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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177 - 202 (1. August 1903 - 31. August 1903)
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Rom kann sich nach den anderen Stadtseiten hrn ebenso
gut und noch besser ausdehnen.

2. Der Papst erhält am Strande eine Wohnung oder
irg-end eine der kleinen Jnseln des Mttelmeeres — dereu
gibt es ja recht zahlreiche im Lyrrhenischen Meere, wrr
bei Neapel —- als ausschliesiliches souveränes Besitztnm
zugewiesen. Auch das ist gewiß keine übertriebene For-
derung.

3. Der Papst soll auch in Rom und in Jtalien volle
Bewegungsfrsiheit haben, so daß er Len Lateranpalast
und das Schloß Castel Gandolfa rmgehindert benützen
kann, und zwar sollen ihm gesetzlich alle 'Ehren eines
fremden Souveräns erwiesetr, ihm eine besondere Ehren-
eskorte zugeteilt werden, so daß seine Person stets und
überall den notwendigen Schutz geNießt.

Eine endgiltige Lösung läge allerdings in diesen Bor-
schlägen nicht, aber sie wären wohl dnrchführbar, und es
wäre ein modus vivendi gefunden, mit dem man sich einst-
tveilen zufrieden geben könnte, und der namentlich auch
das Gute im Gefolge hätte, daß dre bisher mundtot gehal-
tenen Katholiken in Jtalien sich am öffentlichen politischen
und sozialen Leben mehr beteiligen könnten als seither.
Für diese ist der seithepige Zustand ein besonders uner-
-quicklicher. Vor allen Dingen aber: Weg.mit den Krän-
kungen und BeleidigungM des -Papstes:

Literarisches.

—* Die „Tausend-Nilder-Mbel". Die zahlreichen leb-
haften Erörterungen, die Pröf. Delihschs Vorträge über das
Thema „Babel und BiLel" überall hervorgerufen haben, be-
tunden deutlich genug, daß unsere Zeit keineswegs so aus-
schlietzlich dem Materialismus huldigt, wie man ihr mitunter
dorwirft, sondern datz im Gegenteil das Religiöse im geistigen
Leben der Gegenwart eine sehr bedeutsame Rolle spielt. Wie
nun aber der wissenschaftliche Streit über die von dem Ber-
liner Assyriologen behauptete Beeinflussung Palästinas durch
die babylonisch-assyrische Kultur und deren Spuren in Teilen
des Alten Testaments auch ausfallen möge — nach wir vor
wird für uns die Bibel das „Buch der Bücher" bleiben, ein
unerschöpflicher Born tiefer Wahrheit und Weisheit. Auch
über die rein ästhetische Bedeutung der Bibel braucht man kein

Wort zü perlieren. Einchmit feinem Verständnis getrofsenes
reichhältige Äuswahl der schönsten Bilder aus dem Stoffgebiet
der Höilig^n Schrift sür das deutsche Haus bietet die „Tausend-
Bilder-Bibel" /(Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt). Sie
enthält die Heilige Schrist Alten und Neuen Testaments, ver-
deutscht von v. Martin Luther, mit nicht weniger als 1015
Bildern, darunter zahlreiche Nachbildungen von hervoragenden
Meisterwerken christlicher Kunst. Diese künstlerische Familien-
bibel ist in zwei Ausgaben in verschiedenen EinbäNden zum
Preise von 21 bis 30 Mark zn haben und eignet sich vorzüg-
lich zu Festgeschenken. Jn Anbetracht des Gebotenen mutz der
Preis als ein stüunenswert billiger bezeichnet werden; umso
mehr sollte die hier gebotene Bibel für das Volk in jedem
evaNgelischen Hause heimisch werden.

—* Taschenwörterbuch der griechischen und deutsche»
Sprache, Teil 1 (Altgriechisch-deutsch) VIII. 540 S-, Von Prof.
Dr. Hermann Menge, kgl. Gymnasialdirektor a. D. Preis
elegant gebunden 2 Mk. Langenscheidtsche Verlagsbuchhänd-
lung (Prof. G. Langenscheidt), Berlin SW. 11. Das vor-
liegende Taschenwörterbuch ist dazu bestimmt, den Schülern
das zum Verständnis der in unseren Gymnasien noch jetzt ge-
lesenen Schriftsteller und Schriften erforderliche lexikalische
Material zuzuführen und ihnen besonders bei dernPräparation
für die Lektüre ersprietzliche Dienste zu leisten. Berücksichtigt
sind: Homer, Sophoklcs und Thukydides (ganz), Lenophon
(Anabasis, Hellenika, Memorabilien), Herodot, Plato, Lhsias,
Jsokrates und Demosthenes für alle diejenigen Stücke, die in
den Schulen gelesen wcrden; autzerdcm hat das ganze Neue
Testament eine möglichst weitgehende Beachtung erfahreN. Das
Bestreben des Verfassers ist darauf gerichtet gewesen, eine
zweckdienliche Auswahl zu treffen, sowie den ausgewählten
Stoff in methodischer Weise M ordnen und besonders die um-
fangreicheren Artikel aufs sorgfältigste zu disponieren. Das
Buch ist bei richtiger Benutzung wohlgeeignet, dcn Schülern
die Präparation für die Lektijre zu erleichtern und ihnen da-
durch mannigfachen Segen zu bringen.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.



»tilvoU« >

Linriditungsn. !^"LLäiat.

Ltablisssment allerersten Ranxes.
krossb. llvsslsebsr u. Lalsvrl. Lasslsobvr üoklivtvraut.
L^«r»r»a»«»»rv ^r»88t«1LiL»K vo» 120 L1»»»iirvv-L1»»rLeL»tLLNK««.

^Vuuseb bostsuloss Hntsrbreituub rueiusr Haupteolleetiou.


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2nr Rsiuiuiltnng äsr -llitms gsnügsn 2-Ln«-asser Lllsin
niebt. vis vntksrnung nllsr nn ^adnüsisod siell unaus-
gssstst usu diläsuäsn, sodääliollsn 8tolls llauu uur äuroll
äis msoiuinisods RsiuiZuuA iu Vsrbiuäuug mit siner
srkrisodsnä unä autissptisob virdsuäsn 2adn-6rsms srkolZsn,
als vslods sioli ,,X:iI<>äont" in srkolZrsiolistsr Vsrvtsuäung
bsrsits iu altsu Lulturstaatsn dsvätirt dat.

In Herren- u.Damenkleiderstoffen,

v»» einfachsttn bir ,um tlegantrstm Gtnre, unttrhalttn stet»
_ eroder La,er

Weber ä- Langeneckert, KLA.

Tdoatertinm«« 7, « Svläelderx. Hc rdeswrstra«« 7.

VollstLoäles ^asdlläwi, d> aUsn tksorstnodsn anä prattiiad«»
Hodsrn äsr Zlarlt. vramatiiodsr vntsrriodt anä it»llonl»od»
8praod«. Od«r-, tlitt«!- noä VordsrsitnnMdlHsssn.
OrÄis«t«rddaneso, Odor,»«me kör vamon nnä dtasikxsaodlaht».
kro«p«d1« tranto äarod äis virsttjon
_Otto Sssllg. Hslirrloli

Besonderheit: Bilder-Einrahmung

etwa 400(,Muster in allen Arten und iedem Styl.

Lagrr gerahmter Bilder.

Figure«, Siiule«, Zierschränkche». NenvergolLnng von Rahme«
Sptegel» «. dergl. Bleiche« von Kupferstichm. Herrichtm v»n
Delgemäldm.

_Uarl Kustner, Vergolder, Spiegellager.

vsutsoLsr kdönix

ksusi'vsrsioksi'ung. G Linbruolnüebstük!.

Lslsxd. 83S. 6»r1 Lvlse jr. Ilvläsldvrx, klöelc 56 ».

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bis Mk. 18.— p. Metep — sowie stets das Neueste in schwarzer, weißer und farbiger „Henneberg-Seide"
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^oularll-^eille bednickt „ 95 f'f.—5.85 SPussn-Zsille „ 95 pf.—18.—

p. Met. Frauko u. scstv» verzrllt ins Haus. Miister nmgehend. DoppelteS Briefporto nach der Schweiz.

iL. 8. L.

Aufruf!

Unter dem höchsten Protektorate Seiuer Kaiferlichen
Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reichs und
Kronprinzen von Preusten.
Reichskomitee zn Gunsten der durch Hochwasser
Geschiidigten.

Ueber große Gebiete unseres Vaterlandes ist schweres Unheil gekommen.

Gcwaltige Hochwasser haben weithin, besonders in den Provinzen Schle-
sien nnd Posen, der Bcvölkcrnng Schrecken und Not gebracht.

Zahlrciche Familien sehen den Erfolg ihres Fleißes verloren; die Ernie
tst an vielen Orten völlig vernichtet, die Aecker sind verschlämmt und verwnstet,
die Häuser zerstört; das ganze wirtschaftliche Leben in den überflnteten Gegenden
ist ins Stockcn geralen

Mit schweren Sorgen sehen Tausende in die Zukunft. Schnelle Hilfe
tut not.

Die Staatsregiernng hat bereits erhebliche Mittel znr Verfngung gestellt,
um den drohenden nngiiicklichen Folgen der Ueberschweminnng, vor allem deni
Ausbrnch von Senchen zn begegnen nnd d!e zerstörten öffenllichen Anlagen wieder
herzustellen.

Große und umfassende Anfgaben bleiben aber der privaten Wohl-
tätigkeit. Die Kräf e der dnrch das Unglück der Hochwasserflnt betroffenen Pro-
vinzen reichen dazu nicht hin. Die Unterzeichneten rnfen daher die Deutschen
aus allen Ganen nnseres Vaterlandes und im Auslande anf, schnell und reich-
lich zu helfen.

Jn engem Zusammenschlnß mit den Protnnzialkomitees in Len geschüdigten
Provinzen werdcn wir Sorge tragen, daß die nns anvertranten Gabcn sach-
gemäße Vcrwendiing finden.

Wir bitten, daß sich an recht vielen Orten Hilfskomitees bilden, d'e wir
rrsuchen, mit uns in Verbindung zu treün.

Berlin. den 29 Juli 1903.

Der Worsttzende: Aie stclkverkretendm Worsttzendm:

Graf von 4>osod wsky, jrirscimcr, Studt,

Staatsminiüer, Staatssekretür Oberbürgermeister. Staatsminister.

des Jnnern. . _

Klarlsruhc, den 4. Augnst 1903.

Auf obigen Ausrus

haben wir in Erfüllung der nnserer badischen Frauen- und Männerhilfsvereinen
wbliegenden Veipflichtnng, zi.r Bekämpfung von Notständen mitzuwirken, nnd in
dem Glauben eiiiem tiefempsiindenen Bedürfnis unserer Landslente nach prak-
ckischer Belätignng ihres Mitgeftthls entgegenzukommen, mit dem genannten Reichs-
komitee Fühlung genommen

Wir bitlen alle nnsere Frauen- und Männerhilfsvereine als Sammel-
stellen für Geldgaben in ihrem Bereich in Tätigkeit zu trcten und die Empfänge
uns zur öffentlichen Sammclstelle anzngeben, sowie auch die Gaben an die Ge-
fchäftsstelle des Badiscken Franen- nnd des Badischen Landes-Vereins vom Roten
Kreuz Gartenstraße 47, einzusendcn.

Die Kanzlei, Eartenstraße 47 hier, nimmt anch Gaben direkt entgcgen.

Der Gesamlvorstaiid des Mad. Landesvereins vom
Mokm Krmz:

Generalmajor z. D. Limtergcr, Generallentnant z. D. vc« Winning,

I Vorsitzender, Karlsrnhe. II. Vorsitzender, Heidelberg

Geh. Rat Sachs. Generalsekretär des Bad. Franenvereins Karlsrnhe.

Bürgermeistcr Dr. Walz, Heidelberg.

Gaben nehmcn entgegen: Generalleutnant z. D. von Winning, die
Hiliale der Rheinischen Creditbank, die Oberrheinische Bank, d'ie Buchhandlungen
der Herren Köster nnd Petters, die Heidclbcrger Zcitung, das Heidel-
berger Tageblatt nnd der Heidelberger Anzeiger.


kesle und billi^ste

qelegendelt rur Nnrchsiiung erLtdlsZriger
äsutrcdsr Lllchei- In gsälsgener Kurrtsttung

— ke!ns ^vertloseu Zoxsuamikor

woäernsr „LidlLotLekiSQ" oäer „Loliektionsn" —

»u unerreictit dilttren preisen, sill eckier Sckmaoii

Vknkin äki' Küekknfnkunrik

ver Vorein bosinnt im OLtobsr 1902 soinon Xll. ^abrZauZ.
lm Iskr srsokislnen 8 8Ln6s. krsls visrtslsülirliol,: sleg. ged.
». 4.50 cXn. 5.40), gsli. «I. 3.75 (Xr. 4.50). Illustrisrte
krospoicto umZoust erkältlioli.

^nmslüungsn rum keitrlttnimmtäis Ossoliäftsleitung: VerlaZs-
duobbauäiuQA ^lfrscl Lokall, Löuigl. Vreu8s. uuä LerroAl.
va^er. LotbuobbLuäisr, Lerlin Vk. 30 so^vis jeäs Luob-
bauäluuA sutAsZeu.

äss XII. ^abrZauFs: ^

8au<1 I: 2«sl Wsltsn. Loinau vou I^ius I. IsN.

Lauä II: 2vvi Vikslten. voiuau vou Niua II. I'sil.

LauäIH: ivoäsrns i.uftsodiffalirt. Vou vr. I'raur: viulce. Illust.
vsuä IV: Um sln l.leds8glüolc. Roiuau vou I-uiss ^Vestbireb.
v»u<1 V: Oss Os80kmsiüs. Sobluueb- uuä Läelsteiulcuuäs
vou Leriuauu Lartb.

L»u6 VI: Osr külsrprinr. voiuau vou Orak va Itosse.
Lau<1 VII: Xonrac! v. Nsessn. viu vebeus- uuä 6e-
sebiobtsbilä vou äob. keuatus (k'reiberr v. IVaxuer).
Lauä VIII: Von mLric'sodsm Lanä unü türlL'sodem l.ar,ll.
vuiuorosbeu vou Llasor a. v. Loru-Vaseua.

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