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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0055

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§. 18. Trichterchen und Knie der Thränenröhrchen.

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man schon daraus, dass der durch den Thränenpunkt während der
Injection hervorspringende Strahl der Masse viel feiner ist als das bekannte
Lumen des Thränenpunktes, und dass, wenn man nicht corrodirte Injectionen
der Thränenwege trocknet, durch das Einschrumpfen der Wand des Thränen-
röhrchens, ein Würmchen von Masse aus dem Thränenpunkt hervorgepresst
wird, welches nicht den halben Durchmesser des Lumens des Thränenpunktes
hat. Die Existenz einer Klappe konnte ich an verticalen Schnitten der
Uebergangsstelle des Trichterchens in das eigentliche Thränenröhrchen nicht
sicherstellen, wohl aber weisen Corrosionen, an welchen dieses Anfangsstück
nicht abgebrochen ist, eine sehr seichte halbmondförmige Einschnürung am
äusseren Eande dieser Uebergangsstelle nach, an welcher zugleich die spirale
Furche des Thränenröhrchens ihren Ausgangspunkt nimmt.

Die sehr kurzen und trichterförmigen Anfangsstücke der Thränenröhrchen
haben eine verticale Eichtling, welche mittelst eines Knies in den horizontalen
und etwas bogenförmigen Theil des Röhrchens übergeht (chaque eonduit
presente deuos bords coudes, dont la configwation singuliere rappeile d'ime
maniere frappante la forme d'wie botte ou eelle de VItalie.x) Dicht hinter
dem Knie trifft man die weiteste Stelle des Röhrchens, welche mit dem
kurzen Eingangstrichter fast eine birnförmige Figur darstellt,2) Die Birne ist
aber nicht gerade, sondern gegen den inneren Augenwinkel hin umgebogen
(Knie). An einem meiner Güsse befindet sich am Knie des unteren Ganalieulus,
ein förmliches Blindsäckchen.

Vom Knie angefangen nimmt das Caliber des Thränenröhrchens, gegen
den Thränensack zu, allmälig an Stärke ab. Maasse anzugeben führt zu nichts,
denn keines meiner Präparate gleicht, was das Caliber der Röhrchen betrifft,
dem anderen. Ich besitze ein Präparat über die Thränenröhrchen eines alten
Mannes,3) an welchem diese Röhrchen *//" Durchmesser zeigen. Auch
Sappey hat Thränenröhrchen von solcher Weite gefunden.4)

») Foltz, Hb. cit. pag. 229.

2) Ampulla der Autoren. Abgebildet auf Tab. I. Fig. 4. lit. a, a, wie auch in Fig. 5 und
Fig. 8 sehr deutlich ausgeprägt.

3) Tab. I. Fig. 8.

*) Le diametre du canal atteint, et quelquefois depasse un millimetre. Lib. cit. pag. 699.
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