelohde, „Winter";
Lornelius Wagner, „Brandung"; Henry Wilson, „Kelch"
(Tuschzeichn.), „Taufbecken" und „Verkündigung" (Aquar.);
Sigismund wernekinck, „Ursula" (Plastik); Heinrich Wolff,
„Bildnis Otto Heicherts" (Lith.), „Dopxelbildnis" (Rad.).
Berlin, t6. Oktober. (In der Bibliothek des Kunst-
gewerbemuseums) werden in diesem Ouartal wöchent-
lich wechselnd hervorragende Griginalblätter älterer und
neuerer Künstler als Anregung für Kunsthandwerk
und Dekoration ausgestellt sein, im Anschluß an die
einführenden Vorträge, die Montag abend 8^/2 Uhr im
Hörsaal beginnen. Die Ausstellung ist im Lesesaal wochen-
täglich von'tv—lO Uhr allgemein zugänglich.
Berlin. (Künstlerhaus-Ausstellung.) Mit Samm-
lungen sind vertreten die Maler: Paul Thiem-Starnberg,
Max Hoenow ff-Berlin (Nachlaß), Hermann Heyenbrock
(Holland). Einzelwerke sind vorhanden von: Ed. Munthe ff,
Lugen Kampf, Ed. von Gebhardt, Hugo Kauffmann, Hans
Herrmann, P. Flicke! ff, Ioh. Sperl, Gustav Schönleber,
Ad. Luntz, Hans von Bartels, w. Leistikow ff, Arthur
Kampf, w. Schreuer, Otto H. Engel u. a. m. — Die No-
vember-Ausstellung wird eine Sammlung des in England
und auf dem Kontinent hochgeschätzten Malers George
Sauter-London enthalten.
Berlin. (Fritz Gurlitt.) II. Herbstausstellung: Samm-
lungen neuer Werke der Maler P. Hoeniger-Berlin, Hans
am Ende-Worpswede; ferner neue Bilder von: Prof.
Schramm-Zittau-München, I. Llauß-München, Alsr. Feiks-
München, Hans Hartig-Berlin, Rud. Gönner-München, Prof.
Zügel-München; neue Skulptur von Prof. Ernst Moritz
Geyger-Florenz, „Victoria".
 
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