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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0112

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§. 49. Arteria hepatica.

ökonomischen Rücksichten schon gebrauchte Säure anwenden, wird man sich
zu seinem Schaden überzeugen, dass diese die Leber nur härtet, nicht aber
corrodirt. Ich habe grosse Thier- und Mensehenlebern ein Jahr lang in
gebrauchter Säure liegen lassen, in der Hoffnung, dass das Parenehym doch
endlich zerstört werden wird; aber die Leber blieb hart wie ein Brett.

Man wende für jede Leber so viel concentrirte Säure an, dass das Organ
auf ihr schwimmt, und wenn es nach einem Tage in ihr untersinkt, die Säure
wenigstens 1 Zoll hoch über ihm steht. Das Geschirr, in welchem corrodirt
wird, muss bedeutend grösser als die Leber sein. Hat es die Schalenform,
so drückt sich die convexe Fläche der Leber, welche ich mit der Porta nach
oben sehend eingelegt habe, an die Concavität des Gefässes an, wodurch die
Einwirkung der Säure von unten her erschwert wird. Drei flache Kieselsteine,
im Dreieck auf den Boden des Gefässes gelegt, geben auch die convexe Fläche
des Organes dem Angriff der Säure von unten her preis.

Unter Befolgung aller dieser Cautelen werden auch die grössten Thier-
lebern in 8 — 10 Tagen durch und durch corrodirt sein.

Das Ausspülen erfordert, namentlich für jene mehrfachen Injectionen,
welche die arteriellen Netze um die Pfortaderverzweigungen herum, und die
Netze der Gallengefässe darzustellen haben, mehr als gewöhnliche Achtsam-
keit und Vorsicht.

§. 49. Arteria hepatica.

Aus dem Vergleich mehrerer gutgelungener Corrosionspräparate der
Leberarterien, lassen sich folgende Verlaufs- und Verästlungsgesetze dieses
Gefässes feststellen.

1. Die allgemein als giltig angenommene Regel, dass die Arteria hepatica
sich in der Leberpforte in zwei Hauptzweige theilt, — Ramus dexter und
sinister, — erleidet dadurch eine ziemlich häufig vorkommende Ausnahme,
dass aus dem Theilungswinkel des Stammes noch ein dritter Hauptzweig
hervortritt, welcher, schwächer als die beiden anderen, sich ausschliesslich im
Lobus SjMgelü verästelt. Sind nur zwei primäre Hauptzweige vorhanden, so
gehört der erste Ast des Ramus dexter dem Spigel'schen Leberlappen an.
Er entspringt so nahe an der Wurzel des Ramus dexter, dass er nur eine
sehr kleine Strecke sich nach links zu verrücken braucht, um auf den
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