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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0079
§. 30. Die Spirale des Stammes der Lungenarterie.
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ädern ohne Zweifel einem Druck aus, welchen sie vom contrahirten Herz-
fleisch zu erleiden haben. Da nun, pour revenir d nos moutons, der Puls
der Kranzarterien von dem Druck abgeleitet wurde, welchen die Muskel-
substanz des Herzens während der Systole auf die tiefen Eaniificationen
dieser Arterien ausübt, wodurch das Blut in den oberflächlich gelegenen Haupt-
stämmen derselben gestaut wird, so wären die Kranzarterien des Vogelherzens,
deren Stämme tief liegen, gar nicht im Stande zu pulsiren, und wir hätten
es somit mit einer ganz neuen Art von Arterien zu thun — den pulslosen.
Niemand wird aber so weit gehen, den Arterien jener Muskeln, welche
sich mit viel grösserer Kraft contrahiren als das Herz, den Puls abzusprechen.
Ja es wurde durch directe Versuche festgestellt, dass der Druck eines
contrahirten Muskels seine Gefässe nicht comprimirt,') und so werden die
Kranzschlagadern der Vögel wohl auch nicht durch Muskeldruck am
Pulsiren verhindert sein. Ihre Ursprungsostien stehen überdies über den
Sinus Valsahae,
§. 30. Die Spirale des Stammes der Ltingenarterie.
Vergleicht man die Güsse zweikämmeriger Herzen (Vögel und Säuge-
thiere), so zeigt sich, dass die rechte Kammer ein Stück einer Spiraltour
um die Linke beschreibt. Die untere Spitze der rechten Kammer steht
nämlich etwas hinter derselben Spitze der linken, und der Conus arteriosus
der rechten Kammer liegt vor dem Ostium arteriosum der linken. Verbindet
man den unteren Winkel der rechten Kammer mit der Wurzel der Lungen-
arterie im Gedanken durch eine Linie, so beschreibt diese ein Stück einer
rechtsläufigen Spirale um die linke Herzkammer. Diese Spirale setzt sich in
den Stamm der Arteria pulmonalis fort. Derselbe liegt anfänglich vor der
Aortenwurzel, legt sich dann an den linken Eand der aufsteigenden Aorta,
tritt hierauf hinter dieses Gefäss, und theilt sich am unteren Eancle des
Bogens der Aorta in seine beiden Hauptäste. Eechte Herzkammer und Stamm
der Pulmonalarterie haben also um die linke Kammer, und um den auf-
steigenden Aortenstamm, eine vollständige Schraubentour zurückgelegt.
') Ludwig und Sadler, in dem Bericht der rnath. phys. Classe der königl. sächsischen
Gesellschaft der Wissenschaften, 1869, pag. 189, seqq.
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ädern ohne Zweifel einem Druck aus, welchen sie vom contrahirten Herz-
fleisch zu erleiden haben. Da nun, pour revenir d nos moutons, der Puls
der Kranzarterien von dem Druck abgeleitet wurde, welchen die Muskel-
substanz des Herzens während der Systole auf die tiefen Eaniificationen
dieser Arterien ausübt, wodurch das Blut in den oberflächlich gelegenen Haupt-
stämmen derselben gestaut wird, so wären die Kranzarterien des Vogelherzens,
deren Stämme tief liegen, gar nicht im Stande zu pulsiren, und wir hätten
es somit mit einer ganz neuen Art von Arterien zu thun — den pulslosen.
Niemand wird aber so weit gehen, den Arterien jener Muskeln, welche
sich mit viel grösserer Kraft contrahiren als das Herz, den Puls abzusprechen.
Ja es wurde durch directe Versuche festgestellt, dass der Druck eines
contrahirten Muskels seine Gefässe nicht comprimirt,') und so werden die
Kranzschlagadern der Vögel wohl auch nicht durch Muskeldruck am
Pulsiren verhindert sein. Ihre Ursprungsostien stehen überdies über den
Sinus Valsahae,
§. 30. Die Spirale des Stammes der Ltingenarterie.
Vergleicht man die Güsse zweikämmeriger Herzen (Vögel und Säuge-
thiere), so zeigt sich, dass die rechte Kammer ein Stück einer Spiraltour
um die Linke beschreibt. Die untere Spitze der rechten Kammer steht
nämlich etwas hinter derselben Spitze der linken, und der Conus arteriosus
der rechten Kammer liegt vor dem Ostium arteriosum der linken. Verbindet
man den unteren Winkel der rechten Kammer mit der Wurzel der Lungen-
arterie im Gedanken durch eine Linie, so beschreibt diese ein Stück einer
rechtsläufigen Spirale um die linke Herzkammer. Diese Spirale setzt sich in
den Stamm der Arteria pulmonalis fort. Derselbe liegt anfänglich vor der
Aortenwurzel, legt sich dann an den linken Eand der aufsteigenden Aorta,
tritt hierauf hinter dieses Gefäss, und theilt sich am unteren Eancle des
Bogens der Aorta in seine beiden Hauptäste. Eechte Herzkammer und Stamm
der Pulmonalarterie haben also um die linke Kammer, und um den auf-
steigenden Aortenstamm, eine vollständige Schraubentour zurückgelegt.
') Ludwig und Sadler, in dem Bericht der rnath. phys. Classe der königl. sächsischen
Gesellschaft der Wissenschaften, 1869, pag. 189, seqq.
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