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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0057

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§. 20. Schleimhautfalten im Thra'nensack.

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Augen fällt. Ich besitze kein einziges Präparat über getrennte Einmündung
der Thränenröhrchen in den Thränensack.x)

Der Ort der Einmündung steht ganz nahe am obern blinden Ende des
Thränensackes, und zwar immer am hinteren Rande desselben2) (nicht
an der lateralen Fläche, wie es allgemein heisst). An einem Kinde ist rechter-
seits der kurze gemeinschaftliche Endcanal beider Thränenröhrchen zu einer
sphärischen Ampulle erweitert, welche die Grösse eines Hanfkorns zeigt, und
eine Art von Vorhaus des Thränensackes bildet.3)

§. 20. Sclileimhautfalten im Thränensack.

Die Güsse des Thränensackes und des Thränennasenganges zeigen häutig
Eindrücke (richtiger wohl scharfe Einschnitte), welche nur von Falten oder
Aufwürfen der Schleimhaut herrühren können.4) Mit Talginjection behandelte,
getrocknete, und an ihrer Kuppel geöffnete Thränensäcke, lassen die Gruppirung
dieser Falten ganz befriedigend übersehen. Die Faltenabdrücke in den
Corrosionspräparaten laufen schief und mit einander parallel, über die laterale
und mediale Fläche des Gusses nach ab- und einwärts. Ich habe Thränen-
sackgüsse mit 2 — 4 solchen Abelrücken vor mir, wie sie in den Figuren
5 — 10 der ersten Tafel dargestellt sind.

Die Talgpräparate lassen einen klappenartigen Aufwurf der Schleimhaut
erkennen, welcher sich in Spiraltouren in den Thränennasengang fortsetzt.
Diese Klappe, welche sonder Zweifel von keiner besonderen functionellen
Wichtigkeit sein kann, zeigt nicht an allen Punkten ihres Verlaufes eine
gleiche Breite. Die Segmente derselben, welche der medialen Wand angehören,
sind niedriger als jene an der lateralen Wand. Sie verstreichen an ersterer
Stelle auch gänzlich, so dass nur Reste der Klappe an der Seitenwand des
Sackes vorhanden sind, welche bei der Variabilität dieses Vorkommens über-
haupt, und bei der Schwierigkeit der Untersuchung desselben in nicht
injizirten Thränensäcken, zu den so verschieden lautenden Angaben über

1) Die Fig. 5, (5, 7, 8, und 9 der ersten Tafel dienen als Beleg.

2) Tab. I. Fig. 5 und 6.
■>) Tab. I. Fig. 7, A.

') Einen vollkommen glatten Thränensackguss babe ich nie gesehen, obwohl ich zugeben
muss, dass nicht corrodirte Injectionen des Saccus lacrimalis, wie die auf Tab. I. Fig. 4 abge-
bildete, gewöhnlich ganz glatte Oberflächen zeigen.
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