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Vermischter Nachrichtenteil
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Heft 35.
Die Werkstatt der Kunst.
§83
(90 ein) des Prinzen Wilhelm von Preußen im Marmor-
palais zu Potsdam her. Sie war als Geburtstagsgeschenk
bestimmt für den Kronprinzen, auf dessen besonderen Wunsch
das Modell, welches nun in Marmor ausgeführt wird,
nachträglich in die Große Berliner Kunstausstellung aus-
genommen wurde. Kl
Berlin. Der Magistrat von Wilmersdorf beschloß, dem
Kunstmaler Prof. Mohrbutter die Ausführung des von
der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Porträts
des früheren Vorstehers Or. Beckmann zu übertragen. Kl
Danzig. Die Wiederherstellung des bildlichen Schmuckes
der alten Holzkirche in Kalinowen, Postort in Ostpreußen,
ist dem Danziger Maler M. B. Sturmhoefel übertragen
worden. Kl
Staatliche Ankäufe
Hannover, vom städtischen Museum wurden in Brakls
Moderner Kunsthandlung, München, folgende Ge-
mälde erworben: Hugo von Habermann, „Mädchen im
Freien"; Fritz von Uhde, „Drei Engel"; Angelo Jank,
„Die Reiterin"; Walter püttner, „Drei Musiker"; Albert
Weisgerber, „vor dem Spiegel"; Walter Georgi, „Der
Bürgermeister". Kl
Köln a. Rh. Werke von Max Slevogt, Vincent van Gogh
und Max Liebermann hat das Wallraf-Richartz-Mu-
seum in Köln erworben. Kl
Rom. Ein Bild Prof. Or. Dettmanns, „Herbststurm",
ist, wie uns mitgeteilt wird, von der italienischen Regie-
rung für die moderne Galerie auf der internationalen
Ausstellung in Rom erworben worden. K
Aus Galerien uncl Museen
München. Der Finanzausschuß der Abgeordnetenkammer
hat beschlossen, daß in den beiden Pinakotheken, in
der Glyptothek und im Nationalmuseum an vier
Wochentagen Eintrittspreise von je einer Mark er-
hoben werden sollen. Da die Sammlungen an einem Tage
geschloffen sind, würde also nur an zwei Tagen der
Eintritt frei sein. Aus den Eintrittsgeldern erhofft man
eine Iahreseinnahme von 20000 Mk. Davon sollen
t-4000 für den Ankauf von Kunstgegenständen, 6000 Mk.
für den Regiebedarf verwendet werden. Der Beschluß des
Ausschusses kam zustande mit den Stimmen des Zentrums
und der Freien Vereinigung; die Liberalen und die Sozial-
demokraten stimmten dagegen. — Man schreibt den „M.
N. N." aus London: An den 206 freien Wochentagen
des letzten Jahres ist die National Galerie auf dem Tra-
falgar Square von so? 952 Personen besucht worden, wo-
zu 6? H52 Besucher an den gleichfalls freien Sonntag-Nach-
mittagen kamen. An den fogenannten „Ztuclents' Vays",
Donnerstag und Freitag, an denen ein Eintrittsgeld von
50 Pf. erhoben wird, wurde die Galerie von 6Z Z9; Per-
sonen besucht. Für die Täte Galerie, den Teil der Natio-
nal Galerie, der die moderneren britischen Bilder zeigt, lauten
die entsprechenden Zahlen: 2^9 ;;o Besucher an den 206
freien Wochentagen, 56986 an den freien Sonntag-Nach-
mittagen und 3H H6Z an den 50 Pf.-Tagen, Dienstag und
Mittwoch. — Diese Zahlen sind gerade, wie die ,,M. N. N."
hinzufügen, jetzt für München von Interesse. Sie zeigen
deutlich, wie gering in London die Zahl derer ist, die
Eintrittsgelder zahlen, im Verhältnis zur Zahl derer,
die die freien Tage zum Besuch der Galerien benutzen.
Dabei beträgt der Eintrittspreis in London nur 50 Pf.
Mit den Münchener Eintrittspreisen von ; Mk. wird man
gewiß die Besucherzahl der Staatssammlungen
verri ngern. Allerdings ein merkwürdiger Zweck! Be-
merkenswertIst^noch, daß man in London nur zwei Tage
mit Eintrittsgeldern belegt hat. In München soll an vier
Tagen der freie Zutritt verwehrt werden. — (wir sind
auch der Meinung, daß man um des geringen Ertrages
von 20000 Mk. den Besuch der Galerien nicht so erschweren
sollte. — Red.) Kl
—
Aus Akaäeniien unä Kunstschulen
München. Die Malschule von Melchior Kern beginnt
am Juni das Sommersemester. Der Studienplatz für
dieses Jahr ist Kallmünz a. d. Naab bei Regens-
burg. Anfragen und Anmeldungen schriftlich erbeten
Adalbertstraße 70, II. Kl
Personalien
München. Zu Ehrenmitgliedern der Allgemeinen
Deutschen Kunstgenossenschaft wurden die langjährigen Mit-
glieder Prof. Franz v. Defregger und Exzellenz Anton
v. Werner gewählt. Kl
Nürnberg. Geheimrat v. Tschudi ist vom Ministerium
zum Mitglied des Verwaltungsrats des Germanischen
Museums ernannt worden. Kl
^oclesfälle
Berlin. Der Direktorial-Assistent bei den Königlichen Museen
zu Berlin, Or. plül. Walther Gensel, ist nach schwerer
Krankheit gestorben. Er schrieb Bücher über verschiedene
französische Künstler und über Paris. Seine Tätigkeit als
Berichterstatter der „Kunst für Alle" hat ihn den Berliner
Kunstverhältniffen nahegebracht. Kl
—- Stipenclien uncl Stiftungen ——
Berlin. Der Preis der Or. Paul Schulte-Stiftung im
Betrage von zooo Mk. zu einer einjährigen Studienreise
nach Italien wurde dem Bildhauer Robert Bednorz ver-
liehen. — Den für das Jahr ;9;o auf dem Gebiete der
Landschaftsmalerei ausgeschriebenen Preis der Karl Ble-
chen-Stiftung im Betrage von t500 Mk. hat der Maler
Hans Bremer (geb. ;885 zu Berlin) erhalten. Kl
Aus Künstler- uncl Kunst-Vereinen
Barmen. (Kunstverein.) Der unter der Leitung von
Or. Richard Reiche in schöner Entwicklung fortgeschrittene
Kunstverein versendet soeben den Jahresbericht 1909.
wir entnehmen dem einleitenden „Rückblick" die folgenden
Mitteilungen: „Daß unseren Bestrebungen im abgelaufenen
Geschäftsjahre ein erhöhtes Interesse entgegengebracht
wurde, beweist sowohl die zunehmende Steigerung des Be-
suches unserer Ausstellungen, als besonders auch die erfreu-
liche Zunahme von Ankäufen auf den Ausstellungen von
privater Seite. Nach einer fortwährenden Abnahme des
Besuches seit dem Jahre t9o;, in welchem zum erstenmal
die Ausstellungen in unseren neuen Räumen inderRuhmes-
halle stattfanden, ist in den beiden letzten Jahren wieder
eine Steigerung festzustellen, während im Jahre ;qo? die
Anzahl der zahlenden Besucher auf 6085 heruntergegangen
war, betrug dieselbe im Jahre ;9O8: ;62^3, wovon aller-
dings ;o o22 auf die zur Feier des hundertjährigen Stadt-
jubiläums veranstaltete .Ausstellung Altbergischer Innen-
kunst und moderner^Kunstwerke aus,^Barmer Privatbesitz'
entfallen. Im verstossenen Jahre, in dem keine besondere
Veranstaltung wie die genannte stattfand, besuchten ;O395
zahlende Personen und 7926 Mitglieder (gegen H62H im
Jahre t9O8), außerdem 2H76 mit Freikarten versehene
Personen, also im ganzen 20795 Besucher, unsere Aus-
stellungen. war schon im Jahre t9O7 durch die besonders
in den beiden letzten Monaten noch zustande gekommenen
Verkäufe die Verkaufssumme für die an private verkauften
Die Werkstatt der Kunst.
§83
(90 ein) des Prinzen Wilhelm von Preußen im Marmor-
palais zu Potsdam her. Sie war als Geburtstagsgeschenk
bestimmt für den Kronprinzen, auf dessen besonderen Wunsch
das Modell, welches nun in Marmor ausgeführt wird,
nachträglich in die Große Berliner Kunstausstellung aus-
genommen wurde. Kl
Berlin. Der Magistrat von Wilmersdorf beschloß, dem
Kunstmaler Prof. Mohrbutter die Ausführung des von
der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Porträts
des früheren Vorstehers Or. Beckmann zu übertragen. Kl
Danzig. Die Wiederherstellung des bildlichen Schmuckes
der alten Holzkirche in Kalinowen, Postort in Ostpreußen,
ist dem Danziger Maler M. B. Sturmhoefel übertragen
worden. Kl
Staatliche Ankäufe
Hannover, vom städtischen Museum wurden in Brakls
Moderner Kunsthandlung, München, folgende Ge-
mälde erworben: Hugo von Habermann, „Mädchen im
Freien"; Fritz von Uhde, „Drei Engel"; Angelo Jank,
„Die Reiterin"; Walter püttner, „Drei Musiker"; Albert
Weisgerber, „vor dem Spiegel"; Walter Georgi, „Der
Bürgermeister". Kl
Köln a. Rh. Werke von Max Slevogt, Vincent van Gogh
und Max Liebermann hat das Wallraf-Richartz-Mu-
seum in Köln erworben. Kl
Rom. Ein Bild Prof. Or. Dettmanns, „Herbststurm",
ist, wie uns mitgeteilt wird, von der italienischen Regie-
rung für die moderne Galerie auf der internationalen
Ausstellung in Rom erworben worden. K
Aus Galerien uncl Museen
München. Der Finanzausschuß der Abgeordnetenkammer
hat beschlossen, daß in den beiden Pinakotheken, in
der Glyptothek und im Nationalmuseum an vier
Wochentagen Eintrittspreise von je einer Mark er-
hoben werden sollen. Da die Sammlungen an einem Tage
geschloffen sind, würde also nur an zwei Tagen der
Eintritt frei sein. Aus den Eintrittsgeldern erhofft man
eine Iahreseinnahme von 20000 Mk. Davon sollen
t-4000 für den Ankauf von Kunstgegenständen, 6000 Mk.
für den Regiebedarf verwendet werden. Der Beschluß des
Ausschusses kam zustande mit den Stimmen des Zentrums
und der Freien Vereinigung; die Liberalen und die Sozial-
demokraten stimmten dagegen. — Man schreibt den „M.
N. N." aus London: An den 206 freien Wochentagen
des letzten Jahres ist die National Galerie auf dem Tra-
falgar Square von so? 952 Personen besucht worden, wo-
zu 6? H52 Besucher an den gleichfalls freien Sonntag-Nach-
mittagen kamen. An den fogenannten „Ztuclents' Vays",
Donnerstag und Freitag, an denen ein Eintrittsgeld von
50 Pf. erhoben wird, wurde die Galerie von 6Z Z9; Per-
sonen besucht. Für die Täte Galerie, den Teil der Natio-
nal Galerie, der die moderneren britischen Bilder zeigt, lauten
die entsprechenden Zahlen: 2^9 ;;o Besucher an den 206
freien Wochentagen, 56986 an den freien Sonntag-Nach-
mittagen und 3H H6Z an den 50 Pf.-Tagen, Dienstag und
Mittwoch. — Diese Zahlen sind gerade, wie die ,,M. N. N."
hinzufügen, jetzt für München von Interesse. Sie zeigen
deutlich, wie gering in London die Zahl derer ist, die
Eintrittsgelder zahlen, im Verhältnis zur Zahl derer,
die die freien Tage zum Besuch der Galerien benutzen.
Dabei beträgt der Eintrittspreis in London nur 50 Pf.
Mit den Münchener Eintrittspreisen von ; Mk. wird man
gewiß die Besucherzahl der Staatssammlungen
verri ngern. Allerdings ein merkwürdiger Zweck! Be-
merkenswertIst^noch, daß man in London nur zwei Tage
mit Eintrittsgeldern belegt hat. In München soll an vier
Tagen der freie Zutritt verwehrt werden. — (wir sind
auch der Meinung, daß man um des geringen Ertrages
von 20000 Mk. den Besuch der Galerien nicht so erschweren
sollte. — Red.) Kl
—
Aus Akaäeniien unä Kunstschulen
München. Die Malschule von Melchior Kern beginnt
am Juni das Sommersemester. Der Studienplatz für
dieses Jahr ist Kallmünz a. d. Naab bei Regens-
burg. Anfragen und Anmeldungen schriftlich erbeten
Adalbertstraße 70, II. Kl
Personalien
München. Zu Ehrenmitgliedern der Allgemeinen
Deutschen Kunstgenossenschaft wurden die langjährigen Mit-
glieder Prof. Franz v. Defregger und Exzellenz Anton
v. Werner gewählt. Kl
Nürnberg. Geheimrat v. Tschudi ist vom Ministerium
zum Mitglied des Verwaltungsrats des Germanischen
Museums ernannt worden. Kl
^oclesfälle
Berlin. Der Direktorial-Assistent bei den Königlichen Museen
zu Berlin, Or. plül. Walther Gensel, ist nach schwerer
Krankheit gestorben. Er schrieb Bücher über verschiedene
französische Künstler und über Paris. Seine Tätigkeit als
Berichterstatter der „Kunst für Alle" hat ihn den Berliner
Kunstverhältniffen nahegebracht. Kl
—- Stipenclien uncl Stiftungen ——
Berlin. Der Preis der Or. Paul Schulte-Stiftung im
Betrage von zooo Mk. zu einer einjährigen Studienreise
nach Italien wurde dem Bildhauer Robert Bednorz ver-
liehen. — Den für das Jahr ;9;o auf dem Gebiete der
Landschaftsmalerei ausgeschriebenen Preis der Karl Ble-
chen-Stiftung im Betrage von t500 Mk. hat der Maler
Hans Bremer (geb. ;885 zu Berlin) erhalten. Kl
Aus Künstler- uncl Kunst-Vereinen
Barmen. (Kunstverein.) Der unter der Leitung von
Or. Richard Reiche in schöner Entwicklung fortgeschrittene
Kunstverein versendet soeben den Jahresbericht 1909.
wir entnehmen dem einleitenden „Rückblick" die folgenden
Mitteilungen: „Daß unseren Bestrebungen im abgelaufenen
Geschäftsjahre ein erhöhtes Interesse entgegengebracht
wurde, beweist sowohl die zunehmende Steigerung des Be-
suches unserer Ausstellungen, als besonders auch die erfreu-
liche Zunahme von Ankäufen auf den Ausstellungen von
privater Seite. Nach einer fortwährenden Abnahme des
Besuches seit dem Jahre t9o;, in welchem zum erstenmal
die Ausstellungen in unseren neuen Räumen inderRuhmes-
halle stattfanden, ist in den beiden letzten Jahren wieder
eine Steigerung festzustellen, während im Jahre ;qo? die
Anzahl der zahlenden Besucher auf 6085 heruntergegangen
war, betrug dieselbe im Jahre ;9O8: ;62^3, wovon aller-
dings ;o o22 auf die zur Feier des hundertjährigen Stadt-
jubiläums veranstaltete .Ausstellung Altbergischer Innen-
kunst und moderner^Kunstwerke aus,^Barmer Privatbesitz'
entfallen. Im verstossenen Jahre, in dem keine besondere
Veranstaltung wie die genannte stattfand, besuchten ;O395
zahlende Personen und 7926 Mitglieder (gegen H62H im
Jahre t9O8), außerdem 2H76 mit Freikarten versehene
Personen, also im ganzen 20795 Besucher, unsere Aus-
stellungen. war schon im Jahre t9O7 durch die besonders
in den beiden letzten Monaten noch zustande gekommenen
Verkäufe die Verkaufssumme für die an private verkauften