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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0026
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§. 5. Nathanael Lieberkühn.
Die unter dem vielversprechenden Titel: de anatomica praecipuarum
partum administratione, 1110, zu Leipzig erschienene Disputation von
Polycarp Gottlieb Schacher,1) enthält in den §§. XL XII. und XIII. ver-
schiedene Angaben über Bereitung von Injectionsmassen, und über das Ver-
fahren arterieller und venöser Einspritzungen. Die Corrosion zur Darstellung
der intraparenchymatösen Gefässverzweigungen wird nicht erwähnt, sondern
das alte Verfahren empfohlen: „viscus in aquam immittatur, dorne putrescere
„nonnihil ineipiat, ac postea parenehyma penicillis ex setis durioribus
„comjjositis, nee non cultro abradatw et auffieratur, quam operationem
„anatomici excarnationem mmeupare solent."
§. 5. Nathanael Lieberkühn.
Der Erste, welcher auf den Gedanken kam, das Parenchym injizirter
Organe durch Mineralsäuren zu zerstören, und dadurch jene Art von anato-
mischen Präparaten zu schaffen, welche wir heut zu Tage mit dem Namen
der Corrosionen bezeichnen, war Nathanael Lieberkühn, Arzt und Mit-
glied des Medicinal-Collegium in Berlin, von welchem Haller sagt: „artificiosa
„manu excelluit, tum in microscopüs fabrieandis, tum in anatomicis injectio-
„nibus, quibus omnes suos aemulos superavit"2). — Und diese Worte
sprechen wahr. Die Lieberkühn'schen Injectionen, welche das Wiener
anatomische Museum besitzt, sind mit wenig Ausnahmen, von ausgezeichneter
Schönheit.
Wie er es mit den Corrosionen hielt, darüber gibt uns eine kurze Notiz
Aufschluss, welche unter dem Titel: Sur les moyens propres ä decouvrir la
construetion des visceres, welche in den Memoires de VAcademie royale des
sciences et belies lettres3) enthalten ist.
Nach einigen vorangeschickten Bemerkungen über die Unbrauchbarkeit
der Injectionen von Ruysch zu microskopischer Untersuchung, schildert
Lieberkühn mit wenig Worten seine Methode zur Darstellung der gröberen
und der feinsten Gefässramificationen. Zur Füllung der grösseren Gefässe
') Eecus. in Hattert disput. anat. sehet. Tom. VI.
2) Bibliotheca anat. Tom. IL pag. 316.
3) Tom. IV. Berlin, 1750.
§. 5. Nathanael Lieberkühn.
Die unter dem vielversprechenden Titel: de anatomica praecipuarum
partum administratione, 1110, zu Leipzig erschienene Disputation von
Polycarp Gottlieb Schacher,1) enthält in den §§. XL XII. und XIII. ver-
schiedene Angaben über Bereitung von Injectionsmassen, und über das Ver-
fahren arterieller und venöser Einspritzungen. Die Corrosion zur Darstellung
der intraparenchymatösen Gefässverzweigungen wird nicht erwähnt, sondern
das alte Verfahren empfohlen: „viscus in aquam immittatur, dorne putrescere
„nonnihil ineipiat, ac postea parenehyma penicillis ex setis durioribus
„comjjositis, nee non cultro abradatw et auffieratur, quam operationem
„anatomici excarnationem mmeupare solent."
§. 5. Nathanael Lieberkühn.
Der Erste, welcher auf den Gedanken kam, das Parenchym injizirter
Organe durch Mineralsäuren zu zerstören, und dadurch jene Art von anato-
mischen Präparaten zu schaffen, welche wir heut zu Tage mit dem Namen
der Corrosionen bezeichnen, war Nathanael Lieberkühn, Arzt und Mit-
glied des Medicinal-Collegium in Berlin, von welchem Haller sagt: „artificiosa
„manu excelluit, tum in microscopüs fabrieandis, tum in anatomicis injectio-
„nibus, quibus omnes suos aemulos superavit"2). — Und diese Worte
sprechen wahr. Die Lieberkühn'schen Injectionen, welche das Wiener
anatomische Museum besitzt, sind mit wenig Ausnahmen, von ausgezeichneter
Schönheit.
Wie er es mit den Corrosionen hielt, darüber gibt uns eine kurze Notiz
Aufschluss, welche unter dem Titel: Sur les moyens propres ä decouvrir la
construetion des visceres, welche in den Memoires de VAcademie royale des
sciences et belies lettres3) enthalten ist.
Nach einigen vorangeschickten Bemerkungen über die Unbrauchbarkeit
der Injectionen von Ruysch zu microskopischer Untersuchung, schildert
Lieberkühn mit wenig Worten seine Methode zur Darstellung der gröberen
und der feinsten Gefässramificationen. Zur Füllung der grösseren Gefässe
') Eecus. in Hattert disput. anat. sehet. Tom. VI.
2) Bibliotheca anat. Tom. IL pag. 316.
3) Tom. IV. Berlin, 1750.