Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 229 - 255 (1. Oktober 1903 - 31. Oktober 1903)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0716

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
sich dadurch nicht abschrecken und erbat sich, chie Erlauönis
zur Besichtigung direkt vom kaiserlichen-Mflrinekabinett.
Es kam umgehend die Antwort, daß Kaiser Wili-
helm verfügt habe, Herrn Etienne den Zutritt zum Kie-
ler Arsenal zu gswähren und ihm alles zu zeigsn, was er
zu schen wünsche.

— Die ersten Vesprechungen zwischen den Schweizer
Delegiertsn und den deutschen Bevollmächtigten über
einen neuen H an de ls ver ta g haben am 9. ds. be-
gonnen. Es nimmt daran auch der badische stellvertretende
BundesratsbsvoÜmächtigte Geh. Oberregierungsrat Braun
teil.

Baden.

— Jm klerikalen „Landsmann" wird es gerügt, daß
in den Z e n t r a l a u ss ch u ß der badischen Zen-
trumspartei kein Vertreter des 9. Reichstagslvahl-
kreises gewählt wurde. Weirer schreibt das Blatt: „Wir
vermissen weiter hei der Zusammensetzung des Zsntral-
komitees, daß es keinen Vertreter der Presse und keinen
Ärbeiter enthält, während die hohe Beamtenschaft und die
Geistlichkeit weit überwiegt.

Säckingen, 10. Oktober. Hauptlehrer Baur hat
die von ihm abgelehnte nationaüiberale Kandidatur nun
doch angenommen.

Karlsruhe, 10. Okt. Der Jungliberale
V e r e i n eroffnete gestern die Winterkampagne mit einer
gut besuchten Monatsversammlung im Hotel „Tannhäu-
ser". Zunachst erstattete Kaufmann Kölsch Bericht über
die Mannheimer Tagung des ReichsverbaNdes junglibe-
raler Vereine. An den Vortrag schloß sich eine lebhafte
Diskussion, die mit der einstimmigen Annahme folgendsr
Resolution endigte:

Der JungliLerale Verein Karlsruhe lehnt zur Zeit den
Beitritt zum Reichsverband ab, empfiehlt dagegen den Jung-
liberalen Vereinen dringend den Anschluß an den Badischen
Landesverband.

Jm weiteren Verlauf des Absnds wurde noch der
jungliberale Wahlaufruf besprochen und hierbei insbe-
sondere die Forderung der „ausschlisßlichen Erteilung des
Religionsunterrichts durch die Geistlichkeit" bemängelt.
Die meisten Rädner waren der Ansicht, daß diese Forde-
rung aus pädagogischen und politischen Gründen unzweck-
mäßig und daß -höchstens der dogmatische Teil dss Rs-
ligjonsuvterrichts der Geistlichkeit ausschließlich zuzuwei-
sm sei.

Durlach, 11. Okt. Vpu Seiteu -er natioual-
liberalen Partei wurdeWemeinderat Kin'dler als
Landtagskandidat aufgestellt.

Bruch s a 1,11. Okt. Die Freisinnigen und die So°
zialdemokraten häben dem „Bad. Landesboten" zufolge
beschlossen, die demokratische Kandidatur Hoffmann zu
unterstützen.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
dem Bahnwärter Paul Harder auf Wartstation Rr. 155 der
SchwarzwaldLahn bie silberne Berdienstmedaille berliehen.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
einer Anzahl Königlich Preußischer Beamten und Beamten
>der Stadt Köln, sowie. sonstigen Personen Auszeichnungen
verlichcn.

— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
den Sekretär beim Verwaltungsgerichtshof, Oberamtmann
Friedrich S a u e r b e ck, auf sein Ansuchen auf 1. November
'd. I. bis zur Wiederherstellung seiner Gesundheit in den Ruhe-
stand versetzt. Stationsverwalter Stephan Steiger in
Pfullendorf wurde unter Ernennung zum Güterexpeditor nach
Karlsruhe, Stationsverwalter Gustav Lindenlaub in
Schwackcnreuthe nach Pfullendorf und Betriessekretär Johann
Haas bei der Zentralverwaltung nach Schwackenreuthe ver-
setzt.

— Zugunsten der Abgebrannten in Neuenweg
haben Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und
die Großherzogin den Betrag von 600 Mark, sowie
Meider und Schuhwerk gespLndet. Die Gaben sind an Herrn
OLeramtmann Dietrich in Schönau übersandt worden.

- Karlsruhe, 10. Oktober. Der Großherzog
empfing heute Vormittag 10 Uhr eine Abordnung des
Militärvereins Allmannsdorf, beste'ßend aus dem Vor-
stand und 12 Mitg'liedern desselben, welche Seiner Köni^
lichen Hoheit die als Ersatz für die dnrch den Ralhaus-
brand zerstörte alte Fahne beschaffte neue Fähne vorzeig-
ten. Sodann suhren der Großherzog und die Großherzo-
gin nach Konstanz, wo dieselben um 11 Uhr znm Besuch
der neuen Realschule emtrafen. Jhre Königlichen Hoheiten
wurdm daselbst 'vo'm Oberbürgermeisteri un!- zweiten
Bürgermeister empfangen und vom Schülvorstaüd und
den anwesenden Lährern begrüßt. Hierauf wurde das
ganze Gebäud'e in allen Tsilen besichtigt. Um 1 Uhr kohr-
ten die höchsten Herrschaften wieder nach Mainau zurück.
Morgen früh wer'den sich der Großherzog und die 'Groß-
herzogin mit der Eisenbahn nach Basel und von da mit
Sonderzug nach Hagen zur Einweihung der restaurierten
alten Kirche in Rötteln begeben. Nach dieser Feier werden
Jhre Königlichen Hohsiten zu Wagen über Lörrach nach
Tüllingen fahren, um der Enthüllungsfeier des dem An-
'denken des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden in
Erinnerung an die Schlacht bei Fried'lingen gewidmeten
Denkmals anzüwohnen. Tas Denkmal wurde von dem
Offizierskorps des 3. Bädischen Infanterie-Regiments
Markgraf Ludwig Wilhelm Nr. 111 gestiftet und wird
die Enthüllungsfeier eine militärische Feftlichkeit sein.
Nach der Feier werden die höchsten Herrschaften sich noch
in Lörrach aufhalten und im Amtshause eine größere
Zah'l von Staats- uüd Gemeindebeamten empfangen. Die
Rückreise nach Schloß Mainau Ivird abends halb 8 Uhr
Aber Basel erfolgen. Der Erbgroßherzog un'd- die Erb-
Droßherzogin werden in Basel mit den Großherzoglichen
Herrschaften zusammentrefsen und Höchstdieselöen zu'Mü
beiden Feiern in Rötteln und TÜllingen begleiten. Die
Erbgroßherzoglichen Herrschasten kehren dcmn wieder nach
Badenweiler znrück.

Auslcmd.

England.

London, 10. Oktober. Der japanifche Ge'san'dte in
London teilte heute dem Reuterschen Bureau mit, die
gegenwärtige Lage bestätige in keiner Weise die bezüglich
der r u s s i s ch - j a P a n i s ch e n Beziehungen uM-
lausenden Gerüchte kriegerischer Art. Von einem Ulti -
matum könne keineRede sein. Die Vereinigung der
rüssischen! Kriegsschiffe bei Port Arthur sei leicht zu er-
klären >durch die gewöhnlichen Flottenbewegungeu, daraus
könne keine Drohung gegen Japan hergeleitet werden.
Der japanische Gesandte erklärte ferner, er habe keine
Nachrichten über die Räumung der Mantschurei durch
Rußland echalten.

London, 10. Oktober. „Daily Delegraph" meldet
aus Paris: Aus zuverläs'siger Quelle verlautet, daß trotz
der bisher erzielten höchst befriedigenden 'Fortschritte der
Entwurf des e n g I i s ch - f r a n z ö s i s ch e n Schieds --
gerichtsvertrags noch nicht fertiggestellt
sei. Der Vertrag werde sich nnr mit in Zuknnft auf-
tauchenden Streitpunkten zwischsn beiden Ländern be-
fassen und keine rü.ckwirkende Kraft erhalten.

Serbien.

Belgrad, 10. Oktober. Der o b e r st e M i l i t ä r-
gerichtshof bestätigte der Hauptsache nach das
kriegsgerichtliche Urteil gegen die Nischer
Offiziere, jedoch wur'de das Urteil gegen den Haupt-
mann Zwetkowitsch und drei Oberleutnants, welche 'die
Ausrottung der Königsmörder gefordert hatten, vcm 8 auf
13 Monate erhöht mit Verlnst ihres Ranges.

Jtalicn.

Rom, 10. Oktober. Mit Bezng auf die Gerüchte,
daß der Zar die Reise n ach Rom aufgegeben
habe, meldet die „Tribuna", der Regierung sei amtlich
mitgeteilt wovden!, 'daß der Zar zwischen dem 24. und 30.
Oktober nach Rom komme, und da in der Angelegenheit
nichts 'weiter erfolgt sei, müsse man cmnehmen, daß die
Reise zur festgesetzten Zeit erfolge.

Aus Stadt mrd Land.

Heidölberg, 12. Oktober.

— Verein Frauenbildung—Frauenstudium. Diö Vvrtrage
des Herrn Professors Voßler finden F.r eira g S von ' 5
bis 6 Uhr und nicht Mittwochs statt, Beginn 'F r sht a g, den
16. Oktober.

ll. Der Heidelüerger Schiitzenverein hielt gestern sein End-
schietzen ab und verbcmd damit zugleich dre Feier des Abschieds
-vom alten Schießhaus. Außergewöhnlich zahlreich hatten sich
aus letzterem Grunde die Mitglieder eingestellt, um noch ein-
mal an der alten, liebgewordenen Stätte der Schießkunst zu
huldigen. Jm Lauf des Nachmittags wurden verschiedene
photographische Aufnahmen des Hauses und der Schützen ge-
macht; gegen Abend verkündcte ein von sämtlichen anwesenden
Schützen abgegebene Abschiedssalve, daß die Tätigkeit eingestellt
sei. Man ließ stch zu gemeinsamem ALendessen nieder und
verbrachte bei Reden, Liedern, berschiedenen Vorträgen noch
einige gemütliche Stunden. Großen Beifall erntete Schützen-
bruder Georg Meiners, der ziim Abschied ein tief empfun-
denes, aber auch mit witzigen Anspiclungen gewürztes Gedicht
verfaßt hatte. — An Stelle der jetzigen Schießstätte werden
nun neue Schießstände und ein neues Haus errichtet und nach
den neuesten Erfahrungen und mit allen Bequemlichkeiten aus-
gestattet. Man hofft, die Anlage zum Beginn der nächstjährigen
Schießzeit in Betrieb mehmcn zu können. Erwähnt sei noch,
daß der Verein heuer zum erstenmale die Würde eines
Schützenkönigs verlieh; es erwarb sich diese Auszeich-
nung für die Dauer des kommenden Jahres Herr Architekt
-Friedrich Müller, dem die reichen Würdezeichen feierlich
übcrgcbcn wurden.

-p Das neue Bootshaus der Ruder-Gesellschaft wurde ge-
stern bezogen. Um halb 3 Uhr fanden sich die Ruderer da zu-
fammen und fnhren dcmn im Ruderanzug in zwei großen
Nachen talwärts zum alten Bootshaus. Hier wurden die Boote
-Lestiegen und gegen halb 5 Uhr war alles im neuen Heim an-
gekommen. und untergebracht. Schnell wuvde dann in der ge-
räumigen Bootshalle eine große Tafel aufgestellt, an der bei
einem guten Trunk und Bissen eine große Schar von aktiven
und passiven Sportsfreunden unter fröhlichem Gesang nocb
lange beisammen blieb. Das Fest der Einweihung ist jetzt auf
den 8. November festgesetzt.

-st Brieftaubensport. Bei dem gestern abgehaltenen Wett-
fliegen von Gelnhausen nach Heidelberg, veranstaltet vom
Brieftaubenverein Heidelberg, mit ca. 100 Kilometer Luft-
linie, trafen die ersten Tauben in 2pb Stunden ein. Jm
Ganzen waren 12 wertvolle Preise gestellt. Der 1. und
der 2. Preis fielen Herrn Gastwirt Worz-el zum „Schützenhof"
zu, die nächsten Preise den Herren Groß, Bäckermeister Blcich
und Zimmermeister Wesch. Jn Anbet-racht des ungünstigen
Wetters ist das Resultat ein befriedigendes. Wie uns mitge-
teilt wird, sollen die Tauben nächstes Jahr eine Strecke bis zu
400 Kilometer zurücklegen.

X SPende. Zum Gedächtnis an einen Verstorbenen über-
reichten dessen Hinterbliebene der Kommission für evcmzelische
Gemeindepflege 500 Mark zur Verwendung für bedürftige
Kranke.

X Die Fremdenliste mußte heute fortbleiben, da die mit
ihrer Zusammenstellung üeauftragten Polizeiorgane sic uns
nicht rechtzeitig geliefert haben.

X Polizeibericht. Verhaftet wurden drei Personen
wegen gemeinschastlicher Körperverletzung, ein Kaufmann, ein
Taglöhncr und cin Buchbindcr wegen Bettelns, ein Maurer
wegen Widerstands, ein Maurer. welcher wegen Diebstahls
verfolgt wird, und ein Taglöhner wegen Unterschlagung. Zur
A u z e i g e kamen 14 Personen wegen Ruhestörung bezw.
Unfugs.

->- Aus bem Stadtteil Handschuhsheim. Die sozialdemo-
kratische Partei hi-elt am Samstag Abend im Saale des grünen
Hof zu Handschuhsheim eine verhältnismätziz gut besuchte
Wahlversammlung ab, in welcher Rerchs- und Landtagsab-
geordneter Dreesbach aus Mannheim über die bevorstehenden
Landtagswahlen sprach. Nahezu eine Stunde widmete er dem
indirekten und dem direkten Wahlrecht. Die Durlacher Rede
des Ministers Schenkel streifte wr kurz. Jn scharfen Worten
aber wendete er sich gegen den Erlatz, wonach diejenigen Väter,
'deren Kinder Schulbücher aus GemeindLmitteln bekommen,
des Wahlrechts verlustig seien. 'Sodcmn kam Redner auf die
Steuergesetzgebung, den Kulturkampf in Baden und auf die
Schule zu sprechen^ Er, Nedner, sei persönlich gegen die Män-
nerklöster, die Partei jedoch, da sie Feindin jeder Ausnahmege-
sctze, sci für Zulassung. Die Schulverhältnisse in den badischen
Wolksschulen bezeichnete Redner als die schlechtesten nach den
Mecklenburgischen. Mit dcr Empfehlung Pfeiffles beendete

Dreesbach scine Ausführuüg-cn. Eine Diskussion knupk „,i
nicht daran. Herr Dänster'ichlvß sich den Ausführung
und forderte die Gcnosscn auf, e» möchten sich aus der -
der Versammlung Pcrsoncn als Wahlmänncr aufstellen
Gegen 11 Uhr wurde die Versammlung geschlosscn. dsih

Ziegelhauscn, 11. Okt. (B r a n d.) Freitag
nach 3 Uhr wurde die hiesige Feuerwehr alarmiert. 'lf

toß

Iii^

§


Schlußpro b c ' h.
-amstag Abend h

Scheune des Landwirts Dewcrth war auf bis jetzt nvät
aufgeklärte Weise cin Brstnd ausgebrochen. Das Feuer al >^,,i
dieselbe vollständig eiist'und nahm die zwei angrenzf
Wohnhäuser stark mit. Der Schaden ist ein nicht unbedeuls xz
Dank dem schnellcn Eingreifen der Feuerwehr wurde gcvo
Unglück verhütet. "'E.

X Wieblingeu, 12. Okt. -D'i e
F r e i w. Feuerwehr) fand äist «amsrag i-ir-'----
Ein Sturmangriff auf das Gasthaus zum Adler wurde
ausgeführt und fand allgemeine Anerkennung. Jm
zum Adler fand hierauf ein Fcstbankett statt. Der erstc ^
mandant, Landwirt Petcr Böhm, bczrüßte name»-- ^
Freiw. Feuerwehr die zahlreich erschicnenen Gästc und di^„-
ein Hoch auf dih Gemeinde Wieblingen aus. Der 2. Kon'
-dant, Herr M. Retzbach, brachte in einer schönen Anll
das Hoch auf den Protektor der Ladischcn Feuerwehrc»,
seren Erbgroßherzvgi'aus. Bürgermeister Treiber 1"^
seine volle Befriebigung übcr den Vcrlauf der Probe au^ ^
äußcrte den Wunsch, cs mögen noch vicl mehr junge iR? A
dem Korps Leitrcten. Sein Hoch galt dcm Feuerwehrw
-Jm wciteren Vcrlauf des Abends gedachte noch dcr 2. -
mandant der Verdienste des Herrn Bürgermcisters, dw
selbe sich um die Gemeinde und speziell um das hiesige
Feuerwehrkorps erworbcn hat und brachte cin Hoch auf ?ew
ben aus. Musikvorträge und Gesangsvorträge des Mnl» ^
-gesangvereins Eintracht verschönten das Fest und hiclte»
Teilnehmer bis lange nach Mitternacht beisammen. .. h-

Mannheim, 10. Okt. (Größerc Warcnhausd > ^

st ähle.

wurden

! sind in der letztcn Zeit hier verübt worden.
gestern unter der Beschuldigung, diese Diebstähle

geführt zu habcn, I. Häußler, dcr Jnhaber des Ägst,
namigen PrivatpgjM^örderungsgeschäfts, sowie sein GeP
Möbelpacker Josef Roos, vcrhastet. Es ist bei lö"en ,,,
ganzes Warenlagcr, bcstiehend aus den verschiedenstcn
ständen, aufgcfunden worden. Häußlcr besorgtc für dic
-sigen Warenhäüser vielfsch Transporte von ankomwe>>
Sachen. Bei diescn Trcmsporten wurdcn die Diebstähle ? P,
geführt. Geschädigt sind dic Wgrcnhäuser Schmoller, Wro» ^
und Kandcr. Den größtcn FischUig haben die beiden Vcrhm
ten gslegentlich des von ihnen üesorgten Umzuges dcs
Süß (früher Kaufhaus zum Alpenhorn) nach v 8, 17 gsi t
Der Wert der hicrbei Süß entwendetcn Gegenständc
mehrere hundert Mark. Häußler War früher bei der -sw
Lriefpostanstalt angcstellt.

Mnnnheim, 11. Okt. (Ertrunkcn.) Aus Unvorb',,
tigkeit fiel der 141b Jahrc alte Gustav Bcrtold von Hirschd
von dcm im Vcrbindungskanal liegenden Neckarschiff „G>> ,
auf" über Bord und ertrank. Die Leichc wurde alsbald S

ländet und in die Leich-enhallc verbracht.

,i g

Mannhcim,P,,Oktober. (Ucber die Verhaftu
eines hiesigen Schutzmanne s) wird dcr ,,Fr»"„,
Zeitung" geschrieben: Wegcn ciner eigciiartigen
schreitung sciner Befugnisse Leiindet sich z. Zt. cin Schutzrno
in Untersuchungshaft. ^achdem eine Kleidermacherin anf
Polizeiwache Anzeige wegen eincs an ihr beg-nigcnen „
brechcns der versuchten Notzucht crstattet hatte, folgte er "O
Mädchen nach dessen Wohnung und nahm hier unter
-dung von Gewalt Untersuchungen vür, die Sache des Geriwst,
arztes sind. Der Verhaftete steht jchon längerc Jahro
Diensten der Polizei. „

Karlsruhe, 10. Okt. (42 Trauungen) wurdcn >1-,
heutigen Tage auf dem hiesigcn Standcsamte vollzogen.
ift dies die höchste Ziffcr dcr 'hier an cincm Tage crfolkw
Trauungen.

Karlsruhc, 11. Okt. (E i n G e i st e s g c st ö r t e lN
welcher am Äamslag Vorniittag in die katholische Kirchp,
ded Erbprinzcnstrahe eingedrungen -war nnd dort heftig .
und tobte, mußte bon einem Schutzmar>. niit Hilfe ew
- - - Kiolp"

il,"

dc-

warcn, der eine
e cines uiiglücklichü,
hicden. Der VcrllO
atcr um den Versbm

-^n denj

Zivilperson aus der Kirche entfertit werdcn. Jn der
ergriff cr plötzlich dcn Helm des Schutzmannes und schlug
derart auf dem Boden auf, daß dcr Hclm unbrauchbar wnfi
Der Erkrankte wurde zucrst ins Anitshaus und dann
städtische Krankenhaus verbracht. Der Bedauernswcrte ist
Vater dcr beidcn Söhne, welche am vorigen Sonntag glc>N
zeiiig zu Grabc getragen wurden. Sie warcn, dcr einc iw,
lüngerer Krankhcit, der andere infolge
Sturzes, kurz hintereinander dahingeschiede
der beiden Söhne hat dcn unglücklichen Bat
gebracht.

Rastntt, 11. Okt. (E i n b r u ch s d i e b st a h l.) „

Uhrcngeschäft Locptlien wurde ein schwerer Einbruchsdiebstn^
verübt. Es kamcn goldene Herren- und Damenuhren, sow'
Herren- und Damenringe im Wcrte don etwa 1000 Mk. nw
handen. ^

Lörrach, 11. Okt. (D a s G r o ß h e r z o g s p a a r u"'
das E r L g r o ß h e r z o g s p a a r) tras hcute Mittag u?,
11 Uhr in Haagen mittel^ Zondcrzuges cin. Zur Ms
grüßung war der Landeskommissär Föhrcnbach und Geh. biw
-Krafst- " " '

ertöntei
in Rötteln

Holdermanm ' Hierauf h'ielt, Ler Oberk'irchenrat' Oehler u"?
dann Dekan Höchstetter einc Ansprache. Nach dem GottesdieUtz
bcsichtigtcn dic hohbn Aerrschaftcn untcr der Führung öe-f
Oberbaurats Schäfer die restauriertc Kirchc und besuchn?
die Gruft des Markgrafen Rüdolf. Die Fürstlichkeiten nahnst>
sodann um halb 2 Uhr an dem Festcssen in Röttlerweiler teu-
Pfarrer Holdcrmann brachte einen Toast auf den GroßheE"
aus und dcr Bürzcrmcister Müller von Haagen auf den Erd,
großherzog. Hicrauf hielt der Großherzog eine Ansprache uni
betonte die Anhänglichkeit dcr Markgräflcr; er toastcte auf das
Deutsche Ncich. Um 3 Uhr erfolgte der Einzug in Lörra
Die Stadt war reich geschmückt. Die Herrschaftcn wurden von d<)i
großen Volksmenge enthusiastisch bcgrüßt. Es erfolgte nun d>i
Denkmalswei'he auf dcm T ü l l i n g e r b e r g. U.m 4 Utzi
-präsentierte die Ehrcnkompanie und schrittcn die üöchsteii Heistj
schaftcn die Front dcrsclben ab. Hierauf hielt Oberst du Fa>^
cine Ansprache, der Großhcrzog danktc. Auch den vier östi'i"'
rcichischcn Offizierep dankte er für ihre Anwesenheit. SodaNii
ficl die Hüllc. Die Herrschaften besichtigten den Tenksteiy-
-worauf der Großherzog eine Ansprache hielt. Er dankte i^
derselben dcrn Rcgim-ent für dic Errichtung dcs Tenkstein---
Schon der Göda'nke dcs Fcldherrn Markgraf Lud'wig galt der
Einheitlichkeit der deutschen Heeresführung. Heute ist das
erreicht. Nun gilt cs fcstzuhaltcn an dem, was 1870 errurigi'd
wurde. Dcr Großh-erzog schloß mit eineni Hoch auf dcn Kaiistf-
Die Musik spielte die Nationalhhmne. Um 6 Uhr erfolgte dW
Rückfahrt nach Lörrach, wo im Amthgus d-er Tee eingenomweü
wurde. Die Abfahrt fand um halb.8 U'hr statt.

Schopfhcim, 11. Okt. (Vost der Brandkata^
strophe in Neuenweg) tzwt der „Schönauer Anz-
folgende Darstellung: Um die Mittagszeit ertönte plötzlich dei
Feuerruf. Es brannte-auf dem Dache des Schühmacher Bootz^
schen Hauses. Ehc di'L--Bewohner rccht über das „was" una
„wo" zur Besinnung gekommen, war das Feuer bei d-er herr^
schenden Hitze und ein-em linden Westwind auf die nächstlib')
gcnden Hüuscr übergesprungcn und im Nu stand das ganza
 
Annotationen