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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 9.1909/​1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.52069#0554

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548

Die Werkstatt der Kunst.

heft 40.

(. An der Preisbewerbung um das Denkmal Kaiser
Alexanders II. können sowohl russische als auch ausländische
Künstler teilnehmen.
2. Das Denkmal wird vor dem Museum Kaiser
Alexanders III. im Michael Square auf dem Michael-Platz
in St. Petersburg errichtet werden.
vier Porträts Kaiser Alexanders II. und eine Ab-
bildung des Platzes nebst Plan sind diesem Programme
beigefügt.
3. Das Denkmal soll aus einer Bronzestatue des
Kaisers Alexander II. auf steinernem Postamente bestehen
(Marmor ist infolge klimatischer Rücksichten ausgeschlossen).
Ls ist der Wahl des Künstlers überlassen, den Kaiser
als Standbild oder zu Pferde darzustellen, unter der Be-
dingung, daß die Figur des Kaisers selbst gegen 6 Arschin
(p/2 m) sei; wobei es dem Verfasser gestattet ist, am
Denkmal Gruppen von Zeitgenossen, allegorischen Figuren
usw. anzubringen; auch darf das Denkmal von einer archi-
tektonischen Komposition umgeben sein, falls dieselbe der
Auffassung des Künstlers entspricht.
q. Alle Kosten der Errichtung des Denkmals, außer
der zum Guß erforderlichen Bronze, die vom Komitee ge-
liefert werden wird, dürfen nicht HoooooRbl. (goo ooo Mk.)
übersteigen.
5. Die Konkurrenten haben zu liefern:
u) Lin Modell, wobei die Figur des Kaisers
H5—55 cm (;o—(2 Werschok) hoch sein muß.
b) Line genaue Beschreibung des Materials, aus
dem das Denkmal angefertigt werden soll.
c) Linen genauen Beschlag aller Kosten der
Errichtung des Denkmals.
ck) Linen plan nebst Grundriß des Denkmals
in (: 200 des Maßstabes.
e) Eine Perspektiv-Zeichnung des Denkmals auf
dem Platz, auf dem es aufgestellt werden wird.
6. Die Modelle müssen bis zum t- November (9tI
in der Manege des Marmorpalais in St. Petersburg ab-
geliefert werden.
Modelle, die nach diesem Termine eintreffen, können an
der Preisbewerbung nicht teilnehmen.
7. Das Modell muß statt des Namens des Verfassers
eine Devise oder ein Zeichen tragen, unter dem das Projekt
an der Preisbewerbung teilnimmt, wobei in geschlossenem
Kuvert der Name und Wohnort des Autors hinzugefügt
werden muß. Dieses Kuvert sowie der Kostenüberschlag
und die übrigen laut Z 5 zum Modell gehörigen Beilagen
müssen mit derselben Devise oder dem Zeichen versehen sein.
8. Die den obengenannten Bedingungen nicht ent-
sprechenden Projekte werden von der Preisbewerbung
ausgeschlossen.
9. Das Komitee ist für etwaige Beschädigungen der
Modelle bei der Ueberfendung nicht verantwortlich.
(0. Die Verpackung und Expedition der Projekte
geschieht auf Kosten der Konkurrenten.
Die an der Preisbewerbung teilnehmenden Modelle
werden unentgeltlich auf allen russischen Bahnen als ge-
wöhnliches Frachtgut befördert, von der Aufgabestation bis
St. Petersburg und zurück, unter der Bedingung, daß die
Modelle von Frachtbriefen begleitet werden, in denen das
Komitee als Empfänger bezeichnet ist. Die aus dem Aus-
lande kommenden Modelle werden unentgeltlich befördert
von der betreffenden Grenzstation bis St. Petersburg
und zurück.
(2. Angesichts der großen Entfernungen von den
Grenzpunkten bis St. Petersburg und der vorzunehmenden
Zollprozeduren müssen die aus dem Auslande geschickten
Modelle einen Monat vor dem Termin der Preisbewerbung
auf der betreffenden Grenzstation ankommen.
(3. Um die Modelle nach der Preisbewerbung zurück-
zuerhallen, haben die Absender die Frachtbrief-Duplikate
aufzubewahren. Gegen Vorzeigung derselben wird das
Komitee die Modelle und eine Bescheinigung, auf Grund
deren die freie Rückbeförderung auf den russischen Bahnen
stattfinden kann, ansfolgen.

Die Modelle, die aus dem Auslande eingehen,
zahlen keinen Zoll.
15. Die Preisverteilung der Modelle findet durch eine
besondere Jury statt, welche aus allen Mitgliedern des
Allerhöchst eingesetzten Komitees zur Errichtung des Denk-
mals und außerdem einigen vom Komitee besonders dazu
aufgeforderten Künstlern gebildet ist und aus folgenden
Personen besteht:
Der Präsident der Jury zugleich Präsident des Aller-
höchst eingesetzten Komitees — Seine Kaiserliche Hoheit
Großfürst Andrei von Rußland.
Mitglieder des Komitees:
Als ältestes Mitglied der Gehilfe des Ministers
des Innern, Senator Kryschan0wsky.
2. Der Stadthauptmann von St. Petersburg, General-
major L lu suite Dratsch ewsky.
3. Der Präsident des technischen Baukomitees, Ge-
heimrat Nowikoff.
H. General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers, Graf
Tatitscheff.
5. Der Sekretär der Kaiserlichen Akademie der Künste,
Kammerherr Sr. Majestät, wirklicher Staatsrat
Loboikoff.
6. Der Rektor der höheren Kunstschule der Akademie
der Künste, Prof. Beklemischeff.
7. Prof, der Architektur, Wirk!. Staatsrat L. Benoit.
8. Staatsrat N. Reszoff.
Mitglieder vom St. Petersburger Adel:
9. Gouvernements-Adelsmarschall v. St. Petersburg,
Fürst Soltykoff.
(0. Senator, Hofmeister Sr. Majestät des Kaisers,
Graf Bobrinsky.
Kammerherr Sr. Majestät des Kaisers, wirk!.
Staatsrat v. Schwarz.
Mitglieder von der St. Petersburger Stadt-
verwaltung:
12. Das St. Petersburger Stadthaupt I. Glasunoff.
(3. Generaladjutant Sr. Majestät des Kaisers, P.
Durnows.
iq. Kommerzienrat I. Krutschkoff.
L. Besonders aufgeforderte Personen.
(5. Akademiker G. Kotoff.
(6. „ h. Salemann.
(7. „ F. Roubaud.
(6. Den als die besten anerkannten Modellen werden
folgende 5 Preise zugefprochen werden:
1. Preis .... 5000 Rbl.
2. „ .... 4000 „
3. „ .... 3000 „
H. „ .... 2000 „
5. „ .... (000 „
Die preisgekrönten Modelle gehen in den vollen Besitz
des Komitees über.
(7. Nach der Preisverteilung gibt die Kaiserliche Aka-
demie der Künste ihr Gutachten darüber ab, welche von
den Modellen sie als ausführbar erachtet.
(8. Die von dem Komitee der Ausführung würdig
befundenen Modelle werden sodann vom Präsidenten des
Komitees, Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Andrei,
der Allerhöchsten Bestätigung Sr. Majestät unterlegt
werden.
19- Im Falle Se. Kaiserliche Majestät Allergnädigst
geruhen sollte, eines der Projekte zu bestätigen, wird die
Ausführung des Denkmals dem Verfasser aufgetragen,
welcher alsdann an denjenigen Sitzungen des Komitees
teilnimmt, die mit der Ausführung des Denkmals ver-
bunden sind.
20. Falls das Resultat dieses Wettbewerbes unbe-
friedigend ausfallen sollte und das Komitee es als un-
möglich erachtet, Seiner Kaiserlichen Majestät die Modelle
 
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