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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 150 - 176 (1. Juli 1903 - 31. Juli 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0199

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^rdinalskollegiuin veranstaltLten feierlichen Trauer-
°ottesdienste für den Papsü Demselben wohnten anßer 52
s^dinälen das diplamatische 'KorPs, der Großmeister des
-chsteserordens, der AdEl und wenige Geladene bei.

, . 28. Juli. (Arankf. Ztg.) Da jetzt alle Kardi-

und Beamte des Vatikans sich große Reserve aufer-
dgen^ ist viel neues nicht zu berichten. Es heißt nur,
^8 in der heutigen Kongregationssitzung viele Kardinäle
f>gegen protestierten, daß das Testament Leos XIII.
in der Kongregation vorgelesen wurde. Es mehren
die Anzeichen, daß im Konklave die Hauptkandidaten
t^anipolla, Oreglia) nicht reussieren werden. Als
''.--nitsiders" werden genannt Sarto, di Pietro und Ba-
der Bischof von Verona, der durch seine sozial-
^"tischen Hirtenbriefe Aufsehen gemacht hat.

^6/66-<Ah-4/6-7

/n /sr/s/' 6/-s/r/aA6 v. ^t/L/ü^/'i/nA.

4. keillelir'« Leme-NuAWlu.

^ezjaltelegramme der Heidclb. Zcituirg.

^ ll Konstanz, 28. Juli. (Mordprozeß Brenn c r.)
^ N Verhandlungcn wohnt eigens Ministcrialrefcrent Gailer
tzj' Karlsruhe bei, damit spätcr cv. Gnadcngcsuche nicht auf
von Akten, sondcrn auf persönliche Eindrückc hin be-
^ ^elt werden können. Es wird hcute cine Rcihc von Zeugen
b noinmen, die hauptsächlich über die Bemerkungen und An-
.Nngen aussagen, die Brcnner ihnen gcgcnüber betr. das
in,^chwinden der Agathe gemacht, und die im wesentlichcn
jh cher dieselben sind. Bald sollte sic übers Wasser sein, bald
^singend eincm Dienst, bald wolltc Gottfried überhaupt nicht
wo sie sich aufhält oder er sagtc lächelnd, es gche ihr
als ihm und andcrcn Leuten. Aug. Huber schildert
si^nner als Trinkcr und gewalttätigen Menschen. Er habe
^7, ?st ciner Waldstreife nach der Azathe betciligt, dic von
^sifried geführt wurdc. Dieselbe sci ergebnislos verlaufen
tz ° Brenner habe daraufhin ein Fatz Bier zahlen wollcn.
y^jchllchrer Gust. Fetschcr stellt der Agathe das beste Zeugnis
s^- Sie sei brav und fleitzig gewcscn. Fridolin und Agathc
schr gut miteinander gewesen.- Fridolin habe cincn

eigennützigen Charakter. Die Frau des Gottfried sei cin
fleitziges, sorgsames Weib gewesen, die noch auf dem Toten-
bctte ihren Kindern gut zugcsprochen habc, sie möchten sich des
Vaters annehmen. (Brenner alt weint.) Der Vorsitzende
zeigt eine Photographie, auf der Friedolin und Agathe sind.
Diese wird auch Gottfried vorgelegt. Dieser schaut kaum
darauf und schützt schlechte Augcn vor. Er gibt däs Bild
kurz dem Friedolin mit den Worten: „Da lug se du a!" Gott-
fricd wird eine Brille gegeben und das Bild nochmals gezeigt.

Er erkennt sein Kind. Der Vorsitzende fragt ihn, was er jetzt
denke. Er erwidert: „Jch denke, gottlob, datz ich sie nie be-
leidigt habe." — Es tritt eine Pause ein.

L Trter, 29. Juli. Bischof Korum Hielt auf einer
Firmungsrei<e in Neunkirchen im katholischen Männer-
verein eine Aufprache, in der er im Hinblick auf den S-chuI-
streit sagte: Jch bedauere, daß wir Bürger desselben Lan-
des uns nicht verstshen, daß wir Katholiken der Freiheit
beraubt werden und daß man verlangt, daß lvir die Ketten
küssen. Wir sollen nicht mehr das Recht haben, unsere
Kinder in voller Freiheit und unserer Religion zu er-
ziehen? Wir sollen schweigen und zusehen müssen, wie
schon in die Seelen unserer Kind-er Gist geträufelt wird?
(Der streitbare Bischof Proklamiert hiernach von neuem
den Kampf um die Schule. Nach unserer Auffassung ist
die S-chnle weltliche Anstalt, während der Kirche Gelegen-
heit gegeben ist, den Religionsunterricht frei nach ihrem
Bedürfnis zu erteilen. Wie der Mschof behaupten kann,
d-aß der Staat Gift in die Seelen der Kinder tränfle, ist
wirklich unbegreiflich. Eine solche Aeußerung känn nur
ein Jesuitenzögling machen, wie Mschof Korum einer ift.
Die Red.)

X Hambnrg, 29. Juli. Drei Lumpensammler tran-
ken auf einem Schuttablagerungsplatze eine gefundene
Flasche, in der sie Portwein Vermuteten, aus, und star -
ben nach wenigen Stund-en. Die Art des Giftes ist
noch nicht festgestellt. ,

L Bcrlin, 29. Juli. Zum Zusammenbruch des Bank-
hauses Schindler hat die Untersuchung ergeben, daß der
flüchtig gewordene Buchhalter nur eine vorgeschobene Per-
sönlichkeit -war. Es stellte stch heraus, daß dieGesamtsumme
der llnterschlagungen 400 000 Mk. beträgt. Einzelne I
Depots sind schon seit mehr als drei Jahren nicht mchr
vorhanden.

Bcrlin, 28. Juli. Der K ai ser hat zu den Samm-
lungen für die Ueberschwemmten in Schlesien
10 000 Mark gespendet.

0 Thorn, 28. Juli. Auf der Weichsel ist eine
neue WasserwelIe im Anzuge. Bei Warschau ist
dex.Strom Meter, hier von 0,9 aüf 3,9 Meter ge-
stiegen, wodurch die Holzflößerei wieder unterbrochen ist.

L Rom, 28. Juli. Die „Pätria" will erfahren haben,.
der Kaiser und dieKaiserin von RußIand wür-
den Ende Oktober nach Rom kom-men, im Ouirinal Woh-
nung nehmen und den neuen Papst besuchen. Dieser Be-
such würde aber von der russischen Gesandtschaft beim
Vatikan aus gemacht werden.

V Tnnis, 28. Juli. Der Bruder des Bey, Prinz Sli-
inan, ist heute plötzlich gestorben.

U Pctcrsbnrg, 28. Juli. Der Kaiser und die:
K aiseri n sind na-ch dem Sarowk'loster äbgereist.

I, Petersburg, 28. Juli. Auf Ansuchen des Herzogs Ale-
xandcr von Oldenburg ist in der heute erschienenen Gesetz-
sammlung der Im November 1894 erlassene kaiserliche Befehl,.
wonach Herzog Konstantin von Oldenburg und sein Vermögen
untcr Kuratel zu stellen ist, zur öffentlichen Kenntnis gebracht
worden. Gleichzeitig ist Herzog Alexander zum Vormund er-
nannt worden. (Herzog Konstantin ist 53 Jahre alt und seit
1882 morganatisch mit Agrippina Djavaridge, die znr Gräfin
bon Zarnekau erhoben wurde, verheiratet.)

X Budapest, 29. Juli. Bei dem Manöverunglück sind,
wie nachträgli-ch bekannt wird, im ganzen 23 Soldaten
infolge Hitzschlags gestorben.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil 8. Montua, für
den Jnscratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

vrogerie frltr Mmer

6aupt5tta5§e 7 s. Ijeiüelberg. kcke Mäi-2gs55e.

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IroIt1tzN8äurtzItnItiAtzr kltztrünlrtz nlltzr Xrt

LillL»eil8tv Kansiksklln^!

Mutmasüichcs Wetter am 30. uud 31. Juli.

(Nachdruck verboten).

Bei vurhcrrschend südlichen Windcn ist für Donners-
tag und Freitag sehr warme Temperatur und fortgesetzt
Neigung zu nur vereinzelten Gewittern oder gewitterartigen
Niederschlägen in Aussicht zu nehmen. -





Ass oMrisUe LsgedisN


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lovMrigeu Milsum öer Peugrunöung

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Nr. 4024. Jm Wege dcr Zmangs-
vollstreckung soll das in der Ge-
markung Neckargemünl belegene, ini
Grundbnche pon Ncckargemünd znr Zeit
der Eintragung des VersteigeriingS-
vermcrkes auf dcn Namen der Müller
Fran; Hosp Eh^frau Iuli'na
geb, Hartmana in Neckargemünd
eingetragene, nachstehsnd beschriebenen
Grundstück am

Mittwoch, den 16. Septeinber 1903,
nachlliittags 3 Nhr.

durch das imterzeichnete Notariat im
Ratiiausc zu Neckargemllud versteigert
werde i

Der Versteigeruugsvwmerk ist am
24. Juni 1903 in das Grnndbuch ein--
getragen wordcn.

Die Einsicht der Mitteitungen des
Grundbuchamts, sowie der übrigen die
Grnndstücke betreffenden Nachweisnngen,
insbesondere der Schcitzilngsnrknnde ist
jedermann gestattet.

Es ergeht die Anffordermig. Rechte,
soweit sie zur Zeit der Eintragung
des Versteigernngsvermerkes aus dem
Grundbnch nicht crsichtlich waren, spä-
testens im Versteizerungstermine vor
der Auffordernng znr Abgabe von Ge-
boten anznmelden nnd wenn der Gläu-
biger widerspricht, glanbhaft zu machen,
widrigenfalls sie bei Feststellling des
geringsten Gebots nlcht berücksichtigt
imd dei Verteilnng des Vesteigernngs-
erlöses dem Anspruche des Gläubigers
und deu übrigen Nechten nachgesetzt
Wwden.

Diejenigen, welche cin dcr Ver-
steigernng entgegenstehendes Recht haben,
werden anfgefordert, vor der Erteilung
des Zuschlags die Aufhebung oder einst-
weilige Einstellnng des Verfahrens her-
beizuführen, widrigenfalls für das Recht
der Versteigerimgserlös an die Stelle
des versteigerten Gegenstandes tritt.

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Grundstücks:

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raite: Hierauf ist erbaut ein Haus
Nr. 193. Ein zweistöckiges Wohnhaus
mit gewölbtem Keller, einers. Nr. 84
anders. Nr 88, lsiervon hierher Vstel,
bestehend in einer Stnbe nnd Küche des
II. Stocks halbem Speicher und halbem
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Neckargemünd, den 23. Juli 1903.

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Amc>-ik „ .... 4.179,

Dollars i. - l. 4.17', s

Reichsbank-Diskonto. . - 4°/»
 
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