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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177 - 202 (1. August 1903 - 31. August 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0348

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— Eine phantastisch aufreizende Geschichte hat dieser
Tage der „Vorwärts" erzählt. Danach solle in Hoskreisen
der Plan erörtert werden, auf der Havelinsel PicheIs -
werder bei Sstandau ein Famitienschloß des Kaisers
zu errichten. Die ganze Jnsel solle in Besitz der Krone
übergeführt und streng von der Außenwe'lt abgesperrt
werden. Mittels der Döberitzer Heerstraße könnten in
kürzester Frist Truppen zum Schutz der Jnsel heran-
gezogen werden. Ferner gehe man mit dem Gedanken um,
die Jnsesi den Heerstrahenbezirk und !die jSpandauer
Staatswerkstätte zu einem besonderen Verwaltungsbezirk
und Reichstagswahlkreis (!) zu vereinigen. Die Sicher-
heitsmaßregeln sollten schließlich darin gipfeln, daß die
Gardetruppen nicht mehr unmittelbar ausgehoben, sondern
aus auser'lesenen Mannschaften der anderen Truppen aus-
gewählt würden. Man versteht es sicherlich, daß die aller-
meisten Blätter es sich verfagt haben, diese mehr als selt-
same Geschichte weiterzuverbreiten. Mr müssen sie jetzt
aber wenigstens in der Hauptsache nütteilen, nachdem die
„Nordd. Allg. Ztg." gegen das Märchen, dessen Einzel-
heiten, wie sie sagt, an Aberwitz streifen, ein Dementi der
allerkräftigsten Art erlassen hat. Und das ist gut, denn
heutzutage finden selbst die ärgsten Schauergeschichten
Glauben. Der „Vorwärts" wiL auch jetzt noch nicht zu-
geben, daß er sich von einem Spaßvogel gründlich hat
hereinlegen lassen. Ein solches Bekenntnis pflegt dem
„Angeschmierten" allerdings schwer zu fallen.

Badcn.

— Beachtsnswect ist die Besprechung, welche die
„Karlsr. Ztg." der Rede des franz. Ministerpräsidenten
Combes auf dem Lehrerfest in Marseille widmet. Das
genannte Blatt nimmt Akt davon, daß Herr Combes seine
bisherige Politik (d. h. die Befreiung der Schule von dem
beherrschenden Einfluß der geistlichen Orden) ohne alle
Nachgiebigkeit und Schwäche fortzusetzen bereit ist, so
lange er, wie bish-er, von den vier fortschrittlichen Gruppen
der Majorität unterstützt wird, und daß er zu verstehen
gab, daß gegenüber den Ausschreitungen des französischen
Episkopats die Trennung von Staat und Kirche sich als
notwendiges Lösungsmittel ergeben könnte. „Klar und
mntvoll" nennt das gen. Blatt diese Erklärung des franz.
Ministers. Wenn dasselbe also irgend Fühlung hat mit
den Regierungskrsisen, dann berechtigt diese Auslassung zu
dem Schluß, daß man dort der Entwicklung der Dinge
in Frankreich — der gegenüber auch Lie päpstliche Kurie
keinen Einspruch wagt -— sympathisch gegenübersteht.

— Der „Bad. Beob." bestätigt die Meldung, daß
Geistl. Rat Wacker nicht mehr kandidiert.
Er fügt hinzu, daß Herr Wacker, als er das letzte Mal
kandidierte, nur dem äußersten Drängen seiner Partei-
freundb uachgegeben habe. , ,.

Elsaß-Lothringen.

^ -— Bei der Anshebung durch dis Oberersa tz-
kommission (Generalmusterung) ist, wie die „Lothr.
Volksstimme" h-ervorhebt, den Wünschen der angehendeu
Vaterlandsverteidiger in einem Umfang Rechnung ge-
tragen worden, wie dies bisher noch nicht der Fall war.
Die jungen Leute sind — mit Ausnahme der zur Garde
einberufenen — f a st ausschließlich in die in
Elsaß-Lothringen stehenden Regimen-
ter eingereiht worden. Darob ist unter den Be-
teiligten große Freude, während andererseits si-ch große
Befriedigung über die dadUrch bekundete gedechliche Ent-
wicklung unserer politischen Verhältnisse bemerkbar macht.

Aus der Karlsruher hreitnng

— Stationsverwalter Georg Rödel in Sinsheim wurde
nach Leopoldshöhe, Stationsverwalter Markus Schmitt tn
Neuhausen nach Sinsheim, und Güterexpeditor Johann W a l-
ter in Schaffhausen unter Ernennung zum Stationsverwal-
ter nach Neuhausen versctzt. Bctriebsassistent Alfr. Schnei -
der in Oberkirch wurde nach Offenburg verscht. Betriebs-
sekretär Karl M e i x n e r in Königshofen zum Stationsver-
walter ernannt.

KarIsruhe, 19. August. Am Sonntag den 16.,
vormittags 11 Ilhr, fand in d-er Schloßkirche auf Mainau
evangelischer Gottesdienst statt, bei welchem Stadtpfarrer
Kaiser von Konstanz die Predigt hielt. Der Großherzog
und die Großherzogin wohnten mit ihren Hausgenossen

hof, O. v. Leixner, verrät uns darüb-er einiges in einem
Aufsatz der „Täglichen Rundschau" und verhehlt au-ch
nicht, welche Höllenqualsn ihm die Prüfung und Auswahl
der 6500 verschiedenen Namensvorschläge bereitet hat.
Man kann sich ungefähr 'eine Vorstellung davon machen,
wenn man nur folgende Blumenlese überfliegt. Unge-
tüme nennt sie Leixner, es ist ein hartes Wort, aber es
trifft doch den Nagel auf den Kopf. Man stelle sich vor,
daß man beim Konditor verlangen soll: Ein halbes Kilo
Appetittäfelchen, Allerweltslieblingsküchen, Augusta-
viktoriaküchlein, Albionszwieback, Allerweltsbreitlinge,
Aufbewahrungsgebäck, Amorlymph-e, Alltischgesundheits-
dauerbackwerk, Allzeitswohlbekommsgebäck, Ankeglums,
Backtarinchen, Barbarossabrötchen, Bekömmli-chkeitsplätz-
chen, Billus-Bullus, Buttereiermehlgebäck, Brillsngläser,
Bruchtafelbrötchen, Bekommling, Doppelglutnährform-
dauerkunstkuchenback, Dauerftaubkuchenplättchen, Dreifach-
hochplätzchen, 'Eiemulsionsbrot, Englischweib, Englische
Begriffskuchen, Feinsüßröstmehlgebäck, Fleischbruchmehl-
plätz-chen, Fruchterfüllung, Formenspielbissen, Fürjed-
verdauli, KindLraltkrankündgesundheitsabfall, Lieb-
frauenmilchkuchen, Leichtverdaulichkeitskuchen, Landfrauen-
trostgebäck, Mondscheinpastet, Noahskastenplätzchen, Protz-
ftückchen, Schqumteiggekräusel, Trunkzubeißchen, Tausend-
markstücke, Universaldauergebäck, Vielgbstaltskleingebäck,
Zartelfenfeingebäck, Zwischenaktsmusik, Stratmannmeyer-
gut, Stratmeyerle usw. Da ist es denn doch gewiß bssser,
daß man einfach ein halbes Kilo Knusperchen sordert.

dem Gottesdienst an. Am Montag Nachmittag trafen
über Unteruhldingen die Großherzogin von Toskana und
die Prinzesstn Therese von Bayern zum Besuch bei den
Großherzoglichen Herrschaften auf Schloß Mainau ein.
Nach einig-en Stunden Aufenthalt daselbst kehrten d-ie
Herrschaften auf gleichem Wege nach Lindau zurück. Am
gestrigen Dienstag besuchten die Großherzoglichen Herr-
schaften den König und die Königin von Württemberg.
Jhre Königlichen Hohsiten waren von Jhren Majestäten
zur Frühstückstafel eingeladen und trasen gegen 1 Uhr
mit dem Dampfboot „Kaiser Wilhelm" in Frisdrichs-
hafen ein. Der König und die Königin empfingen die
Großherzoglichen Herrschaften am Landungsplatz des
Königlichen Schlosses und geleiteten dieselben ins Schloß.
Jhre Königlichen Hoheiten verblieben daselbst bis gegen
4 Uhr und kehrtsn dann, von Fhren Majestäten abermals
zum Landungsplatz geleitet, nach Schloß Mainau zurück.
Der Großherzog und die Grohherzogin empfangen täglich
Personen aus Konstanz und der Umgegend, welche dann
meistens zur Frühstücks- oder Abendtafel Einladungen
erhalten.

AusLand.

Ocstcrrcich-Ungarn.

W i e n, 19. Augüst. Das Kriegsministerium ordnete
an, daß bei d-en ungarischen Regimentern der Stephans-
tag alljährlich als ungarisches Nationalfest gsfeiert werde.
(Auch ein Konzefsiönchen an die Obstruktionisten!)

England.

L o n d o n, 19. August. ArnoldForster, der
Parlamentssekretär der Admiralität, erklärte in B e l f a st,
er habe, während er friiher an Freihandel glaubte, die
von Chamberlain aufgeworfene Frage eingehend
studiert. Er sei zu dem Ergebnis gekommen, daß eine sehr
große 'Aenderung des jetziden Systems notwendig sei.

London, 18. August. Chamberlain hat in
einem Briese an den Abgeordneten Griffith Boscaven
erklärt, er -habe nie Zölle auf R o 'h ma t e r i a l i en be-
absichtigt und die Zölle auf N a h r u n g s m i t t e l wür-
den nicht im geringsten die Kosten dsr Lebenserhaltung
erhöhsn. 'Der „Standard" meint, der Brief sei so knrz,
um vollkommen klar zu sein, äber er zeige do-ch, daß die
Art, wie Chamberlains Vorschläge im Lande aufgenom-
men worden, aüf ihn einen ernsten Eindruck gem-acht habe.
„Daily Expreß", der Chamberlain immer unterstützt hat,
überschreibt seinen heutigen Leitartikel mit den Worten:
„Bloßs S-chreckgespenster". Chamberlains Wrief an Grif-
fith-Boscawen wird im Leitartikel so gedeutet, daß jede
Versteuerung von Brot und Fleisch infolge des Vorzugs-
tarifs durch einen Nachlaß Vom Teezoll und ähnlichen
Zöllen a-usgeglichen werden soll.

Scrbicn.

B e I g r a d, 19. Au-gust. Die von der Königin Na-
talie unterstützte noch immer sehr zahlreiche Partei der
Anhänger der Familie Obrenowitsch entwickelt eine
fieberhafte Tätigkeit. Sie verbreitet Gerüchts, daß die
derzeitige Lage unhaltbar se'i und daß es bald zu einer
Umwälzung in der Regierung und Vertreibung der Fa-
milie Karageorgiewitsch kommen werde. Ueber 'd-ie even-
tuelle Persönlichkeit der Familis Obrenowitsch, die als
Kron-Prätendent ausersehen ist, wird das tiefste Geheim-
nis bewahrt.

Aus Stadt uud Land.

Heidelbcrg, 20. August.

V Bon der Universität. Der Privatdozent für Botanik an
hiesiger Universität und Assistent am Botanischen Garten, Dr.
G. Tischler, wcilt, wie im Vorjahr, in den Monaten
August bis Oktober, wieder in Stockholm als Assistent an
der Kgl. Schwcdischen Landtbruks-Akadcmie.

X Heidelberger Promotionen. Die Gesamtzahl der im
verflossenen Jahre auf der Ruperto-Carola rite promoviertcn
Doktoren beträgt 280; davon fallen auf die juristische Fakul-
tät 117, auf die medizinische 40, die philosophische 60 und dic
nalurwiffenschaftlich-mathematische 63. Rechnet man hierzu
noch die aus Anlatz dcr Zentcnarfeier der Universität vorge-
nommmenen Ehrenpromotionen, so ergeben sich insgesamt 319
Träger der höchsten akademischen Ehren der Ruperto-Carola.
Das weibliche Element ist in dieser Zahl mit 8 Köpfen ver-
treten, von denen 2 ihrc Würde ehrenhalber erhielten, während
die übrigen 6 in Kolleg und Seminar mit heitzem Bemühen
um die Siegespalme rangen. 8 Damen promovierten in der
philosophisch. Fakultät, 1 in der naturwiffenschatfl.-mathemati-
schen; die beiden Ehrendoktorinnen gehören der theologischen
Fakultät an. Die grötzte Zahl der Dissertationen findet sich in
der naturwiffenschaftlich-mathematischen Fakultät; nämlich 63;
ihr folgt die philosophische mit 60, die medizinische mit 40 und
endlich die juristische mit 3; zusammen also 166. Die Zahl der
Studierenden ist seit 1886 von 1162 auf 1884 gestiegen. Die-
sem Aufschwung geht die Vermehrung der Zahl der Dozenten
von 94 im Jahre 1886 auf 160 im Jahre 1903 parallel. Von
dieser Vermehrung fallen 7 in das letzte Jahr. Wenn das
Wachstum so fortschreitet, wird es die alte Musenstadt am
Neckar in absehbarer Zeit zu einer führenden Stellung unter
den deutschen Mitteluniversitäten bringen.

si- Bom Schloß. Das Feuilleton der Berliner „Natio-
nal-Zeitung" (Morgenblatt vom 19. d. M.) enthält,
als „Gegenstück" zu den neuen Jnschriften im „rekonstruierten"
Friedrichsbau unseres Schloffes, den ironischen Vor-
schlag, „an den herrlichen Ruinen des Ottheinrichs-
baus, nach denen die Herren Rekonstruktoren jetzt so be-
gehrliche Blicke richten", folgendes Sprüchlein anzubringcn:
„Das Haus hier soll uns bleiben,

Wic wirs von je geschaut.

Zu End' sei Euer Treiben,

Jhr habt genug gebaut!

Karl Schäfer, teurer Meister,

Bezähme deine Hand,

Du reizest sonst die Geister
Jm ganzen deutschen Land.

Die schreckensvolle Plage
Der Rcstauriererei
Sie sei von-diesem Tage
Für alle Zeit vorbei!"

-si Die Grotze Karncval-Gesellschaft Hcidelberg-Neuenheim

veranstaltet am 28. und 24. d. M. auf dem Neckarvorland

unterhalb der neuen Brücke, wie im vorigen Jahre, ein
Strandfest, welches nach den in Vorbereitung befindlichen
und geplanten Beranstaltungen einen gemütlichen Verlauf zu
nehmen verspricht und wie im vorigen Aügust eine wahrs
Völkerwanderung nach Neuenheim herbeiführen wird. Jn
Annoncen und Plakaten wird das Nähere noch angegeben und
dürfte, falls die Witterung keinen Strich durch die Rechnung
macht, ein finanzieller Erfolg das Unternehmen krönen. Für
die Erwachsenen, sowie besonders für die liebe Jugend sind für
dieses Volksfest verschiedene Ueberraschungen geplant, sodatz
sich auf dem Festplatz ein humorvolles, echt pfälzisches Leben
und Treiben entwickeln wird, zumal, da für Speise und Trank
aufs beste gesorgt ist.

ß Voni Todc überrascht wurde gestern Abend der 46 Jahre
alte Tüncher Adolf Klein aus Stuttgart, welcher mit Lem
Zuge 7.43 Uhr hier ankam. Beim Verlassen des Wagens be-
kam er cinen Herzschlag, der seinem Leben ein Ende machte.
Beim Transport nach dem Akadem. Krankenhaus starb Klein.

H Unglücksfall. Beim Abbruch des Hauses Hauptstraße 90
fiel gestern Vormittag der Vorarbeitcr Jakob Trost vom 3. in
den 2. Stock, wobei er so unglücklich mit vem Rückcn aus
einen Balken aufschlug, datz er autzer einem Wirbelsäulenbruch
schwere innere Verletzungen davontrug.

— Polizeibericht. Verhaftet wurden ein Taglöhner
wegen Diebstahls und ein Schreiner wegen Bettelns. Zur
Anzeige kamen eine Kleidermacherin wegen Betrugs, zwet
Lokomotivführer wegen Körperverlctzung und zwei Personcn
wcgen Unfugs.

-si, Schwetzingen, 19. Aug. (Das unbeständige
Wetter), das wir diesen Sommer bis jetzt hatten, ist für die
Landwirtschaft von ungünstiger Wirkung gewesen. Die
Halmfrüchte, mit deren Ertrag man nach Menge und Güte zu-
frieden sein durfte, konnten nur mit grotzer Mühe untcr Dach
gebracht werden. Der Hopfen, welcher in günstiger Lage schön
herangewachsen war, sollte zur Bildung des Luplin noch
einige warme trockcne Tage haben, weil sonst die Dolden sich
mit Schimmel überziehen würden. Die Kartosfeln haben ein
üppiges Kraut getrieben, das abcr zum Teil schwarz zu wer-
den beginnt. Jnfolgedeffen werden auch die Knollen und deren
Stärkemehl an der weiteren Entwicklunz gehindert. Auch beim
Tabak, der anfangs vielversprechend war, droht Stillstand oder
vielmehr ein Rückgang einzutreten. Nur die Futtergewächse
stehen ausgezeichnet. Doch wäre zu dessen Einheimsen endlich
auch bcffercs Wettcr zu wünschen.

Baden-Baden, 19. Aug. (A us d e m G e w e r b e st a n d.)
Jn einer gestern in „Sinners Saalbau" abgehaltenen autzer-
ordentlichen Generalversammlung des Gewerbevereins und
Handwerkcr-Verbandes Baden-Badcn wurde einstimmig dte
Gründung einer Kranken- und Sterbekaffe selbständiger Ge-
werbetreibender beschlossen.

Aus Baden. Jnfolge der fortgesetzten Regengüffe werden
die Aussichten unselwr Rebenbesitzer auf einen
guten Herbst immer geringer, weil da und dort trotz
wiederholten Schwefelns der Traubenpilz, der sogen. Aescherich
(Oidium) in nicht unerheblichcm Umfange wieder auftritt. —
Jn Laufen brach in der Scheuer des Metzgerrneisters Ludiw
Feuer aus; die Scheune sowie auch die des Landwirts Kury
brannten mit ihren reichlichen Vorräten nieder. Ein zehn-
jähriger Pflegling des Metzgers Ludin hatte lt. „Frb. Ztg."
ein brennendes Streichholz ins Holz geworfen und so den
Brand verursacht. Metzger Ludin ist nicht ve.rsichert. — Dem
„Oberl. Bote" zufolge wird der Großherzog der Einweihung
des Gedenksteines auf der Tüllinger Höhe, welcher von
dcm Rastattcr Jnfanterie-Regimcnt zur Erinnerung an den
Markgrafcn Ludwig Wilhelm und dic Friedlinger Schkacht
errichtet wurde, beiwohnen. Auf den gleichen Tag, den 11.
Oktobcr, soll die Einweihung dcr Röttler Kirche verlcgt wcr-
den. — Die Einwohnerzahl Mannheims betrug Ende
Juni 147 639.

Sport.

vv Badcn-Baden, 19. August. Wenige Tage sind es nur,
die uns von den sportlichen Ereignissen in Jffezheim tren-
nen, wo sich diesmal ein besonders glänzendes Schau-
spieI abspielen wird. Die Propositionen für das Mceting,.
sind derart günstig angelegt, daß für sämtliche fünf Renntagc
einige Glanznummern vorbehalten sind. Am ersten Tag,
Sonntag, dcn 23. August, an welchem, wie an allen fünf
Renntagen, sechs Rennen zur Entscheidung gelangen werdcn,
sind -es namentlich das Fürstenberg-Memorial, Ehrenpreis
und garantierte Preishöhe von 60 000 Mk. und das Alte
Badener Jagdrenn-cn, Preis 10 000 Mk., welche nicht nur daS
Jnteresse des Fachmannes, sondern auch die Aufmerksamkett
des Publikums in hohem Matze in Anspruch nehmen. Die Ren-
nen fftehen unter Leitung des Jnternationalen Renn-Komitees,
an deffen Spitze Präsidcnt Graf Engclbert von Fürstcnberg-
Herdringen.

— Rennen zu Deauville, 19. Aug. Mitgeteilt durch B.
Hormuth, Hauptstrahe 188. 1. Prix de Geraniums. 3000

Franks. 2600 Meter. 1. Emondes, 2 Lara II. 361:10 Sieg
58—19:10 Platz. (West.) Ferner: Nigna, La Parisienne,
Lavande Ambrc, Jronie.

2. 2 e Prix dc la Socicte de Stceplc-Chases de France.
4600 Franks. 3400 Meter. 1. Laura, 2. Porns. 32:10
Sieg 16—15:10 Platz. (Robert.) Ferner Sainfoin III.,
Gerald.

3. Prix de Cricqueboeuf. 3000 Franks. 2600 Meter.
1. Faro, 2. Bcautiful. 69:10 Sicg 15—16:10 Platz. (Gil-
don.) Ferner: Walter, Roberts, Balzac III.

4. Grand Stceple-Chases. 10 000 Franks. 4700 Meter.
1. Mulled Ale, 2. Vaudevulle, 3. Hameau. 95:10 Sieg
34—24—28:10 Platz. (Holt.) Ferner: Dam, Ladies Man,
Agathos, Hexainetre, The Dulin.

5. Prix des Dachts. 6000 Franks. 3400 Meter. 1. Som-
brun, 2. Caen, 3. Busagny. 63:10 Sieg 30—20—17:10 Platz.
(Bariller.) Ferner: Altihuahen, Rio Grande II., Juniperus,
Antoinette, Trencsin.

Hq.ndel und Verkehr.

Mannkieim, 19. Aiigust. Oberrheinische Bank 97.— G-,
—.— B. Rhein. Creditbank —.— B, 139.50 G. Rhein. Hyp.-
Bank 139.50 B., 139.50 G., Brauerei Kleinlein, Heidelberg, —B.,
180.— G. Schroedl'sche Brauerei Heidelberg —.— B., IdO.— G.
Portland-Zementwerk Heidelberg —B.. 109.— G.

X Schwctzingen, 19. Aug. Dem heutigen Schweine-
markt wurden 198 Milchschweine zugeführt. Davon wur-
den 124 Stück zum Preise von 14 bis 18 Mark das Paar ver-
kauft.

Sinsheim, 18. Aug. (S ch w e i n e m a r k t.) Zuxuyr
97 Milchschweine und 2 Läufer. Die Preise betrugen für
Milchschweine 15—25 Mark und für Läufer 40—50 Mark.

N e ck a r.

Heidelberg 20.. 2.19, gest. 0.94 m
Vetlbronn 19., 0.60, gef. 0.05 m
Mannheim, 19.. 4.63, gest. 0.28 w

R h e i n.

Lauterburg 19., 5.08, gef. 0.01m
Maxau. 19., 5.18, gef. 0.04w
Mannheim, 19.. 4.80, gest. 0.24m

Neuefte Nachrichten.

0 Fulda, 19. Aug. Tie Bischofskonferenz
wurde heute Abeud 7 Uhr mit einem Dankgottesdienst in
der Bonifazinsgruft geschlossen.
 
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