Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 203 - 228 (1. September 1903 - 30. September 1903)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0559

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Erscheint täglich, Sonntags auSgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeh'olt 40 Pfg. Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,85 Mk. ansschließlich Zustellgebühr.

Anzetgenpreis: 20 Pfg. für dte Ispaltige Petitzeile oder deren Ramn. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschüfts« und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
on bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate anf den Pla kattafeln der Heidelberger Zeitimg imd den städtischen Anschlagstellen. Ferniprecher 82.

Lllmstag, 19. Leptember 1993.

ZweLtes BLatt»

4Z. ZllhrgllU.

219.

Zur englischen Wirtschaftspolitik.

London, 17. September.

Die Regierung veröffentlichte gestern Nachmittag wie-
^rum eins der versprochenen BIaubücher des Boar'd-
^f-Trade, die zur Ausklärung über gewisse Fragen
^er W i r t s ch a f t s p o l i t i k öienen sollen. Obwohl es
Echt weniger als 496 Druckseiten umfaßt, behauptet die-

Blaubuch nicht, alle in Frage kommendsn Gebiete zu
^handeln. Es enthält vielmehr nur gewisse Jnforma-
üonen über einzelne wichtige Fragen. Hier können na-
^Urlich nur einige der wichtigsten Punkte herausgegriffen
lverden.

Eine der interessantesten Tabellen gibt an, wie viel
^ahrungsmittel (nach dem Wert berechnet) wäh-
^vnd des Jahres 1902 aus den Kolonien und wie viel aus
anderen Ländern nach dem Vereinigten Königreich ein-
öeführt wurden.

Britische Besitzungen. Ausland.

'Tetreide. 9 448000 51 492000

^ebendes Vieh. 1 757 000 6 507 000

Anderes Fleisch. 7 002 000 32 640 000

Mlch, Käse, Butter . . . 7 412 000 33 669 000

Msche. 1 316 000 2674000

Tse. 7976000 8805000

Iaffee. 500000 1959000

Tlein. 164000 4773000

Erische Früchte. 1 260000 7921 000

Bemerkenswert ist, daß während des letzten Jahres
^bendes Vieh nur aus zwei britischen Kolonien eingeführt
^urde, rmmlich Kanada und den Kanal-Jnseln, alles Vieh
aus dem Ausland kam aus den Vereinigten Staaten.

Eine weitere Tabelle besagt, daß die gesamte
^usfuhr von M a n u s a k t u r w a r e n (einschließlich
"er teilweise hier fabrizierten und ausschließlich aller Nah-
^ungsmittel, Getränke, Tabak und Schiffe) einen Wert
^on 228 805 000 Pfd. repräsentierte, davon gingen nach
ooin Ausland fiir 149 651 000 Pfd., nach den britischen
Evsitzungen für 79 164 000 Pfd. Dieselben Zahlen für
^as Jahr 1902 waren 227 654 000, 131 686 000 und
^5 959 000. Jn keinem dsr in der Tabelle enthaltenen
^ahre stiegen die Exporte so hoch wie im Jahre 1890,
4 im Jahre 1894 gingen die Exporte bis auf 183 556 000
^sund herunter. Der Gesamtimport von Deutschland be-
skug im Jahre 1890 26 073 331 Pfd. gegen 33 633 956
Mund im Jahre 1892. Jn gleichem Maße stiegen auch
"w Einfuhren von anderen Ländern, ganz besonders aber
^on den Vereinigten Staaten, die von 97 233 349 auf
^26 961 601 Pfund heraufgingen.

Noch interessanter sind die Zahlen, die zeigen, in wel-
E)ein Verhältnis die Erporte G r o ß b r i t a n n i e n s
sPch Schutzzoll-Ländern und nach freihänd-
^rischen Reichen stehen. Zu den Schutzzoll-Ländern
nnd die beiden britischen Kolonien Kanada und Viktoria
gerechnet. Jm Jahre 1850 gingsn 56 Proz. der britischen
E-usfuhr nach geschützten Märkten und 4H Proz. nach an-
"^ren. Bis zum Jahre 1902 wurde das Verhältnis um-

gekehrt; die betreffenden Zahlen sind 42 Proz. und 58
Prozent. Natürlich muß dabei in Betracht gezogen wer-
den, daß die Besitzungen des britischen Reiches innerhalb
dieser Periode ganz bedsutend erweitert wurden, und die
Zahl der freien Märkte bedeutend größer wurde. Trotz-
dem kann aber kein Zweifel darüber sein, daß sowohl die
europäischen als auch die amerikanischen Tarife den bri-
tischen Ausfuhrhandel ganz bedeutsnö einschränkten, beson-
ders in Bezug auf Manusakturwaren innerhalb der beiden
letzten Dekaden.

Ein weiteres Kapitel handelt von den Kosten des
L e b e ns u n t e r h a l t e s der arbeitenden Klassen in
Großbritannien und anderen Ländern. Die angeführten
Zahlen weissn nach, daß die Landbevölkerung einen großen
Teil ihres Einkommens für Nahrungsmittel auszugeben
gezwungen ist. Von den 18 8. 6 ä., die ein landwirt-
wirtschaftlicher Arbeiter hier durchschnittlich verdient,
bleibt ihm, wenn er seinen Lebensunterhalt bezahlt hat,
nicht mehr als 5 8. 6 <1. übrig. (Alles auf die Woche be-
rechnet.) Davon gehen durchschnittlich noch 1 8. 6 ä. für
r dNiete ab, sodaß nur etwa 4 8. für Kleidung, Feuerung
Z und Licht übrig bleiben. Weiter zeigen die Statistiken,
s daß in den Städten der größte Teil der Nahrung aus
s Brot besteht, daß aber das Fleisch dem Arbeiter mehr
kostet; die in den Städten wohnenden Arbeiter essen
besseres Flsisch, wie Rind und Hammel, während die
Landarbeiter kein anderes Fleisch kaufen als Schweine-
fleisch und besonders Speck. Eine weitere Tabelle zeigt,
daß die Kosten des Lebensunterhaltes während der letzten
z 26 Jahre in Deutschland nicht so heruntergegangen sind
wie in England. Danach braucht ein deutscher Arbeiter
heute für sine gewisse Qüantität Nahrungsmittel nur 100
Mark zu zahlen, für die er vor 25 Jahren noch 112 Mark
bezahlen mußte, während ein englischer Arbeiter heute
sür 100 8 das erhält, wofür er vor 25 Jahren 140 8.
z geben mußte.

Aus dem Kapitel, das von den Schiffsfrachten handelt,
niag hervorgehoben wsrden, daß 88 Prozent des Schifss-
transports zwischen Großbritannien und den Kolonien
und den britischen Kolonien unter sich sich in britischen
Händen befinden. Wenn Großbritannien denselben mo-
nopolisteren wolle, dann müßten, heißt es weiter, erst die
Verträge mit Oesterreich-Ungarn und Griechenland gekün-
digt Werden. Nur der Schiffsfrachtverkehr zwischen Ka-
r nada, Jndien und New Sü'dwales scheine nicht von den
bestehenden Verträgen berührt zu werden.

Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage,
? in wie weit die brüischen Jndustrien darunter zu leiden
i haben, daß ausländische Kartelle Waren in England zu
s niedcigeren Preisen verkaufen als die'sind, dis sie zu Hause
^ verlangen. Das sei nur ein. Teil der Politik deutscher
! Kartelle, die Preise je nach den Umständen einzurichten.
i Tatsache sei, daß das Angebot billigen deutschen Stahls
j die Nachfrage nach Rohsisen sehr verringert habe, die
, britische Stahliiidustrie sei dadurch jedenfalls sehr in
' Schwierigkeiten geraten. Andererseits hätten die Fabri-
i kanten, die Stahl als Rohmaterial benutzen, sehr davon

Friedericke Müller, die Weinberg-Tante.

Novellete von E. Merx.

^ (Fortseh'ung.)

An diesem Morgen saß sie, gegen ihre sonstige Gewohnheit,
elf Uhr noch in ihrem Schlaskämmerchen, hielt auf ihren
sttzlen aufgeschlagen die Bibel und las den 13. Korinther-
Flef, jn dem Paulus, dcr beredetste aller Liebesbriesschreiber,
Wesen der Liebe schildert. „Die Liebe eifert nicht", nein,
. le Liebe eifert nicht, sagte sie; „sie stellt sich nicht ungeberdig",
lstn, „sie verträgt alles", ja, „sie glaubt alles"; hier sank
4^ Hand mit dem Buche und zwci schwere Träncntropfen roll-
Zn stber die Wangen herab. „Nein, nein, das ist nicht so, ich
^be, i^h eifere nicht, ich stclle mich nicht ungeberdig, aber ich
olaube nicht, kann nicht glauben, obgleich ich's wollte. Aber
N)edericko, du solltest hoffen, redete sie sich sclbst zu; kann nicht,
-stlmchzte sie auf, und nach einer langen Weile: aber ich kann
ulben, schweigen und handeln, so doch in etwas dem Gebote
vchkommcn. Gott helse mir dazu und allsogleich!"
kn lland rasch auf, kühlte das heiße Geficht mit Waffcr,
d "tete ihr Haar auf's neue und zing in den Garten hinaus;
g<,h Arbeit, die Erbsen waren zu stängcln, Furchen für
Urkenkerne zu ziehen und Rittersporn an Stöckchen zu binden.
n^- Der Himmel war tiefblau, die Erde strahlte im Sonnen-
lu kleinc Fontäne warf munter ihre Staubperlen auf

nieder und immer wieder auf und nieder in das helle
k:Bfferbecken, in dem zur Freude für Kinderbesuche einige Gold-
k^uichen schwammen. Es war so schön in dem kleinen Bereich,
warm, so friedvoll in dcr Natur, und die gesundc, willens-

starke

Friedericke „fand sich drein!"

^ Trine kam vom Markt zurück, schaffte in der Küche mit
Ue unh Quirl das Lieblingsefsen des Herrn,' Klöße mit
Amobst. Das Alltagsleben war in vollem Gange, als der
usherx von der Stadt zum Weinbergshäuschen heimkchrte.
l-r sah nur freundliche Gesichter, und hörte nur eine rn-

hige, herzliche Anrede der Schwester, wie sie solche immer an
ihn gerichtet hatte, scit vielen Jahren. Er drückte ihre harte
Hand etwas fester, schweigend, ein stummes, gegenseitiges Ver-
stündnis.

Es war ein trüber, kalter Oktobermorgen des verfloffenen
Jähres gewesen, der diesem schönen warmen Maitage voran-
gegangen war, als der Postbote einen schwarzumränderten
Brief an Herrn Karl Müller abgegeben hatte. Sein Jnhalt
war die Anzeige des Todes des Pastors Steinert. Dieselbe
lautetc: „Nach jahrelangem Kränkeln starb heute unerwartet
plötzlich am Herzschlage mein geliebter Mann usw."

Müller reichte den Brief der Schwester, ohne'ein Wort da-
bcr zu sprcchen. Diese fragte sofort: „Wirst du hinreisen?"

„Nein!" erwiderte er und zog sich in sein Arbeitszimmer
zurück; nachmittags nahm er seinen Beileidsbrief selbst mit
zur Post und am späten Abend erst kam er von seinem Spa-
. ziergange zurück.

„Es ist später geworden, als ich wollte", sagte er eintretend,
entschuldige, liebe Schwester, und sei so freundlich, mir ein
Glas Grog zu bcreiten. Jch war erhitzt und ging sehr stramm,
ich fürchte, mich erkältet zu habcn."

„Das gute Wetter schlägt um und hat keinen Bestand mehr.
Jch hole dir den Winter-Schlafrock, der wird dir gut tun."

„Du verwöhnst mich, laß es sein, man muß sich nicht ver-
weichlichen."

Aber Friedericke hielt ihm trotz der Abwehr den warmen
Rock entgegen, und er nahni ihn an, sagte nur: „Danke!"

„Jst gerne geschehen, und nun nimm den Grog recht heiß!"

Zehn Wochen später, einige Tage vor Weihnachten, rüstete
sich Karl Müller zu einer Reise zur trauernden, des Rates be-
dürftigen Freundin, versehen mit mancherlei kleinen Weih-
nachtsgescheken für die Kinder.

Wie er im Pfarrhause empfangen wurde, wie ihm Ludmilla

profitiert. Ja, sie wären manchmal in große Schwierig-,
keiten geraten, wenn sie nicht hätten mit billigem auslän-
dischen Stahl rechnen könnsn. Nur dadnrch sei es ihm
möglich gewesen, in manchen Zeiten ihre Werke im Gang
zu erhalten.

DeuLsches Reick.

— Dieser Tage las man in mehreren Blättern die Be-
schwerde, Bssucher von Friedrichsruh hätten zur
letztenRuhestättedesFürstenBismarck pil-
gern wollen, diese aber nicht nur verschlossen, sondern auch
obendrein durch einen Stacheldrahizaun in weitem Um-
kreis abgesperrt gefunden. Es sei ihnen zudem eröfsnet
worden, daß die Bestchtigung des Jnnern des Mauso-
leums unter keinen Umständen gestattet werds. Die „Tägl.
Rundschau" bemerkt dazu: Diese Klage ertönt nicht zum
ersten Mal; es hat jedoch mit der so dicht abgeschlossenen
Grabstätte Bismarcks eine besondere Bewandtnis. Fürst
Herbert sührt, wenn er sie verschlossen hält, lediglich den
letzten Willen seines Vaters aus. „Jch, will im Tode kein
Schauobjekt sein!", hat der Alte bei Lebzeiten oft erklärt;
die Durchführimg dieses seines Willens hat er überdies
durch letztwillige Verfügung noch besonders gesichert. Auf
Grund dieser ist seiner Zeit die vom Kaiser gewünschte
Ausbahrung des toten Staatsmannes im Berliner Dom
unterblieben; aus sie hin war der Sarg bereits geschlossen,
als der Kaiser zur Beisetzung in Friedrichsruh eintraf; es
ist schließlich lcdiglich eine Anordnung des Verstorbenen,
wenn das Mausoleum heute unzugänglich ist. Die Ab-
sperrung durch den Stacheldrahtzaun dagegen mußte vor-
genommen werden, weil von vücksichtslosen Besuchern, dis
Einblick in das Jnnere des Mausolenms gewinnen wollten,
desssn Fenster wiederhott eingedrückt worden sind. So er-
zählt ein Bekannter des Fürsten Herbert.

-^VerbotdergewerblichenFrauennacht-
arbeit. Das Bureau der internationalen Vereinigmlg
für gesetzlichen Arbeiterschutz wurde von der eben in Bassl
abgehaltensn Arbeiterschutz-Konferenz beauftragt, eine
Denkschreist über die Frage der gewerblichen Frauen-
nachtarbeit auszuarbeiten. Diese Denkschrift soll darlegen,
daß 'das Verbot der Frauennachtarbeit darin bestehen soll,
datz sämtlichen in irgend einem gewerblichen Betriebe
außerhalb ihres Haushaltes beschaftigten Arbeiteriimen
sine unimterbrochene zwolfstündige Arbeitsrühe von
abends M morgms gesichert j^m soll. Diejenigen Be-
triebe, bei denen zu gewissen Jähreszeiten ein v-ermehrtes
Arbeitsbedürfnis eintritt, sollen dnrch Uebergangs-Be-
stimmung, welche die Dauer der ununterbrochenen Nacht-
ruhe auf 10 Stunden feftsetzt, Zeit sür dis Ueberstunden
finden, deren sie bei dsm gegenwärtigen Stande ihrer Or-
ganisation bedürfen.

— Der Kyffhäuserbund der deutschen
L a n d es - K r i e g e r v e r b än d e, der seit 3 Jahren
'die Kriegerverbände und Kriegervereine des Deutßchen
Reiches umfaßt, hat seine vierte Vertreterversanimlung
vom 12. bis 14. September auf dem Kyffhäuser nbgehalten.

ihre Kinder zuführte, an das Herz legte, in ^Schmerz uud
Freudc, maßkos aufgeregt ihr Haupt an seiner Schulter Larg,
und „teuerster, treuer Freund" flüsterte. „Dank dir, tausend
Dank dir, daß du zu uns armen Verlassenen kommst; ach,
Karl, wie habe ich mich uach dir gesehnt, jahrelang. . . ach, ich
habe schwer gelittcn und entbehrt. ich bin . . ."

Dcr gute Karl herzte die Kinder. „Berühige dich, Milla,
sei still, du cingstigst deine Kindcr."

„Die Waisen, die armen vaterlosen Kinder."

„Sie werden nicht verlassen sein, denn ein Gott im Him-
mel waltet über ihnen, aber du, schone dich." Er hatte ihren
Kopf von seiner Schulter gehoben und blickte in ihr Gestcht,
welches allerdings Spuren von Leid und Sorgen zeigte.

Dies nur hier gesagt, anderes, was die nächften Tage brach-
ten, mag unerwähnt bleiben, besonders die Erinnerung an frü-
here Zeiten.

Die Witwenschaft war noch gar zu neu, fühlte Karl, es
war ihm erst, als müsse sich plötzlich die Tür öffnen und der
Abgeschiedene hineintreten, wenn Ludmilla seiner mit Klagen
über öas schwere Leben, das sie mit ihm geführt hatte, gedachte.

- Es war ihm dies, peinlich zu hören, er bedaucrte sie ja
wohl — und dennoch, dennoch überkam ihn dabei ein ange-
nehmes Gefühl, dem er nicht nachgeben wollte. So wandte er
sich bald den Kindern zu, spielte mit der ältesten, „Karoline",
von der Mania „Kara" genannt, Dame und Domino und ließ
sie Klavier spielcn; nachher mußten beide Kinder Weihnachts-
lieder singen. Friedericka, Rika genannt, war ein anschmie-
gendes, zärtliches Wesen, setzte sich bald zutraulich auf die Knie
des guten Onkels und liebkoste und streichelte den 'harten
grauen Bart, küßte Mund und Hände und ließ ihn raten, ob
sie in der linkcn oder der rcchten Hand eine Marzipcmkartoffel
habe.

Diese Kinderspielerei, vorher gänzlich unbekannt, tat dem
alten Junggesellen sehr wohl, versetzte ihn in einem behaglichen
Zustand und machte ihn ganz heimisch in der ihm bon der
Witwe zugedachten Vaterrolle. Er übernahm sie zuerst als
 
Annotationen