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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0073
§. 27. Was lehren corrodirte Herzen ?
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brücke zusammen, wo dann der linke, wegen Mischung der beiden Massen
immer scheckig erscheint, und mit rothem Firniss übertüncht werden muss.
Da die Oeffnung in der Scheidewand der Vorkammern nur sehr klein
ist, wird auch die Massenbrücke nur eine dünne sein, so dass die beiden
Herzhälften sich leicht auseinander brechen lassen.
Werden Embryonen oder Neugeborne injizirt, so reicht man mit Einer
Masse aus, welche von der Cava aus, durch das Foramen ovale und den
Ductus Botalli, auch in die linke Herzhälfte hinübergeht.
§. 27. Was lehren corrodirte Herzen?
Sie lehren sehr viel. 1. Die Gruppirung der Trabeculae carneae und
Musculi pectinati, welche sich an der Oberfläche des Gusses viel deutlicher
ausprägt, als sie bei gewöhnlicher Untersuchung des Herzens durch Auf-
schneiden und Ausbreiten der Kammer- und Vorkammerwand, gesehen werden
kann. Richtung, Stärke, Zahl, Verkettung, Verhältniss zu den Papillarmuskeln,
Angewachsensein oder freie Erhebung, stellenweises Fehlen der Trabeculae
(gegen die Ostia arteriosa zu) tritt am Gusse mit einmal vor Augen, und
bietet den Stoff für eine genaue Beschreibung desselben. 2. Die Capacitäten
der Herzhöhlen lassen sich nur an Güssen mit jener Schärfe messen und
vergleichen, welche wissenschaftlichen Werth hat. 3. Die Stellung der Klappen
im Maximum der Dehnung der betreffenden Ostien, tritt an den Güssen mit
einer Klarheit und Schärfe hervor, welche alle übrigen für diesen Zweck in
Anwendung gebrachten Mittel weit übertrifft. Ebenso die Sinus Valsalvae,
und alles Andere, was an der inneren Oberfläche der Herzhöhlen Namen hat.
4. Die Arteriae und Venae coronariae, deren Füllung niemals ausbleibt, zeigen
ihren Verlauf, die Grösse ihres Verbreitungsgebietes, und das Fehlen jeder
Anastomose zwischen den recht- und linkseitigen in der natürlichsten Weise,
wenn man sich nur die kleine Mühe nimmt, sie bei dem Auswaschen des
Präparates schonend zu behandeln.
Ich frage, was es Lehrreicheres für die Herzanatomie geben kann, als
eine allen Classen und Ordnungen der Wirb eltliiere entnommene Reihe von
Güssen dieser Art? Und dieser schätzbare Besitz ist sehr leicht zu haben,
da er sich auch an Herzen, welche lange Zeit in Spiritus aufbewahrt wurden, mit
derselben Leichtigkeit und Sicherheit erwerben lässt, wie an frischen, welche
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brücke zusammen, wo dann der linke, wegen Mischung der beiden Massen
immer scheckig erscheint, und mit rothem Firniss übertüncht werden muss.
Da die Oeffnung in der Scheidewand der Vorkammern nur sehr klein
ist, wird auch die Massenbrücke nur eine dünne sein, so dass die beiden
Herzhälften sich leicht auseinander brechen lassen.
Werden Embryonen oder Neugeborne injizirt, so reicht man mit Einer
Masse aus, welche von der Cava aus, durch das Foramen ovale und den
Ductus Botalli, auch in die linke Herzhälfte hinübergeht.
§. 27. Was lehren corrodirte Herzen?
Sie lehren sehr viel. 1. Die Gruppirung der Trabeculae carneae und
Musculi pectinati, welche sich an der Oberfläche des Gusses viel deutlicher
ausprägt, als sie bei gewöhnlicher Untersuchung des Herzens durch Auf-
schneiden und Ausbreiten der Kammer- und Vorkammerwand, gesehen werden
kann. Richtung, Stärke, Zahl, Verkettung, Verhältniss zu den Papillarmuskeln,
Angewachsensein oder freie Erhebung, stellenweises Fehlen der Trabeculae
(gegen die Ostia arteriosa zu) tritt am Gusse mit einmal vor Augen, und
bietet den Stoff für eine genaue Beschreibung desselben. 2. Die Capacitäten
der Herzhöhlen lassen sich nur an Güssen mit jener Schärfe messen und
vergleichen, welche wissenschaftlichen Werth hat. 3. Die Stellung der Klappen
im Maximum der Dehnung der betreffenden Ostien, tritt an den Güssen mit
einer Klarheit und Schärfe hervor, welche alle übrigen für diesen Zweck in
Anwendung gebrachten Mittel weit übertrifft. Ebenso die Sinus Valsalvae,
und alles Andere, was an der inneren Oberfläche der Herzhöhlen Namen hat.
4. Die Arteriae und Venae coronariae, deren Füllung niemals ausbleibt, zeigen
ihren Verlauf, die Grösse ihres Verbreitungsgebietes, und das Fehlen jeder
Anastomose zwischen den recht- und linkseitigen in der natürlichsten Weise,
wenn man sich nur die kleine Mühe nimmt, sie bei dem Auswaschen des
Präparates schonend zu behandeln.
Ich frage, was es Lehrreicheres für die Herzanatomie geben kann, als
eine allen Classen und Ordnungen der Wirb eltliiere entnommene Reihe von
Güssen dieser Art? Und dieser schätzbare Besitz ist sehr leicht zu haben,
da er sich auch an Herzen, welche lange Zeit in Spiritus aufbewahrt wurden, mit
derselben Leichtigkeit und Sicherheit erwerben lässt, wie an frischen, welche