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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0139

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Heft ^0.

Die Werkstatt der Kunst.

zur Erlangung von künstlerischen Entwürfen zur Aus-
gestaltung des Naschmarktes mit dem Löwenbrunnen.
Dem Preisrichterkollegium gehören auch die Professoren
Klinger und Seffner an.

- Grleciigte Preisausschreiben -
Klagenfurt. (Iubiläums-Stadttheater.) Preisvertei-
lung des Wettbewerbes für den figuralen Außenschmuck:
Es waren fünf Arbeiten eingelaufen. Der I. Preis von
800 K wurde dem Bildhauer Ernst H egen barth-Wien,
der II. Preis von 500 K dem Bildhauer Friedrich Gornik-
Wien und der III. Preis von 300 K dem Bildhauer Prof.
A. Mörtel-Znaim zuerkannt. In der Jury war ein Mit-
glied der Künstlergenossenschaft Wien, Bildhauer Josef
Kassin. Da die Preisbewerber resp. die Preisgekrönten
längere Zeit keinen Bescheid und kein Geld für die Preise
erhielten, wendeten sie sich an das Komitee, und da er-
fuhren sie — daß die Ausführung der Arbeiten eben dem
Juror, Bildhauer Kassin, übertragen wäre! Dagegen pro-
testierten die Preisgekrönten bei dem Ausschüsse der wiener
„Künstlergenossenschaft" und verlangten nach einem Schieds-
gerichte. Bevor es jedoch dazu kam — trat der Bildhauer
Kassin von den Arbeiten zurück und die Angelegenheit ist
beigelegt. Jetzt erwarten die drei Preisgekrönten oder einer
von diesen die Übertragung der Arbeit — und Aus-
zahlung der Preisgelder.
Wien, (wurmb-Konkurrenz.) Für den Erbauer der
Tauernbahn will man in Salzburg ein Denkmal aufstellen.
Die ausgeschriebene Konkurrenz wurde mit H3 Projekten
beschickt. Bei der Preisverteilung, bei welcher das erstemal
drei Mitglieder aus der Mitte des „Künstlerverbandes
österreichischer Bildhauer" als Preisrichter fungiert
haben, hat man drei gleiche Preise zu tvoo I< den Bild-
hauern Rathansky, Hosner und Hejda (alle aus Wien)
vergeben. Das Komitee wird entweder einen Entwurf von
den drei preisgekrönten wählen oder eine begrenzte neue
Konkurrenz ausschreiben. Seitens des „Künstlerverbandes
österreichischer Bildhauer" fungierten als Preisrichter die
Mitglieder: Prof. Rudolf weyr, Edmund von Hof-
mann und Gthmar Schimkowitz.

-j Denkmalschutz unci -pflege ——
Wien. (Antrag auf Schaffung von Denkmalämtern.)
Außer dem Freiherrn v. Helfert hat diesmal auch Graf
pininski im Herrenhause einen Antrag über den Schutz der
Denkmale überreicht. Dieser Antrag schlägt u. a. folgende
Bestimmungen vor: Zur Ausübung des Denkmalschutzes
werden in jedem Kronlande unter Leitung des politischen
Landeschefs Landesdenkmalämter, beim Ministerium
für Kultus und Unterricht ein Staatsdenkmalamt ge-
bildet. In Galizien samt dem Großherzogtum Krakau
werden zwei Landesdenkmalämter in Lemberg und Krakau
gebildet. Den Denkmalämtern steht der Lharakter einer
öffentlichen Behörde zu. Als Organe der Denkmalpflege
sind bei den Landesdenkmalämtern Landeskonservatoren,
beim Staatsdenkmalamte ein Generalkonservator bestellt.
Zur Mitwirkung bei der Ausübung des Denkmalschutzes
werden bei den Landesdenkmalämtern Landesdenkmal-
kommisfionen, beim Staatsdenkmalamte ein aus Ver-
tretern aller Kronländer zusammengesetzter Denkmalrat
gebildet. Die Mitglieder der Landesdenkmalkommission und
des Staatsdenkmalrates werden vom Minister für Kultus
und Unterricht auf fünf Jahre aus Fachmännern ernannt.
Zu den Landesdenkmalkommissionen werden außerdem
Delegierte der Akademien der Wissenschaften, des Landes-
ausschusses, Vertreter der Gemeinden mit eigenem Statute
und der Ordinariate berufen. Der Vorsitzende der Landes-
denkmalkommission wird vom Minister für Kultus und
Unterricht ernannt. Der Denkmalrat kann über Antrag
der Landesdenkmalkommission Personen, welche sich um die

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Erforschung und Erhaltung der Denkmale Verdienste er-
worben haben, zu Korrespondenten ernennen. Ihre
Funktion ist ein Ehrenamt, mit welchem eine Entlohnung
nicht verbunden ist.

Kus Galerien unci Wuseen

Elberfeld. (Städtisches Museum.) Aus Anlaß der im
nächsten Jahre stattfindenden Dreihundertjahrfeier der Stadt
Elberfeld stiftete Herr Kommerzienrat Fr. Bayer dem Städti-
schen Museum ein Helles Gemälde von Albert Luyp aus
seiner Frühzeit, „Ansicht von Amersfort". Ferner stiftele
Frau Kommerzienrat Fr. Bayer dem Städtischen Museum
ein Gemälde „Marokkanische Landschaft" von John La-
very-Londom /I


Kus Kkacieniien unci Kunstschulen
——

Krakau. (Streikende Kunstakademiker.) Die Schüler
der Kunstakademie in Krakau sind in den Streik getreten,
da die Raumverhältniffe in der Akademie vollkommen un-
zulänglich sind. Da die Studenten trotz der wiederholten
Aufforderung des Rektorats, wieder in die Hörsäle zurück-
zukehren, den Streik fortsetzten, ist die Akademie im Ein-
vernehmen mit dem Unterrichtsministerium geschlossen
worden. /I

Personalien

Berlin. Den Lehrern an der Akademischen Hochschule für
die bildenden Künste in Eharlottenburg, Malern Gustav
Guthknecht und Albert Wirth, wurde der Titel Pro-
fessor verliehen.
München. Vr. Riezler wurde als Direktor des Museums
nach Stettin berufen.
Wien. An Stelle Ludwig Michaleks, der an die k. k. gra-
phische Lehr- und Versuchsanstalt berufen worden ist, wird
nunmehr Rudolf Iettmar in der „Kunstschule für Frauen
und Mädchen" eine Porträt- und eine Aktklasse über-
nehmen.

—/Auszeichnungen -j
Düsseldorf. Aus Anlaß der Ausstellung für christliche
Kunst in Düsseldorf t?09 hat der Kaiser folgende Aus-
zeichnungen an Künstler verliehen: Die große goldene
Medaille für Kunst erhielten die Maler Joakim Skov-
gard-Kopenhagen, Prof. Fritz v. Uhde-München und Henry
Wilson-Borough-Green, die goldene Medaille für Kunst
Bildhauer Prof. Georg wrba-Dresden und der Architekt
Prof. Wilhelm Greife Düsseldorf, von Künstlern, die auf
der Deutsch-nationalen Kunstausstellung ausgestellt
hatten, erhielten die goldene Medaille für Kunst die
Maler Peter Philippi-Rothenburg a. T. und Wilhelm Ham-
büchen-Düsseldorf.

Hocieställe

Der Maler Karl Freiherr von Merode ist in Wien ge-
storben. — Am 2t> Oktober ist in Metz der älteste Metzer
Maler, Eugene Borius, im Alter von 8 t Jahren ge-
storben.

Stipenciien unci Stiftungen

Berlin. Zum t- April t9tO hat die Friedrich Eggers-
Stiftung zur Förderung der Künste und Kunstwissen-
schaften in Berlin über 600 Mk. zu Stipendien nach Maß-
gabe ihres Statuts zu verfügen. Geeignete Bewerber
 
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