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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 256 - 280 (2. November 1903 - 30. November 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#1059

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öeichnet. Auf eine weitere Beweisaufnahme wirh all-
Mig verzichtet. Die B ew e i s a u f n a h m e wird
? ^ schlosseu. Der Vorfitzende formuliert die Schuld-
^age. Es tritt eine einstündige Pau'se eiu, worauf. die
^laidoyers beginneui° Unter ungeheurem Andrang
^ Publikums spricht StaatsaNwalt Dr. M ü l l e r.
betont zunächst das schlechte Verhältuis der Ehegatten
thre wachsenden Geldverlegenheiten, die sür die
^räfin und die Komtessen eine schwierige Lage im Fatle
Todes des Grafen bedeuteten. Dann kam die ver-
s^ugfiche Aeußerung der Gräfin, sie müsse sich ein Kisien
dor Leib binden, und endlich sei doch ein intimer Ver-
in Montreux recht sonderbar. Bei der Geburt hade
die Gräfin recht eigenartig verhalten, trotz des ihr
°ekannten Verdachtes der Aguaten, und die Zweifel, die
?dnn neue Nahrnng fänden, seim durch die Zeugenans-
iagen nicht erschüttert. Die von den Zeugen bekundeten
^chwangerschaftsmerkmale seien nach dem Nrteil der N'e-
wzinischen Sachverftändigen nicht entscheidend. Die Zwei-
sdl seien besonders dadurch verstärkt worden, daß die Grä-
sich weder nach dem Wagennnfall, no-ch bei der Ent-
^udung ärztlich untersuchen ließ. Die Parifer Sache 'ei
!?ul; die Gräfin breite geflissentlich einen Schleier dar-
^ber. Sie miisse sich dort unter falschem Namen aufge-
Mlten haben. Ferner sei verdächtig, daß die Gräfin die
^ unbekannte Cwell zur Entbindung herangezogen habe.
Zur Verurteilung gehörten allerdings nicht Zweifel, son-
^brn Beweise. Die Beweisaufnahme habe aber zw c ' -

fellos ergeben, daß der kleine Graf der am 22.
Dezember in Krakau geborene Sohn der Cäcilie Meyer sei.
Die Hedwig Andruszewska habe sich unmöglich alle di se
Einzelheiten aus den Fingern saugen können. Sis habe
außerdem alles aufzeichnen lassen, ehe Mechelskis Nach-
forschungen zum Schluß kamen. Jhre Bchauptungen
habe die Beweisaufnahme bestätigt. Es sei ferner festza-
stellen, daß die alte Andruszewska wiederholt 1896 ab-
wesend war. Kein Zeuge könne genau angeben, daß sie
gerade am 27. Januar anwesend war. Die gegenteiligen
Behauptungen erklärten sich aus dem Bildungsgrade der
Zeugen, denen die Fähigkeit zu unterscheiden fchle, wus
sie wissen und was sie zu wissen glauben. Auf die Aehn-
lichkeit sei nichts zu geben. Ein weiterer Beweis für die
Wahrheit der Aussagen der Hedwig liege in der einwand-
sreien Mttcilung ihrer Schwägerin und dem von ihr ge-
öffneten und an die Schwiegermutter gerichteten Brief;
ferner in dem angenommenen Namen Konczkowska und
der Jdentität der Handschrift in den Briefen der alten
Andruszewska mit der Schrift des Anmeldezettels. Dies
beweise so zwingend und überzeugeud, daß die
Geschworenen, wenn sie noch mshr Beweise forderten, dein
viel angefeindeten Schwurgeri-chMverfahren direkt oas
Todesurteil sprechen würden. (Unruhe aus der Ge-
schworenenbank.) Der Staatscknwalt schloß mit dem An-
trage auf V e r u r t e i I u n g. Die Sitzung wird auf
morgen vertagt.

— Berlin, 24. Nov. Wie die „Nationalzeitung" mel-

det, beschloß eine Versammlung der Professoren der Ber-
liner Universität mit 40 gegen 10 Stimmen die
Gründung eines Zweigvereins des Akademischen
Schutzve.reins, der gewisse Auswüchse des Buch-
handel s, bekämpft.

— Der Zopf dcr Chinescn im Staatsrecht. Jn der

Mäntschurei ist es in letzter Zeit wisderholt vorgekom-
men, daß Chinesen sich an die russischen Behörden mit
dem Gesu-ch wandten, sie in die russische Untertanenschaft
aufzunehMen. Dabei sprachen, sie die Bitte aus, ihnen den
Zopf abzuschneiden. Als die russischen Beamten es ab-
lehnten, diese Operation vorzunehmen, weil die Chinesen
ste selbst ausführen könnten, erklärten diese, das ginge
nicht an, weil die chinesischen Gesetze jeden mit harter
Strafe bedrohen, der mit eigener Hand seinen Zops ab-
schneidet. Als sie noch gar erfuhren, daß russischs Gesetze
die Aufnahme von Heiden in den Untertanenverband ver-
bieten und allem voran ihr Uebergang zum Christentum
erforderlich sei, gab-en sie ihre Absicht sofort äuf und ent-
fernten sich kopfschüttelnd.

iüerantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Bertenbusch, beide in Heidelberg.

vsutsodor ?dÖQix

fsusi'vsi-Ziolisi'ung. G kinbi'uolilüsbsrskl.

Dslsxtr. 83S. V»r12v1»v jr. LolLvldvrx, klSok 56 ».

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kvttvLsebv, Vsmvv- uuä keri'vvlvidsräsebv, llüvütüeberv, Vvsekvv-
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Hüdclberg, den 22. Novembec 1903.

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Wir geben hiermit bekannt, daß fdie infolge nnserer Bemühungen
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noch bis einschließlich Mittwoch dcn 25. November, im
Koiser-Panoraina, Hüuptftraßc 33 (H-nterbau), zur Ausstellung
gelangt.

Bevor diese Kollektion von hier aus in mchrsacher Anflage znm
Zwecke der Ansstellmig in etwa 200 Städten Europas abgeschickt wird,
wollen wir nicht unterlassen, zur Besichtigung dieser Hcidelbcrger illuf-
nahmen freuiidlichst anfzufordern, indem wir überzeugt sind, daß solche
gewiß ein allgcnieincs Zntcrcsse bicten. Der Eintrittspreis beträgt wie
seithcr 30,Pfg. Dxx ZussKllK

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des Frauenvereins zur Gustav-Adolf-Gtiftung.

. ^r ^erkaiif der ims in freimdlicher Weise zngekommenen Gaben findet

Mittwoch, 25. November ^

Donners.ast, 2«. Slovcmbcr ,

im großeu Saale der Harmonie

statt und laden wir zu zahlreichem Belüche freundlich ein. Die jungen LameN
die ims ihre Mithilfe zngesagt haben, sind gebeten, sich st-4 Uhr cinznfinden.

Garderobe befindet sich nebenan.

_ Der Vorstand.

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geistige^ Getränke.

Vortrag von Ht'rrn ke. Wilh. Thode aus Weimar:

„was wollen aie Zsttbsfreisrmer?"

Mittwoch, den 23. November, abends Uh r

im kleinen Saal des „Prinz Max".

Auch Nichtmitglieder sind eingeladen. — Freie Anssprache.

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„Dclfa, Kfm.. Metz. Zusse, Kfm., Leipzig. Kromer, Kfm.,
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Kr ss'- Hoeber. Geh. Rat, und Frau, Münchcn. Frau Hofrat
Leipzig. Lagemann, Fabrkkant, Erfurt. Frk.
Newhork. Rainach. London. Frau Bowen, Ncwyork.
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burg.

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Ulm. Frau Schubert und Tochier, Elberfeld. Bogg, Kfm.,
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Hotel Victorsa. Frl. Wahlen, Köln. Dr. Goldschmidt und
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Berlin.

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Wahlfeld, Kfm., Bielefelb. Mötzner, Eppintzen. Mutzhold, Kfm.,
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Frankfurt. Mehlmer, Mainz. Hassis, Stuttgart. Wrst, Kfm.,
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Semm, Eisenb.-Sekretär, München. Schumann, Eisenbahn-
Sekretär, Strahburg.

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Hotel Tannhäuser. Frisch, Kfm., Deidesheim. Hachstach,

Kfm., Karlsrnhe. Bittrich, Kfm., Freiburg. Berghof, Kfm.,
Frankfurt. Engert, Kfm., Würzburg. G. und I. Wagner,
Kaufleute, Gönningen.

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Stadt Bergheim. Karl, Reustadt. Vehling, Mannheim. Kern,
Weißenburg. Nüßle, Feuerbach.

Zum Brückenkopf. Friedrich, Mainz. Stein, Ludwigsheim.
Baumeister, Rimpar.

Zum goldenen Falkcn. Fräulein Knupfer, Freiburg.

Zur goldcnen Glocke. Neu, Scheffl-enz. Kirfchenlohr, Katzen-
bach. Reichert, Unterschefflenz. Sckireibmüller, Glasermstr.,
Diedesheim. Hirsch, Reckarbischofsheim. Gutniann, Kfm.,
Rastatt.

Zur Karlsburg. Hatzmann, Frankfnrt. Merkel, Eschelbach.
Hildebrand, Regensburg. Brcmn, Wiesbaden. Bischoff, Kandel.
Litmann, Wien .Kührkle, Trischlingen. Lutz, Seckenheim.

Zur gold. Rose. Frank, Kleysau. Fleckn-er, Köln. Albrecht,
Bensheim. Haitz, Rsd., Hechingen. Ltopza, Frankfurt. Günther,
Kfm., Mannheim. Standhardt, Monteur, Aachen. Knoll, Oster-
burken. Müller, Bamberg. Brann, München. Boscher, Direkt.,
und Frau, Darwins. Merlein, Rsd., Darmstadt. Schumann,
Monteur, Berlin.

Zum Schützenhof. Moll, Korotburg. Siebenmorgen, Mon-
teur, Jagstfeld.

Fremden-Freqvenz.

Am 24. Nov. angekommen 207 Fremde.

Gesamtzahl vom 1. Januar bis 24. Nov. 145 977 Fremde.
 
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