Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0187

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
§. 82.. Arterien des Eierstockes.

175

beiden Endpunkten der Anastomose her in dem Masse eindringen, als das
in ihr bereits enthaltene Blut, welches unter einem doppelten Druck steht,
durch die Aeste der Anastomose ablauft. Diese Aeste gehören nun dem Uterus
und der Vagina, dem Eierstock und der Tuba. Keiner von ihnen hat ein
Vorrecht vor dem anderen. Aus der dem Uterus näheren Hälfte der Anasto-
mose wird das Blut in diesen, und aus der dem Ovarium näheren Hälfte in
das Ovarium einströmen. Es muss dieses um so mehr geschehen, als
die Spermatica interna, welche dem Herzen näher entspringt als die
Uterina, ihr Blut auch leichter in den Eierstock schaffen kann, während die
Uterina, eine schon von Haus aus schwächere Blutwelle empfängt, welche
dann noch durch den langen Weg zum Ovarium keine geringe Abschwächung
ihrer bewegenden Kraft erleidet. Die Anastomose scheint eben nur auf den
Ausgleich der Druckgrössen in beiden Gefässen berechnet zu sein. Und so
wäre denn auch nicht weiter mehr zu bezweifeln, dass die weibliche Sper-
matica interna in derselben Beziehung zur weiblichen Geschlechtsdrüse steht,
wie die Spermatica des Mannes zum Hoden.

§. 82. Arterien des Eierstockes.

Die für den Eierstock bestimmten Zweige der Spermatica interna haben
ihren Ursprung auf eine so lange Linie zerstreut angewiesen, dass sie gegen
den Hilus zu convergiren, d. h. die inneren nach aussen, die äusseren nach
innen ziehen müssen. Ihre Zahl ist sehr verschieden. Ich zähle 6 bis 11. Der
äusserste derselben kommt gewöhnlich aus dem Ramm tuberius der Sper-
matica. Der Stamm der Uterina sendet niemals eine selbstständige und von
den übrigen getrennt bleibende Arteria oarica ab.

Der Verlauf dieser Arterien ist höchst auffallend. Sie theilen sich statim
ah origine in zwei oder drei Zweige, welche bis zum Ovarium hin sich
neuerdings ein- oder zweimal spalten. An ihrem Ursprung sind diese Gefässe
nur wenig gewunden, werden es aber in dem Masse mehr, als sie dem
Eierstock näher kommen.1) Hier geht ihre Serpentine Krümmung in die
rechtsläufige spirale über, deren Gleichförmigkeit durch intercalare Aufknäue-
lung gestört wird. Durch die Spiralen Umläufe, welche gegen den Hilus

i) Tab. XII. Fig. 1. Tab. XIII. Fig. 1.
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen