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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256 - 280 (2. November 1903 - 30. November 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#1004

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Hüttintzcr von hier erhielt wegen,MrpeÄtzerletzurig 2 Monate
Gefängnis; Jakob Friedrich Hübsch vchnfHandschuLHheim wegen
desgleichcn' M Marl Mkdstrafe oM 2'Ilage Gefän'tznis; Bern-
hard Striogel von hier :vegcn desglekchÄl SO Mark Geldstrafe
odcr 6 Tqae GefängnishhJosef Lamade von hidvtive^gen desglei-
chen 20 Mark Geldstrafe oder 0 Tage Gefängnis; Elisabetha
Müller gen. Neureither von hier erhielt ivegen Unterschlagung
einen Verweis; Nikolaus Gramlich von Gaiberg und Georg
Schuhmvcher von> Mannheim (z. Zt. beim Militär) wurden von
dcr Anklage wcgen Hausfriedensbruchs freigesprochen; Georg
Jakob Treiber vbn Eppelheim erhielt tvegen Körperverletzung
2 Monate und 3 Wochen Gefängnis; die Anklage gegen Franz
Jesberger von Karlsruhe wegen Vergehens gegen die Gewerbe-
ordnung wurde verworfen; Fvanz Rudolf Köster in Haft er-
hielt wegen Diebstahls 2 Monate Gefängnis; Friedrich Michael
Frauenfeld in Haft wegen desgleichen 2 Monate und 8 Wochen
Gefängnis; Fri-odrich Lutz in Haft wegen Widerstands, Belei-
digung, Bedrohung und Ruhestörung 2 Monate und 3 Wochen
Gefänznis.

I) Wiesloch, 16. Nov. (Verhastet) und ins hiesige
Amtsgefängyis eingeliefert wurdie gestjern der Baumeister
Geyer von Mühlhausen wegen Verdachts des betrügerischen
Bankerottsl

R Mannheim, 16. Nov. (A lldeuts ch.) Eine sehr gut
besuchte alldeutsche Gau-Versammlurrg des Gaus Oberrhein
Hat heute dahier stattzefunden. Jn derselben hielt Rechtsan-
walt Claß aus Mainz, Mitglied der Hauptleitung des All-
Deütschen Vcrbandes, einen höchst spannenden Vortrag üüer
„die Bilanz des neuen Kurses." Der Redner stellte die sprung-
weise Politik des Reiches seit Bismarcks Entlassung an der
Hand geschichtlicher Urkunden dar und die Einbuße an Macht
und Ansehen, die dem deutschen Volke dadurch erwachsen sind.
Besonders einörucksvoll war die Zifferangabe über den bsdeu-
tenden kolonialen Zuwachs, den in den letzten 13 Jahren Rnß-
land, England und Frankreich erworben haben, während der
Zuwachs des Reiches nur geringsügig ist. Der gedruckte Vor-
trag wird in hen nächsten Versammlungen der Ortsgruppen
unentgeltlich in eiue,x.,gröheren Zahl von Abdrücken verteilt
wevden. Vorsot ist fW 1904 Karlsruhe. Die nächste Gauver-
sammiung sindet im Januar in Hiesloch statt.

Karlsruhe, 16. Nov. (Die Kürnbacher Hessen)
wollen nicht badisch werden! Äm 13. November erschien eine
Deputation der Gemeinde Kürnbach im Ständehaus zu Darm-
stadt, um mit den MitgliederN des Finanzausschusses wegen
der Einverleibung des hessischen Teils der Gemeinde Kürnbach
in Baden Rücksprache zu nehm-en. Die Konferenz dauerte 2
Stunden. Die Deputation bat dringend im Nameü der 1000
Einwohner des hessischen Teils von Kürnbach, den Staatsver-
trag mit Badcn ablehncn zu wollen, da sie Hessen bleibcn wol-
Ilen. Es wurde der Deputation bedentet, daß, wenn lder
Staatsvertrag abgelehnt werden sollte, die bisherige Steuer-
fr-eiheit der hessischen Einwohner Kürnbachs nicht aufrecht-
«rhalten werden könne, schon aus Gründen der Mlligt-eit ge- l
-genüber -den anderen hessischen Steuerzahlern. Auch in diesem
Fall, so erklärte bie DeputatiüW Mollten sie ihre Zugehörig-
teit zws-^essen erhaltsn MMM>»°Die hessischen Einwohner
KürnhMs )würd«yH^MzeM Wunsche nicht von finanziellen,
sonMNvost- „parkiÄWen. ustdhthischen Empfindun-gen" gelei-
tet. --«Mü"'Finanz<U?schuß tr(M seine Entscheidung am 17.

L Rust, 16. Nov. (Wilderei.) Auf Grund von An-
gaben der hier verhafteten 8 Wilderer wurde nun auch der
Jagdaufseher Schießle, der Bruder eines der Wilderer, verhaf-
tet und n-ach Ettenheim abgeführt.

dl Rabolfzell, 16. Nov. (Brand.) Samstag Abend
brach, wie schon erwähnt, in der hiesigen Dampssägerei und
Schreinerei von Simon- Joos Feuer aus, d-as das ganze um-
sangreiche Etablissement in Asche legte. Das Feuer entstand
auf bis noch.,üuaufgeklärte W-eise in der Sägerei und ver-
breitct-e sich mit grbßer Sch-nelligteib über -das ganze Geöäude,
so daß dasselbe b-ei Eintreffen der Feu-evwehr bereits in hel-
len Flaunnen stand. Das Feuer, das in den aufgestapcltsn
Holzvorräten reiche Nahrung fand, beleuchtete die Gegend weit-
hin. Die Feuerwehr konnte nur noch die Nachbargebäude vor
dem verheerendLn Elemente schützen. Sehr bal-d wuvde auch
die Schreinerei, ein dreistöckiges Gebäude, vom Feuer erfaßt.
Auch diese brannte total nieder. Das Etabliffement wurde
erst vor 6 Jahren ncu erbaut und war mit den neuesten Ma-
schinen ausgestattet. Der Brandschaden ist sehr bedeulLN-d.

bl Konstanz, 16. Nov. (S ch a d e n f eu e r.) Heute siüh
halb 2 Uhr brach in dem Antvesen des ZimMermeisters Müller
Feuer aus, das das ganze An-wesen, sowie den großen Werk-
stättenbau s-amt großep. Holzvorräten vernichtete. Beschäbigt
wurde auch die anstoßende Oseufabrik von Schneider. Der
Schaden wird bei Müller auf ca. 35 000 Mark, bei Schneider
auf ca. 20 000 Mark geschätzt,

Aus Baden. Eine in der Gärtnerstraße inMannheim
wohnhafte Gärtnersfr-au hat sich am 15. ds. auf dem Speicher
ihrex Wohnung erhängt. Motiv der Tat soll Schwermut sein.

Ein nener Aerztekonflikt.

Die Leipziger Ortskrankenkaffe gehört mit zu den best-
verwalteten und größten Krankenkaffen Deutschlands. Schon
seit dem Jahre 1886 billigt sie allen Angehörigen der Kaffen-
Oitglieder während der Däuer eines Vierteljahres freje ärzt-
Kche Behandlung und Arznei zu; sie 'besitzl -drei eigene Heil-
stätten, in denen im vevgangenen Jahre 1500 Personen ver-

Als die Mutter NNd Jnes nm 8 Uhr aufgestanden, war -die
einfache Häuslichkeit bereits. geordnet. Das Frühstück stand
im WohnziMmer, wo Lidhy eisrig stickte. Um den Tee einzu-
schenken, legte sie dre Arbeit fort, zuvor aber küßte sie Jnes
und sagte weich:

„Wäre es nicht hübsch sür uns dvei, immer so> znsammen
zu bleiben?"

„Gute, licbe Liddy l" mürmelte Fnes und drückte der Schwe-
ster die Hand so hestig, daß 'diese fast aufgeschvien hätte.

Frau von Rühlen sah sehr verfallen und kraftlos aus- Sie
ahnte ein Unheil und fürchtete doch, es dürch ein Wort ihrer-
seits zu entfesseln. Langsam feuchtete sie ihre trockene Senrmel
im schwarzen Tee an und nahm mechanisch etnen Bissen nach
dem andern. Jnes zeigte keine Spür von Hunger. Gedanken-
los rührte sie in dem Tee, obgle-ich nichts darin zu zerrühren
war, und zerbröckelte das Hörnchen: anstatt es in den Mund
zu ftecken. Osfenbar suchlT sie> nach einer Anknüpfung. Eüdlich
begann sie unvermittelt ihre sich üherhastende Rede:

„Natürlich -wundert Fhr Euch über meine Bitte, mich be-
herbergeN zu sollen. Aber ich kehre dorthin nie zurück. So
wie Erichs Vater mich behandelt hat, verlanlgt rneine Ehre^ —
sür se-in Geld sivurde doch alles gekaust — daß ich — genug,
ich will nichtH mehr von ihm! >Bo>n Berlin aus stellte ich ihm
'die ganze HT-uslichkeit zur Verfügnng, nur mein persöttliches
Eigentum üüd'die Pserde behalte ich, hole ich heute noch hier-
her ab!"

Als habe ein Blitz vor ihnen eingeschlagen, so entsetzt spran-
-gen die alte Frau und Liddy aus. Erstere rang -ie Hände
und bat flehentlich:

„ltnt alles in -der Welt, Tochter, rasest Du? Wie darfst
Dm den alten Herrn so ties bslesdigen? Das verzeiht er Dir
niel"

Und Liddh ries cmfs änßerste bestürzt: „Die Pfevde hierher,
Hierher? Zu uns?"

Ohne auf Liddy zu Horen, ergrifs Jnes, e-in bitteres Lächeln
verbergend, ihrer Mnster Hand und sägte leidenschastlich:

pflegt wurden und hat zur Bekämpsung der Simulation,.,hsne
Kontrolle eingerichtet, welche als vorbildlich angesehen toird.
Jm Dienste dcr Kaffe stehen 300 Aerzt-e; bisher erhielten diese
eine Pauschalvergütung von 4,50 Mark pro KaffenmitgMd
jährlich. Da die Kasse durchschnittlich 140 000 Mitglie-der hatte,
so machte die Vergütung für ärztliche Dienstleistunzen 630 000
Mart aus. Zu dieser Sumime kommen noch 200 000 Mark
für außergewöhnliche Leistungen wie Operationen un-d derglei-
chen. Bei insgesamt 830 000 Mark entfiel somit auf den ein-
zelnen Arzt ein jährliches Einkommen von 2766 Mart aus den
Bezügeni der Krantenkasse. Nun war den Aerzten schon vor
einigen'Jahren eine Aufbefferung ihrer Bezüg-e um 16?h Pro-
zent zugesagt worden, diese Aufbefferüng war immer wieder
unterblieben. Jetzt aber haben die Kassenärzte bedeutend höhere
Forderungen erhoben. Vor allen Mngen verlangen sie den
Grundsatz festgestellt, datz bei der Honorardergütung zwischen
solchen Kassenmitgliedern unterschieden wird, die ärztliche
Dienste nur für sich in Anspruch nehmen und zwischeN denen,
die Angehörige besitzen mit dem Recht aus frete Behandlung.
Jn welchem Umfang-e die Aerzte von den Angehörigen der Kas-
senmitglieder in Anspruch genoninreu werden, geht aus dem Ge-
schäftsbericht vom vorigen Jahre deutlich hervor. Danach nah-
men ärztliche Hilse in Anspruch 109 729 erwerbssähige Mitglie-
der, 55 084 Ehefrauen, 125 540 'Kinder und 6323 sonftige An-
gehörige. Die ärztliche Jnanspruchnahme seitens der Mitglie-
der betrug nur 87,11 Prozent, die der Angehörigen dngegen
62,89 Prozent. Für die alleinstehenden Mitglieder verlangen
die Aerzte jährlich 4,00 Mart, sür die verheirateten Mitglieder
aber 12 Mark. Diese ärztlichen ForderungeN wurden von der
Ortskrankentasse abgelehnt. An eine Annahme dürfte auch in
Zukunst nicht zu denken sein, da die geplan-te Erhöhung -der Bei-
träge nicht hinreichen würde, um die dadurch entstehenden
Mehrkosten zu decken; die Mitglieder setzen sich zusammen zu
vier Siebentel aus Mitgliedern mit Angehörigen. Bei den
60 000 der letzteren Kategorie wür-de die Mehraüsgäbe pro
Mitglied 7,50 Mark betragen, im g-anzen also 460 000 Mart.
Dem stände bei >den alleinstehenden 80 000 Mitgliedern eins
Minderausgabe ä 0,50 Mar? --- 40 000 Mark entgegen, so daß
jährlich für ärztliche Honorare 410 000 Mark mehr aufgebracht
werden müßten. Die Verwaltung der Krantentaffe will nur
das Zugeständnis machen, pro Fahr und Mitglied 1 Mark, ins-
gesamt ^demnach 140 000 Mark mehr zu bezahlen. Ob die
Aerzte ihre Forderungen aufrecht halten wollen, muß schon
die nächste Zeit lehren.

Zn keinsm Ztinäerrimmer

sollte fehlen:

6ro;;eAsnailsEvon veükchlanü

unü zeinen Wonien in Aott M 8N . . .

: nun 1 Msr-Ke ' ' -7^

LxpeSMon Ser „ZkeiSelberger ^eitung"

Untereneckarstratze 21.

Personalnachrichten.

Aus dem Bereiche des Großh. Ministeriums des Großh.

Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten.

—- Staatseisenbahnvcrwaltung. —

Ernannt zu S t at i o n sa ufs eh ern: Expeditionsge-
hilf-e Johann Nütles iu Niefern, Weichenwärter Matthias Betz
in Köudriug-en; zum Schaffner: Wagenwärter Ludwig
Hornung in Karlsruhe.

Bestätigt als Expeditionsgehilfe: Anwärter
Kourad Schaum vou Sandweier.

Versetzt: Stationsaufseher Audveas Fischer iu Schönberg
nach Wiudschläg, Technischer Assisteut Otto Knorre rn Lauda
nach Ueberlingen, T-echuischer Assistent Johauues Hinzsch in
Karlsruhe nach Durlach, BahnMeister Eugen- Hackelberg in
Weinheim uach- Manuheim, Bahum-eister Ferdinand Kempf
iu Acheru nach Hüfingen, Bahnmeister Heinrich Bernritter in
Haslach uach Achern-, Bahnmeister Friedrich Klein in Mauu-
heim u-ach Haslach, Bähnmeister Franz Jakoby iu Hüsingeu
nach Emmendin-gen, Wagenwärter Franz Schmitt iu Radolf-
zell nach Lauda, Schaffner Peter Löhlbach in Mannheim nach
Heidelberg.

Zur Ruhe gesetzt: Lokomotivführer Nikolaus Seiler in
Heidelberg, unter Anerkenuung seiner langjährigen treuen
Dienste.

„Er soll mir auch nichts: verzeihöUI Hat mir nichts zu ver-
zeihen! Lieber sterbe ich Hungers, gehe elend zu Grunde, ehe
ich wieder von seiner Hand etwas annehme! Mutter, armes
Mütterchen, Lngstige und erschrick nicht unnütz! Fch tat, ivas ich
mußte, das einzige, wozu der einzige mir zustehende Ent-
schluß. Sie hob den Kops: „Fch verdiene mir mein Brot!"

Völlig verständuislos betrachtete die alte Frau ihre Tochter.
Endlich Üagt sie: „Großer Gott, Du, Du, Dein Brot verdienen?
Armes, verblendetes Kind!" Daimit schlug sie die Hände ver-
zweifelt zusauimen. „Weun es auf Erden einen Meuschen gibt,
der böllig uutauglich scheint, durch irgend was ganz für seinen
Lebensuuterhalt einzustehen, 'der untauglich für anhaltende Ar-
beit ist, so bist Du es, Jnesl"

Diese Bourteiluug ließ Jnes dunkel errötöw, doch sagte sir
nach-einem tiefen Atemzuge mit erzwungener Ruhe: Bis gestern
fürchtete ich das a-uch, Mutter. Man nähm mich aber mit
Freuden äuf, versprach mir goldene Berge. — Direktor Nery
hat mich fest als Schulreiterin engagiert."

Weit aufgerissenen Auges blickteu Mutter und Schwester
eutsetzt auf die Sprecherin. 'Es war, als redete sie ein unbe-
kcmutes, barbarisches Fdiom, das nur durch cmgestreugtes Rach-
denken enträtselt wurde.

Diese Wirkuug ihrer Eröffnuug hatte Jnes erwartet. Wie
nun die Fhren den ersten Schreck überwunden hatteu uud beide
gus sie eiusprechen wollten, hob sie abwehrend -die. Hände und
bat bewegt: „Mämcr, Viddy, ich slehe Eüch an, 'hört erst alles!
Jch bin ebenso gut bei Siuneu wie Ghr. Sucht nur, mich zu
verstehen!" ,

Dauü-setzte sie ruhig cmseinander, daß niemand a-ls ibr
Schwiegervater selbsr sie aus den rettenden Gedauken gebracht
habe. Damals, uach jener großen Wohltätigkeitsvorstellung,
wo sie hohe Schule und Fahrschule geritten, habe sich doch der
berühmte Zirkusdirektor und Reiter Nery ihr vorstellen lasseu
und gauz Legeistcrr üeäauvrct, ihr seklc. u:n die beste Rcrterin
der Welt zu werden, nur uoch das Tüpfelchen auf dem I.
Deffen-, hlcke,sie.-fich eriUUert vud sei gestern gleich zu tziesem

Grstorbcn: Wagenwärter Iulius Stricgel in Freiburg'
Wagsnwärter Jakob L.epp iir Bruchsal.

AW dem Bcrciche des Grotzh. Ministeriums der Justiz,
des Kultus und Unterrichts.

Zugewiesen: Aktuar Äeorg Arnold beim Amtsgericht HÄ*
delberg tzer Staatsanwaltschaft daselbst, Aktuar Ernst Bech^
ver beim Anitsgericht Rastatt dem Amtsgericht Wertheim, AI"
tuar Robert Böhm bei der Staatsauwaltschast Freiburg deM
Amtsgericht Breisach, Aktuar Adolf Böhme bei der StaÄsaw
waltschaft Mannheini dem. Amtsgericht Karlsrühe, Aktusrr
August Bohn beim, Amtsgericht Schönau dem Htlssnotarim
Zell-Weierbach, Attuar Karl Bruiik -demi Notariat Baden 1^'
Aktuar Friedrich Edelmann dem Hilfsnotariat St. MärgeN,
Aktuar Wilhelm Fuchs dem Notariat Pforzheim I, Aktuar
Anton Haug beim Notariat Pfullendorf dem Arntsgerich'
Schwetzingen, Aktuar Adolf Koch beim Notariat Lörrach H):
dem> Grundbuchamt Weil, Aktuar Hellmut Kuch beim NotarMs
Achern II dem Amtsgericht Baden, Aktuar Emil Sietz der
Staatsanwaltschaft Heidelberg, Aktuar Frtedrich Schemer
beim Notariat Pforzheim I dem Amtsgericht Bruchsal, Aktuas
Karl Schmitt beim, Amtsgericht Mannheim dem Notarim
Elzach, Aktuar Gustav Schneider dein Amtsgericht Maun^
hetm, Aktuar August Wagner beim Nstariat Elzach dem Amts)
gericht Schwctzingen, Aktuar Willy Winter der Staatsantvalü
schaft Heidelberg.

Versetzt: Aktuar Friedrich Batt beim Notariat Baden
zum Amtsgericht Pforzheim, Aktuar Wilhelm Beck beüN
Amtsgericht Ueberlingen zum Landgericht Waldshut, Aktuar
Hugo Goldschmidt betm Notariat Freiburg II zum AmtsE
richt daselbst, Aktuar Wilhelm Hoch beim Notariat Waldkirw
zum Amtsgericht daselbst, Aktuar Ernst John beim HilfsnotM
riat Aglasterhausen zum Ministerium, unter Zurücknahme st^
ner Vcrsetzung zur Gemeinde Ortenberg, Aktuar August KrM
mer beim Notariat Staufen zum Amtsgericht Ueberling«"'
Aktnar A'do-lf Mcher beim Nmtsgericht Waldkirch znm Amtstst)
gericht Karlsruhe, Aktuar Albert Sauer beim Amtsgeriwk
Freiburg zum Ämtsgericht Neustadt, Aktuar Adols SchäfeN)°
acker beim Ansisgericht Karlsruhe zum Landgericht daselbit-
Aktu-ar Franz Wagner beim Amtsgericht Pforzheint zstt"
Anitsgericht Heidetberg, Bureauassistent Anton Walleser bei»
Hilfsn-otariat Willstätt zum Notariat Singen.

Etatmäßig angestellt: Aufseher Reinhard Barth beiR
Amtsgefängnis Bruchsal. . -

Beurlaubt: Kanzleigehilfe Peter Schmitt beim Rotarw
Singen.

Entlassen auf Ansuchen: Aufseher Leo Denz zuletzt beiR
Landesgefängnis Freiburg. ^

Jn den Ruhestand versetzt: Amtsgerichtsdiener und
fangenwärter Josef Späth in Schünau.

Aus dem Bereiche des Großh. Gewerbeschulrats.

Zugewicsen wurden: Gewcrbeschultandidat HerinciN"
Mangl-er,als Hilfslehrer der Gcwcrbeschule in Bruchsal,
iberhcschullandidat Nikolaus Zimmerer als Hilfslehrer ber
Gewerbeschüld in Bretten, Gc'werbeschulkandidat Karl
M-evmann als Hilfslehrer 'dcr Gewerbeschule in Bühl,
werbeschulkanöidat Rudolf Schsntel, als Volontär der
werbeschule in Ettlingen.

Versctzt: Gewerbeschulkandidat Emil Beurcr, Hilfslehrr'r
an der Gewerbeschule in Bretten, in gleicher Eigcnschast n"
jene in Mannheim.

Aus dem Bereiche des Großh. Ministeriums des Jnnern-

Etatmätzig: Schutzmann Josef Werle beim BezirksakN

Pforz'heim.

Versetzt: Attuar Karl Herrmann in Rastatt als RevisioW
gehilfe zum Bezirksamt Sinsheim. ^

Zugeteilt: Aktuar Emil Pfuntzstein in Mann-Heim dem
zirksamt Meßkirch als Revisionsgehilse.

Großh. Verwgltungshof.

Die Bcamteneigenschaft verliehen: den Wärterinnen
Höll und Cäcili-a Seeg an der Heil- und Pflegeanstalt
nau.

Etatmäßig angestcllt: Wärterin Adelheid Bauer an dc
Heil- und Pflegeanstalt Jllenau.

Aus dcm Bereiche der Oberdirektion des Wasser- unb
Straßenbaues.

Ernannt zu n i cht e t a t m ä ß i-g e nl Beamten ^
Landstratzenwärter: August Bosin-ger in Möhringen, Kou^"
Geßler in Unteruhldingen und Ferdinand Zubrod in Tä"'
berbischofsheim. ,

Gestorbcn: der Bureauassistent -Karl Schwarz in AM^
am 8. November ds. Js.

Aus dem Bereiche des Volksschulwcsens.

Bersetzt: Blum, Engelbert, Unterlehrer in Kirchzarten,
Stellvertretun-g -an Realschule Waldshut, Dischinger, A de '
heid, Schulkcmdidatin, als Unterl-ehrerin nach Schapbach, Aio
Wolfach, Gentner, Hugo, Schulkantzidat, als Hilfslehver W,
Reckingen, Amts Waldshut, Hirt, Taver, Unterlehrer üi.A-j
lingen, als Hilfslehrcr nach Bräunlingen, Amts DonaueMsil
gcn, Kellcr, Bertha, SchulkandidaUn, als Unter^ehrerin
Mösbach, Amts Ach-ern, Wunderlich, Franz, Schulkantzw^ '
als Unterlchrer uach Villingen.

Zur Ruhe gesetzt: Kempf, Vinzes, Hauptlehrer in
burg.

ersten Künstler seines Faches gegangen, um sich ihm anzubieU ',

Und — kurz nnd gut — tzer Kontrakt sei, nach eiuer Probe.,
der Manege, für mehr-ere Jahre unterschrieben. Da Rery lsi
erlaubie, mit ihren eigenen Pferden aufzutreteu, wolle
„Astor" und „Präciosa" ihrem Schwiegervater uach und ssy,)
abzahlen. Jn-es fiel zuletzt in einen gleichgiltigen Gcspräw^
ton, der freilich mit ihren fieberhaft erregten Augen schars 'o .
trastierte. Wahrscheinlich hatte sie sich ihrc Erklärung in ^
Nacht einstutziert und leierte sie jetzt mechanisch ab. ^

Frau von Rühlen war aufs Sosa zurückgefunken und bs „
barg ihr Gesicht ausichluchzend im Taschentuche. Liddh sab j' .,,
einer zur mideren mit dem hilflosen Ausdruck eines ersch^a .
Hühnchens. Endlich hob die alte Dame ihr grwues
ihre Lippen zitterten; sie faltete krampfhaft die Hände, wälst^,,
sie jammerte: „Großer Gott, was tat ich, daß du mich in alesisiz
Wndern so schwer verfolgst? Ruht denn ein Flnch auf
Die Sünden >der Väter sollen sich ja an den Kindern bis
dritte und vierte Glied rächen. Aber trotzdem Euer
Vater gut, edel und tugendhast war, trotzdem unsere
seitigen Ahnen Ehrenmänner hießen. seid Jhr allc gleum
dem Elend überliefert. Weshalb? Weshalb? So ürei'g'^.,...

mich prüfe, finde ich- mich nicht schlechter als hundert aN'

Mütter, die ihre Kinder für Frende und Mück geboren
KunstreiterinI Du, eine Rühlen, Schulreiterinl"

Die arme, geprüfte Frau weinte vor sich hin. .

Ohne mit den Wimpern zu zucken, ließ Jnes den Auoo
mütterlicher Verzweiflimg über sich ergehen.

(Fortsetzung folgt.)

rN^

— Die gute Köchin. „Es ist merkwürdig, wie es uns ^
den Köchinnen geht", sagte Mr. Jantscups. ..Datvsou -
zählte mir heute, daß sie ihre schon seit zehn Jahren har^-

— „Sagte er Dir auch, wer es ist?" — „Nein, wer den

— „Seine Frau."
 
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