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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0183

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79. Transversale und verticale Anastomosen der Uterinal-Arterien.

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arteriellen Gebiete als drei verschiedene Schichten auffassen, so müsste eine
subperitoneale, eine submucöse, und eine parenchymatöse gezählt werden.
Die beiden ersten verdienen die ihnen gegebenen Namen wohl nicht im
strengen Sinne des Wortes; denn sie verlaufen noch immer in der eigent-
lichen Uterussubstanz, und sind vom Bauchfell und von der Schleimhaut
durch eine sehr dünne Schichte derselben getrennt. Die subperitonealen
Gefässe bilden weitmaschige Netze ungeschlängelter und fast capillarer Gefässe,
wie sie auch anderwärts im Tesctm cellulosus subperitonealis vorkommen.
In den dicken Wandungen eines schwangeren Uterus präsentiren sich die
drei arteriellen Verbreitungszonen am deutlichsten.

Alle diese arteriellen Ramificationen zeigen theils einen wellenförmig auf-
und niedergebogenen,1) theils einen rollenartig gewundenen Verlauf (Spiralen),
oder wirkliche sehr dichte Verknäuelungen, wie sie am Hauptstamm vor-
kommen. Nur die Knäuel des Stammes und seiner primären Aesfce, wickeln
sich bei der Volumszunahme einer schwangeren Gebärmutter ab und ver-
streichen. Die Spiralen der kleineren Zweige perenniren dagegen, nehmen
selbst an Grösse ihrer Krümmungen zu, während ihre einzelnen Touren mehr
und mehr auseinanderrücken, so dass am schwangeren Uterus weniger
Windungen auf ein gegebenes Stück Gefässlänge kommen.2) Man sieht des-
halb die Spiralen der Arterien an einem schwangeren Uterus besser, als
an einem nicht schwangeren, wo sie so nahe aneinander liegen, dass man ein
perlschnurartiges und gerades, nicht aber spiral aufgedrehtes Gefäss vor sieh
zu haben meint. Die Gefässspiralen sind überwiegend rechtsläufig.3)

§. 79. Transversale und verticale Anastomosen der Uterinal-Arterien.

Alle Zweige der Gebärmutter-Arterien communiziren unter sich, und mit
jenen der anderen Seite. Die Anastomosen mit den gegenüberliegenden sind
so mächtig, dass man durch Eine Uterina beide Uterushälften mit gewöhn-
licher Masse injiziren kann. Mit der viel härteren Masse für Corrosionszweoke

') Haller (Elem. physiol. Tom. VII. Sect. 2. pag. 130) drückt diese Verlaufsweise nicht ganz
richtig mit den Worten aus: „In virgine de arteriis purum apparet, praeter serpentinas et alternas
^ßexiones, quilus undas referunt, quae undae in femina gravida sensim exaequantur."

2) Tab. XV.

3) Tab. XIII. Fig. 17 und Tab. XIV.
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