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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0090

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§. 30. Berichtigung über die primären Zweige des Bulbus arteviosus der Batrachier.

§. 39. Berichtigung über die primären Zweige des Bulbus arteviosus der

Batrachier.

Die Corrosion des Bulbus und seiner beiden primären Aeste bei den unge-
schwänzten Batrachiern hat zu einer kleinen Berichtigung Anlass gegeben.
Bekanntlich wurde schon von J. Müller gezeigt,1) dass die drei Aeste, in
welche sich jeder der beiden primären Theilungszweige des Bulbus auflöst,
schon im Inneren dieser Zweige präformirt enthalten sind, indem das
Lumen durch membranöse Scheidewände in drei von einander unabhängige
Gefässbalmen abgetheüt wird, welche zusammen einen äusserlich einfach
scheinenden Canal bilden. Der erste dieser drei Aeste ist die Arteria carotico-
Ungualis, der zweite die Aortenwurzel, der dritte die Arteria pulmonalis.

Corrodirt man nun das injizirte Arteriensystem einer Rana esculenta,
so springt es deutlich in die Augen, dass auch die linke Arteria carotico-
lingualis aus dem rechten Hauptast des Bulbus entspringt, allsogleich aber
auf den linken Hauptast hinübertritt, um an seinem inneren Eande und vor
der Aortenwurzel aufzusteigen. Der rechte Hauptast erzeugt somit vier
Arterien, der linke nur zwei. Die Scheidewände im Inneren der beiden
Theilungsäste des Bulbus, sind zugleich nicht so angebracht, dass die drei
Gefässlumina drei Kreissectoren darstellen, wie in dieser Figur Q). Sie
laufen vielmehr transversal, und mässig gebogen, von einer Wand zur andern,
so dass die mittlere Abtheilung des Gefässes die grösste ist, und der Quer-
schnitt also die Figur (^) gibt. Die Arteria carotico-Mngualis und die
pulmonalis sind deshalb keine runden, sondern sehr flache Gefässe, welche
in Furchen der mittleren Abtheilung ruhen, und vom Gusse als bandartige
Streifen abgebogen werden können.

Am Beginn der beiden Theilungsäste aus dem vorderen Ende des Bulbus,
sitzen ferner nicht zwei Klappen, wie Müller sagt, sondern vier im rechten
und drei im linken. Die Aortenwurzel besitzt nämlich auf beiden Seiten
zwei Klappen (diese allein [hat Müller gekannt), rechterseits kommt noch
eine dritte Klappe für den vereinigten Ursprung der beiden Arteriae carotieo-
Mngudles, und eine vierte für den Ursprung der Lungenarterie hinzu, während

') Burdach's Physiologie, 4. Bd. pag. 164.
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