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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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Heft 27.

Die Werkstatt der Runst.

37 s

Pfarrkirche Jmmenstadt abzugeben. Die Entwürfe sind bis
zuin t5. Mai 1910, abends 6 Uhr, bei der Geschäfts-
stelle der „Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst" in
München, Karlstr. 6, einzureichen. Die Auswahl der Ent-
würfe erfolgt durch die bekannte Jury der „Deutschen Ge-
sellschaft für christliche Kunst".
Rostock. Zur Erlangung künstlerischer Entwürfe für ein
Lehrzeugnis schreibt die Handelskammer zu Rostock einen
Wettbewerb für in Mecklenburg ansässige oder be-
heimatete Künstler aus. 1. Preis 300 Mk., 2. Preis
125 Mk., 3. Preis 75 Mk. Einlieferungstermin: 3. Mai
1910. Preisrichter: Prof. E. Malchin-Schwerin, Willy V.
Dreßler-Mftseebad Arendsee, Paul Korff-Laage. Die näheren
Bedingungen sind durch die obenbezeichnete Handelskammer
zu beziehen.
j— Aus Akademien und Kunstschulen —
Berlin. Die I. Studienausstellung des Unterrichtsateliers
von Aenny Loewenstein für Zeichnen, Malen, Litho-
graphieren, Radieren findet in der Bülowstraße 5 IV vom
29. März bis 25. April täglich von 10—2 Uhr statt.
Bevlin-Lharlottendurg. Die diesjährige Ausstellung der
Studienateliers für Malerei und Plastik findet von
Sonntag, den 3., bis inkl. Dienstag, den 5. April, täglich
10—5 Uhr, im Gebäude der Berliner Secession statt.
Die Ausstellung umfaßt Studien aus den Abendakt-Skizzier-
übungen sowie Schülerarbeiten aus den Lehrateliers des
Instituts.

Personalien

Berlin. Zum Architekten der Berliner Museen wurde so-
eben der Stadtbaumeister Wilhelm Wille als König!.
Bauinspektor berufen. Seine Hauptaufgabe wird die bau-
technische Durchführung der Pläne Alfred Messels für
die Neugestaltung der Museumsinsel sein, deren künstle-
rische (Oberleitung in den Händen von Geh.-Rat Lud-
wig Hoffmann liegt.
Berlin. Am (5. Februar war ein Jahrhundert vergangen
seit dem Geburtstage Eduard Mandels, eines der letzten
Kupferstecher, die, wie die „Noss. Ztg." schreibt, die allge-
meine Teilnahme des Publikums für ein Schaffen auf dem
Gebiete des Kupferstiches zu erregen imstande waren.
Berlin. Prof. Alexander Amersdorffer ist zum Ersten
Ständigen Sekretär der Berliner Akademie der Künste er-
nannt worden, wie wir bereits vorausgesagt hatten. /I
Braunschweig. Zum Professor ernannt wurde der Bild-
hauer Ernst Müller-Braun schweig in Lharlottenburg.
Düsseldorf. Herrn Richard Brend'amour, dem Be-
gründer der graphischen Kunstanstalt von R. Brend'amour
öc Lo. in Düsseldorf, Vorstandsmitglied der „Allgemeinen
Deutschen Kunstgcnossenschaft (Düsseldorf I)", wurde der
Rote Adlerorden IV. Klasse verliehen. /I
Frankfurt a. M. Der Direktorialassistent Or. M. I. Binder
am Städelschen Institut in Frankfurt a. M. hat einen Ruf
an das Kaiser Friedrich-Museum in Berlin in gleicher
Eigenschaft erhalten und wird am 1,. April sein neues Amt
antreten.
Heidelberg. Mit dem Schluffe des kommenden Sommer-
semesters wird Geheimrat Henry Thode seine Professur
für Kunstgeschichte in Heidelberg aufgeben, um sich ganz
seinen wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen.
AölN ü. Rh. Als Nachfolger Prof. Halmhubers wurde
Architekt Prof. Thormälen, Direktor der Kunstgewerbe-
schule zu Magdeburg, in gleicher Eigenschaft an die Kunst-
gewerbeschule in Köln berufen. Diese moderne Kraft
wird dem Kunstleben in Köln sehr willkommen und auch
der dortigen Schule, wie früher der Magdeburger, von be-
deutendem Nutzen sein.
Königsberg i. pr. Prof. Or. Ludwig Dettmann, Direktor

der Kgl. Kunstakademie wurde von der Akademie zu Mai-
land zum Ehrenmitglieds ernannt.
München. Prof. Maximilian Dasio wurde als Regie-
rungsrat ins Bayerische Kultusministerium berufen. Sein
Nachfolger im Lehramt an der Kgl. Kunstgewerbeschule ist
Robert Engels, dem wiederum Ernst Burmester in
seiner Lehrstelle an der Damenakademie des Künstlerinnen-
Vereins gefolgt ist.
München. Direktor von Tschudi erhielt das Lhrenkreuz
des Verdienstordens vom heiligen Michael.
-—-—- Todesfälle ---

Dresden. Geheimrat Prof. Or. Johannes Schilling,
Lxz., der Erbauer des Niederwald-Denkmals, ist gestorben.
Der Hauptausschuß der A. D. K. G. in München hat ein
Beileidstelegramm an die Witwe des verstorbenen abge-
sandt und war beim Leichenbegängnis durch den Vorsitzen-
den des Mrtsvereins Dresden, Herrn A. Thamm, vertreten.
Das Hinscheiden des weitbekannten Künstlers, der in den
letzten Monaten schon völlig erblindet war, gibt uns Ver-
anlassung, seines letzten künstlerischen Wunsches, gewisser-
maßen seines Testamentes zu gedenken, von dem er dem
„Bismarckdichter" Mar Bewer noch ganz vor kurzem ge-
sprochen hat. vom Besucher über Näheres befragt, gab
Or. Schilling folgende Erklärung:
„Daß man mir noch die Freitreppe bewilligt, die
meinem Niederwald-Denkmal die von Anfang an geplante
und künstlerisch absolut notwendige Perspektive gibt! Jetzt
hat man zu meinem Denkmal nur einen seewärtigen Zu-
tritt, während die von der Stirnseite aufführend gedachte
Freitreppe dem Beschauer eine ganz andere, unvergleichlich
bessere Vorderansicht über das ganze Denkmal gewähren
wird. Die Pläne für sie, die von dem hochverdienten,
leider inzwischen verstorbenen Dresdener Architekten Prof.
Weißbach herrühren, wurden damals allgemein gebilligt,
leider aber wegen Mangels der gar nicht so sehr hohen
Geldmittel nicht ausgeführt. Ls ist der Schmerz meines
Lebens, daß die Ausführung unterblieb. Aber sie kann
nachgeholt werden, denn die Pläne sind noch wohlerhalten
in meinem Besitz!"
Max Bewer fügte im „Tag" hinzu:
„Der alte Meister ließ sie nun herbeiholen, und ich
überzeugte mich, wie außerordentlich stark die Wirkung des
Germania-Denkmals auf dem Niederwald durch sie gehoben
werden könnte. Sollten die Sammlungen sür das Bismarck-
Denkmal einen Ueberschuß ergeben, so sollte aus ihm ein
Betrag schon jetzt dafür vorbestimmt sein, Schillings Herzens-
wunsch zu erfüllen. Dann würde durch das Bismarck-
Denkmal am Rhein auch das Germania-Standbild auf dem
Niederwald eine neue volkstümliche Wirkung gewinnen und
beide Denkmäler in der innigsten historischen und künstle-
rischen Eintracht dem Vaterland zur unvergleichlichen würde
und Ehre gereichen!"
Stuttgart. Die Schrislleitung der „w. d. K." empfing vom
Verwaltungsrat des „württembergischen Kunstvereins" die
betrübende Nachricht, daß dessen Geschäftsführer, Prof.
Richard Stier, Hofgemäldeinspektor und Konservator,
nach langem, schweren Leiden am 20. März gestorben sei.
Die Künstlerschaft und die „W. d. K." haben Veranlassung,
diesen Verlust aufs tiefste zu bedauern, weil der verstorbene
seinen Verein und dessen geschäftlichen Verkehr mit den
Ausstellern in wirklich mustergültiger weise geleitet hat.
Es gab nur äußerst selten Reklamationen, andererseits
aber um so mehr Veranlassung zur Dankbarkeit, weil Prof.
Stier keine Gelegenheit vorübergehen ließ, sein herzliches
Interesse für die Künstler und seine ideale Berufsauffassung
an den Tag zu legen, wenn sein wirken den Leitern so
mancher anderer Vereine, die sich selbstgerecht hinter ihrer
„Lhrenamtlichkeit" verschachteln, vorbildlich werden würde,
so wäre dies das beste Denkmal, das diesem schaffens-
freudigen Manne gesetzt werden könnte, wir werden dem
verstorbenen stets ein gutes Andenken bewahren! — Die
Werkstatt der Kunst. -ch
 
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